Sharing Economy in the Countryside (1970’s)

Langsam krieg ich ’nen Hals!

Da brüstet sich ein sogenanntes Startup-Unternehmen mit der Erfindung einer preiswerten Mitfahrgelegenheit! UBERPop……

Dabei hatte ich bei dieser Wortwahl eher an billigen Sex gedacht und nicht ans Auto fahren!

Egal. In meiner Sturm- und Drangzeit -vor dem Führerscheinium – war ich auf alternative Verkehrsmittel angewiesen. Zu dieser Zeit war „Alternativ/er“ ein Schimpfwort, so wie Penner, Rowdy oder Asozialer.
IMG_6049-0.JPG

Und so stellten wir uns seinerzeit einfach an die Straße, die zum Ziel unseres zukünftigen Seins und Wirkens führte, ausgerüstet mit einem schüchternen Lächeln und dem von Facebook abgekupferten „Like-Daumen“. So harrten wir der Dinge, bis einer der vorbei Rasenden uns mit auf die Reise nahm!

Bezahlen stand überhaupt nicht zur Debatte, es war sogar eine Ehre, sogenannten „Anhaltern“ die Mitfahrt zu ermöglichen. Einzig eine höfliche Bedankung war die nötige Währung. Und auch damals wurden schon Mal Getränke/Snacks gereicht. Zwar kein Wasser und Bonbons, wie bei Uber in Frankfurt, stattdessen Bier und Gras!
Und manchmal sind wir einfach zu der Party mitgefahren, zu der unser Fahrer wollte…,perfekt!

Das war die einzig wahre, preiswerteste und ehrlichste Mitfahrgelegenheit aller Zeiten!

Und wenn gar Nichts mehr ging, hab ich einfach die Kreidler von unserem Mieter (Dieter) für die Nacht geklaut ausgeliehen. Musste nur genügend nachtanken, damit es nicht auffiel! Er brauchte die nur Tagsüber zur Arbeit und zurück.

Und dabei ist es nicht geblieben. Wir Jungs in unserer Clique teilten uns zeitweise auch die Freundin und wenn nötig auch die Zigaretten.

„Sharing“ vom Feinsten, :-)!

Übrigens:

Der Untergang der ersten unkommerziellen Mitfahrgelegenheit wurde durch Verleumdungskampagnen der Auto-Lobby eingeläutet! Es wurde unablässig von betrunkenen, rasenden, unterversicherten, vergewaltigenden, ausraubenden Monstern auf Rädern berichtet!
Selbstredend wurde auch bei den Autofahrern Misstrauen gesäht, so das das Reisen auf dem Daumen aus der Kulturlandschaft verschwand!

2 thoughts on “Sharing Economy in the Countryside (1970’s)

  1. Ja man sieht nur noch selten Leute die per Anhalter reisen. Mitnehmen geht aber nicht da die u.a. im LKW nicht versichert wären. Nur vor vielen Jahren habe ich bei Alicante einen Briten mitgenommen. Der tat mir einfach leid wie er da rothaarig bei über 35°C unweit der Polizei stand. Und die mögen keine Tramper an bestimmten Ecken.
    Der „Kommunismus“ im kleinen hat früher prima funktioniert:-)

    • HerrTaxifahrer says:

      Tja, die Versicherungen. Für einen günstigen Tarif muss natürlich der Fahrer auf Leistungen verzichten. Fällt sicher unheimlich ins Gewicht, bei 1 Anhalter pro 10000 Wagen…

      Bei kommerzieller Mitnahme ist ein höherer Tarif natürlich klar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.