Der Rest

Es gibt Fahrgäste, die machen einem das Leben schwer. Über diese berichte ich hier wegen ihrer Spleans am häufigsten. Die "Normalen" sind eben Normal.
Heute erzähle ich kurz über eine Spezies, welche sich dadurch auszeichnet, mir meine Arbeit möglichst leicht zu machen:

"Bleiben sie sitzen, ich schaffe das schon!", so die 89-jährige, die sich von Hinten angeschlichen hatte, beim öffnen der Heckklappe, um ihren Rollator einzulagern.

Oder:

"Warten sie, ich frage den Verkäufer, ob er die Taschen in den Kofferraum lädt!

Oder dieser, welcher wirklich glaubt, bis vor die Haustür gefahren zu werden wäre zuviel erwartet:

"Halten sie hier! Den Rest laufe ich, dann brauchen sie nicht so weit für Strasse runter und können gleich zurück fahren!

Und die Moral von der Geschichte:

"Liebe Kundschaft, nur weil der eine oder andere Kollege etwas gebrechlich oder Müde ausschaut, müsst ihr nicht auf perfekten Service verzichten!"

Schönes Wochenende!

DHB* 2017

Cuxhaven (ots) – Bereich Schiffdorf Open-Air-Kinoabend in Schiffdorf-Wehdel

Wehdel. Von Freitagabend, 20 Uhr, bis Sonntagmorgen, 05 Uhr, fand das inzwischen alljährliche Fest *“Die Heide bremmt“ in der Gemarkung Wehdel statt. Von den erwarteten 3000 Besuchern kamen ca. 2500, die problemlos das Gelände erreichten/verließen. Außer zwei Körperverletzungen und einem Verkehrsunfall mit Blechschaden wurde von der Polizei, die mit Sonderkräften vor Ort war, nichts weiter registriert. Insgesamt handelte es sich um eine friedliche Veranstaltung ohne besondere Vorkommnisse.

So der Bericht der lokalen Polizeibehörden. Um kurz zu umreißen, was im Landkreis Cuxhaven als friedlich anzusehen ist, die Veranstaltung aus Sicht der Taxifahrer:

  • 23:15, die Heide qualmte, aber sie „brammte“ noch nicht! Meine Fahrgäste hatten ordentlich vorgeglüht und frugen nach Musik aus dem Radio. Noch bevor ich „piep“ sagen konnte, hatte sich ein bekannter Hagener Partygänger per Bluetooth in mein Soundsystem gehackt. Er hatte sich anscheinend Zugang verschafft, während mich zwei Bitches im Font mit dem Anlegen von Sicherheitsgurten ablenkten! „Hey, Taxifahrer, klasse was!? In den nächsten 30 Minuten erfuhr mein zu alter Körper, was Dauerbeschallung mit Deutschem Rap an Aggressionen freisetzen kann. Erschwerend kam hinzu, das die Fahrgäste den „Song“ mit rapten, wobei mangels Textsicherheit gelegentliche Pausen entstanden, überbrückt durch den Rapper nachahmenden, offensichtlich coolen Armbewegungen, unterstrichen durch üble Grimassen. Obwohl mir bei der letzten Reihenuntersuchung ein ausbalancierter, schön niedriger Blutdruck attestiert wurde, wuchs in mir das Bedürfnis, meine Kundschaft aus dem Taxi zu prügeln! Die Leute hatten Heute noch einmal Glück, denn für den, so der O-Ton „besten Taxifahrer der Welt“ gab es ein gutes Trinkgeld.
  • 24:00, die Heide flackert! Und mein Taxi wackelt! An Board befindet sich die Hälfte einer hiesigen Fußballmannschaft und ich erfahre in immer wiederkehrenden Schreigesängen, welchen Fußballverein sie als Fans verehren. Als Auflockerung, die Jungs haben, im Gegensatz zu den Rappern wenigstens bemerkt, das am Steuer eine tickende Zeitbombe saß, sangen sie mir alle 1,5 Kilometer ein Liedchen, das ging so: „Dem Taxifahrer ein Trullala, ein Trullala, ein Trullala, dem Taxifahrer ein Tru-lal-laaaaaaaaaaaaa!“ Auch hier gab es Schmerzensgeld…..
  • 02:00, Erste Abholung. Sie würden an der Lampe warten.  Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, pilgerten die geübten Fahrgäste dem Strom der anfahrenden Taxis entgegen. Das hatte zur Folge, das ein Fahrer mit einer Vorbestellung erst einmal einen Spießrutenlauf hinter sich bringen, alle flehenden Kunden abweisen mußte, auch die, welche sich mitten auf den Weg vor den Wagen schmissen! Leider gab es an der Trasse, welche den Ausgang säumte ca. 5 Lampen, jede von potentiellen Bestellern umlagert, oder einfach nur so dort herumlauernd. An Lampe 3 scheuchte mich ein Ordner weg, während ich durch das Beifahrerfenster verhandelte. Ich kam mir vor wie ein Freier, auf der Suche nach der besten Dirne (unterer Birne, hihi). Die Vorbesteller waren nicht zu finden, so entschied ich mich für die junge Frau mit Stuttgarter Mundart, weil ich annahm, sie würde nicht singen wollen! Diese Wahl stellte sich dann auch als Hauptgewinn heraus, mit eloquenter Unterhaltung, entferntem Fahrtziel und einem rosa Scheinchen als Bonus für mich. Für mich war dann auch schon Feierabend, ich hatte schon 11 Stunden auf dem Kerbholz!
  • Meine Kollegen schufteten weiter. Nicht ohne Konsequenzen! Der Fahrer eines Sprinters wurde höflich in einen Feldweg navigiert, wo er sich dann fest fuhr. Diesen Umstand hatten die 2 Mitfahrer anscheinend bewußt provoziert, denn statt die Karre aus dem Dreck zu ziehen, liefen sie im Dunkeln davon! Der Chauffeur hatte das nachsehen! Und den Rest der Schicht frei!

