Abwerbungsversuch

Einer meiner Fahrgäste war ein Kollege aus Bremen. Ich las ihn mit meinem Caddy am Bahnhof auf.

„Hier, wenn du mal `nen Daimler fahren möchtest. Kannst bei uns anfangen!“

Sprach`s und überreichte mir vier E-Klassen!

Dankeschön!

Und wenn mich einer fragt, welchen Wagen unserer Firma ich am Liebsten fahre, dann gestaltet sich die Reihenfolge so:

Passat, Sprinter, CADDY, E-Klasse,Renault Trafic, Citröen C5

Den Passat fahre ich sehr gern, weil ich in ihm eine Sitzposition finde, bei der ich meine Arme bequem auflegen kann. Bei allen anderen Modellen habe ich da Schwierigkeiten, weil die Stütze  ineffizient platziert oder einfach zu billig hergestellt wurde, das sie nachgibt (Besonders beim Trafic. Nutz nur, wenn ich die Rückenlehne in Schlafposition stelle 🙂 ). Ausserdem hat der Passat ein Doppelkupplungsgetriebe, welches ein ruckelfreies, ggf.dynamisches beschleunigen ermöglicht.

Die E-Klasse bietet nur sehr wenig Ablagefläche und ist längst nicht mehr so komfortabel wie vor Jahren. Außerdem müffeln die Wagen jenseits der 350.000 Kilometer im Innenraum oft nach Diesel/Abgasen. Ich hatte mal eine C-Klasse, die müffelte auch reichlich. Es waren seinerzeit die Injektoren undicht. Selbst nach der Reparatur ging der Geruch nie wieder vollständig weg!

Zu den Franzosen möchte ich nur sagen, das es mir auf den Sack geht, das viele Schalter und Hebel genau entgegengesetzt wie in alemannischen Wagen bedient werden müssen. Das führt bei mir regelmäßig zu Fehlbedienungen. Keine lebensgefährlichen, aber nervige.Scheibenwischer, Licht, alles verkehrt herum! Wenigstens Kupplung und Bremse haben sie richtig 🙂 !

Die Sprinter sind klasse! Viel Platz, starke Motoren. Allerdings sind es große Kästen, die zu fahren mit der länge der Schicht etwas anstrengend wird. Windwiderstand und Abmessungen fordern erhöhte Aufmerksamkeit!

Ich bleibe also ganz sicher meinem Chef erhalten!

E-Klasse

E-Klasse

(Jesu Geburt) Faizah Geburt uvm.

1Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von der Kanzlerin Königin der Alemannen – Angela – ausging, daß alle Welt geschätzt werden soll Willkommen sei. Und diese Schätzung Einladung war nicht die 2Allererste und geschah zu der Zeit, da „Horst“, der Nachfolger des „Zehnminuten-Ede“, Landpfleger von Bavaria war. 3 Und Jedermann ging, daß er sich schätzen begrüßen ließe, ein jeglicher in seine Stadt, zuerst nach München, wo die Untertanen des Horst sie zählten und verteilten auf das Land der Deutschen und Anderen Nordvölker.

Da machte sich auch auf Ibrahim aus Galiläa Syrien, aus der Stadt Aleppo, in das christliche Deutscheland, zur Stadt Heinrichs des Löwen, die da heißt Braunschweig, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Mohammeds war, auf daß er sich begrüßen ließe mit Rana, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger.  Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte.  Und sie gebar ihre erste Tochter und wickelte sie in Windeln und legte sie in eine fahrbare Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Der Statthalter des Löwen schickte die kleine Familie mit Sack und Pack weiter, mit der blechernen Karawane, um sich niederzulassen in Hagen, dem Dorfe unter der 4 Staleke.

Und es waren Hirten HerrTaxifahrer in derselben Gegend auf dem Felde bei den Gleisen der Metro in dem Örtchen Stubben, der hütete des Nachts die Mobilität. Und siehe, des HERRN  Chauffeur trat zu ihnen, und die Klarheit des Individualverkehrs  leuchtete um sie; und sie fürchteten sich nicht mehr. Und der HerrTaxifahrer  sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die vielen aus eurem Volk widerfahren wird; denn Heute ist ein kleine Abteilung in der Turnhalle in Hagen frei geworden für euch!

