Angebotsanfrage

„Wie weit komme ich mit € 8, mit dem Fahrrad?“

Diese Frage löste doch etwas erstaunen bei mir aus, denn wie errechnet sich der Wert einer Fahrt mit dem Fahrrad. Ich erkundigte mich dann, wohin er denn wolle.

„Nach Stotel!“

Wie ihr mit Sicherheit annehmt, hatte ich die Antwort schon parat:

„Wenn du fährst, werden deine Schuhe nicht schmutzig und es geht schneller. Zu Fuß ist anstrengend und auf der dunklen Straße gefährlich. Aber der Verschleiß wird sicher unter deinem Budget liegen, also, ich nehme an, das du Stotel damit erreichen wirst!“

„Ich meine doch, beides im Taxi!“

OK, dann ist es immer toll, es auch zu sagen!

„Bis nach Nesse, Ortsmitte, weiter nicht, das sind so 3,5 km!“

Das war ihm zu teuer, klar. Würde ich als Teenie immer laufen. Und bis nach Stotel sind es von hier in Loxstedt auch nur 6 Km. Und wir gaben Plus-Grade!

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7 thoughts on “Angebotsanfrage

  1. Versuche es doch mal mit Yield Management bzw. Revenue Management. Für die gleiche Strecke zahlt der Student 5€, der Geschäftsmann 20€. Die Bahn und Busreiseunternehmen machen das genau so 😉

    • HerrTaxifahrer says:

      Die Behörden würden nicht mitspielen, wenigstens im Taxi-Segment nicht, weil sich die Taxiunternehmer ein „Monopol“ für einen Teil der Personenbeförderung erkauft haben. Dafür müssen sie nach einem mit dem jeweils zuständigen Landkreis ausgekungelten Tarif abrechnen und ihre Wagen täglich bereit stellen (Betriebspflicht) und Jedermann bedienen (Beförderungspflicht). Bei Mietwagen könnte ich die Preise frei festlegen oder verändern. Da sie parallel zu Taxen auf der Strasse sind, würde es kaum möglich sein, einen höheren, als den Taxitarif durchzusetzen. Ausser in der Neujahrsnacht und vielleicht am Sonntagmorgen zwischen 3 und 5, weil da die Nachfrage enorm ist. Jedoch würden die Leute hier auf dem Dorf eher laufen/warten, als einen „gemanagten“ Preis zu zahlen. Die Firma Uber aus USA hat sich im vergangenen Jahr daran versucht, unter Umgehung jeglicher gesetzlicher Vorschriften, weltweit Fuß zu fassen. Der Unternehmenswert ist astronomisch gestiegen. Unter Anderem hat dieses Unternehmen den Begriff „Surge-Pricing“ in der Taxi-Szene eingeführt. Je nach Nachfrage kostete eine Strecke den Faktor 1 – 20. Irgendwann wurde der Faktor gedeckelt, weil die Kunden durchgedreht sind, wenn sie statt 13 Dollar für ihren gewohnten Weg nach Haus auf einmal 260 $ zahlen sollten, weil eben nicht mehr Kapazitäten da waren. Deren Problem ist bis Heute, das ihr System darauf beruht, alle anderen ähnlichen Taxi- und Mietunternehmen ausgelöscht zu haben. Sie haben es nur in wenigen Orten in USA mit extrem aggressivsten Mitteln geschafft, ihnen fehlen die „scheinselbständigen“ Fahrer, welche das Risiko ganz allein tragen sollen, einmal ganz abgesehen, das das Konzept vorsah, das sich die Fahrer strafbar machen sollten, so ohne Konzessionen und Zahlung von verschiedenen Steuern. In vielen StaatenLändern und Regionen wurde dieses Unternehmen schon per Gerichtsbeschluß verboten.

      Nun aber zurück zu dem jungen Mann mit dem Fahrrad. Er hätte sich ein Sammeltaxi bestellen können. Das hätte ihn maximal € 3,00, bzw. € 2,00 (mit Schülermonatsticket oder Jugendfreizeitticket) gekostet. Allerdings hätte er 1 Stunde auf den Service warten müssen, das ist im Vertrag mit der Öffentlichen Hand so festgelegt, damit dadurch daraus kein Standard-Taxi-Ersatz wird!
      Für das Anruf-Sammeltaxi gibt es stündlich feste Abfahrtszeiten. Der Witz an der Sache, ist der, das ich mit dem selben Wagen vorgefahren wäre, in dem ich gerade saß!

      Bevor das jetzt eine Diplomarbeit wird, lasse ich dich/euch wieder zu Wort kommen.

    • HerrTaxifahrer says:

      Kommt immer auf die Zahlen an, die im Raum stehen und wer vorir steht. Bei Frauen (jung, attraktiv) fahre ich auch schon Mal den letzten Kilometer umsonst, wenn es regnet, kalt oder duster ist!

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