Streuner (4)

Als ob ich Jesus wäre. „Wächst mir Gras aus der Tasche?“

Natürlich wußte ich genau so viel oder so wenig wie ihr, liebe Leser, um wen es sich handelt. Ein alter Mann eben. Mörder, vielleicht auch Räuber. Oder sollte es etwa Dieter Hallervorden sein, auf Veräppelungstour, mit Kameras im Schlepptau!?

Das würde auch den „roten Kamerawagen“ erklären und wegen des Mitschnitts mußte der Ton natürlich live aus der Funke kommen. Alles klar!

Nein, so einfach war es nun doch nicht. Ich kannte Hallervorden u.a. übliche Scherzbolde zu genau. Die sehen anders aus. Außerdem habe ich ein autistisches Gehör, was die Sprache betrifft. Hier saß ein rüstiger Senior, keiner aus dem Fernsehen, da war ich mir sicher.

Nur noch wenige hundert Meter bis zur Abfahrt $Bdorf.

„HerrPolizist, ich hab wirklich keinen blassen Schimmer!“

HerrTaxifahrer, wir leider auch nicht! Die Frau aus dem roten Auto hatte sich Sorgen um den alten Herrn gemacht. Selbst war es ihr zu unheimlich den Gestrandeten zu befördern, deshalb hatte sie vor lauter Bedenken die Polizei hinzu gezogen.“

„HerrPolizist, ich bringe den offensichtlich harmlosen Mann jetzt erst einmal nach Hause und berichte ihnen dann, ist das OK?“

War OK! Nachdem mir mein Sozius die Adresse im Ort sowie seinen Namen genannt und einen kurzen Lebenslauf abgegeben hatte, konnte ich mir ein umfassendes Bild machen.

An seinem Haus angekommen schaute Alles danach aus, als würde schon  helle Aufregung herrschen, mein Beifahrer hier vermisst werden. Alle Leuchten im Haus waren eingeschaltet, die Garage war geöffnet. Ich bemerkte ihm, das wohl schon Jemand auf ihn warte. Aber das verneinte er. Er lebe schon lange allein. Das Licht schütze vor Einbrechern. Er zahlte den geforderten Betrag und stiefelte mit einem „Guten Morgen!“ zu der nur angelehnten Haustür. Hinter ihm erlosch ein Licht nach dem Anderen und auf einmal saß ich da.

Im Dunkeln.

Zurück blieben die vielen Gedanken die ich mir während dieser ganzen Unternehmung gemacht hatte.

2-3 Dinge hatte ich nun noch zu erledigen. Zuerst meldete ich der Polizei, das die Fracht heile ausgeliefert sei, keine besonderen Vorkommnisse. Der Beamtenapparat nötigte mich trotzdem zu einem zehnminütigen „Verhör“, mit sämtlichen Daten von mir, meinem Chef und dem alten Mann, für`s Protokoll.

Zum Zweiten besprach ich kurz mit der Zentrale, was abgelaufen war und bat um eine kurze Pause.

Mein Fahrgast hatte mir berichtet, das er im Ort eine große Firma geleitet hätte. Sein Sohn würde die nun führen. Und weil ich dort schon öfter mit dem Taxi angefordert gewesen war, dachte ich mir, ich könnte Bonuspunkte sammeln, wenn ich dem Nachwuchs berichtete, was sein Erzeuger Nachts so treibt und welche Räder er in Bewegung setzte.

Gesagt, getan. Es war halb Sechs durch, die Chance Jemand anzutreffen war gut, denn sie arbeiten in einem Gewerbe das täglich sehr früh hoch muß. Das Haus lebte schon, denn in verschiedenen Räumen hetzen Schatten von einem Ende ans Andere, verharrten, verschwanden, was Schatten eben so tun.

Auf mein Läuten öffnete die Schwiegertochter und ich gab ihr einen kurzen Bericht ab. Sie bat mich in die geräumige Küche zu einem Kaffee (schwarz) und rief ihren Mann, dem ich dann die komplette Story erzählte.

Die von mir erwartete, spontane Überraschung mit anschließender Hektik, sich um den Verwandten zu kümmern, blieb vollends aus. Ich war so was von enttäuscht. Habe mir aber nichts anmerken lassen.

Ich nuckelte noch ein Schlückchen schwarzen Wassers aus meinem Kaffepott, um zum Einen meine peinliche Berührung zu verbergen und zum Anderen vielleicht doch noch eine „Zusatzinfo“ zu erhalten.

