Gute-Laune-Profi?

Also ….., ich lernte bei Zeiten , ohne zu deuten oder zu hinterfragen, zurück zu winken, wenn einem ein Clown zuwinkt!

Genau das hatte ich im Vorbeifahren auf der Suche nach einem verschollenen Kunden getan.

Da ich meinen avisierten Fahrgast nicht an der gemeldeten Haltestelle antraf, dachte ich mir, so ein Clown ist besser als gar kein Kunde! Also fuhr ich flott durch den nächsten Kreisel zurück zum Rotschopf.

Gleich machte mir die Clownin – bei näherem hinsehen konnte man erkennen das sich unter der roten Plastiknase das weibliche Pendant eines Clowns verbarg – einen Vorwurf.

„Erst kommen sie zu spät und dann veralbern Sie mich auch noch! Unverschämtheit!“

Als die Type mit der Pluderhose wieder Luft bekam, erfuhr ich, das sie mich bestellt hätte und nun endlich fahren wolle, weil sie keine Lust mehr habe in der Kälte zu stehen!

Wortlos räumten wir ihre Utensilien in den Kofferraum und immer noch leicht grummelig krabbelte sie ungeschickt mit ihren viel zu großen Kleidern auf die Rückbank.

Wäre ich nicht so professionell, mein höhnisches Lachen hätte den Busparkplatz erzittern lassen, als sie sich mit ihren großen Latschen zwischen Tür und Holm verkeilte, strampelnd wie ein Fisch am Haken. Geschwind half ich ihr aus der misslichen Lage und stieg in den Wagen.

Routiniert legte ich Kurs an Richtung Bahnhof und startete einen Gegenangriff:

„Sind sie eine traurige Clownin?“

„Wieso? Wie kommen sie darauf?“

„Na…,sie versprühen gerade nicht so viel Humor! Aber Nichts für ungut, ich hatte sie eher an einer anderen Haltestelle erwartet. Diese hier ist nämlich verlegt worden; und das ausgerechnet sie, hier mitten im Ort mein Fahrgast seien, das war nicht zu ahnen!

Nach ein paar klärenden Worten gewann sie letztendlich ihr Lachen zurück und wir redeten über ihren heutigen Arbeitstag und das Leben als Spaßmacher.

Ein wenig traurig sah es dann doch aus, als ich am Bahnsteig noch einmal zurück blickte. Da stand Jemand mit völlig unpassender Kleidung, knallroten Haaren und einem viel zu kleinen Hut vier Tage nach Ende des Karnevals im strömenden Regen und wartete auf den Zug nach Hause.

Meinungsfrage

Die Familie wartete am Fähranleger auf der Sandstedter Seite. Eigentlich wollte sie die Weser im eigenen Auto sitzend auf der Weserfähre überqueren. Wegen Straßenbauarbeiten an den  Wesertunnel-Zufahrten war dieser allerdings einseitig in Richtung Osten gesperrt und die Pendler bzw. Reisenden auf die Fähren in Bremerhaven, Sandstedt und Farge angewiesen.

Trotz der erheblichen Wartezeiten von durchschnittlich 3 Stunden wollten viele nicht den Umweg über die Bundesstrasse 75 in Bremen von Westen her auf sich nehmen. Unsere Protagonisten hatten allerdings gar keine Zeit mehr, denn es war kurz vor fünf und der Laden, in dem sie ein neues Auto kaufen wollten würde um 18:00 schliessen. So entschloss sich der Familienvater unter Einsatz seines Lebens die Schlange an der Rampe zu überholen. Dies gelang ihm auch, unter Hupen und Beschimpfungen durch die brav Wartenden.

Doch statt auf die Fähre zuzusteuern lenkte er auf den Parkplatz, um mit Kind und Kegel die Fähre zu Fuß zu besteigen, während im Stau hinter ihnen mehrere Männer unter den Tiraden ihrer Frauen kollabierten, weil sie nicht auch „Eier“ zeigten und einfach vorfuhren!

Während sie die obligatorische Bockwurst auf der Überfahrt verzehrten, erhielt ich den Auftrag sie zum Autohändler nach Hagen, dem mit vielen Volkswagen im Angebot, zu bringen. Pünktlich mit eintreffen der Fähre Sandstedt erreichte auch ich den Anleger und ludt.

Nachdem ich versicherte, das wir den Händler in wenigen Minuten erreichen würden, wurde es etwas still im Fond. Der Sohn saß eingequetscht zwischen seinen Eltern und rang vorsichtig nach Luft. Das war das einzige Geräusch, dieses hecheln.

Kurz hinter dem Freudenhaus in Sandstedt brach der Vater das Schweigen und das Tor zur Hölle öffnete sich.

HerrTaxifahrer, meine Frau und ich, wissen sie…wissen sie….., wir haben uns in den vergangenen Wochen sehr viel mit der Auswahl des Modells beschäftigt und nach der letzten 18-stündigen Sitzung überzeugte mich meine Frau, das es ein VW-Touran sein wird! Besonders schlagend war das Argument, das ich ansonsten aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen hätte, sollte ich gedenken, eine andere Auswahl zu treffen!

Soweit, so gut!

