Hinterlassenschaften

Außer einem persönlichen Odör, einem benutzten Tempo oder dem Handy lassen die Fahrgäste noch viele weitere Dinge mehr oder weniger unbeabsichtigt im Taxi liegen. Leider viel zu selten kleine Mengen Geldbündel.

Heute Mal einer von diesen Facebook-Steinen. Nach einer Fahrt von Stubben nach Beverstedt gefunden.

Werde ihn Heute am Startpunkt meiner letzten Tour auswildern.

Gute Reise, du Stein!

#Küstensteine

Hoppe, Hoppe….Virenfreier Post!

Moin, Moin!

Heute erzähle ich euch einfach mal was ich vorgestern so gemacht habe:

Zuerst zermarterte ich mir den Kopf, ob es überhaupt Sinn machen würde, aus dem Bett aufzustehen. Meine Frau war aus dem Haus zur Arbeit und unsere Viecher (Pferde, Hunde und Karnickel, Wildvögel) hatten ihr erstes Frühstück bereits genommen. Somit eröffnete sich die Möglichkeit einfach etwas zu trödeln, oder mir einen Isländer zu schnappen, um ihn zu satteln und eine kleine Runde zu drehen. Dafür sind die Zossen schließlich da! Und da das Wetter endlich gut war, zog ich meine Stretchhosen und die Jodpur-Stiefel an und ging in den Stall. Dafür muß ich gerade 10 Meter laufen, denn die Tiere wohnen bei uns zu Hause.

Bevor ich losreiten konnte, war allerdings noch der Service für die Tierchen zu erledigen. Die Hunde in den Garten zwecks Stuhlgang, den Reitplatz von den Ausscheidungen der Nacht zu befreien und das zottelige Islandpferd „Safir“, genannt „Fieri“ vom Dreck zu befreien, welchen er gern durch häufiges Wälzen und Liegen in Solchen in sein Fell einmassiert!

Der 10-Jährige Wallach hatte sein Bestes gegeben, um sich vor dem Ausreiten zu drücken. Gerade die Stellen unter dem Bauch waren noch glitschig und feucht, schöne dicke Sandklumpen hingen wie Bommeln an den Gardinen herunter. Das jedoch besorge sogleich der grobe Striegel und oben reichte die Bürste.

Noch eben den Schweif durchgesehen, ob da vielleicht noch ein rostiges Fahrrad darinnen ist, oder etwas Späne aus dem Unterstand. Ich fand nur ein paar Stengel Heu und Stroh, welche der Wallach wohl für schlechte Zeiten zurückgelegt hatte.

Der Rappe war nun hübsch gemacht und wurde gesattelt und gezäumt. Vor dem Aufsteigen muß ich ihm noch das Maul voller Leckerlies stopfen, das hat er mir so beigebracht. Dafür läßt er mich dann auch hoch!

Vom Hof aus schlugen wir den Weg nach Norden ein, um im Uhrzeigersinn eine etwa 6 Kilometer lange Runde zu absolvieren. Zuerst im Schritt, damit sich der HerrIsländer aufwärmen kann, bevor  ich ihn anschließend mit Dehnübungen nerven kann. Das Gelände hier bei uns ist um diese Jahreszeit und für die kommenden 6 Monate wunderschön und wir habe unendlich viele Wege zum Reiten. Selten, das eine Strecke für Reiter gesperrt ist. Sogar die Wälder sind komplett offen für uns. Allerdings nicht querfeldein, sondern nur auf den eingefahrenen Forstwegen.

Wir waren warm und nun wurden ein paar Schlangenlinien geritten, um das Pferd geschmeidiger werden zu lassen. Es folgen noch einpaar weitere Übungen. Ich bin jetzt nicht der Profi, deshalb lasse ich die Erklärungen dazu sein. Ich reite nur im Gelände, auf dem Platz oder in der Halle nur, wenn eine reiterlich Fortbildung zum Schutze der Pferdegesundheit und Sportlichkeit ansteht. Bisher ritt ich eine Hannoveraner Stute. Die hieß „Wahnsinn“, war aber für mich ein Traumpferd. Sie ist vorletztes Jahr im Alter von 27 Jahren gestorben. Solche Pferde haben drei Gänge, nämlich Schritt, Trab und Galopp. Der Wechsel zwischen diesen Gängen ist auch für Anfänger bei einem willigen Pferd in Kürze zu meistern. So war das auch bei mir.