Als Fazit möchte ich darauf hinweisen, das es Grundsätzlich nicht verboten ist, den Taxen entgegen zu laufen. Es erhöht die Chancen aber nur dann, wenn der Fahrer auch gut weg kommen kann. In diesem Fall erwies sich der Weg als Einbahnstrasse und die Kunden mußten trotzdem mit dem Taxi am Partygelände vorbei. Wenn ihr ein Taxi extra für euch bestellt, ist das gut. Aber dann nennt bitte einen Treffpunkt, der einigermaßen gut zubinden, anzufahren und vor allen einzigartig ist! Und an die Zwei, die meinen lieben Kollegen verarscht haben:“Wir kriegen euch noch!“

Und eine Bitte hätte ich da noch.

Übt das Rappen und Singen!!123!!“Drölfzig“1!!!!

Kleinvieh macht auch Mist!

Einer der essentiellen Gründe, weshalb ich mich 5-6 Tage die Woche mit dem Taxi durchs platte Land quäle, ist die Freude darauf, am Ersten des Folgemonats ein erkleckliches Sümmchen von meinem Chef überwiesen zu bekommen.

Ich habe zwar regelmäßig Kollegen, meist Frührentner oder Pensionisten, welche behaupten, diese Tätigkeit nur aus Lust an der Freude, nur so zum Spaß zu betreiben. Jedoch, soweit mir bekannt, hat noch Niemand unter ihnen auf sein Salär verzichtet!

Ich arbeite also für Geld. Um an Es heranzukommen muss ich es vorher mühsam von meinen Kunden einsammeln und meinem Chef geben, damit er wiederum seiner Frau etwas schönes kaufen kann und falls danach noch etwas übrig bleibt, es unter mir und meinen Kollegen aufzuteilen und es auf unsere Konten zu überweisen. 🙂

Dieser Artikel handelt vom Einsammeln. Beispielsweise geht das dann so von statten:

„Das macht € 27,50!“

„Hier, bitte, mach dreißig!“

Das ist dem Taxifahrer das Liebste, das ihm passend zum Rechnungsbetrag die Scheine geliefert werden, somit auf das ermüdende Ausrechnen und die nachfolgende Suche nach einem Haufen Hartgeld in den Katakomben des verschlissenen Kellner- Portemonnaies verzichtet werden kann.