Die kam dann auch prompt:

Der Olle ist eben ein Streuner. Das macht der schon seit 20 Jahren, der war irgendwie immer schon so, das ändert sich nicht mehr!“

Soviel Mitgefühl erschlug mich förmlich! Ich bedankte mich für den Kaffee und fuhr von dannen.Der wohlverdiente Feierabend rief und ich hatte noch Notizen zu machen. Ich schrieb mir auf:

  • Spezialauftrag
  • Rotes Auto
  • Verlaufen
  • Cliffhanger, Cliffhanger, Cliffhanger
  • Notruf
  • Streuner

Danke für´s Lesen. Hoffentlich seid ihr nicht allzu enttäuscht über das banale Finale. Wenigstens konnte ich einige von Euch ein paar Tage in den Bann ziehen.

Bis denne!

 

 

 

 

Aufbruch – Stimmung

Pfingstmontag sollte ich Fahrgäste vom Bremer Flughafen abholen. Der letzte Flieger sollte es sein. Nach einem Blick ins Internet – Verspätung 20 Minuten – meldete sich mein Wanst und wir besuchten erst noch den lokalen Bullettenbrater.

Als ich danach die Terminals passierte, war direkt im Ankunftsbereich alles zu geparkt und ich fur etwa 30 Meter weiter vor. Bremen ist ein Dorfflughafen, das sei vorausgeschickt. Gerade began sich die Parksituation hinter mir zu entspannen und ich dachte mir, fürs Trinkgeld wäre es besser, noch einmal um den Pudding zu fahren, damit ich direkt am Ausgang, in Höhe der Taxen stehen kann. Zuvor lief ich eben noch zur Anzeigetafel, um zu sehen, wieviel Zeit ich noch hätte. Das dauerte genau 1 Minute – sind nur 40 Meter bis ins Terminal und 40 zurück.

Als ich meine Parkreihe entlang lief, sah ich wie sich 2 Typen ohne Not eng an mein Taxi schmiegten. Ich schrie, das sie von dem Wagen weg gehen sollen und mit Blick auf die Taxifahrer am Stand rief ich um Unterstützung. Ein Täter lief davon, der Zweite behauptete, nur Zeuge zu sein und hätte die Tat verhindern wollen. Ich sah, das die Scheibe der Fahrertür und des Kofferraumes auf der linken Seite eingeschlagen waren.

Ich schickte den wartenden Mann los, um den Dieb zu verfolgen, in dem  Wissen, das sie vielleicht unter einer Decke steckten und betätigte den Taxi-Alarm. Nach einem ersten Blick legte sich mein Schock etwas. Das Handy für die Datenübertragung, mein iPhone und meine persönliche Tasche mit MacBook waren noch da. Ich hatte Pippi in den Augen vor Freude, weil der Schaden für mich dann eher gering anzusetzen war. Mein Kellnerportemonnaie mit ca. 80 Öcken und meinem Lottoschein war weg. Ich hatte es in der Fahrertür, unter meiner Auftragsmappe versteckt. Zum Glück hat die Fummelei wohl soviel Zeit gekostet, das nichts anderes mehr gegriffen werden konnte.

Mein geschundenes Wägelchen hupte und blinkte aus allen möglichen Kanälen, aber kein Schwanz nahm Notiz von ihm! Da wurde ich dann erst richtig sauer, nämlich auf meine Bremer „Kollegen“!

Nicht ein Einziger erkundigte sich nach dem Grund für die Alarmierung oder ob ich Hilfe bräuchte. Erst als ich später meine Fahrgäste feil bot, waren sie alle da, diese Ratten! Eine ganz bittere Enttäuschung. Eine Mär, dieser angebliche Zusammenhalt. Ich hatte vor meinem inneren Auge eine Horde wildgewordener Taxis gesehen, welche diesel-schnaubend die Gangster verfolgten und stellten.

„Am Arsch die Räuber!“ *

Als meine Fahrgäste versorgt waren, die Polizei benachrichtigt, mußte ich mich mittenmang der Splitter sitzend auf den Weg zu Flughafenwache machen. Mehr als den Fall aufnehmen war nicht drin. Spurensicherung hätten sie nicht. Zeit hätten sie nicht.

