Der Blitzer an der Rampe – Weserstrasse Wulsdorf –

Hier im Cuxland, wie Andernorts auch, werden Geschwindigkeitsmessungen benutzt, um unkontrolliert herum rasende unbescholtene Bürger um ihr sauer verdientes Geld zu bringen. Der Blitzer steht stadtauswärts, vor einer Stelle, an der sich die Strasse von zwei auf eine Spur verengt. Um den Verkehrsfluss nicht zu stören, fädeln Autofahrer hier gern zügig ein und nutzen jede passende Lücke, um an den den begehrten Fahrstreifen Richtung Süden zu gelangen. Manchmal ist es dann nötig, kurz aufs Gas zu treten, um irgendwelche Schleicher zu schneiden um vier ihnen einzuscheren. Alle sind zufrieden! Der Schleicher kann schleichen, der zügige Fahrer kommt zügig voran. Keiner tut sich etwas.

Wie kommt es denn nun, das ausgerechnet hier diese seit Jahren bestehende Symbiose zwischen Schnarchnasen und Autofahrern zu zerstört wird? Gibt es denn keinen Bestandsschutz? Wild lebende Hamster dürfen doch auch  nicht umgesiedelt oder deren Lebensraum beschnitten werden!

Der Ortsamtsleiter des entsprechenden Bezirkes klärt uns in einem Interview mit Nord24 auf:

Horst Keipke, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, sagt: „Das ist keine Abzocke, sondern dient einzig und allein der Verkehrserziehung. Wenn wir abzocken wollten, gäbe es dafür in der Stadt viel bessere Straßen.“ Ganzer Artikel hier….

Aha, die Verkehrserziehung. Weiter unten kommt dann für die Zweifler noch der Hinweis auf einen Kindergarten in der Nähe. Fehlen noch Rollstuhlfahrer, Senioren und Frösche!

In einem anderen Artikel von Nord24:

Die Stadtteilkonferenz in Wulsdorf hat die Politik darauf aufmerksam gemacht“, sagt Ordnungsamtsleiter Horst Keipke.

Der Blitzer hat € 90.00o gekostet und soll schon im ersten Jahr das 3-Fache der Investition einspielen, so Nord24. Die Behörde bestreitet das und rechnet mit „nur“ €100.000 pro Jahr. Solch eine Gelddruckmaschine hätte sicher jeder gern! Welches Geschäft amortisiert sich schon nach 11 Monaten!

NWZ-Online schreibt in ihrem Artikel, in dem sich die Wulsdorfer widersprechen:

In Wulsdorf ist man nicht gerade glücklich über den neuen Großverdiener am Straßenrand. Vor allem die Stadtteilkonferenz hat auf die Installation der Säule säuerlich reagiert und bedauert, dass es im Vorfeld keinerlei Absprachen gegeben habe. Maßgebliche Mitglieder der Stadtteilkonferenz hätten sich eine verkehrstechnisch andere Lösung vorstellen können.

Angeblich wird an einem Strang gezogen, aber hinterher will es keiner wirklich gewesen sein.

Und die Leidtragenden zahlen die Zeche, das sind vornehmlich die Verkehrsteilnehmer, welche ihre Brötchen mit Hin und Her gondeln verdienen.

Klar bin ich sauer, denn ich habe die Zappelkiste gestern, wie viele vor mir in den letzten 8 Wochen, endlich auch entjunfert. Von der Rampe kommend wollte ich nur sachte auf die vor mir Fahrenden aufschliessen, damit möglichst viele Fahrzeuge die Ampel bei Grün überqueren können.

Ampel Grün = Zügig anfahren und die Kreuzung überqueren

Leider hatte ich einen unserer PS-Boliden unter meiner Fuchtel und das nur leicht massierte Gaspedal beschleunigte meinen Benz auf satte 61 Km/h.

Auf einmal wurde es hell!

Bin gespannt, was auf dem Zettel steht, werde es binnen weniger Tage wissen. Aus Bremen ist Nichts gekommen, war wohl doch nur die Sonne!?

Nebenbei möchte ich noch erwähnen, das viele innerstädtische Geschwindigkeitsüberschreitungen – ich meine die + 10-12 Km/h – durch vollkommen irrationale Ampelschaltungen provoziert werden!

Z. B. an der Kreuzung im Süden Bremerhavens, in Boomsiel. Wenn man die Grünphase verpasst, dann steht mann da 4 Minuten dumm herum. Morgens um 4, und im Umkreis von 2 Kilometern keine andere mobile Lebensform! Da gibt man gern etwas Gas, wenn die Ampel mit einen sorgsam gewählten Überschreitung noch zu schaffen ist.

Gerade im Taxi mit Fahrgästen ist das Gemaule groß, von hinten, denn 4 Minuten an der Ampel kosten den Fahrgast genau € 2,33. Mehr als einen Kilometer Fahrtstrecke. Und wer muß es ausbaden? Natürlich der Taxichauffeur, der bekommt dann kein Trinkgeld und wird auch noch als Halsabschneider bezeichnet, weil er Geld für das Nichtstun kassiert!

Das Vorschaubild entstand an der A 7, siehe diesen Beitrag.

Einen schönen Abend noch!

