Fo `e einacht`n

Die besoffene besinnliche Saison ist eröffnet. Das Training für Sylvester und anstehende Kohlfahrten hat begonnen. Die Kaffeekassen werden geleert und der Inhalt in Speisen und Getränke gewandelt.

Das ist an sich etwas Feines, weil Umsatzfördernd. Allerdings unter erschwerten Bedingungen, weil sich manche Leute anscheinend nur zur Weihnachtsfeier hemmungslos besaufen und sich einen hinter die Binde giessen,bis zur Bewusstlosigkeit.

Letzten Mittwoch wurde ich nach Bremerhaven gerufen, erhöhter Taxibedarf. Eine mittlere Strecke, zurück nach Loxstedt sollte es werden. Am Zielort fand ich zwei hilflose Gestalten, vor dem Capitol auf dem nassen Fußweg sitzend, die Köpfe hängend und die Beine gespreizt. Wäre es ein lauer Sommertag gewesen, hätten es Kinder beim Backen von Sandkuchen sein können.

Waren es aber nicht. Der Grund für diese entspannende Haltung lag offensichtlich in der übertriebenen Intoxikation und dem Bemühen, sich des Überdruckes und Giftes im Bauchgewölbe mittels einfachen Übergebens zu entledigen. Da sie nun Anstalten machten, sich über Kreuz mit dem Zeigefinger Smilies in den Würgebrei zu zeichnen, beschloß ich, lieber die Kosten für die Anfahrt abzuschreiben und das Weite zu suchen.

Sonntag dann eine andere Form von Ekelpaket. Seine Kumpel stiegen aus und liessen ihren komatösen Drilling sitzen, gaben mir weiteres Fahrgeld und befahlen mir: „Bring den nach Hause, ist gleich da um die Ecke!“

Nach 100m brüllte mich nun mein Fahrgast an, ich solle ihn sofort raus lassen. Nichts lieber als das. Ich stoppte, rannte schnell um den Wagen und riss die Tür auf, weil ich annahm, ihm wäre übel.

„Wo willst denn hin mit mir, du Arschloch!? Ich geh lieber zu Fuß!“

Auch Gut. Es dauerte noch ca. 3-4 Beschimpfungen, bis er sich endlich trollte. Danke für das Trinkgeld, du Mistkerl liebster HerrFahrgast!

Leider gehöre ich diesbezüglich nicht zu den Menschen mit einem dicken Fell. Ich grüble oft über den Sinn des Lebens, nach solchen Fahrten und zweifle, ob ich noch den richtigen Job habe. Glücklicherweise bringt oft schon der nächste Fahrgast die Wendung und die gute Laune kommt wieder.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine ruhige Weihnachtzeit und wenn ihr Leute seht, die vollkommen abgestürzt sind, ruft kein Taxi, sondern ihre Mutti an. Die hat solche Patienten sicher einfacher unter Kontrolle 🙂

 

Welcome onboard our Ship! Die Sail 2015

Dieses maritime Hafenspektakel sucht seit 1986 das Fischerdorf Bremerhaven heim. Klingt vielleicht ein wenig hart, aber für einen Harzer Buben wie mich ist das Stress pur. Steigen doch schon beim Anblick einer Navigationstonne seemännische Urlaubsgefühle in mir auf.

„Weserstrand“

Nun ist Bremerhaven gerade bis obenhin mit Schiffen vollgestellt und abertausende Menschen strömen dort hin. Um die Menschenmassen zu kontrollieren, wurden viele Verkehrswege speziell für den Abtransport  umgebaut. 
Einen Taxenstand gibt es auch… 15 Wagen stehen da am Samstag  bereit, wenn sich 70.000 auf den Weg nach Hause machen.
Einen Meetingpoint für Auswärtige hat Mann weggelassen. Was haben die hier auch zu suchen?!
Die Taxi-Umsätze verblassen hinter denen vom Jahr 2010. Ich hatte damals in 2 Tagen 1000€. Der beste Kollege hatte dieses Jahr weniger, trotz einer 25-Prozentigen Preisanpassung!

 

Drumband mit eigenem Seebären. Toller Sound, Gänsehaut….also wegen dem Sound nicht wegen dem Seebären an sich!

 
Ich war dieses Mal nur an den Wochentagen im Taxi, Am Samstag als Besucher auf der Sail. Mein Fazit:

Die reibungslose Planung und Durchführung des Park and Ride-Service trieb den Taxlern Tränen in die Augen! 

Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Sail, im Jahr 2020!

  
Betrat man ein Schiff, so wurde Jedermann auf herzlichste begrüßt.