Traurig fuhr ich bei 7 Grad die 50 Km allein zurück. Weil meine Haare eher ungünstig verteilt sind, fror mir fast die Glatze ein. In Bremen eine Tankstelle zu finden, die etwas Folie und Klebeband hat, kurz nach Mitternacht, gibt es offensichtlich nicht. Hab auch nur bei zweien gefragt.

Hab dann in unserer Zentrale die Fenster verklebt und meinen Bericht für den Chef geschrieben. Stolz war ich nicht auf diese Leistung.

„Am Arsch die Räuber!“*

 

*Stöhnte unsere Putzfrau Karin immer, wenn sie schlimmen Dreck im Bowlingcenter** allein aufwischen mußte!

**Mein Leben vor dem Taxifahren

 

Kunterbunter Hund

„Bunter, Buuhunter? Bleib schön hier!“

Schon eine ganze Weile hatte ich den alten Mann im Visier. Offensichtlich war er zu einem Spaziergang mit seinem Haustier aufgebrochen. Die kleinen Räder seines Rollators, den er vor sich hertrieb, ruckelten über das unebene Pflaster. Mit geschickten Stößen befreite er seine Gehhilfe wieder und wieder aus den Rissen und Fugen der renovierungsbedürftigen Pflasterung des Bürgersteigs, um seinen Weg mit flatternden Reifen fortzusetzen.

„Bunter, Buuuuuhunteerrr. Nun warte doch!“
Eigentlich war ich auf dem Weg in den Feierabend. Halb Zwölf! Um 23:50 könnte ich in der Zentrale sein und zehn Minuten später in meinem Polo unterwegs zu heimischen Gefilden.

Halb Zwölf. Nachts!

Der Senior tippelte gerade in eine Straße hinein, an deren Ende ein Schlachthof liegt.  Alle 15 Minuten fährt ein Laster dort hin oder zurück. Eine Todeszone, für bis zu 3500 Schweine täglich/ nächtlich! Ein Transporter biegt ein, hier und da lugt eine Schweinenase aus den Lichtschlitzen des Tiertransporters heraus und erschnüffelt die letzten Odoen eines Allesfresserlebens.
„Der alte Mann gehört hier nicht hin!“, sagte mir mein Gefühl und fährt fort: „Kümmere dich!“

„Was kann ich denn dafür, wenn so’n Oller um diese Zeit hier herum tapert!?, rief der Idiot auf meiner Schulter mir ins Ohr, „Sieh zu das wir nach Hause kommen, Columbo läuft gleich in der Glotze!“

Währenddessen verschwindet der Mann aus dem Lichtkegel der Kreuzungsbeleuchtung. Seine Hose sitzt auf „halb Acht“, das Unterhemd Ist hochgerutscht und gibt das Maurerdekolleté frei.

„Wer läuft sooooo rum, mitten in der Nacht?, flüstert mein Gefühl, „kümmere dich endlich!“

Ich setzte meine Fahrt fort, wendete alsdann in der nächsten Einfahrt und hielt schräg vor dem Rollatorhelden, kurbelte das Fenster herunter und erkundigte mich nach seinem Wohlergehen, als auch, ob er Hilfe benötige.

Er blickte mich schräg von unten – jedenfalls hatte er so einen steifen, krummen Rücken, der es ihm unmöglich machte sich aufzurichten – an, verneinte, rief abermals seinen Hund „Buuuunter?!“ und setzte seinen Weg fort, ohne mich weiter zu beachten.

Als eingefleischter Menschen- und auch Tierfreund schaute ich außerdem auch nach dem treuen Begleiter aus, konnte ihn aber nirgends entdecken, obwohl er sich eigentlich in unmittelbarer Nähe aufhalten müsste, denn er wurde wiederholt  von seinem Herrchen für sein folgsames Verhalten gelobt.

Ganz vorsichtig fasste ich den Schluß, das der Mann ausgebüchst seien muss, wollte mich aber nicht ohne Unterstützung in fremder Leute Leben einmischen. Ich machte mich schnell auf den Weg zu einem der vielen nahegelegenen Seniorenheimen, um meine Beobachtung zu melden und mein Gewissen zu beruhigen.

„Ich weiß was, ich weiß was!“

Aufgeregt wie ein Zweitklässler betätigte ich die Klingel am  Seniorengehäuse. Klar hatten die mehr zu tun, als auf einen Taxifahrer zu warten, aber es dauerte und dauerte, bis endlich die ersehnte Pflegekraft am Tor aufschlug und mich unentschlossen beäugte.

