Was ich mir anhören durfte!

Gespräche im Taxi sind das Salz in der Suppe. Manchmal kann es einem aber auch zu viel werden. Insbesondere wenn die Kommunikation nicht gewünscht/beleidigend ist oder schlechte Nachrichten beinhaltet. Hier ein paar Beispiele, welche mich besonders auf die Palme bringen:

  • „Dein Fahrgast ist schon weg, die Konkurrenz war schneller!“
  • „Ihr seid vielleicht ein Sauladen!“
  • „Hatten sie schon mal Analverkehr!“
  • „Wissen sie, warum wir sie angehalten haben?“
  • „Tut mir  leid, ich hab doch nur € 5!“
  • „Ich glaub meiner Freundin war schlecht!“
  • „Mach mal Festpreis!“
  • „Hörst du das klackern deiner Kurbelwelle nicht!?“

Schönen sonnigen Tag noch!

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Ich verliere nicht gern! Im Ernst!

Neulich gab es diesen Vorfall am Bremer Flughafen, bei dem ich eher schlecht weg gekommen war.

Leser Ingmar hat höchstwahrscheinlich eine plausible Erklärung gefunden, so sein Kommentar, was in den Köpfen der Flughafenfahrer vor sich ginge:

 Aber WAS IST DAS?! EIN FAHRER MIT CUX-KENNZEICHEN, DER AUF GARANTIERT SEINE TOUR KLAUEN WILL, DIE IHM ALLEINE ZUSTEHT!!!111einself

Dazu passt auch folgende Begebenheit, welche ich euch nicht vorenthalten möchte:

Vor gut einem Jahr stand ich schon einmal an der Stelle, wo mir letzte Woche der Wagen geknackt wurde, nur etwas näher am Taxistand. Von dort konnte ich gut das Treiben der Kollegen beobachten, wie sie ihre potentiellen Fahrgäste schon im innern des Gebäudes belagerten, um ein Fahrziel herauszuquetschen. Lag es weit genug weg, wurden Ihnen das Gepäck geschickt aus den Händen genommen und zum entsprechenden Wagen geschleppt. War die Strecke zu kurz, wurde der  Kunde ignoriert und der Nächste aufs Korn genommen.

Das haben natürlich nicht alle so gemacht, einige standen brav bei ihrem Taxi und warteten darauf, ausgewählt zu werden.

So ein wartender Kollege stand schon einige Zeit gelangweilt herum, während die anderen Fahrer nach und nach wegfuhren. Zum Schluß waren alle Taxen weg, nur einer war übrig geblieben. Um die Zeit bis zum nächsten landenden Flieger zu überbrücken, näherte er sich meinem Passat und blinzelte herein. Offensichtlich gefiel ihm unsere Vermittlungstechnik, nahm ich zuerst wenigstens an.

Dann schien etwas ganz anderes seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er trabte zu seinem Taxi, auch ein Passat, schaute auf seine Konsole und kam flott zurück zu mir, lehnte sich auf die Beifahrertür und fragte neugierig:

„Kollege, was bedeutet das weisse Kreuz da, das in der Mitte auf der Konsole?“

Tja, die Sache mit dem Kreuz. Das ist so eine Spezialität von mir, die ich gern geheim hielte, so wie einen Zaubertrick! Ich überlegte dann aber, das Kollege §flughafenfahrer weit genug von meinem Fahrgebiet entfernt stationiert sei, da könnte ich ihm die Bewandtnis des Kreuzes ruhig offenbaren:

„Weisst du, das ist ganz einfach erklärt. Durch das Kreuz komme ich leichter mit Frauen ins Gespräch, Sex und so, weisst du!?“

Er grinste mich nur ungläubig an, ich verwarf seine Zweifel aber durch einige Beispiele, bei denen die Taxifahrt mit einem zufriedenstellenden Akt der Nächstenliebe geendet hatte!

Lange rede kurzer Sinn. Er äußerte, das auch einmal auszuprobieren.

Kürzlich hatte ich dann wieder eine Abholung vom Flughafen Bremen. Eine hübsche Frau, ausgestattet mit genügend weiblichen Attributen, sämtliche Taxifahrer Deutschlands in den Wahnsinn zu treiben!