HerrTaxifahrer,…. nun,…..sie sind doch neutral, weil…, sie kennen uns ja garnicht und sind sozusagen neutral, nicht!? Deshalb wollen wir, meine Angetraute und ich, einmal ihre Meinung zu Rate ziehen. Sie sind ja schliesslich schon von Berufswegen so etwas wie ein Spezialist, ein Kenner, mit Erfahrung!“

Ich hatte Mühe die Strasse im Auge zu behalten, denn ich war etwas in meinem Sitz zusammen gesackt. Neutral? Der hat ja `ne Schraube locker oder er ist so ein Psycho, der kurz bevor er uns alle mit in den Tod nimmt, sich an den letzten Strohalm klammert, mich! Seine Frau hatte doch schon entschieden. Mich einzumischen währe doch gefährlich. Und nachher hätte sie auch noch das Portemonnaie und würde mich nicht bezahlen.

Nein, da ist Vorsicht geboten!

„OK, sie brauchen uns ja nur einen klitzekleinen Tipp geben! Welche Farbe sollen wir nehmen?“

Bis zu diesem Zeitpunkt stand diese Frage also völlig frei im Raum und ich hätte in etwa so geantwortet:

„Grau, graumetallic! Das ist voll im Trend. Unempfindlich, wirkt immer sauber und adrett.!“

Doch der „schlaue Held“ legte noch einen Satz nach:

Also, sie sollen jetzt entscheiden! Meine Frau will weiß, ich grau! Was denken sie, HerrTaxifahrer, welche Farbe sollen wir nehmen, wir sind uns nur in diesem Punkt noch nicht ganz einig!“

Peinlich, peinlich! Eigentlich sollten Männer immer zusammenhalten, aber es gibt Grenzen. Schließlich würde diese Tour nur gut 12 Minuten dauern, keine 18 Stunden. Ihr könnt euch sicher denken, was ich vorgab zu favorisieren, denn seine Frau erwiderte auf meinen Vorschlag:

„Siehst du Schatz, Taxifahrer haben einen vernünftigen Geschmack und lassen sich nicht von Irgendjemandem unter Druck setzen!“

P:S: Ihr Trinkgeld war fürstlich!

Aufgeschnappt

Letzte Woche durfte ich nach langer Zeit wieder einmal eine Gruppe dementer Senioren von der Tagespflege nach Hause bringen. Die Tour war sehr lang, die 6 Fahrgäste wohnen weit auseinander.

Als ich nach gut 1,5 Stunden nur noch besetzt mit einer 96 Jährigen Dame auf dem Weg zur letzten Ausladestelle bin, entspinnt folgender Dialog:

Zentrale über Lautsprecher: „Wo bleibst du denn, HerrTaxifahrer, wann bist du zurück?

Ich:“Oh, sorry das ich mich nicht gemeldet habe, die Zeit verrinnt so schnell. Bin in 5 Minuten „Frei“!

96-Jährige: „Ist Ihre Frau jetzt böse, weil sie die ganze Zeit mit mir allein unterwegs sind? Sagen sie ihr, das mein Mann zu Hause auf mich wartet. Ich bin treu und es läuft Nichts mit mir! Ich bin nicht „soooo Eine“!

Ich: “ – – – – – „

 

Lückentext

Im Taxi.Nachts.

Sie so:

„Sch_____ ich muß p_____! Halt Ma aaaaaaan!“

 

<–Fahrgästin ist ausser Sichtweite im Straßengraben–>

 

„Also, mit es keine Mißverstännisse gibb….also Entschulligun, ich meine ich musste p_____ und nicht sch______!“

Mit etwas Fantasie solltet ihr den Original-Text ergänzen können. Damit ich das böse Bild wieder aus meinem Kopf bekomme, bitte ich euch, die fehlenden Worte mit eigenen Kreationen auszufüllen und als Kommentar zu veröffentlichen.

Danke!

 

 

Besuch aus Asien!

Am Flughafen in Bremen.

Auf meinem Schild sind die Namen eines Weltkonzerns und zweier Thailändischer Geschäftsfrauen im dicken Lettern aufgedruckt. Das ganze ist mit einem farbigen Logo meines $brötchengebers gepimpt, damit die Ladys mich gut erkennen.

Die Kollegen mit ihren Pappen und Zetteln sahen richtig alt aus!

Wegen eines Staus kam ich ziemlich pünktlich an, hatte gerade noch rechtzeitig einen Halteplatz genau gegenüber dem Terminalausgang ergattert.

2 attraktive, mandeläugige Schönheiten kamen freudig lächelnd aus der Gepäckabfertigung und auf meinen Schilderwald zu.

Die etwas erwachsener Aussehende nahm den Kontakt zu mir auf, indem sie mir das Erkennungszeichen aus der Hand nahm, wohlwollend die korrekte Schreibweise lobte, um es mir umgehend wieder auszuhändigen.

Bei der jüngeren der Beiden, so um die 25 Jahre alt, könnte es sich um die Assistentin gehandelt haben.

Ohne Erfolg bat ich, mir die Rollkoffer anzuvertrauen. Sie bedankten sich für die Aufmerksamkeit, wollten sie aber gern selbst zum Taxi ziehen, damit ich mich nicht übernähme.

Endlich hatte ich die Koffer und Damen verstaut, stellte die Heizung etwas höher, dort in Bangkok hatten sie 30 Grad gehabt!

„MrTaxidriver, why are German and Danish men built so largely?“,

war nach ca. 250 m nach der Abfahrt die erste Frage der Managerin, so um die 40 Jahre auf dem Buckel.

Könnt ihr, liebe Leser und Leserinnen, helfen, ihr eine politisch korrekte Antwort zu geben?

Bitte!

Später werde ich dann auch verraten, wie ich mich aus der Affäre zog!