Die Schöpfungsgeschichte I

Mein erster Arbeitstag, der zweite Tag des ersten Monats , also der 2.1., begann recht Düster!

Völlig erschöpft erreichte ich nach meiner ersten Tor-Tour des Jahres 2015 unseren Aufenthaltsraum. Ich hatte „Gregorius“ an Bord gehabt und nagte noch immer an der Pointe seines derben, in bayrischer Mundart vorgetragenen Witzes*!

Meiner neuen Taxifahrer-Überlebenstasche hatte ich frohen Mutes ein Teebeutelchen entnommen, um mir ein aufmunterndes Heissgetränk, gemäß dem Brauche der Ostfriesen mit Kluntje und einem Schuss Sahne versehen, in unserer Küche oral einzuverleiben.

Jedoch fand ich den Wasserkocher nicht sogleich, denn der Schalter für das Licht (siehe auch „Kontrollfreak„) bewirkte außer einem leisen *klick* rein Garnichts! Hatte der „Captain Morgan“ zugeschlagen?

Durch meine angeborene Superkraft – die Improvisationskunst – gelang es mir dann doch, mit Hilfe einer nicht primär stationär fixierten Leuchte, Licht in unseren Versorgungsraum zu transportieren und sie temporär an einer nützlichen Stelle zu platzieren.

Das „Troubleshooting“ ergab, das eine zuvor offenbar vollkommen intakte 60 Watt-Birne einfach so zwischen den Jahren den Dienst quittiert hatte. „Bäämmmmm!“, so hatte es sicher geklungen, als sie ihren letzten Lichtstrahl aussandte.

Ich entschied, Ruhe zu bewahren und mich zuerst um mein persönliches Wohlergehen zu kümmern – Was nützt den Menschen schon ein ausgemergelter Taxifahrer!? – , bevor ich die Welt letztendlich wieder einmal retten werden müsse!

Zunächst passierte mir ein Missgeschick mit vorher nicht auszumachenden Ausmaßen, welche wiederum Aktion verlangten.

Ich warf meine Tasse um, als ich mit einem Küchenmesser – mangels eines Schlitzschraubendrehers – auf einem Korbstuhl stehend und dann auch noch über Kopf, beschäftigt war, die Halteschraube der betreffenden Lampenschale zu lösen, damit ich an die Defekte Lichtquelle gelangen konnte!

Fortsetzung folgt….

*befindet sich noch im Übersetzungsbüro

9 thoughts on “Die Schöpfungsgeschichte I

  1. Moin Herr Kollege, ich werfe mal kurz eine andere Frage (anderes Thema) in den Raum: Wie schauts denn auf dem ländle mit dem Mindestlohn aus? Und bei Gelegenheit, wie siehts bei den Bremerhavener Kollegen aus? Die Umstellung von 35 % auf 8,50 ist zumindest in Bremen ein großer Umbruch, die Folgen noch nicht abzusehen…

    • HerrTaxifahrer says:

      Mein Brötchengeber zahlt mir schon seit 4 3/4 Jahren einen Stundenlohn. Profitieren können bei uns nur die Aushilfen, weil ihr Stundenlohn im Verhältnis sehr strak gestiegen ist (Nettolohn)!
      Für Festangestellte ändert sich nichts Wesentliches.
      In der Stadt geht jetzt das Hauen und Stechen los, denke ich. Weil es ja einfacher ist, an einem Samstag seine Existenz im Taxi zu legitimieren, als an einem Montag.
      Keine Ahnung, wie dort wirklich abgerechnet wird. Allerdings kann es doch nur funktionieren mit den 8,50, wenn zu schwachen Zeiten wirklich weniger Kollegen auf die Pirsch gehen.
      Wie isses denn bei Dir/Euch?

  2. „… auf einem Korbstuhl stehend …“ – oh, oh, Herr Taxifahrer, dafür gibt es Leitern. Die sind sicherer. Und haben Sie vorher die Sicherung ausgelöst?

    • HerrTaxifahrer says:

      Ja,Jaaaha….., war ’ne Korbleiter. Der Sicherungskasten ist in einer anderen Etage, da kann ich nicht ran. Riiiiiiisikooooooo!

      Oder besser noch, wie der Ami sagen würde:“Against all odds!“

      • Eijeijei, wenn das die Berufsgenossenschaft sähe. o.O

        Und wie bitte kann man dort stehend seine Tasse umwerfen? Hast du deine Tasse zum Balance-Ausgleich in der anderen Hand gehalten, während du mit der ersten geschraubt hast? 😉

        • HerrTaxifahrer says:

          Bin halt beim Aufstieg mit der Sicherungsleine, welche ich an der Deckenlampe angeknotet hatte – das andere Ende schlang ich für doppelte Sicherheit um die Kaffeemaschine und die Mikrowelle – , gegen den Tisch gekommen.

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