Assimiliert

Der junge Mann war als Schüler sehr viel mit dem Sammeltaxi unterwegs. Jetzt studiert er in Bremen, benutzt es nur noch wenn er auf Besuch ist und man merkt, das er zum Städter mutiert ist!

Er setzte sich nämlich nicht wie auf dem Dorf üblich, zu mir auf den Beifahrersitz, sondern dahinter.

Ich, als so eine beleidigte Leberwurst dazu:

„Aha, der Herr Student ist jetzt ein „Hintensitzer“!? 

„Tschulligung, ich mach’s nieeee wieder. In der Stadt sind aller Fahrer so fremd, da verdrücke ich mich immer nach Hinten!“ 

Quer Beet

Als Frischling war ich  besonders darauf bedacht, auch ja den kürzesten Weg zwischen Start und Ziel zu fahren. So auch an diesem späten Vormittag vor 3 Jahren, als ich Frau Gundula Rantig aus der Dialyse abholen sollte.

Vom Klinikum BHV-Reinkenheide fuhr ich Taxiregelkonform über Schiffdorf Richtung Geestenseth, bog kurz vor Sellstedt nach Hosermühlen ab, um von dort nach Donnern zu gelangen und über die Jägerstraße zur B71. In Heerstedt rechts durch Lunestedt bis nach Hollen. Gut 19 Km und 33 Minuten hatte das Spektakel gekostet. Und was war der Lohn?

„Beim nächsten Mal möchte ich bitte nicht wieder über den Acker gefahren werden!“

Ihre bevorzugte Strecke führt über die A27 zur Abfahrt BHV-Süd auf die Alte B6 und weiter über Wittstedt zum Ziel. Das sind ca. 24 Km und es dauert aber nur 24 Minuten.

Bei Krankenfahrten wird das Taxameter nicht eingeschaltet, die Abrechnung erfolgt pauschal. Deshalb kommt es hier vor, das auch mal ein Auge zugedrückt wird, besonders bei Vielfahrern, wie den Dialysepatienten und wir fahren nicht unbedingt die kürzere, sondern die komfortablere Version.