Liveticker 22.3.2014

Heute berichte ich für euch live aus dem Taxi.
Dieser Beitrag wird bis 23.3.2014, ca. 05:00 nach jeder Tour aktualisiert!

+++17:15+++
Alten Mann zu Hause abgeholt. Er soll ein paar Tage ins Seniorenheim. Wegen einer akuten Verletzung am Bein ist die ambulante Pflege nicht genug!
Mit Sprinter Rollstuhl, Rollkoffer, Gehstock mit 4 Füßen, Karton mit Windeln transportiert.

+++17:50+++
Fahrt zur Zentrale, Sprinter gegen Passat austauschen.

+++18:00+++
Die Kasba hat zusätzlich zum PamPam geöffnet. Ich soll den 9-Sitzer für die Nacht behalten.

+++18:30+++
Fahrt zum Büro Hagen. Blogeintrag anfangen und Quizduelle erledigen. Auf dem gemütlichen Sofa vertreibe ich mir die Zeit und Steige im Quizzranking auf. Platz 50.000 bisher.
Nicht viel los jetzt. Ich quizze und döse abwechselnd. Um 22:03 endlich wieder ein Auftrag.

+++22:49+++
Bokel-Spaden. Klasse! €65,10 und 4,90 freiwillige Sonderzahlung!
Eine Dame, frisch getrennt, wurde von Freundinnen zur Sause eingeladen.

+++23:05+++
McDoof Cäsars Burger

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+++23:42+++
Schiffdorf-Düring Tip3,70€, Danke!
Wir haben uns prima über Hunde aus Spanien ausgetauscht!
Wir haben unseren seit 3Monaten:

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+++00:10+++
Stotel-BHV Alte Bürger
Er will sich mit Kumpels im „Rüssel“ besaufen!

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+++00:39+++
Nesse-Kasba soll ich fahren. Ich warte mitten im Ort auf 8 Fahrgäste.
Sie haben alle Monster-Handys und spielen sich gegenseitig Musikstücke vor. Bei einem Rap eines mir selbstverständlich unbekannten Künstlers Singen alle mit. Ich sterbe!
Die Kasba schließt Ende April für immer ihre Pforten!

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+++01:23+++
Abholung vom Sportlerheim Stinstedt zur Kasba.Sie haben reichlich vorgeglüht! Ich habe Angst das einer kotzt…

+++01:35+++
Sie haben alles drin behalten!

+++01:50+++
Theo’s Loxstedt gehts los.Wohin?

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Es ging nach Bexhövede.

+++02:22+++
Stotel-Hagen PamPam
Das Pärchen wär noch nüchtern, gelobte aber, in Kürze einen guten Level zu bekommen.

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+++2:50+++
Wulsbüttel Gasthof Schwoge nach Hagen. €22,00 + € 13,00 Tip. Noch Fragen? Das nur, weil ich alle 7 Grazien persönlich aus dem Sprinter geschält habe!
Gut…, zusammen brachten sie 850kg auf die Waage. Ich habe aber sämtliche Hebelkräfte optimal eingesetzt, so wie es Herr Newton einst lehrte!

+++03:42+++
Heise Schützenhalle nach Bremerhaven Baumarkt Lessingstrasse. €47,90 +2,10!

Er will nach Thailand, wenn er in Rente geht. So lange übt er mit den Thai-Damen hier vor Ort!

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+++04:05+++
Die Zentralistin pfeift mich zurück!
Ich ignoriere es und fahre an der Kasba vorbei!

+++04:18+++
Von der Kasba nach Bexhövede
Er bat mich, allen Frauen mitzuteilen, das er noch Platz im Bett hätte!

+++04:37+++
Von $dorf nach Loxstedt
Er will flüstern, ist aber viel zu besoffen. Ich höre es deutlich: „Schatz, ich Machs dir gleich anal, du Sau!“

Ich bitte, noch bis zu Hause mit der Ausführung zu warten!

+++04:55+++
An der Kasba stand noch ein Pulk Zombies. Ich hielt und die 3 fittesten sprangen zu mir herein. Noch schnell nach Beverstedt und dann in die Zentrale.
Als Abkürzung für den „Rücksturz“ wählte ich einen Waldweg. Dort lagern zur Zeit Eichenstämme für viele Tausend €uronen!

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+++06:00+++
Ich biege gleich zu Hause ein. Gute Nacht!