Die Reise konnte sobald beginnen, wäre da nicht der Beutel Überseerollkoffer mit den Habseligkeiten und die mobile Krippe mit dem darin schlafenden Kinde gewesen. Auch die 6 Tücher gefüllt mir den Gaben des nördlichen ALDI und der Schlauch mit Gänsewein!

Der Esel mit dem Stern ward Dank der Erfahrung des HerrnTaxifahrer jedoch schnell beladen. Die Maut betrug gerade 28,70 Euronen, da war das Ziel in Sichtweite. Die heiligen Sporthallen waren prächtig illuminiert und eine Menge Landsleute waren auch schon dort.

Und alsbald war da bei dem HerrnTaxifahrer die Menge der himmlischen Heerscharen Security, die malten ein Kreuz auf Ibrahim und Ranas rechte Hand und sprachen: “Diese Nacht könnt ihr hier erst einmal bleiben, alles weitere klärt sich Morgen!

„Und das habt zum Zeichen: Der Odem der Kühe wird euch bald den Weg weisen zu einer kleinen Wohnung im Nachbardorf!“, verkündete ein Samariter herbeischreitend, in seiner weiß-roten Kluft.

„Nun wünsche ich euch viel Glück und das eure Träume vom Frieden in der Welt Wahrheit werden. Fröhliche Weihnachten!“, wünschte HerrTaxifahrer, sackte seine Löhnung ein und machte sich auf den Weg gen Bethlehem zur Zentrale und Blog, die Geschichte zu verkünden, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat.

Und die Blogleser klickten eilend und fanden beide, Rana und Ibrahim, dazu das Kind Faizah in der Krippe liegen.

P.S. Rechtschreibfehler sind absichtlich eingefügt

P.P.S Eben habe ich sie tatsächlich wieder gefahren. Sie haben eine kleine Wohnung in einem Dorf südlich Hagens zugewiesen bekommen. Und was soll ich schreiben, es riecht nach Kuh!

Ich wünsche euch und ganz besonders allen Menschen auf der Flucht, das ihr Ruhe und Frieden findet, in dieser komplizierten Zeit! Für mich ist der Heilige Abend um 20:00 beendet, ich fahre Taxi, bis Morgen früh um 6:00. Es wird sehr viel zu schaffen sein in dieser Nacht, denn in den Tanzpalästen Kasba und Pam Pam ist das Motto in dieser Nacht:

„Psalter und Harfen wacht auf, last uns Rocken!“

22.12.2015

Flüchtlinge kommen seit je her nach Deutschland

Flucht aus Kriegsgebiet

Eiche, unter der im Mittelalter Gericht gehalten wurde

Wo der Hund begraben liegt, oder Sammeltaxi fahren auf dem Dorf (IchBinImRadio)

Das Cuxland, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2015. Dies sind die Abenteuer des HerrnTaxifahrer der in seinem Taxi mit seiner 1 starken Mann Besatzung seit 5 Jahren unterwegs ist, fremde Wohngebiete zu erforschen, fremde Menschen und deren Verhalten. Viele Kilometer von der Zentrale entfernt, dringt der Wagen mit dem gelben Schild in Feldwege und Sackgassen vor, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat!

Nun isses passiert! Der Beitrag ist in der Mediathek von Radio Bremen zu finden.

„Spiel mir das Lied vom Tod“  fand ich ein klein wenig hart aber so ist die Realität hier im Cuxland. Um 10:00 sind die Menschen bei uns auf der Arbeit, oder machen es sich zu Hause schön.

Dafür das wir 3 Stunden unterwegs waren und ich mir den Mund fusselig gequatscht habe, ist diese komprimierte Fassung etwas wenig aussagekräftig, was den eigentlichen Zweck, die Präsentation der ÖPNV-Ergänzung „Anruf-Sammeltaxi“ betrifft und die auf der Strecke blieb. Nun Gut, ich habe in der Vergangenheit schon öfter Radio- und Fernsehinterviews gegeben. Ich hätte es wissen müssen. O-Töne müssen her, lustige Geschichten, damit der Hörer wach bleibt.