Nicht ganz unstolz sammelte ich die Schönheit am Gate ein und geleitet sie unter den geifernden Blicken der anderen Kutscher zu meinem Wagen. Unterwegs kam, was kommen musste! Sie fragte:

„Was ist das für ein weisses Kreuz, da auf der Konsole?“

Jetzt kam mein großer Moment. Die Worte hatte ich mir schon viele Male sorgsam zurecht gelegt, um sie ganz natürlich, nicht zu jovial, nicht zu langweilig über meine Lippen rauschen zu lassen:

„Ooch das. Da hatte ein Kollege aus der Tagschicht sein eigenes Navi festgeklebt und die Reste beim Ausbau zu Schichtende nicht entfernt. Ich werde das nicht übernehmen, soll der sich drum kümmern!“

Sie war mit der Antwort zufrieden und begann auf einmal ganz aufgeregt mit den Schenkeln zu wippen und auf ihren Lippen zu kauen. Da platze es aus ihr heraus:

„Wissen sie, neulich hatte ich ein Taxi am Flughafen genommen, das hatte an der genau selben Stelle so ein Kreuz. Ich verrate ihnen Mal, was dieser Fahrer mir antwortete, als ich mich nach dem Kreuz erkundigte!?

Sie schaute mir tief in die Augen und imitierte die Mundart des Kollegen:

„Wolle Ficken?!“

 

Aufbruch – Stimmung

Pfingstmontag sollte ich Fahrgäste vom Bremer Flughafen abholen. Der letzte Flieger sollte es sein. Nach einem Blick ins Internet – Verspätung 20 Minuten – meldete sich mein Wanst und wir besuchten erst noch den lokalen Bullettenbrater.

Als ich danach die Terminals passierte, war direkt im Ankunftsbereich alles zu geparkt und ich fur etwa 30 Meter weiter vor. Bremen ist ein Dorfflughafen, das sei vorausgeschickt. Gerade began sich die Parksituation hinter mir zu entspannen und ich dachte mir, fürs Trinkgeld wäre es besser, noch einmal um den Pudding zu fahren, damit ich direkt am Ausgang, in Höhe der Taxen stehen kann. Zuvor lief ich eben noch zur Anzeigetafel, um zu sehen, wieviel Zeit ich noch hätte. Das dauerte genau 1 Minute – sind nur 40 Meter bis ins Terminal und 40 zurück.

Als ich meine Parkreihe entlang lief, sah ich wie sich 2 Typen ohne Not eng an mein Taxi schmiegten. Ich schrie, das sie von dem Wagen weg gehen sollen und mit Blick auf die Taxifahrer am Stand rief ich um Unterstützung. Ein Täter lief davon, der Zweite behauptete, nur Zeuge zu sein und hätte die Tat verhindern wollen. Ich sah, das die Scheibe der Fahrertür und des Kofferraumes auf der linken Seite eingeschlagen waren.

Ich schickte den wartenden Mann los, um den Dieb zu verfolgen, in dem  Wissen, das sie vielleicht unter einer Decke steckten und betätigte den Taxi-Alarm. Nach einem ersten Blick legte sich mein Schock etwas. Das Handy für die Datenübertragung, mein iPhone und meine persönliche Tasche mit MacBook waren noch da. Ich hatte Pippi in den Augen vor Freude, weil der Schaden für mich dann eher gering anzusetzen war. Mein Kellnerportemonnaie mit ca. 80 Öcken und meinem Lottoschein war weg. Ich hatte es in der Fahrertür, unter meiner Auftragsmappe versteckt. Zum Glück hat die Fummelei wohl soviel Zeit gekostet, das nichts anderes mehr gegriffen werden konnte.

Mein geschundenes Wägelchen hupte und blinkte aus allen möglichen Kanälen, aber kein Schwanz nahm Notiz von ihm! Da wurde ich dann erst richtig sauer, nämlich auf meine Bremer „Kollegen“!

Nicht ein Einziger erkundigte sich nach dem Grund für die Alarmierung oder ob ich Hilfe bräuchte. Erst als ich später meine Fahrgäste feil bot, waren sie alle da, diese Ratten! Eine ganz bittere Enttäuschung. Eine Mär, dieser angebliche Zusammenhalt. Ich hatte vor meinem inneren Auge eine Horde wildgewordener Taxis gesehen, welche diesel-schnaubend die Gangster verfolgten und stellten.

„Am Arsch die Räuber!“ *

Als meine Fahrgäste versorgt waren, die Polizei benachrichtigt, mußte ich mich mittenmang der Splitter sitzend auf den Weg zu Flughafenwache machen. Mehr als den Fall aufnehmen war nicht drin. Spurensicherung hätten sie nicht. Zeit hätten sie nicht.

Traurig fuhr ich bei 7 Grad die 50 Km allein zurück. Weil meine Haare eher ungünstig verteilt sind, fror mir fast die Glatze ein. In Bremen eine Tankstelle zu finden, die etwas Folie und Klebeband hat, kurz nach Mitternacht, gibt es offensichtlich nicht. Hab auch nur bei zweien gefragt.

