Sportlerherz

Seit 5 Wochen ist das „Studio“ nun mein zweites Zuhause. Zusätzlich habe ich noch eine Woche Urlaub, um dringend etwas für meine Work/Life -Balance zu tun.

Dieses „Fitness“ soll erheblich zu meinem körperlichen und geistigen Wohlbefinden beitragen, deshalb gebe ich alles, um an meine Grenze zu kommen.

Vor einer sehr langen Zeit stemmte ich schon einmal das Eisen, und zwar in Bremen, in der Insterburger Straße.

Seinerzeit gab es noch völlig analoge Maschinen, Mann musste noch selbst die Wiederholungen zählen oder die Zeit stoppen. Der Trainer arbeitete Vollzeit und hatte Muskelpakete und Tipps, wie die Muskelpakete ganz von allein entstünden, „er wüsste da etwas!“

Nun denn, heutzutage ist das Eisenbiegen nicht mehr überwiegend Männersache, sondern auch das zarte Geschlecht übt sich. Da ich mich meistens Vormittags quäle, treffe ich auf eher schon zähe Vertreter des Matriarchats. Und das ist nicht zu überhören. Während einer Runde Zirkeltraining -vom Computer gesteuert- erfahre ich die neusten Rezepte aus der „Bunten“.

Zu solchem Smalltalk fehlt mir allerdings schon nach der zweiten Übung die Luft. Ich strenge mich an, pruste, stöhne wenn es an die letzten Wiederholungen geht.

„Damals“ feuerten wir uns dann gegenseitig an: „Komm, einer geht noch! Loooos, gib alles! Und jetzt nochmal!“

Und was passierte Montag Morgen um 10:47!? Die Omi zwei Maschinen hinter mir beim „Sissy-Workout“ keifte für andere Trainierende nicht zu überhören:

„Das geht jawohl ein bisschen leiser!?“

Ich entschuldigte mich und schaltete einen Gang runter. Der Spass für Heute hatte sich in Luft aufgelöst. Hinterher fielen mir einige bessere Antworten ein, die Merke ich mir fürs nächste Mal.

Was mich besonders angepisst hatte, war die unhöfliche, unkameradschaftliche Wortwahl.

Ich wünsche mir die alten Zeiten zurück, als ordentliche Seniorinnen sich zum Doppelkopf oder Kniffeln trafen, statt Männer beim Kraftsport zu behindern.

Und noch etwas! Ich fordere denn“Männertag“ in der Sauna!

*schnief*

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