Nun, die Islandpferde haben, wie noch weitere sogenannte Gangpferde, weitergehende Möglichkeiten, den Reiter vor ein Rätsel zu Stellen. Denn diese Pferde kennen zusätzlich noch den „Tölt“ und den „Rennpaß“! Und um da die Beine des Pferdes nicht zu verknoten oder ihm Schaden zuzufügen muß der Reiter „Hilfen“ anwenden, um so mit dem Pferd zu kommunizieren damit es die entsprechenden Gänge je nach Wunsch des Reiters „einlegt“! Und der Reiter muß dem Pferd diese Sprache erst einmal vermitteln. Dazu besuche ich ab und an Kurse bei Profi-Reitern. Zuerst hatte ich echt Bammel, denn zuletzt hatte ich 1994 Reitstunden bekommen. Das war auf einem Hof in Österreich. Über Pfingsten konnte man dort den Umgang mit den Equiden erlernen. Das peinliche war nur, das ich der einzige Erwachsenen unter den Teilnehmern war. Ansonsten nur Zwerge von 8-10 Jahren! 🙂

Nun Gut! Ich hatte meinen Gefährten vorgeheizt und übte ein wenig zu Tölten und wieder Anzuhalten. Ich benutzte außerdem meine Stimme und reichlich Kekse um Fieri bei Laune zu halten. An diesem Tag schien er wirklich bestens in Form zu sein. Er führte brav alle Kommandos aus und signalisierte durch leichtes Schnauben, das auch er zufrieden sei. Nun waren es nur noch gut 400 Meter bis zum Hof und wir begannen das Cooldown mit einem lockeren Halten der Zügel und er Schritt ganz entspannt voran, bis…..

…bis er auf einmal einen Clown gesehen, oder einen Notruf von der Sternenflotte erhalten haben musste. Er startete von Null auf 100 in den Galopp (4. Gang) ohne die physikalischen Trägheitsgesetzte bezüglich des Wasserbeutels auf seinem Rücken zu bedenken. Völlig losgelöst versuchte ich durch gutes Zureden, lautes Beten und verzweifeltes Festhalten meine Lage zu verbessern. Und, was soll ich sagen, ich hatte Erfolg!

Der Gaul bremst genau so stark ab, wie er eben losgebraust war. Diesmal hätte auch Einstein rechnen können, mit einem mittleren Krachen durchbrach ich die Schallmauer und landete ich mittels perfektem „Threehundredsixty“ (Salto) in einem Matschloch des Weges. Fieri machte keine Anstalten, sich um den winselnden, seine Wunden leckenden alten Mann zu kümmern. Er setze einfach den Weg fort und suchte die Abkürzung über einen Acker nach Hause.

Meine Körperteile auf Funktion überprüfend, lief ich Fieri hinterher, wenn man das humpel-hüpfen als laufen gelten lässt! Mein linker Arm war etwas lädiert und der Schock saß tief, aber ich konnte dem Pferd folgen, das mittlerweile kurz vor der Kreisstrasse etwas Gras nibbelnd auf mich wartete.

Schietndiddi, gerade als ich das Halfter greifen wollte, lief der Kerl auf die Straße. Zum Glück hatten die Autofahrer mein Unglück erkannt und warteten. Leider ist keiner ausgestiegen um mir zu helfen. So lief Fieri dann wieder etwas von unserem Grundstück weg, die Dorfstrasse hinunter. Ich winkte eine Fahrerin heran, sie möge mich bitte ein kleines Stück mitnehmen, Richtung Pferd. Sie schaute mich entsetzt an, folgte aber wortlos meinen Anweisungen. Erst als ich Ausstieg, fiel es mir wie Schuppen vom Helm. Ich war von Oben bis Unten voller Schlamm und sogar am Himmel des Wagens klebte jetzt Dreck von meinem Helm.