Hab dann in unserer Zentrale die Fenster verklebt und meinen Bericht für den Chef geschrieben. Stolz war ich nicht auf diese Leistung.

„Am Arsch die Räuber!“*

 

*Stöhnte unsere Putzfrau Karin immer, wenn sie schlimmen Dreck im Bowlingcenter** allein aufwischen mußte!

**Mein Leben vor dem Taxifahren

 

Mir stinkt haariger Abflug

Freitag der 13. im Taxi.

Zuerst teilt mir meine Kollegin mit, mein Wagen sei mit reichlich Hundehaaren verschmutzt, ein kleiner Schäfi hätte seine Mauser während  der  Fahrt gehabt. Sie hätte keine Zeit zum saugen gehabt! 

Auf dem Weg zu meinem ersten Fahrgast in Bevetstedt suchte ich auf halbem Weg nach meiner Taximappe, um zu schauen, ob der korrekte Kilometerstand vermerkt wurde. Ich fand sie nicht im Auto. Konnte ich auch nicht, denn ich hatte sie beim einräumen meiner Habseligkeiten aufs  Dach hinter das Taxischild gelegt.

Als ich zurück an der Zentrale war, parkte ein unbekanntes Fahrzeug dort. 

„Na, haste was verloren!?“, schmunzelte er mich an und bemerkt:“Habe ich drinnen abgegeben!“

Ich bedankte mich herzlich. In der Tür kam mir schon die Seniorchefin mit einem aufgesetzt ernsten Gesicht entgegen.

„Chefin, hat einer etwas abgegeben?“, scharwenzelte ich um sie herum, um zu sehen, was sie hinter ihrem Rücken verbarg.

Nach angemessener Zappelzeit händigte sie mir die Mappe aus, nicht ohne mir mit einem hämischen Grinsen mein Unvermögen zu quittieren!😊

Mein erster Auftrag hatte es außer sich! Er dampfte quasi alle nur erdenklichen Miefvariation aus. Bier, Schweiß, Urin, bei 26 Grad im Schatten!

Der Gestank wollte sich nicht verziehen, da habe ich ein paar Tropfen meines persönlichen Aftershave auf dem Sitz verteilt!

Der erste Staubsauger , „A“ , hatte so gar keine Lust auf Fell. Er wurde nur heiß, bis er sich zischend abschaltete. Ich drückte „B“ für die verbliebene Zeit und die Flusen verschwanden endlich in seinem Schlund. Einer meiner Kugelschreiber auch. War aber ein billiger!

Anscheinend war es das gewesen, mit meinem Pech für Heute. Noch 90 Minuten, dann ist Pfingsten!

Eins noch zum Schluss. Einem Fahrgast, bekennendem Zeugen Jehovas, wünschte ich wie allen anderen Fahrgästen Heute auch:

„Frohe Pfingsten!“

Da sagt er doch glatt, das wäre ihm egal und solche Feste kenne er in seiner Religion garnicht.

Da konnte ich nur blöd gucken und antwortete:

„Mit so wenig Toleranz müssen sie aber noch einige Wachttürme austragen, sonst kommen sie niemals unter die 144000*, die in euren Himmel dürfen!“

Rotgesichtig schlurfte er von dannen!

*Dogma von 1935. Mehr Zeugen dürfen nicht „weiterleben“!

Frohe Pfingsten, ihr Ungläubigen !

😀😀😀😀😀😀😀😀😀😀

P.S. Das Artikelbild zeigt meine diesjährige Kräutersammlung!

Crash auf der B71

Der Tag begann genau so, wie man es sich wünscht. Auf dem Weg zur Arbeit der Griff in die Innentasche:

„Scheisse, Handy vergessen!“

Kehrt Marsch, das Ding holen, Zentrale anrufen,erfahren das „Alles Gut “ ist und leicht verspätet eintreffen.

Was haben die Hunde sich gefreut, als ich nur 5 Minuten weg war…..

Was haben die Hunde traurig geguckt, als ich ohne weiteres Leckerli wieder abgedampft bin…

Meine ersten Aufträge waren Rolli-Fahrten. Der mir zugeteilte Bus (Renault Trafic) ist dafür perfekt geeignet. Mit wenigen Handgriffen lässt er sich vom 9-Sitzer in ein Rollstuhlgerechtes Fahrzeug umrüsten.

  • rote Schlaufe ziehen
  • hintere Rückbank umklappen
  • Bodenbefestigung beidhändig entriegeln
  • Rückbank hoch stellen und verriegeln

Das Ganze dauert 15 Sekunden und geht ohne Kraftaufwand!