5 thoughts on “Der Blitzer an der Rampe – Weserstrasse Wulsdorf –

  1. Fastdäne says:

    Moin, moin

    also, was sind Radarkontrollen bzw. Blitzer? Abzocke? Das ist mir zu billig. Klar, ich ärgere mich auch, wenn die mobile Blitze kurz vorm Ortsende auf gut ausgebauter Ausfallstraße steht. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich es doch selbst in der Hand. Tempolimit einhalten…..es wird nix passieren.
    Phantasievolle Legitimationen zum Bruch von Regeln halte ich für gefährlich. Wenn man denkt, dass 10km/h doch tolerabel seien, dann könnte man statt 50 doch gleich 60iger Schilder aufstellen.
    Ein Beispiel: Vollbremsung bei 50 und bei 60. Da wo du bei 50 stehst, bist du bei 60 noch flott unterwegs.
    Und ganz ehrlich , der Zeitgewinn bei offensivem Fahren ist doch eher gering. 4 Minuten an der roten Ampel ist doch ein Märchen. Ich habe mal gelernt, dass Rotphasen max 90 Sekunden dauern. Gefühlt kann das natürlich eine Ewigkeit sein.

    • HerrTaxifahrer says:

      Zuerst möchte ich klarstellen, das ich sehr wohl für Tempolimits bin. Und sie sollen auch eingehalten werden. Die menschliche Psyche setzt aber manchmal bekloppte Prioritäten, die Logik wird ausgeblendet, man macht einfach. Das ist bei der Suche nach eine PartnerIn zur Fortpflanzung nicht anders, als bei einer Fahrt durchs Dorf! Manchmal hat der Mensch – es haben sich eben nicht alle perfekt unter Kontrolle – eben das Ziel und nicht den Weg vor Augen und begeht dabei Dummheiten. Auch wenn ich mich wiederhole:“Statt grüner Welle gibt es in Bremerhaven die rote Welle!“. Und das sorgt für Frust und Gleichgültigkeit.
      An dem o.a. Blitzer entsteht jetzt jeden Tag zur Feierabendzeit ein schöner, zäh fliessender Verkehr, der sich schon 500 m vor dem Blitzer ankündigt. Und dort wo die Fahrzeuge einfädeln sollen, da haben wir „Stop and Go“.
      Ich habe nichts von Abzocke geschrieben. Feste Blitzer eben werden nur dort installiert, wo sie sich amortisieren, das ist Fakt! Wenn der Gewinn nach Berlin überwiesen werden müsste, würden einige Gemeinden die Teile nicht aufstellen. Nicht alle, aber sicher ein guter Teil!
      Und wegen der bekloppten Ampelphase. Genau diese Ampel hatte ich schon öfter hier im Blog erwähnt, zuerst in 2013. siehe:Ein Mann sieht Rot!
      Jetzt mal ohne Scheiß, ich habe da schon gestanden, bin auf die Mitte der Kreuzung gelaufen und habe ein Schläfchen gemacht. Die 4 Minuten gab es tatsächlich, 3 sind eher Standard. Tagsüber, wenn etwas mehr los ist, funktioniert das Elektronengehirn der Ampel! Meistens beginnt das Drama erst Abends ab 21:00. Dann fällt die Anlage in ein Koma, aus dem sie erst Morgens um 6:00 wieder aufwacht. Änderungswünsche werden nicht beantwortet. Jetzt hat IKEA an der Ecke gebaut. Da hiess es, sie bauen einen Kreisel. Man, war ich froh. Gebaut haben sie eine weitere Ampel, für die Kunden von IKEA. Wenn ich Stadteinwärts fahre, stehe ich erst an der Monsterampel und dann gleich 200m dahinter wieder bei IKEA. Und die Kunden haben eine Vorrangschaltung, bis Abends gegen 20:00, auch wenn der Laden schon um 19:00 schliesst!
      Ich antworte so ausführlich, weil mich dieses Thema schon sehr lange nervt und glaub mir bitte, das ich nicht übertreibe!

      • Fastdäne says:

        Moin, moin, dann mal wieder,
        oje, das Thema scheint bei dir ein Ventil zu öffnen. 🙂 Ich hoffe nur, dass du mich nicht falsch verstanden hast. Klar, auch ich glaube nicht an das Märchen der Verkehrserziehung. Die Blitzer müssen und sollen Geld einbringen, das wird ein ehrlicher Kämmerer auch nicht abstreiten. Aber, wenn wir uns alle angepasst verhalten, dann bringen die Kisten keinen Umsatz. Dann amortisiert sich das nicht und vor einer nächsten Anschaffung wird dann im Haushaltsausschuss wohl massiv diskutiert.
        Was ich bezüglich der Einfädelungsstelle übrigens für genauso ärgerlich halte, ist dass die Deutschen offenbar nur den Reißverschluss ihrer Hose beherrschen (mehr oder weniger), beim Reißverschlussverfahren vor Engstellen aber kleine Kriege entfachen. Zum einen die, die sich (regelkonform) kurz vor dem Hindernis einfädeln wollen und dies auch offensiv durchsetzen und viel schlimmer die, die schon 5 Kilometer vorher die Spur wechseln und dann an der richtigen Stelle bewusst an der Stoßstange des Vordermanns kleben um es dem „Drängler“ der rein will mal richtig zu zeigen.
        Und ehrlich eine Ampel im „Winterschlaf“ könnte mich sicher auch auf die Palme bringen. Wobei, was du alles so in 4 Minuten schaffst…. Respekt! 🙂

        Wenn ich hier ein paar Kilometer nach Norden fahre, habe ich das Gefühl, das dort alle viel gelassener unterwegs sind. Wenn die Nachbarn dann allerdings bei uns unterwegs sind, sorgt ihre Gelassenheit und unorthodoxe Fahrweise hier für manche Stresssituation.
        Gruß Frank

  2. Mike says:

    Ich halte es in manchen Fällen wie die Südeuropäer und danach sind rote Ampeln nur dazu da um etwas Farbe in die Landschaft zu bringen! Kann ich die Kreuzung einsehen dann bleibe ich da bestimmt nicht 4 Minuten stehen! Denn das führt den Gedanken Umweltschutz ad absurdum!

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