Ein anderes Beispiel:

„Das macht € 10,90!“

„Machen sie bitte Zehn! Ich habe sonst nur noch einen Fünfziger, den möchte ich nicht anbrechen!“

Hohl! Total hohl! So etwas gehört sich nicht! Diesen Spruch höre ich wenigstens einmal pro Woche. Wahrscheinlich gehen die dann am nächsten Tag zu Omi, um zu zeigen wie sparsam sie waren, um noch eine Belohnung zu kassieren! Abrunden ganz allgemein ist so eine Sache. Gelegentlich biete ich es Stammkunden an, welche sich im Vorfeld mittels verschwenderischem Umganges mit Trinkgeld qualifiziert hatten. Und nur ich, nicht der Kunde darf das vorschlagen!

Neulich hatte ich noch diese ältere „Dame“. Verflixt, ich bin ja selbst schon fast alt!

„Das macht € 3,00, bitte!“

„So, Moment, ich hab`s passend!“ *klimpern,klappern,schaben* ,*such* , *grab* Ich hab’s gleich…..hier Bitteschön!“

„Das sind nur € 2,80, hier, sehen sie“

„Mehr habe ich nicht!“

„Wie bitte? Aber es klappert doch noch in ihrer Börse!“

„Das sind EURO-Stücke, die brauche ich für’s Sparschwein!“

Das ist so eine Sache, bei der ich gern die Einkommenssituation in unserer Branche anspreche und darlege, was das hochgerechnet auf 10 Jahre für mich bedeute. Murrend wird anschliessend der Betrag mit den „Sammlermünzen“ ausgeglichen, nicht ohne den Hinweis an mich, das die Spardose schließlich nicht für sie selbst, sondern für ihre Enkelin angelegt  sei! Taxi-Bafög quasi! 🙂

Und einen hab ich noch:

„Das macht € 2,00!“

„Hier, das reicht. Ich hab bei 2,43 aufgehört zu zählen!“

Der junge Mann öffnete seine gefalteten Hände und schickte sich an, mir zu signalisieren, ich möge doch mein Portemonnaie öffnen, damit er die vielen Cent- und Zweicent-Stücke da hinein purzeln lassen kann. Ich liess mir das Kleingeld in die Hand schütten und gleich auf den ersten Blick – ich bin Ausgebildeter Wert-am-Gewicht-Erkenner- stellte ich einen Fehlbetrag fest.

„Da fehlt noch etwas, es sind höchstens € 1,67!“

„Das war alles, was ich gefunden habe, ich dachte das wäre genug!“

„Beim nächsten Mal lasse ich dich stehen, wenn du nicht genügend dabei hast!“

„Oh, Danke, ich bezahle dann auch freiwillig das Doppelte!“

Er hatte oft nicht genug und ich habe ihn trotzdem nie stehen gelassen. Das Doppelte zahlt mir hoffentlich eines Tages mein Karma zurück!

Und dann sind da noch die Patientenfahrten, welche von den Kassen bezahlt werden. Und diese Kassen sind gnadenlos. Wenn da nur ein Punkt auf dem vom Arzt ausgestellten Transportschein fehlt oder falsch gesetzt ist, können wir den nicht abrechnen und müssen Tage- und Wochenlang hinter irgendwelchen Änderungen hinterher laufen/fahren.

Bei der Abholung der Kundin an der Praxis:

„Ihren Transportschein, bitte!“

„Hier, da ist er schon.“

 

„Der ist nicht für diesen Arzt!“

„Ich habe keinen anderen Schein, geht das nicht so!?!“

Nein, das geht so nicht. Vor einigen Jahren hatten die Kassen schon einmal sämtliche Patientenfahrten aus ihrem Paket heraus genommen, weil die Leute auf „Schein“ zum Friseur oder Bäcker gefahren waren. Nach Installation eines aufwändigen Genehmigungssystems übernahmen die Kassen wieder die Fahrten, wo wo sie notwendig und gerechtfertigt waren!

Als Abschluss möchte ich nur noch klarstellen, was ich bezüglich der Taxirechnung von Fahrgästen erwarte. Ich möchte einfach nur genau den betrag haben, der an der Uhr angezeigt wird, oder den geltenden Tarif für das Sammeltaxi, oder den passenden Transportschein von der Krankenkasse.