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Sackbahnhof (2)

Hier nun die Fortsetzung der Kurzgeschichte vom Donnerstag. Ich habe das Notizbuch voll mit Entwürfen und Ideen, leider mangelt es im Moment an Zeit für die Umsetzung und kann Euch nur bitten immer wieder Mal zu schauen, was sich hier so tut. Ggf. Einfach den Feed abonnieren, dann seht ihr neue Artikel gleich in eurer Liste. Als mobilen Reader benutze ich persönlich seit Jahren die App „Byline“.

……

Die zurück gelassenen Frauen harrten der Taxis die da kommen mögen. Minute um Minute verstrich, aber kein Transporteur lies sich blicken.
In kurzer Entfernung beobachtete ein junger Mann die Frauen und entschloss sich, seine Hilfe anzubieten. Er trat hinzu und bot an, sie im Auto seines Vaters ein Stück mitzunehmen. Im nächsten Ort sei die größte Taxizentrale der Gegend, da könnte sich etwas ergeben.
Es kam kein Taxi, aber der Vater des Jungen. So nahmen sie Kurs auf Bokel, um an der Tür meiner Zentrale Sturm zu klingeln!
Ohne Erfolg, denn ich war unterwegs und Cheffe widmete sich sicher schon seinen Träumen von einem weiteren Krankentransportwagen.
Alles rütteln an der Türe half nicht und so machte sich das Quartett auf nach Hagen, wo wir eine weitere Station unterhalten.
Nachdem auch dort das Eingangstor ergebnislos malträtiert worden war, kam es zu der Taxibestellung durch das männliche Wesen.
Der Gemütszustand der kränkelnden Amazone fiel auf ein Besorgnis erregendes Niveau, psychologische Hilfe wurde per Handy angerufen, um die Zeit bis zu meinem Eintreffen zu überbrücken.
Ab da warum der Ablauf bekannt, ich war ja Live dabei!
Um unserem/meinem Sorgenkind die Fahrt möglichst entspannt zu gestalten, versuchte ich, durch lustige Anekdoten von ihrem Dilemma abzulenken. Es gelang mir, ein Lächeln zurück in das Gesicht der Frauen zu zaubern. Dann vereinbarten wir noch schnell, nicht die kürzeste, sondern die schnellste Route zu wählen.
So fuhr ich bis zur Abfahrt Sebaldsbrück und am Weserpark vorbei, meiner Wirkungsstätte, bevor ich Taxifahrer wurde. Ich hatte diesen Ort 4 Jahre gemieden und es hatte doch dort einiges verändert.
Die Straßenbahn Linie 1 fährt dort jetzt vorbei, das fand ich toll. Meine Frau war am Bau der Strecke planerisch beteiligt gewesen und so sah ich ich „ihr“ Werk zum ersten Mal.

Weiter ging es zur Sparkasse Mahndorf, um genügend Penunsen für den Fahrpreis zu haben.

Natürlich kam für einen kleinen Moment die Panik zurück, denn der Automat sagte „Neiiin!“

Aber hundert Meter vorher fanden wir dann noch eine Volksbank, und die Ablöse konnte beglichen werden.

Am Bahnhof angekommen wartete ich dann noch, bis ihr dort geparkter PKW angesprungen war und ich sicher sein konnte die Mädels wieder in ihre natürliche Umgebung des Bremer Südens entlassen zu können, ohne das sie weiteres Unheil ereilt!

Die Rückfahrt genoss ich deshalb, weil ich den kurzen Weg durch die Stadt nahm, im der ich 20 Jahre gewohnt hatte. Ich sog alle Verwandlungen der letzten Jahre in mich auf, teilweise für ich so langsam, das mich sicher jede Streife angehalten hätte.

So, nun ab na Huus und inne Falle! Ist schon wieder recht spät geworden. Aber in dieser Schicht konnte ich mich von meiner besten Seite zeigen und wurde durch eine besinnliche Nachtfahrt durch Bremen belohnt!

Sackbahnhof (I)

Liebe Blog-Leser,

ich hänge mit dem Schreiben etwas hinterher, denn mir obliegt es unter anderem neben der Arbeit im Taxi auch noch zu Hause und in meinem Zweitjob einige Projekte abzuarbeiten. Ich wollte nur eben mitteilen, das es nicht an mangelnder Freude euch zu unterhalten liegt!

Letzte Woche Montag ging es in der Spätschicht ganz gut zur Sache. Mein Kollege $lordhelmchen und ich hatten einige Mühe,  den Sammeltaxiverkehr abzuwickeln. Wie immer hatte ich nach 22:00 auch noch die Zentrale per Handy an den Hacken.