„Egaaaaaal!“

 

Ich bat vielmals um Verzeihung als wir das Pferd eingeholt hatten und ich ausstieg. Ich flehte förmlich, meine Entschuldigung anzunehmen. Es blieb aber bei einem wortlosen,  vor Entsetzten erstarrtem Blick!

„Egaaaaaaal!“

Ich mußte jetzt das Pferd schnappen. Ich trieb es auf einen Feldweg neben unserem Grundstück und mit einer Handvoll Keksen konnte ich den Willen des Flüchtlings brechen!

Der Rest ist kurz erzählt. Ich ging zu Fuß mit ihm nach Haus, denn meine Knochen wollten nicht mehr Aufsitzen, die Gedanken schon.

Nun Sitze ich hier, von Kopf bis Fuß mit „Pferdesalbe“ eingerieben meinen Muskelkater pflegend und endlich wieder etwas für euch schreibend. Ich hoffe ihr hatte ein paar kurzweilige Minuten!

Bis die Tage, euer HerrTaxifahrer

 

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Ostern ohne Taxi

Dieses Jahr blieben mir die zwei verrauchten Osterfeuernächte erspart und ich hatte Zeit für die Familie.

Insbesondere unsere Viecher profitierten von meiner Anwesenheit und so konnte ich einen kurzen Ausflug mit Frau, Pferden und Hunden unternehmen.

Die Pferde waren besonders erfreut, konnten sie unterwegs vom ersten frischen Grün naschen!


Ostersonntag war geprägt von einer Taufe, welche um 5:00 Morgens in der Zionskirche in Worpswede zelebriert wurde. Ein tolles Erlebnis, in einer völlig dunklen Kirche Pate zu werden und später bei Kerzenschein Lieder zu singen, untermalt von Fagott und Oboe.

Bei Sonnenaufgang war die Taufe vollzogen und nach einem reichhaltigen Frühstück beim Täufling verschlief ich den restlichen Tag.

Gut erholt starte ich nun mit der Spätschicht in die neue Woche. Und neue Geschichten gibts dann auch bald wieder, Die Nacht auf Karfreitag war ganz lustig gewesen!

P.S.Die beiden Großen sind etwas dürre. Sie haben aber auch schon 25 bzw. 27 Jahre auf dem Buckel und legen im Sommer wegen des guten Futters wieder zu.

Montach usw.

Das Wochenende war Autofrei, konnte endlich wieder mal einen Vierbeiner satteln und eine kleine Runde drehen. Uns beiden fehlt die Kondition, dem Gaul auch noch die Muskeln mein Gewicht zu tragen, aber wir arbeiten dran. Abgenommen hab ich schon etwas, damit „Wahnsinn“ nicht schon beim Aufsteigen die Grätsche macht. Schließlich habe ich sie ganz doll lieb.

kopp

Die nächstenTage werde ich nicht so viel schreiben, es gibt Anderes zu tun. Kann meine Meinung aber nach Wetterlage ändern!

Etwas traurig bin ich auch. Gestern hat mein Macbook Pro 2006 nach 9 Jahren treuen Diensten während einer kurzen Kernelpanic den Neustart nicht mehr geschafft und sein Logic-Board abgefackelt. Ich suche nach Ersatz. Es sollte ein  Modell sein, welches schon das neuste OS vertragen kann. Falls Jemand Eines (17′) über hätte, ich würde es nehmen.

„Dosen“ kommen nicht in Frage, da bin ich als ehemaliger „Würfel-Besitzer“ nicht zu überzeugen!