In drei Minuten lässt sich die Welt, bzw. unser Taxikosmos eben nicht wirklich erklären. 10 Minuten, gern unterbrochen von neutraler  Musik für den Gang zum Kühlschrank, hätte ich schon angesetzt. Aber die gingen an diesem Tag schon für den Bericht über die verschieden Weihnachtsstollen drauf.

Immerhin, ich hatte etwas Abwechslung und ihr könnt euch jetzt über mich Lustig machen. Auf geht`s!

Und wer es nicht verstanden hat, weil ich genuschelt habe:

Wenn ein betrunkener Axstedter seine Strasse nicht nennen kann, wird er im Winter von mir in der Sparkassenfiliale abgesetzt, damit er nicht erfriert, im Sommer lade ich die Leute bei der Gaststätte Brünjes an deren Eiche ab. Denn ich habe eine Fürsorgepflicht, nicht nur als Taxifahrer. Nach §221 STGB(Aussetzung) mache ich mich sonst ggf. strafbar!

Und die Kotzgeschichte mußte unbedingt da rein, so wollte die Reporterin es haben.

Nun nur noch eine Woche, dann können wir wieder die vierte Zündkerze in den Zylinderkopf schrauben, oder so ähnlich!

 

 

So einen Hals!

Heute, kurz vor 15:00 lief der von mir angekündigte Radiobeitrag auf BremenEINS!

Suuuupi!

Leider hatte ich keinen Schimmer, das die Reportage schon auf dem Äther war. Habe es von einer Kollegin erfahren, die zufällig auf diesen Sender geschaltet hatte. Ich bin echt so ein wenig stinkig, weil ich für diese Aktion zweimal schon morgens um sieben Uhr aus den Federn bin. Einmal wurde verlegt, wegen Krankheit, also nicht wegen mir, sondern wer anders war krank.

Meinen Blog hat die junge Frau auch nicht erwähnt, *flenn* *heuueeel*, denn wenn doch, hätte ja wenigstens der eine oder andere neue Besucher in den Stats auftauchen müssen. Niente, nur bekannt IP’s unterwegs.

Mediathek: Kein Eintrag

Vorab per Mail: Nix

Nun werde ich herum mailen, damit ich wenigstens einen Mitschnitt bekomme und dann hier präsentieren kann.

bremeneins

Nebenbei ist mir ein Fahrgast aufgefallen. Der hatte am Freitag um 20:00 ein Taxi vom Edeka zur seiner Wohnung bestellt. Geht. Normal.

Da gerade viel los war, wurde ihm eine 25-minütige Wartezeit in Aussicht gestellt. Hat er akzeptiert, geht schon Einmal. Normal.

Ich nehme ihn um 20:25 auf, er schlottert, ihm sei kalt und er sei extrem Dankbar für das warme Taxi und das wir ihn noch abholen konnten. Er hat ausser einer leichten Aktentasche keine Einkäufe oder Gepäck dabei. Geht. Kann man machen.

Er nennt mir das Ziel. Es liegt in 600m Entfernung, ich mußte nur einmal abbiegen. Geht gar nicht, nicht wegen mir, es waren nur 20,2 Kilometer Anfahrt. Aber wer zum Teufel wartet hochmotiviert 25 Minuten in regnerischer Kälte auf ein Taxi, um in weniger als einer Minute wieder auszusteigen.

„Das macht € 5,40, bitte!“

„6… und Danke noch Mal fürs  mitnehmen!“

Ich kapiers immer noch nicht.

Einen schönen dritten Advent wünsche ich euch noch!

Aus der Reihe: Für jeden Anlass das korrekte Mobil

Einstens hatte ich über ein Spezialtaxi im Örtchen Bokel bei Bremerhaven berichtet.