Um 00:10, auf dem Weg zur Carsten-Börger-Strasse in BHV ereilt mich ein Anruf von der Leitstelle der NordWestBahn. Ich möchte bitte zwei Damen in Stubben am Bahnhof abholen, der Zug könnte nicht mehr weiter fahren, eine Störung wegen eines liegen gebliebenen Güterzuges. Die Damen würden selbst zahlen, da keine Berechtigung zur Kostenübernahme der NWB vorläge.

Meine nächsten Tour würde etwas Zeit in Anspruch nehmen, vor 01:00 würde ich nicht dort sein können und §helmchen hat dann schon Dienstende. Sie mögen ein anderes Taxiunternehmen konsultieren und damit war die Angelegenheit für mich vorerst erledigt.

Eine halbe Stunde später rief ein junger Mann an und bestellte ein Taxi nach Hagen, zu unserem Büro dort. Wir verabredeten uns für 01:00. Gerade, als ich in Dedesdorf Frei wurde, bimmelte das Handy schon wieder. Eine aufgeregte Frau erkundigte sich, wo ich denn bliebe. Es stellte sich heraus, das sie zu dem Mann am Büro gehörte. Ich wiederholte kurz, welche Zeit wir abgemacht hatten und gelobte mich fliegend auf den Weg zu ihr zu machen.

10 Minuten später traf ich nicht wie erwartet einen Mann und eine Frau an, sondern 2 Frauen. Eine begrüßte mich freundlich und die andere telefonierte weinend mit irgend Jemanden.

Die beiden stiegen schnell in meinen gut geheizten Sprinter ein und baten mich um einen Transport nach Bremen, zum Bahnhof Mahndorf. Um diese Uhrzeit fast eine Niete, dieses Ziel. Mein Feierabend würde sich um 2 Stunden verzögern, aber ich könnte wenigstens dem $cheffe einen schönen Umsatz abgeben. Eine Ablehnung wäre sicher niemals in Frage gekommen, denn es herrschten Minusgrade und weit und breit waren die Bürgersteige hochgefahren.

Also begaben wir uns über die alte B6 nach Süden. Die Dame neben mir hatte alles unter Kontrolle, aber die etwas jüngere Frau im Fond hatte an irgendwas zu knabbern. Sie schluchzte immer noch leise vor sich hin und da ich den Grund nicht kannte, versuchte ich zunächst das Eis zu brechen, in dem ich für überlebensnotwendige Heizung und Lüftung sorgte und erkundigte mich sodann, ob die von mir gewählte Kuscheligkeit angenehm und zu ertragen sei.

Nach ein paar Worten zum Fahrpreis, der bei ca. 90 € liegen würde, sollte ich dann auch erfahren, warum ich bei Sturm und Wind so spät noch durch die Gegend hetzen musste.

Kurz vor der Geisterstunde hätte der Zug Richtung Bremen ohne erkennbaren Grund für längere Zeit am Bahnhof Stubben gehalten. Der Zugführer hätte dann mitgeteilt, das es eine Störung gäbe und es nicht weiter ginge. Eine Nachfrage des Zeitrahmens beim Lokführer ergab, das es gern auch 4 Stunden dauern könnte. Die jüngere der beiden Frauen gerierte sich panisch, und verließ umgehend den Zug. Sie leidet unter chronischen Phobien, bezüglich Enge und Menschenansammlungen. Die Reise sollte eigentlich als Beweis angetreten werden, das ihre Ängste teilweise kontrollierbar seien, das stellte sich nun wegen des Defektes der Bahn als Schuss in den Ofen heraus. Die Verzweiflung wuchs und mangels Ortskenntnis wurde der Zugführer gebeten, ein Taxi zu rufen. Der gab das dann an seine Zentrale weiter und die kündigte das erscheinen eines Chauffeurs an. Ich konnte es nicht gewesen sein, also eine andere Firma im Anmarsch.

Die Frauen machten sich nun auf den Weg zum Bahnhofsvorplatz, wo sich eine Haltestelle befindet. Dazu ist das Überqueren des Bahnüberganges nötig. Als sie dann noch einmal zum Zug herüber schauten, stellten sie fest, das die Schranken gesenkt waren, die Signale auf Grün umsprangen und die Waggons sich langsam in die geplante Richtung schoben.

So eine Pleite.

Nun hielt man Ausschau nach dem hellelfenbeinfarbigen Mobil.

Teil 2 könnt ihr Morgen lesen!