 

Taxi-Fiction

Die Absonderungen unseres Zentralgestirns zeigten sich an diesem Sonntag von ihrer besten Seite. Aus allen Knopflöchern strahlte es herbstlich braun/orange/gelb, die langen Schatten gaben noch einmal alles bevor sie in der Dämmerung sterben mußten.

HerrTaxifahrer ist, wie so oft in den letzten Wochen, mit der schriftlichen Niederlegung seiner Wortgeschwülste überfordert beschäftigt. Er möchte seine stetig wachsende Leserschaft weiterhin, wenn möglich mindestens einmal pro Tag, mit seinem lähmenden lebensbejahenden Geschreibsel behelligen.

Um dieses Pensum zu bewerkstelligen muss er immer gerade dort, wo er sich aufhält, die Gelegenheit beim Schopfe packen und in die Tasten Touchscreens  hauen. Und so befand er sich, heftig auf den Minibildschirm eindreschend, in Bramstedt an der Haltestelle Ortsmitte, als ein junger Mann wie aus dem Nichts im Rückspiegel erschien, die Tür aufriss  und den Beifahrersitz enterte.

Nach Hagen, zum Schulzentrum wollte er reisen, der Kreisel wäre schon Recht als Ausstiegsstelle.

Während der Fahrt bearbeitete er seinen Android-Kommunikator. Technisch sehr interessiert und immer neugierig diskret versuche ich zu erkennen was angezeigt wird. Die Grafik erinnerte ein wenig an die Space-Invaders, gekoppelt mit einem Billignavi.

Naja, sicher abgestürzt.

„HerrFahrgast, möchten sie wirklich hier vorn schon raus oder darf ich sie bis zur Haustür fahren?“

„Eigentlich wäre es doch besser, sie schmeißen mich am Parkplatz vor der Burg raus. Da kann ich dann gleich anfangen zu spielen!“

„Ah so, Ok!“, antworte ich etwas reserviert. „Was kann der hier jetzt alleine spielen?“, fragte ich mich. „Höchstens an sich selbst?!“, dachte ich weiter.

Offensichtlich war es ein Betazoid, denn er antwortete sofort.

„Hier, das ist ein Rollenspiel und wir sind schon fast mitten darin! Schauen sie, da vorn, das Schild ist ein Portal durch das ich mich in eine virtuelle Welt begeben kann. Ich habe es selbst erschaffen. In einer anderen Dimension versuchen Außerirdische unsere Welt zu zerstören. Und es gibt zwei Gruppen von Spielern. Die einen unterstützen die Fremden, die anderen bemühen sich das zu verhindern!“

Lustige Idee, so das RL mit dem VL zu verknüpfen. So braucht der Poweruser keine Windeln mehr, um das Spiel nicht unterbrechen zu müssen, sondern er kann hinter einem Busch, oder so, gleich vor Ort seinen Bedürfnissen nachkommen. Und wenn er Essen braucht, öffnet er ein Portal in einem Dönerladen, hihi!

Das Spiel heißt Ingress. Hier eine kurzer Auszug aus der Anleitung.

Kunstwerke, Bauwerke oder technische Landmarken aus der realen Welt sind „Portale“ im Spiel. Rund um sie herum tritt besonders viel XM auf. Portale können besitzerlos sein (grau) oder einer Gruppierung gehören (blau = Resistance, grün = Enlightenment). Der Spieler wird durch ein Pfeil-Symbol dargestellt, umgeben von einem 80m messenden Kreis dargestellten Interaktionsradius von fast 40m (das Gebiet in dem der Spieler Dinge in der Spielwelt beeinflussen kann). Das Symbol wird über den GPS-Sensor des Gerätes bewegt, d. h. man muss draußen herumlaufen, um seine Figur auf der Karte zu bewegen. Spieler können Portale übernehmen, mit Resonatoren ausrüsten, miteinander verlinken und durch drei Links in einem Dreieck Gebiete mit Hilfe von Control Fields beherrschen. Spieler können sich im Spiel durch einen spielinternen Chat koordinieren (aber die meisten verwenden andere Mittel zur Kommunikation).