„Vermissen sie einen Insassen?!“ fragte ich schnell, bevor ich mein Anliegen nachher noch vergesse oder ich wortlos vom Hof gejagt werde.

„Nein, alle liege brav in ihren Kettchen und träumen von alten Zeiten!“

Zur Sicherheit lieferte ich eine perfekte Personenbeschreibung ab, welche die Dame dann doch noch veranlaßte die Schlafstätten auf vollständige Belegung hin zu überprüfen.

Ohne viele Worte wurde mein Anfangsverdachtsgefühl bestätigt. Im Laufschritt zog sich die perplexe Pflegekraft einen Pulli über, lief an mir vorbei zum Taxi und hielt mich an, uns zum Entlaufenen zu chauffieren.

Er sei mit krimineller Energie vorgegangen und habe einen unverschlossenen Ausgang im Frühstücksraum zur Desertation genutzt, welchen er von extra davor gestellten Blumentopfarangements in der Art befreit hatte, das ein guter Teil des Saales nun mit Pflanzgut und Muttererde bedeckt war.

Wir erreichten meine Ausgangsposition, die Schweinekreuzung. Die Ampel befand sich schon seit 21:00 im monotonen Blink-Modus. Das grelle gelbe Licht drang sogar bis in unseren Pausenraum unserer Taxidependence. Das nervt! Kraft Gesetzes bin ich gezwungen „Teddybär“ zu sagen, bevor ich die Fahrbahn überquere. Mein Fahrlehrer hatte gelehrt, am Stoppschild immer 3 Sekunden zu halten und für den Fall das keine anderen Verkehrsteilnehmer Wegerechte vor mir hätten, meine Fahrt fortzusetzen. „Ted-Die-Bär“ entspricht eben genau diesen 3 Sekunden, hatte er gemeint.

Zwölf Teddybären später erspähten wir unseren Delinquenten, noch immer mir wehenden Fahnen gen Schlachthof eiernt, etwa in Höhe der Hausnummer 8. Seine „Aufseherin“ verstellte wagemutig den Fluchtweg und ich lenkte ab, indem ich behauptete, sein  Hündchen sässe schon im Taxi und würde auf sein Herrchen warten.

„Buuuuuunter, wo biiieeest du?“

Ein Kläffen nachahmend verschwand ich unter den hinteren Sitzen meines Renault-Busses.

Ein weiteres Indiz für ein geplantes Fernbleiben von der Truppe offenbarte sich in der Wahl seiner Ausrüstung. Auf dem Sitzbrett des Rentnerporsches lag jetzt eine eingeschalte Taschenlampe und erhellte den Bürgersteig mittelmässig. Das er etwas länger unterwegs sein wollte bewies der weitere Inhalt einer im Tragekorb liegenden Jacke. In der linken Tasche befand sich ein Paar dicke Socken, aus der Rechten förderten wir zwei Unterhosen hervor, wovon eine schon benutzt, aber wohl gut und gerne noch einmal hätte getragen werden können. In der Innentasche fanden sich Bananenschalen *wtf*.

Mit etwas ruhiger Zusprache liess er sich überzeugen, mit uns gemeinsam zum Seniorenheim zurück zu kehren, um dort seine Lebenslange Strafe abzusitzen.

Eine weitere Pflegerin erwartete uns unaufgeregt und entsorgte den verwirrten, alten Mann aus meinem Wagen. Auf dem Weg zum Eingang hatte sie ihn eingehakt und drehte sich kurz zu um und rief mir zu:

„Leider habe ich gerade noch nicht einmal einen Euro für dich dabei!“

Etwas dümmlich kam ich mir dann doch wegen dieser Aussage vor. Als hätte ich mich nur wegen irgendeines Mini-Trinkgeldes um diese Angelegenheit geschert!? Ich rief ihr noch zu, sie möge meinem Chef eine Mail schreiben und ihm dafür danken, das wir sein Auto kostenlos benutzen durften. Sie nickte abwesend. Mein Chef weiß bis Heute nicht davon. Egal, ich habe sein Vertrauen, was die reguläre Nutzung seiner Fahrzeuge betrifft.

Milz sei Dank beruhigte ich mich unversehens und begab mich auf den verdienten Heimweg.

Essenz:

Ich freute mich einige Tage sehr, denn ich habe hingesehen und gehandelt, vielleicht sogar ein Leben dadurch gerettet, wenn auch ein ziemlich Verbrauchtes. Seid aufmerksam und gebt euren Gefühlen Raum zum handeln!