 

Zahlungsmittel!

Am ZOB steigt ein Afrikaner ein. Wir kennen und schon. Er hat die typische Hautfarbe für die Region in der er geboren wurde.
Ich kläre ihn auf, das wir noch einen Zwischenstopp einlegen müssen, es führe noch ein weiterer Mann in seine Richtung mit.
Pünktlich erreichten wir die Haltestelle und Laden den Fahrgast ein.
In Sandstedt möchte der eben dazu gekommene junge Mann aussteigen. An seiner Adresse halte ich an, schalte die Innenraumbeleuchtung ein, damit er seine Geldbörse nach einer passenden Bezahlung durchforsten kann.

Ich höre, wie sein rechter Zeigefinger in Schlangenlinien durch das separate Münzfach pflügt, dabei einige Spezielle berührt und verschiebt. Er wiederholt die Prozedur, ich höre nur 1,2 und 5-Cent-Stücke heraus.

„Bitte nicht schon wieder nur Negergeld!“, rief ich ihm nach Hinten
Uups, hoffentlich ist der Schwarze jetzt nicht sauer, ging mir durch den Kopf.
Nee, hier, hab noch nen Zwickel!“

Stolz reichte er ihn mir nach vorn, nicht ohne zu bemerken:
“ Und gleich wirst du „Es“ doch noch bekommen!“

Wir schmunzelten im Halbdunkel und er schlug die Schiebetür mit einem Lauten Krachen zu.

Mein Beifahrer hat nichts kapiert davon, er spricht nur Englisch! Ich hab ihm erklärt, um welches Wortspiel es ging, er nickte höflich und sagte, er hätte auch lieber nur Silberne Münzen im Portemonnaie.

GEDANKENSTRICH

Ich bin solchen Bezeichnungen wie „Negergeld,Mohrenkopf uvm.“ von Kindesbeinen an immer unvoreingenommen begegnet und hatte niemals bis Heute einen einzigen rassistischen Gedanken dabei! Neusprech-Leute wollen diese Wörter verbannen und haben damit auch Erfolg.

Von meinet Wegen. Deshalb werde ich mir trotzdem nicht die neueste Auflage von Pippi Langstrumpf besorgen. Zukünftigen Enkeln werde ich ggf. nach alter Schule aus dem Orinal vorlesen, und ihnen erklären, das ein z. B. Hottentottenhäuptling eine sehr respektable Persönlichkeit darstellt! Hautfarbe egal!

Was soll das?

Meine Schicht endet nach Plan um 1:00 Morgens. Allerdings springe immer ein, wenn Bestellungen für den frühen Morgen anstehen.

So auch gestern Abend wieder. Das $ZentralenmädchenMagdar bereitet mich sorgsam auf eine verlängerte Nacht vor.

“ Ey, HerrTaxifahrer, wird nix mit Feierabend!“

Na wenigstens konnte ich heraushandeln, das ich gleich etwas später anfange, ohne das sie mich tötet! Schliesslich muss ich ausser Taxifahren auch noch den Blog schreiben.

Nachdem die Modalitäten festgelegt waren, absolvierte ich das abendliche Standardprogramm an Sammeltaxi-Fahrten und bettete mich gegen 0:45 in einer unserer Pausenstation zur Ruhe, um die kommenden 3 Stunden auf Aufträge zu hoffen, damit die Zeit besser rum geht. Wurde aber nichts draus, Handy war die ganze Zeit still!

Um 4:10 sollte ich am ZOB in Hagen sein, zwecks Fahrt zum Bahnhof Lübberstedt. Eine gute halbe Stunde vor dem Termin stellte ich mich auf, bereitete die Frachtpapiere vor und harrte des Fahrgastes, der da bestellt hatte.

Um 4:10 beschlich mich das Gefühl, das hier Jemand diesen Service nicht für ganz soooo Wichtig erachtet. Der Fahrgast glänzte durch sein Nichterscheinen! Um ggf. Übermittlungsfehler auszuschliessen, fuhr ich die 8 Haltestellen des Ortes ab, checkte noch einmal um 4:20 den ZOB, aber es half Nicht.

Ich vermerkte ein großes FF (Fehlfahrt) auf meinem Formular und entsorgte mich, wie man sich einer Niete bei einer Verlosung entledigt, in den Dienstschluß!

Was bleibt von dieser Aktion hängen?:

– Ich wurde meines Schlafes beraubt!

– Der Fahrgast pennt vermutlich immer noch!