Das war der einfache Teil, wären da nicht die  lästigen Fahrgäste mit ihren Sonderwünschen und Befindlichkeiten. Bei der zweiten Tour war ich 15 Minuten zu spät. Der Mann plusterte sich gleich mächtig auf und schüttete einige unschöne Stereotypen über die faulen und unzuverlässigen Taxifahrer über mir aus. Ohne mit der Wimper zu zucken Wie ein kleines hilfloses Äffchen lies ich mich ausschimpfen und entschuldigte mich dann auch noch. Beschwerdemanagement halt. Da hatte ich die Rechnung ohne die Oma im Rollstuhl gemacht:

„Wo kommen sie denn jetzt erst her? Sie sind wohl extra langsam gefahren und haben erst noch Mittag gemacht!?“

Voll in die Magengrube! Egal, das ist einfach der miese Part in der Dienstleistung.

Später, als ich das Duo zu Hause abgeliefert hatte, entspannte sich die Lage. Er zog seine Äußerungen zurück, wäre doch nicht so schlimm gewesen und wünschte mir einen schönen Feierabend. Na gut, „Danke!“,  sind ja nur noch 7 Stunden!

Anschließend traf ich zwei Kollegen und wir machten uns eine Viertelstunde lustig über verschiedene tölpelhafte Fahrgäste und die Moral war wieder bestens!

Ein paar Touren später, so kurz vor 8 Uhr bog ich von der A 27 auf die B 71 Richtung Loxstedt ab. Erst mal rechts rum, Vorfahrt achten, 70er-Zone, über die Brücke und dann links.

„Häh, was ist denn das?“

Ein PKW überholte langsam ein auf meiner Spur stehendes Fahrzeug und parkte danach 20 Meter dahinter schräg zur Fahrbahn. Das Auto auf meiner Spur war ramponiert und zeigte in meine Richtung.

Vor mir war die Straße übersät von Autoteilen, ein großer dunkler, nasser Fleck. Ich bremste ab und endlich schoß es mir durch den Kopf!

„Ein Unfall!“

Die Kollision fand etwa 50 Meter vor mir statt, ich habe den Aufprall trotzdem nicht gesehen.

Surreal! Ich fahre noch etwas vor, schalte Warnblinklicht ein und parke. Als ich hinlaufe steigt die Fahrerin aus, läuft zur Beifahrerseite und hilft einer zweiten Person heraus. Ich fasse unter, rufe laut nach weiteren Personen. Es sind nur die beiden. Ein Mann kommt dazu. Der andere Unfallbeteiligte. Er ist unverletzt. Die Beifahrerin klagt über Rückenschmerzen, sie möchte aber unbedingt stehen. Ich sehe nirgends Blut oder Verletzungen und bin froh. Mein Adrenalinspiegel sinkt langsam.

Ein zufällig vorbeikommendes Feuerwehrfahrzeug sichert eine Straßenseite mit Blaulicht. Ich wähle den Notruf und habe Mühe den Ort zu beschreiben. Peinlich, aber ich denke, das ist der Situation geschuldet. Nach 6 Jahren schwebe ich von Ort zu Ort. Was kümmern mich die Streckennamen, liegen alle schön verpackt im Unterbewusstsein meines Taxifahrerkleinhirns!

„Mein Handy, mein Handy!“

Ich steige in das zerstörte Fahrzeug und finde es im Fußraum unter einer Menge Plastik, das sonst im Heck des Fahrzeug angesiedelt ist. Es stimmt wirklich. Wenn es kracht, fliegt alles nach vorn. Und davon viel! Ich habe auch immer viele lose Teile im Wagen und frage mich, wann ich die rausnehme, weil ich sie nicht brauche, oder wann ich sie befestige!?

Ich reiche der jungen Frau das Smartphone, für eine halbe Sekunde ist sie glücklich!

Wo ist eigentlich der Erste Hilfe Kasten? Ich werde gleich nachschauen. Hätte eigentlich der erste Griff sein sollen, oder!?

Weitere Personen möchten helfen, ist zum Glück nicht nötig. Ich frage einen Feuerwehrmann, ob wir einfach schon einmal eine Hälfte der Fahrbahn säubern sollen, von den verstreuten Teilen. Ich denke da praktisch. Dann müssen die armen LKW nicht warten, die noch nach Bremerhaven müssen.

Der Profi winkt ab. „Wir sichern jetzt und verändern Nichts!“, das regeln gleich die Verantwortlichen.

Ich informiere die Zentrale, das ich sicher zu spät zu meinem nächsten Auftrag kommen werde. Sie kümmert sich.