 

Jahreswechseldenkdenkedenk!

Vorhin gab es den Dienstplan für den Dezember 2013.
Die wichtigsten Daten sind immer die Feiertage. Diesmal fällt Weihnachten aus, dafür darf ich Hemmungslos ins neue Jahr rein feiern.

Da wir nicht nach Umsatz bezahlt werden, ist mir das sehr Recht. Wir wechseln jedes Jahr ab.

Wer über die kommenden Festtage arbeiten muss, kennt die psychische Belastung, weil man nicht zusammen mit seinen Liebsten ist, in dieser Zeit der Besinnlichkeit/Empfindlichkeit!

Und wenn dann auch noch auf Einem rumgetrampelt wird, kommt man schon ins grübeln, ob der Derzeitige der richtige Job ist.

Meine erste Sylvesternacht verbrachte ich 2010/2011 im Taxi. Es war auch noch eine alte blaue Kiste, ein Ford-Bus, den der Chef bei einer Konzenübernahme um den Hals gehängt bekam. Dreckskiste. Bergab, Richtung Bremen auf der A27 brachte er es eben auf 120 km/h.

Alle Kollegen waren um 22:30 freigestellt worden. Erst um 0:30 sollten sie zurück sein.
Einzig ich armes HerrTaxifahrerlein hatte einen Auftrag. Um 23:45 7 Personen von Loxstedt in die Alte Bürger nach Bremerhaven.
Meine Fahrgäste. 3 Migrantinnen mit Schaumkusshintergrund inclusive 4-fachen Nachwuchses standen bereit und ich hatte Hoffnung, noch vor 00:00 anzukommen, denn in der Bürger Treffen sich fast alle Bremerhavener um zu ballern, was das Zeug hält.
Als die das Radio gerade den Countdown beendet hatte, bog ich ein und das Inferno entbrannte rings um meinen ollen Transporter.
„Frohes Neues Jahr“, rief ich voll überschwänglicher Freude versprühend nach hinten.
„Was willst Duuu denn???“, kam es zurück.
Himmelhochjauchzend –> Zutodebetrübt

Wollte eigentlich ein nettes „Danke“,oder so hören.
Toller Jahresanfang. Wir mussten noch 400m bis ins Zentrum des krachenden Molochs vordringen. Unter vollem Beschuss, so ein Taxi als bewegliches Ziel ins noch faszinierender als der Eingang der Kneipe gegenüber, fand ich im Böllernebel die Hausnummer und fuhr rechts ran.
Die Uhr zeigte 23,40 und das übermittelte ich an die kräftigste der Frauen.
„Hier sind 20,00,mehr haben wir nicht!“

Au weia! Mein Selbstwertgefühl sank in den subzerogenen Bereich und ich wollte jetzt einfach nur hier weg, damit mich diese verdammten Viecher nicht heulen sehen, so im Arsch war ich.

Ich rückte kurz an und bremste sofort wieder. Die Schiebetür rauschte nach vorn und rastete mit einem ordentlichen Krach in ihr Schloss!

Jetzt Schlug mein Kummer um in Hass. Erst als ich wieder auf der Autobahn war, frei von diesem ganzen Partyvolk, konnte ich mich langsam beruhigen.

Ich hatte für eine kurze Zeit das Gefühl so allein zu sein, wie es nur möglich ist.

Endlich in Funkreichweite der Kollegen angekommen, tauschten wir gegenseitig unsere Glückwünsche aus und so ging ich wieder zur Tagesordnung über.

P.S.

Und demnächst schreibe ich euch, wie Scheiße meine Heiligabendschicht 2011 war!

Findelhund

Tierliebe Menschen nehmen ihre „Kinder“ ja gern überall hin mit. Ich gehöre ja auch dazu und kann das prinzipiell befürworten. Aber warum, verdammt noch mal lasse vergesse ich mein Hündchen bei einem HerrnTaxifahrer im Auto, weil ich nur „kurz“ bei einem Kumpel was zu erledigen habe.

Nach einer halben Stunde war das besoffene Herrchen aufgetrieben. Ich war nicht wirklich froh, den Kleinen seinem Besitzer übergeben zu können!

Wo ist mein Papa? Jaauuuuulllll!

Wo ist mein Papa? Jaauuuuulllll! Winnnsel!!!