Über Trinkgeld freue ich mich immer sehr, es ist aber absolut keine Bedingung. Und wenn das Geld einmal  nicht reicht, ist Ehrlichkeit eine Form der Höflichkeit.

Weiterhin Gute Fahrt!

Meinungsfrage

Die Familie wartete am Fähranleger auf der Sandstedter Seite. Eigentlich wollte sie die Weser im eigenen Auto sitzend auf der Weserfähre überqueren. Wegen Straßenbauarbeiten an den  Wesertunnel-Zufahrten war dieser allerdings einseitig in Richtung Osten gesperrt und die Pendler bzw. Reisenden auf die Fähren in Bremerhaven, Sandstedt und Farge angewiesen.

Trotz der erheblichen Wartezeiten von durchschnittlich 3 Stunden wollten viele nicht den Umweg über die Bundesstrasse 75 in Bremen von Westen her auf sich nehmen. Unsere Protagonisten hatten allerdings gar keine Zeit mehr, denn es war kurz vor fünf und der Laden, in dem sie ein neues Auto kaufen wollten würde um 18:00 schliessen. So entschloss sich der Familienvater unter Einsatz seines Lebens die Schlange an der Rampe zu überholen. Dies gelang ihm auch, unter Hupen und Beschimpfungen durch die brav Wartenden.

Doch statt auf die Fähre zuzusteuern lenkte er auf den Parkplatz, um mit Kind und Kegel die Fähre zu Fuß zu besteigen, während im Stau hinter ihnen mehrere Männer unter den Tiraden ihrer Frauen kollabierten, weil sie nicht auch „Eier“ zeigten und einfach vorfuhren!

Während sie die obligatorische Bockwurst auf der Überfahrt verzehrten, erhielt ich den Auftrag sie zum Autohändler nach Hagen, dem mit vielen Volkswagen im Angebot, zu bringen. Pünktlich mit eintreffen der Fähre Sandstedt erreichte auch ich den Anleger und ludt.

Nachdem ich versicherte, das wir den Händler in wenigen Minuten erreichen würden, wurde es etwas still im Fond. Der Sohn saß eingequetscht zwischen seinen Eltern und rang vorsichtig nach Luft. Das war das einzige Geräusch, dieses hecheln.

Kurz hinter dem Freudenhaus in Sandstedt brach der Vater das Schweigen und das Tor zur Hölle öffnete sich.

HerrTaxifahrer, meine Frau und ich, wissen sie…wissen sie….., wir haben uns in den vergangenen Wochen sehr viel mit der Auswahl des Modells beschäftigt und nach der letzten 18-stündigen Sitzung überzeugte mich meine Frau, das es ein VW-Touran sein wird! Besonders schlagend war das Argument, das ich ansonsten aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen hätte, sollte ich gedenken, eine andere Auswahl zu treffen!

Soweit, so gut!

HerrTaxifahrer,…. nun,…..sie sind doch neutral, weil…, sie kennen uns ja garnicht und sind sozusagen neutral, nicht!? Deshalb wollen wir, meine Angetraute und ich, einmal ihre Meinung zu Rate ziehen. Sie sind ja schliesslich schon von Berufswegen so etwas wie ein Spezialist, ein Kenner, mit Erfahrung!“

Ich hatte Mühe die Strasse im Auge zu behalten, denn ich war etwas in meinem Sitz zusammen gesackt. Neutral? Der hat ja `ne Schraube locker oder er ist so ein Psycho, der kurz bevor er uns alle mit in den Tod nimmt, sich an den letzten Strohalm klammert, mich! Seine Frau hatte doch schon entschieden. Mich einzumischen währe doch gefährlich. Und nachher hätte sie auch noch das Portemonnaie und würde mich nicht bezahlen.

Nein, da ist Vorsicht geboten!