Bei meinem monatlichen Besuch des Harzgebirges entdeckte ich in Herzberg ein Storchentaxi. Leider werden nicht, wie der Name sagt, Störche transportiert, sondern Neugeborene. Aber der in Herzberg ansässige Taxiunternehmer Steffanowski setzt das fort, was der Storch nicht leisten kann, nämlich Mutti, Vati und Baby sicher ins neue Nest bringen!

IMG_0386 2

O-Töne, schöne O-Töne brauche ich!

brandrbeins„Mann, mann, mann, das wäre ein sehr schöner O-Ton gewesen!“, platz es aus der sympathischen Radioreporterin heraus.

Die Frage an mich war, ob ich neben den „normalen“ Taxi-Stories von speziellen Sammeltaxi-Erlebnissen berichten könne. Ich plapperte drauflos und die Pointe schlug ein!

Leider war das Aufnahmegerät nicht „ON“ gewesen  🙁

Heute hatte ich Besuch vom Radiosender BremenEINS. Um 9:11, so mein Sammeltaxi-Fahrauftrag, sollte ich Frau Brand vom Bahnhof Stubben abholen und sie würde mich bei einigen Fahraufträgen begleiten. Das Thema der Reportage ist das Anruf-Sammeltaxi- System (AST) in unserem Fahrgebiet.Dabei wird ein Interview mit meinem Brötchengeber, meinen Fahrgästen und meiner HerrTaxifahrerkeit Licht ins Dunkel dieses geheimnisvoll erfolgreichen ÖPNV-Ergänzungsmittel bringen. Hoffe ich wenigstens!

Die nächsten drei Stunden waren mit 4 Touren verplant. Die Fahrgäste wurden befragt ob sie bereit wären ein paar Fragen zu beantworten und fast alle plauderten frei von der Leber. Ich möchte hier noch keine Inhalte verraten, die gibt am 20.12.2015 zwischen 12:00 und 15:00 bei Radio Bremen EINS.

 

brandrbeins

(VLNR: Frau Brand, HerrTaxifahrer) Etwas unscharf, aber ich glaub unsere Stimmung kommt gut rüber. Mehr solche Fahrgäste und ich arbeite umsonst! (Nein Chef, ist nur so `nen Wortspiel!)

 

Es gab zum Glück noch weitere brauchbare O-Töne. Die Zeit verging wie im Flug und ich habe ein gutes Gefühl, das was ich Rüber bringen wollte auch gut verpackt zu haben. Ich bin total gespannt auf den Sendebeitrag, auf das, was nach dem Schnitt noch übrig bleibt.

Ich halte euch bezüglich des Sendetermins auf dem Laufenden.

Schönen 2. Advent 🙂

brandrbeins2fraubrandrbeins

„Ich hab da mal ’ne Fräge!?“,

so der mir durchs geöffnete Seitenfenster tief in die Aufen schauende potentielle Fahrgast und er fuhr fort:

„Was kostest du, wenn du mich zu ficke?“

Also, so hatte ich mir das Taxifahrerdasein nun nicht ausgemalt. Hier und da kleine Nebendienstleistungen wie Brötchen, Pizza oder Alkohol liefern – OK – , kleine Geldanleihen oder Lebensratschläge geben – OK – , aber SEX?

„Kleiner, da bist du bei mir an der falschen Adresse, versuch’s doch mal beim Kollegen da vorne!“

Ich schickte ihn zum $nuschler, weil der ansich jeden Pflegefall zur Raison bringt.

Zu meinem Erstaunen stieg der junge Mann bei ihm ein und sie sausten Richtung Ortsausgang – Hagen im Bremischen – davon.

Als er nach 1/2 Stunde wieder aufschlug, interviewte ich den $nuschler umgehend, wie es denn gelaufen sei.

„Wieso hast du den nicht fahren wollen, HerrTaxifahrer? Der wollte doch nur zu „Ficke*“!

*Was ich seinerzeit nicht wusste: Der Wirt des Schützenhofes in Offenwarden heißt  „Ficke“ mit Namen! Und die Leute hier nennen hierzulande eben nicht „$Gasthaus/Kneipe“, sondern gern den Namen des Inhabers!