 

Alter, wenn ich dich zwischen die Finger kriege, brauchst du schon eine gute Ausrede!

Taxi-CIS

Um 17:30 meine Ladung Senioren eingeladen. Zwischendurch reicht mir eine Pflegerin  den gelben Beutel für, der gehört der Berta und muss immer mit. Ich schieb ihn griffbereit unter ihren Sitz, damit ich ihn nachher ihrer Tochter mitgeben kann.

Bei Bertas Domizil angekommen, ist von der Tasche -eher ein kleiner Stoffbeutel- keine Spur zu finden. Ich baue den kompletten Sprinter auseinander. Nicht zu machen.

Vielleicht ist er zusammen mit Sellmas Krücken rausgerutscht, als ich sie herauszog, oder als ich Heiner mit dem Rolli auslud, da bin ich über was gestolpert?

In dem Beutel ist Insulin und ein Messgerät. Ersteres kann bei falscher Anwendung zum Kollaps führen und ist gefährlich. Habe mich dann umgehend auf die Socken gemacht und die letzten Stationen abgefahren, konnte aber nichts entdecken. Bin mit hängendem Köpfchen wieder zur Berta und der Tochter gebeichtet.

Wurde getröstet und solle mir keinen Kopf machen. Sie würde gleich Morgen früh, vor der nächsten notwendigen Dröhnung zur Apotheke gehen.

Die ganze Woche ging mir diese Tasche nicht aus dem Kopf und habe immer wieder nachgesucht, ohne Erfolg.

Gestern komme ich wieder bei Berta vorbei und ihre Tochter berichtet, das Utensil sei wieder aufgetaucht. Die Apotheke hätte sich gemeldet, weil eine „mobile“ Pflegerin den Beutel bei einer anderen Omi gefunden hätte, welche aber nichts mit „Zucker“ am Hut hätte und gab die Tasche bei der Pharmazeutin ab.

Ein Telefonat später hatte ich die Finderin an der Strippe und erkundigte mich, wo sie das Objekt entdeckt hätte. Sie sagte einen Namen, aber den kannte ich nicht. Ich fragt nach der Adresse:“BINGO!“

Dort wohnt das Irmchen! Und die saß  neulich neben der Berta bei mir im Sprinter. Und da ging mir ein Licht auf. Das Irmchen war immer ziemlich neugierig und war immer gespannt, was wohl in dem häßlichen gelben Sack enthalten sei. Und da hat sie Situation ausgenutzt um zu klauen!

Nun, ich hänge das Teil jetzt immer an den Schaltknüppel, damit so etwas nicht wieder vorkommt. Einen Sack Flöhe hüten ist einfacher, als eine Hand voll dementer Senioren ums Eck zu fahren.

Fehlfahrt die 999zigste

Montag war nicht viel an Vorbestellungen reingekommen. Und so sporadische Bestellungen sind bei uns an Wochentagen die Ausnahme. Sammeltaxi heißt das Zauberwort, was mir an diesen Tagen den Umsatz beschert. Aber auch nur, wenn die Fahrt auch stattfindet.

Umso ärgerlicher war es, als ich eben an diesem Wochenanfang abends um 22:30 bereit stand und sich der Fahrgast nicht auftat. Nach 10 Minuten Wartezeit (Kulanz, kein Anspruch) trug ich die Fehlfahrt ein. Sie wird Morgens an die Zentrale des zuständigen ÖPVN weiter geleitet und ggf. wird dort entschieden, solche Kunden zeitweise für die Benutzung des Sammeltaxi-Betriebes zu sperren. Der Besteller war mir bekannt, ich würde das auch noch einmal kurz ansprechen und nachfragen, warum er nicht einfach abbestellt hat.

Um 23:49 wurde ich wieder gebraucht. Genauso doof wie eine Stunde zuvor guckte ich aus der Wäsche. Der junge Mann, ein Stammfahrgast, lies sich nicht blicken und nach eben ein paar Minuten zog ich ab.

Heute hatte ich wieder das Vergnügen, mit dem Herrn von 23:49. Er war pünktlich erschienen, erwiderte meinen Gruß mit freundlicher Miene, nicht ahnend, das in Kürze ein Inferno über ihm herein brechen würde.

Ich frägte (Absicht, das ä. fand ich an dieser Stelle passend) ihn, wo er sich denn am Montag versteckt hätte, denn hier an dieser Stelle ward er nicht angetroffen worden.