„OK, sie brauchen uns ja nur einen klitzekleinen Tipp geben! Welche Farbe sollen wir nehmen?“

Bis zu diesem Zeitpunkt stand diese Frage also völlig frei im Raum und ich hätte in etwa so geantwortet:

„Grau, graumetallic! Das ist voll im Trend. Unempfindlich, wirkt immer sauber und adrett.!“

Doch der „schlaue Held“ legte noch einen Satz nach:

Also, sie sollen jetzt entscheiden! Meine Frau will weiß, ich grau! Was denken sie, HerrTaxifahrer, welche Farbe sollen wir nehmen, wir sind uns nur in diesem Punkt noch nicht ganz einig!“

Peinlich, peinlich! Eigentlich sollten Männer immer zusammenhalten, aber es gibt Grenzen. Schließlich würde diese Tour nur gut 12 Minuten dauern, keine 18 Stunden. Ihr könnt euch sicher denken, was ich vorgab zu favorisieren, denn seine Frau erwiderte auf meinen Vorschlag:

„Siehst du Schatz, Taxifahrer haben einen vernünftigen Geschmack und lassen sich nicht von Irgendjemandem unter Druck setzen!“

P:S: Ihr Trinkgeld war fürstlich!

Umweg gefahren, ich Schlingel, ich!?

Er stand gegenüber des neuen Schuhladens in der Bahnhofstraße in Loxstedt.

Jemand hatte ihm das Taxi gerufen, er sprach kein Deutsch und so fanden wir uns. Während er zusteigt hat er das Handy am Ohr, hält es dann in meine Richtung:

„Do you speak english?“

„Yes, honey, I do!“

„She tell you adress!“

Ich nahm das Handy und erkundigte mich nach unserem Ziel. Es war einen Ort weiter, an dieser Straße gelegen. Also piepeinfach. Ich drehte den Wagen nach Westen schaltete die Uhr an und ab ging es. Er sprach wieder mit seiner Bekannten:

„How much shall I give him?“

Als würde die Wissen, was da heraus kommt…, ich konnte nur schätzen:

„Probably € 9,00!“, mischte ich mich ungefragt ein.

Er nickte mürrisch, seine Augen verrieten, das er den Preis als zu hoch empfand. 

Am Ziel zeigte das Taxameter genau € 10,20 an. Ich übersetzte den Betrag   gerundet auf € 10,00, um nicht als Pfennigfuchser gegenüber einem armen Touristen dazustehen und steckte den mir gereichten 10er ein.

„You said nine!“

„Uuh, I just estimated the price! 

Ich deutete nochmals auf das Taxameter mit den schönen roten Ziffern.

„You are lier, you took detour!“

Ich schubste ihn vorsichtig aus dem Taxi, grüßte höflich, schaute noch hinterher, bis er stolpernd sein Gleichgewicht wieder fand und lies dann diesen Ort hinter mir.

Umweg!? Und das mir, dem König der kurzen Wege, dem Schumacher der geschnittenen Kurven, dem Einstein der Streckenberechnung!

Polizeikontrolle

An sich winken die Polizisten die Taxis an einer Kontrollstation vorbei, meistens jedenfalls. Außer es blinkt mal wieder das Taxilicht (stiller Alarm, hier ein Beispielerlebnis). Hat aber nichts geblinkt, diesesmal. Sie machten Heute keine Ausnahme und mein Wagen wurde auf Verkehrssicherheit überprüft. Dabei entspann sich folgender Dialog:

Polizist, mit gesenktem Haupt, schräg vor dem linken Kotflügel stehend: „HerrTaxifahrer, ihre Reifen sind ziemlich abgefahren!“

Ich, aus dem Fenster lehnend, schüchtern und mit leichtem Rotton auf den Wangen: „Ihre Uniform ist aber auch ganz schön schick!“

P.S. Am 24.9. ist Weltreifentag (Quelle: Internet)

 

Hindernisse auf der Fahrbahn

Dieser Tag hatte es in sich gehabt. In dieser Schicht riss ich gut 400 Kilometer ab und war dabei zwischen Bremen und Cuxhaven unterwegs gewesen. Die längste Tour betrug 240 Kilometer (inclusive An- und Abfahrt), ein Transfer vom Reisebus. Noch weitere 7 Aufträge führten mich durch unser Pflicht-Fahrgebiet. Pausen hatte ich genug, insbesondere nach der Monstertour.

Sonnenuntergang an der Lunebrücke vor Neuenlande

Zum Feierabend, gegen 1:00 machte ich mich wie gewohnt in meinem Audi auf den Weg nach Hause. Dabei spreche ich mir, nach Bedarf, besondere Erlebnisse aufs Handy, um sie ggf. später einmal euch hier zur erzählen. So weit so gut!