Und Heute habe ich leckere Brombeeren mit meiner Frau gepflückt, um daraus Marmelade zu kochen.

In Rauch aufgelöst!

Für Heute steht der Besuch beim Dönerboss an. Es dreht sich um den ominösen Anruf bei mir als Zentrale. 

Ich gehe in den Laden und Frage nach dem Chef. Einer der beiden Bediener von „der Gerät“ ruft ihn auf seinem Handy an, sprich etwas in einer mir unbekannten Sprache und reicht es mir herüber. Den Gegenüber erkenne ich sofort, denn er poltert gleich wieder mit einer Mischung mir nicht verständlicher Wortfetzen los. Ich lasse ihn einen Moment reden, bevor ich ihn um eine etwas langsamere Sprechweise bitte und mir den Grund für seinen Ausrastet erklären lasse. Folgendes hätte sich zugetragen:

3 Frauen hätten sich ein Taxi bestellt, nach Bremerhaven wollten sie.
Der Fahrer hatte eine Wartezeit angekündigt und deshalb verabredete man sich am Dönerladen.
Irgendwann  waren die Frauen nicht mehr da, der Laden wurde abgeschlossen. Da kam wohl jetzt der bestellte Taxifahrer und suchte nach seinen Fahrgästen. Weil er sie nicht vorfand hatte er dann wohl gemeint, den Dönerbosses anrufen zu müssen, der mit der Sache nichts am Hut hatte und ihn zu beschimpfen.
Daraufhin rief der Boss bei mir an, weil er dachte es wär ein Fahrer von uns.

Wir beenden das Gespräch mit einer einvernehmlichen Versöhnung und wünschen uns gute Geschäfte.

Ich bin echt froh, das die Sache aus der Welt ist! „Boss“ erwähnte noch, das er die Handynummer von dem anderen Fahrer hat, der solle sich seinen „Ascheloh“ schon mal eincremen!

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Ich sitze nicht offline im Knast oder so! Aber so ähnlich, denn ich bin gefesselt.

Gebunden an das Ziel, unsere neue Küche endlich fertigzustellen, säge ich, schraube, mache kaputt und repariere wieder.14 Tage ohne Essen sind echt nicht auszuhalten, deshalb werfen mir nette Nachbarn schon mal einen Veganen Burger über den Zaun. Danke!

Wie FrauvonHerrTaxifahrer so schön sagt:“Wir sind auf der Zielgeraden!“
Nur noch die Arbeitsplatte ölen und einbauen!*freu*

  

Neben dem Kindergarten………

………steht ein kleiner Baum. Dort können sich die Kleinen von ihrem Schnuller trennen, indem sie ihn aufhängen und eine Fee ihn später abholt.

Der Schnuller-Baum!

Neben dem Seniorenheim steht ein kleiner Baum. Dort können die Alten den Löffel abgeben.

Der Löffelbaum!

Löffelnicht

So, das war jetzt nur das Warm-Up für mein heutiges Gekritzel. Hatte wieder einmal eine Seniorin vom Freigang ins Heim gefahren.

Zum Abschluss unseres Auftrages gehört es dazu, hilflose oder immobile Menschen in der entsprechenden Abteilung dem Personal zu übergeben, damit keiner vergessen wird!

Ich schubste meine Oma gerade durch den Gang zum Speiseraum, wo sie üblicherweise ausgeliefert wird, als mich von hinten, aus einem geöffneten Glaskasten heraus, ein Pfiff erreichte, gefolgt von einem herrischen Keifen:

„Die Dame muss aber nach oben, stellen sie die in den Fahrstuhl, ich kümmere mich später!“

Wie sonst üblich, stellte ich meinen Fahrgast durch Bremsen gesichert ab, verabschiedete mich höflich und versicherte, das umgehend Jemand kommen würde.

Dann schritt ich auf das Gehäuse zu, erklärte in ruhigem Ton, mit etwas übertrieben sonorer Stimmlage, das ich mittels solcher mittelalterlicher Kommunikationsansätze nicht zu erreichen sei und bat um sofortige Übernahme der Verantwortung für ihren Insassen.

Mürrisch und ohne ein weiteres Wort ging sie an mir vorbei und schob den Rolli in den Aufzug.

Mein Fehler war, das ich genau in dem Moment  ankam, als die Pflegerin endlich Zeit hatte für die Dokumentation. Sie war nämlich über irgend so einem Plan vertieft und am Ausfüllen von dem! Leider müssen die Angestellten viel Zeit mit Formsachen verbringen, die vielleicht besser für die Arbeit mit dem Patienten genutzt werden könnte.