Seinä Mienä (alles Absicht mit den ä`s) verzog sich, es dauerte Stunden bis aus ihm hervorkam, er hätte gar nichts bestellt, am Montäg (DITO)?!

„Barbara Salesch“-mäßig krampfte mein Gesicht, ich hob meine Stimme an, und konfrontierte ihn mit der Aufzeichnung des Gespräches (hab gelogen) und das liesse sich alles beweisen und so.

Da sackte er förmlich in den Ritz zwischen Rücken- und Sitzfläche ein und bedauerte kleinlaut, das er verpennt hätte. Sein Kumpel und er hätten WII gezockt, bis sie keinen Bock mehr gehabt hätten und mangels Gesprächsstoff wären sie ins Koma gefallen und erst viel zu spät wieder erwacht.

Ich belehrte ihn daraufhin, welche Konsequenzen das haben kann und versprach, erst mal keinen Strick daraus zu drehen, wenn er schwor, die kommende Zeit pünktlich vor Ort zu sein.

Ich schräbte (pass auuuf!) erst vor kurzem, das ich nicht nachtragend bin und entließ den Delinquenten mit Bewährungsauflagen!

P.S. Ich habe einfach ab und an Lust, eigene Wäörter zu erfinden. Ich betrachte das als künstlerische Freiheit. Keinesfalls möchte ich die Deutsche Sprache verhunzen. Wenn ich es doch mache, so geschieht es, ohne das ich einen Plan davon besitze. Habe in der Realschule mal eine Test verhauen, weil ich alle ü,ä,ö durch ue,ae,oe ersetzt hatte. Damals habe ich eine schlechte Note bekommen. Und dafür müsst ihr jetzt mein Gekritzel ertragen.

 

Wenn`s mal wieder etwas länger dauert…

Letzte Nacht war die letzte Bestellung per Sammeltaxi für 3:47 Uhr. Normalerweise habe ich um Eins Feierabend, aber um die Tagschicht nicht zu früh zu verschleißen, übernimmt dann eben die Spätschicht das noch, sofern rechtzeitig vorbestellt.

Leider kamen nach 23:24 keine weiteren Bestellungen rein, der Landkreis hatte wie üblich über Nacht geschlossen. Ich hockte also im Büro und huldigte der App „Quizduell“, indem ich einige Leser und Kollegen gnadenlos niedermetzelte. Dieses Spiel verliert leider seinen Reiz, je länger man es kennt. Viele Standardfragen treten als geballte Ladung auf und man kennt sie. Dann wieder einige Dutzend Rätsel, welche ein Wissen abfragen, das kein Mensch auf der Welt braucht.

Z.B.:“Wann hat Fräulein Bieber das letzte Mal gekotzt?“

Wer will das denn wissen? So haben ich beschlossen, noch diesen Abend etwas zu daddeln, aber dann die App nur noch sporadisch zu benutzen. Vermissen werden ich die Rede-Duelle mit Herrn Ednong, aber zuviele Resourcen gehen verloren. Habe sonst keine Zeit mehr, meinen Blog zu spammen!

Nach der ultimativen Schlacht gegen den o.a. Blogger machte ich mich auf, um die letzte „pendente“ (schweizerisch, gelernt von @taxi_otto) pflichtgemäß auszuführen. Auf die Minute platzierte ich mich an der Haltestelle und beendete noch schnell einen Multiple-Choice-Test zu meinen Gunsten. Mein Fahrgast lies sich nicht blicken. Da ich absolut keinen Bock hatte, meinem Chef zu erklären, ich hätte 4 Stunden für eine Fehlfahrt gebraucht, beendete ich die Schlaumeier-Weichware und startete Tante Gugel, um nach dem Vermissten zu forschen. Schwupps, da erschien zu meinem Fortune nur eine passende Adresse zu dem mir avisierten Namen.

Einmal die Straße runter, vor das Haus. Passendes Klingelschild entdeckt und mit Vollgas den Knopf durchgedrückt, bis das Blut unter meinem Nagel hervor quoll!

Belohnt wurde mein unermüdlicher Einsatz mit dem Anblick einer vollkommen verstörten und hibbeligen Person, beim öffnen der Tür, den Körper nur mit einem „Nichts“ bedeckt!“

Ich versprach dem verpennten Individuum eine Katzenwäsche lang zu warten. Das klappte dann auch und mit 20 Minuten Verspätung pingte dann endlich die Stechuhr.

Wer noch gegen mich quizzen möchte, der kann mich gern bis 1:00 nerven! Such den Spieler „HerrTaxifahrer“.