Ich laberte also mein Handy voll. Sprach in den Speicher und Sprach in den Speicher und dann erschienen vor mir auf der Straße verschwommen und völlig losgelöst Sachen auf der Straße. Alles ging sehr schnell! Die Teile waren ungewöhnlich, sollte ich ausweichen? Nein, das ergab keinen Sinn. Ich hielt mitten drauf!

„Knöpfchen,….Spielzeugzylinder, gefüllt mit Beton!“, lallte ich ins Handy.

„Häh?“ „Huch!“

Geistesgegenwärtig steuerte ich meinen Wagen wieder zurück auf meine Fahrbahnseite, denn ich war einfach so eingepennt und hatte dabei fremdgesteuert weitergesprochen und kann das auch beweisen, weil ich es sogleich kommentierte und speicherte. Die Hindernisse gab es glücklicherweise gar nicht wirklich!

Also, so einen Sekundenschlaf hatte ich schon öfter mal, immer so Morgens um Vier. Bei Nebel oder Regen ist das besonders schlimm, weil das Fahren dann so anstrengt! Aber diesmal war ich länger weg. Auch bin ich in meinem zweiten Taxiwinter schon einmal auf meinem Motorroller eingepennt und in den Graben gefahren, aber das jetzt, das war echt verwunderlich!

Etwas Angst habe ich dann doch vor einem Unfall, wenn das wieder passiert. Deshalb mache ich jetzt vor der Heimfahrt immer ein paar gymnastische Übungen, um meinen Kreislauf für den Heimweg fit zu machen.

Das bedrohliche am „Sekundenschlaf“ ist, das er einfach so aus heiterem Himmel zuschlägt. Man merkt dann einfach Nichts mehr und mit Glück erwacht mann rechtzeitig wieder. Täglich passieren schlimme Unfälle überall auf unseren Straßen, wegen Übermüdung. Bei meinem Nachbarn ist letztes Jahr Einer ungebremst in den Garten gefahren. Zuerst dachten wir, „Der ist bestimmt besoffen!“, aber das war ein Irrtum, wie der Pustetest der Polizei ergab. Er war einfach so auf dem Weg nach Haus eingeschlafen.

In einigen Taxen haben wir so ein technisches Gerät oder eine Software, keine Ahnung wie das geht. Wenn diese Vorrichtung mittels Auswertung von stereotypen Fahrbewegungen einen Sekundenschlaf oder drohende Unaufmerksamkeit registriert, gibt es einen Piepton. Hat bei mir aber noch nie angeschlagen, außer bei „normaler Fahrt“, als ich hellwach unterwegs war. Ich bin gespannt, wann zuverlässigere Sensoren das Einnicken (Augen/Lid-Scanner) melden.

In diesem Sinne:

„Immer schön wach bleiben!“

Lenker vs Oberschenkel

Es ist warm heute, ich liebe es. Auch ist nicht viel zu tun. Nicht sooo schlimm, denn die letzte Woche hatte es in sich. Deshalb hier der Bericht über meine 3. Auftrag gestern:

–>Umsteigen auf Bus!

–>Parkplatz Alte B6

Eigentlich hatte ich einen schweren E-Rolli erwartet, aber da stand nur ein einsamer Radfahrer. Allerdings hatte er 3 Räder unter sich, welche wir gemeinsam indemSprinter hievten. 


Um ihm zu entlocken, was zu dem Drahtesel-Reichtum geführt hatte, -„Sie sind doch wohl nicht etwa gestohlen?“- erfuhr ich, das es eine Kollision gegeben hatte. 

Das zu ihm gehörende Pärchen war aneinander geraten und sein Lenker hatte sich in ihren Oberschenkel gebohrt. 

Der physische Schaden hätte sich überschaubar gestaltet, der Psychische weit weniger. Offensichtlich sei sie sehr, sehr echauffiert gewesen, über seine Unfähigkeit, ihr auszuweichen. Wir beide beteten für ihn, das er nicht so arg unter ihren Tiraden zu leiden hätte, sowie dem Liebesentzug.

Er ließ sich eine Quittung geben, man wolle gegebenenfalls den Schaden (die Taxifahrt, Räder waren heile) bei einer Versicherung geltend machen. Von Nichts kommt Nichts!