95 und kein bisschen Weise

Während einer halbstündigen Tour kam ich mit der Dame ins Gespräch. Über Pontius und Pilatus gelangten wir in die Zeit der Weimarer Republik, der Machtübernahme  Hitlers NSDAP, den Krieg , die Gefallenen, die Opfer.

Gerade 19, verlor sie schon 1 Jahr nach der Hochzeit ihren ersten Mann, er starb an der Ostfront. Ich wollte gerade mein Mitgefühl ausdrücken, da erzählte sie von ihrer Mutter. Die Mutter hätte den Herrn Hitler ja nicht gemocht und ihr verboten seiner Organisation beizutreten.

Dabei wäre der doch gar nicht so schlimm gewesen, wie alle sagen. Man müsse auch die andere Seite betrachten. Dann folgte nur noch Geschwafel über die tollen Autobahnen, die es ohne Hitler nicht gäbe uvm.

Hitler hat ihren Mann auf dem Gewissen, und das stört sie kein bisschen!?

Ich überlegte den Rest der Fahrt, was ich dieser alten, verbohrten Frau zum Abschied mit auf den Weg geben könnte.

„Tschüss Frau $asbach, ich möchte Ihnen noch sagen, das sie eine wundervolle Mutter hatten!“

 

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