Aber die „KASSEN“ zahlen nur, wenn jede auch noch so kleine Handreichung dokumentiert wird, statt mit pauschalen Fällen zu arbeiten. Die Kassen könnte ja einfach mehr Leute einstellen, um ggf. verdächtige Abrechnungen auf Plausibilität zu prüfen, statt das eh schon gestresste Personal der Heime zu nerven.

Ist ja schon so bei meinem Daddy, der wird zu Hause versorgt. Die Pflegekraft benötigt 15 Minuten für die „Abfertigung“ und 10 Minuten, um alles Aufzuschreiben. Ein Irrsinn.

Und wenn die Pfleger dann wieder einmal auf „180“ sind, herrschen sie den Taxifahrer an.

Ich bin aber nicht nachtragend, versprochen! Aber nur, wenn es Morgen wieder das gewohnte Lächeln gibt!

 

 

Am Rande des Wahnsinns

Wie ich schon des öfteren schrieb, fahre ich gern einen unserer Mercedes-Sprinter. Die lassen sich perfekt lenken, bieten viel Platz und haben Dampf unter der Haube!

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Seit ein paar Monaten haben wir einen „Neuen“. Der bietet natürlich einige Neuerungen, in der Hard-, sowie auch der Software.

Der Bordcomputer hat jetzt die Notwendigkeit eines Werkstattbesuches festgestellt. Öl und so, Schrauben festziehen, Kinderkrankheiten beseitigen.

Da die Wagen ja nicht gleich auseinander fallen, wenn der Termin ein paar Kilometer nach Hinten verlegt wird, fliesst die Teilnahme an der Inspektion mit in die Disposition ein und das Taxi geht dann in die Werkstatt, wenn keine Aufträge da sind. Normal!

Nun der Casus Knacksus: „Das Display Piept!“

Es nervt! Es regt mich auf.

Ausserdem bin ich gerade etwas sensibel, da ich wieder eine Diät am Start habe!

Alle 10 Kilometer oder so, gefühlt alle 100 Meter, piepst das Mäusekino und zeigt an, um welche Entfernung der Termin überzogen ist.

Nach meiner Auffassung reicht es völlig, einmal am Tag, oder höchstens beim Starten gewarnt zu werden. Der Ton ist so penetrant, ich musste immer da hin schauen und wurde so vom Strassengeschehen abgelenkt.

Meldungen des Systems müssen beachtet werden, denn es kann schon so richtig teuer werden, da etwas zu ignorieren. Also immer fleissig auf die 2000 geschaut! *motz*

Bitte liebe Autobauer:

“ Programmiert das etwas mehr für die Praxis, so ist es mindestens so gefährlich, wie regelmäßig während der Fahrt aufs Handy zu schauen!“

 

 

Die lachende Zentrale

Donnerstag, 16:00, ich war pünktlich zum Dienstantritt in der Kontrollzentrum. Es herrschte etwas Unruhe, die Computertechnik wollte keine Emails mehr senden!

Die Kollegin an der Konsole teilte mir einen Wagen zu, nannte mir die erste Tour und bot mir Kaffee an, ich hätte noch etwas Luft.

Am zweiten Terminal sass ein IT-Spezialist und murmelte vor sich hin, während er verschiedene Suchanfragen bei Google eingab. Anscheinend hatte er keinen Plan und dort noch nicht die gewünschte Antwort gefunden, denn er moserte immer lauter bei seinem Zwiegespräch mit sich selbst:

„Nein, so kannst du das nicht machen.“

„Warte mal, ahhhh, neeiiiiiin.“

„Das ist schwierig.“

„Outlook hat da einen Fehler, vorhin lief das noch, ich habe nichts geändert.“

„Nein, das hatte ich schon, das funzt nicht!“

„Ob ich das noch schaffe? Ich hab um 5 Feierabend!“

„Bla, blub, Blaaaaaaaaaaaaaaaah!“ usw.

Die Telefonistin  hatte reichlich zu tun, denn um diese Zeit ist immer reichlich Kundenvolk auf der suche nach einem Taxi. Von der Klinik oder dem Arzt, von der Arbeit, vom  Shoppen oder vom Sport. Es soll schnell gehen. Die Kollegin lief gerade zur Hochform auf, als sie ihren Drehstuhl herum riss, bei 180 Grad ein „Full Stopp“ machte und hinüber rief:

“ Können sie etwas leiser telefonieren, bitte, ich habe auch „Dinge“ zu erledigen!“

Binnen eines Bruchteils einer Sekunde verstummte der Fenster-Weichwaren-Spezialist, seine Birne lief rot an!

Für mich der Zeitpunkt das Weite zu suchen, bevor mir vor Schadenfreude der Schädel explodierte!59674277