Mittlerweile kommen von allen Seiten weitere Feuerwehr-Fahrzeuge. Ein Riesen-Bohei! Ich soll mein Taxi zurücksetzen, Platz für Rettungsfahrzeuge soll geschafft werden. Ein Feuerwehr-LKW setzt sich vor mich.

Der Rettungswagen trifft ein, die Polizei auch. Ich habe hier nichts weiter zu verlieren und verdrücke mich.

Eine Stunde später ein Anruf von der Polizei. Sie hätten einen Fahrauftrag für mich. Ein Mann möchte von der Unfallstelle abgeholt werden. Ich kenne ihn, es ist der Unfallbeteiligte.

Die Unfallstelle war noch gesperrt und ich genoß es wie einer der das erste Mal bei einer Oscarverleihung jovial grüßend über den Roten Teppich schlendert. Der erste Posten erspähte mich, als ich eine Bake umfuhr, die Zwecks Verkehrslenkung aufgestellt worden war. Er winke, zappelte und wollte mich wegscheuchen. Schaffte er aber nicht, der Rote Teppich, ihr wisst!

„Die Politei hat mich gerufen, ich habe einen Auftrag zu erfüllen!“

Er schnuffelt etwas in sein Walky-Talky. Ich darf durch, die Menge jubelt!

Weiter vorn werde ich ran gewunken.

„Sind sie der Taxifahrer?“

„Nee, ich bin der Papst und eröffne eine Boutique in Wuppertal!“

Mein Fahrgast steigt ein und wir verlassen diesen immer noch in allen erdenklichen bunten Farben flackernden Ort.

Wir reden während der Fahrt über diesen und andere Unfälle, was denn auch sonst. Wir wünschen uns beide, das es den Verletzten bald wieder gut geht!

Hier der Link zum Polizeibericht: Unfall B71 (Presseportal) Und hier noch von Nord24 mit Bild.

So, lasst euch nicht Stressen ich geh jetzt Pferdeäpfel vom Sandplatz sammeln!

„Los jetzt!“  🙂

:'(

Heute erfuhr ich, das ein lieber Ex-Kollege seine letzte Tour angetreten hat und grüße ihn von hier aus dem Taxi:

Lieber Günter,

ich danke dir für all die wertvollen Tipps, die du mir  als Frischling damals mit auf den Weg gegeben hast. Du warst immer für alle Kollegen ein Vorbild! Ich habe deine stoische Ruhe bewundert, mit der du nach einer nervenaufreibenden Nachtschicht am Morgen danach zusammen mit uns im Büro saßt und die Umsätze verglichen hast.

Du warst meistens der Beste. Als ich dich das erste Mal übertrumpft hatte, wärst du am liebsten noch einmal raus gefahren, um die fehlende Summe reinzuholen. Das hat mich angespornt, immer besser zu werden, nur um den leisen Zorn in deinem Gesicht zu sehen und um anschließend bei einem gemeinsamen Kaffee die Schicht nachzuerzählen und über die Erlebnisse zu lachen.

Auch werde ich dein Faible für moderne Technik gern in Erinnerung behalten!

Lieber Günter… jetzt hast du mich zum ersten Mal traurig gemacht.

Hoffentlich haben sie dort im Himmel einen guten Wagen mit Stern für dich, vielleicht den L 995, den bist du immer so gern gefahren. Deine geliebten Kreuzworträtsel soll es dort auch geben, also wenn du dafür noch Zeit hast!?

Weiterhin Gute Fahrt,

Andreas

Beifahrer

Welcher einsame Fahrzeuglenker kennt sie nicht, die Sitznachbarn mit dem achten Sinn, der angeborenen Abstandsmesssensibilität korrespondierend mit Tacho und das Bodenblech durchtretend!?

Sie kommen in variierenden Modellen vor, mit der dominierenden Gemeinsamkeit, die Gutmütigkeit ihrer Chauffeure bis an den Rand des Wahnsinns zu treiben!

  
Der Ignorant

Seit gut 5 Jahren fahre ich den Herrn einmal pro Woche vom Skatabend nach Hause. Sein Ziel, sowie der kürzeste Weg sind mir bekannt, was ich zu Beginn jeder Fahrt kund tue. Das hindert ihn nicht, mir jede  noch so winzige Bodenwelle anzusagen und so früh „Stopp“ zu befehlen, das ich jedesmal denke er ist umgezogen, weil er immer zu schnell damit ist!

Er sagt mir auch den Fahrpreis immer an, den er für gewöhnlich zu zahlen hat. Wenn es, wie jedes zweite Mal, um +- € 0,10 differiert, meckert er über das ungenaue/manipulierte Taxameter!