Fehlfahrt

Eine Fehlfahrt ist ein Auftrag, der nicht zu Stande kommt, weil der Fahrgast sich nicht am Abholort befindet und nicht mehr lokalisiert werde kann. So eine hatte ich gestern auch wieder.

Von meinem letzten Kunden in Uthlede fuhr ich nach Frelsdorf, um dort einen Sammeltaxifahrgast zum Bahnhof nach Stubben zu bringen.

Nachdem ich 10 Minuten an der Haltestelle gewartet hatte (Kulanzzeit), meldete ich der Zentrale eine Fehlfahrt. Das war sehr ärgerlich, weil ich zum Einen 33,0 Kilometer im dicksten Nebel leer dort hin gefahren war und zum Anderen hätte ich in dieser Zeit besser einen anderen Kunden befördern können. Ganz abgesehen von den Kosten, die nur zu einem Bruchteil erstattet werden.

Liebe Fahrgäste, wenn ihr das Taxi nicht mehr benötigt, dann ruft uns bitte kurz an. Wir sind niemals sauer, sondern höchstens traurig, das wir euch an diesem Tag nicht fahren dürfen. Es kotzt uns aber an, wenn ihr uns so wenig Respekt entgegenbringt und unsere Arbeit als Geschenk des Himmels anseht. Hatte ja Sonntag  zuletzt auch so einen Vorfall.

Merksatz:

„Taxifahrer sind nicht sauer, wenn ihr eine Fahrt rechtzeitig absagt!“

Selbst gemachte Leiden

Weis der Teufel, weshalb ich mich immer wieder auf Kunden einlasse/verlasse, die eben schnell wo hin möchten, völlig simple Angelegenheit, nur eben einschieben, ruckzuck, gibt auch `nen Euro Trinkgeld!

Gestern Abend in Loxstedt. Es ist 24:00. Es bimmelt das Handy.

Ein Taxi in die „adelige“ Straße bitte. Wir wollen in die Nachtschicht!

Ich schaue zur Uhr und rechne. Um 00:50 muß ich hier am Bahnhof eine Tour fahren. Fünf Minuten zum Abholen, 18 Minuten hin, Drei Minuten kassieren, 18 Minuten zurück. Da bleiben noch satte 6 Minuten Sicherheit!

Leute, das geht nur wenn ihr mitspielt. Geht bitte schon vors Haus. Bin in 4 Minuten dort!

Das Haus kenne ich. Als ich einbiege schiesst es mir gleich durch den Kopf: „Da steht noch Niemand!“

Ich biege in die Hofeinfahrt, sehe nur in einem Fenster Licht, es flackert.

Sitzen die echt noch vor der Glotze!?“

Ich denke gerade daran, einfach wieder wegzufahren.

„Nee, nicht mit mir!“

Da schlurft einer aus der Haustür zu mir rüber, Falsche Bier am Hals und setzt sich rein. Ich erkundige mich, ob wir abfahren können, er verneint, denn sein Kumpel müsse noch die Playstation runterfahren oder so. Arschlöcher!

Nach weiteren vier Minuten und einem Telefonat kommt endlich der zweite Fahrgast. Ich bemühe mich um Contenance, komme aber nicht umhin, zu erklären, in welche Bredouille sie mich nun gebracht haben. Ihr Mitleid hält sich in Grenzen, ich fahre zu schnell. Diese Penner!

Da hab ich mal wieder ein gutes Herz und werde so dafür belohnt. Es sollte noch dicker kommen!

Wenn du bezahlt werden willst, musst du noch in der Georgstrasse bei der §scheissinternetbank halten!

Suuper, diese Mistkröten! Ich trage es mit Humor und witzele mit dem verbliebenen Fahrgast über dieses Geldinstitut. Ich bemerke, das ich dachte, diese Bank gäbe es nur virtuell, so im Internet und ohne Filialen.

„Das ist bestimmt ein Fake!“

Ich kann den Mann sehen, wie er auf dem Terminal herumhackt, glotzt, kopfkratzt, hackt, blöd guckt, wiederkommt. „Weitere 4 Minuten im Arsch!“, denke ich.

Der Automat hätte Leerstand gemeldet. Wusste ichs doch, FAKE-BANK!

Statt nur bis zur Kennedy-Brücke fahren wir jetzt in die Bremerhavener Fußgängerzone rein. Natürlich verboten, aber ich habe keine Zeit, wir müssen zur SPARDA-Bank. Der andere Typ steigt aus und schafft es noch nicht einmal bis in den Vorraum. Die verflixte „dreckshundpisskacken“ Tür öffnet nicht.

Rundumblick. „Wenns um Geld geht,……!“, lese ich.

„Los, beide raus und da hin. Mir scheissegal ob ihr Gebühren habt! Lasst eure Karten glühen!“

Endlich das erlösende *flapflapflapflap* der Geldmaschine. Ich nehme das Fahrgeld in Empfang. Satte 90 Cent Trinkgeld lassen sie mir, „weil das bezahlen so schneller ginge und ich ja auch etwas bekomme solle, für meinen Stress!“

Verdammter Dreck! Ich bin mächtig sauer auf MICH! X-Mal ist das schon so gelaufen und immer wieder stellt mir meine Gutmütigkeit ein Bein. Ok, zügig zurück nach Loxstedt, Frau $zugfahrgast soll nicht zu lange warten. Es ist 00:48. Eine Telefonnummer habe ich nicht von der Frau, sie fährt Sammeltaxi, da erfahren wir keine persönlichen Daten ausser dem Nachnamen.

Mit Bleifuss durchs Cuxland! Ich muss mich stark zusammen reissen nicht zu rasen. Meine letzte derartige Tor-Tour hat vermutlich einen Waschbär das Leben gekostet, weil ich  nicht rechtzeitig bremsen konnte. Ich heule gleich!

Um 01:01 fahre ich am Bahnhof vor. Gähnende Leere all überall.   Ich entschliesse mich, ihren Nachhauseweg abzufahren, um sie ggf. noch aufzugabeln. Niemand zu sehen, ich wende und leuchte den Weg noch einmal aus. Nichts zu sehen.

Aus der Ferne erspähe ich, wie sich die Schranken schliessen und ein Fünkchen Hoffnung keimt in mir auf. Die Schranke ist lange zu, ungewöhnlich lange!

„Ist etwa doch Verlass auf die Bahn und sie kommt zu spät?“

Bahn Rot

Langsam fährt von links die Regionalbahn ein. Es ist 01:12. Ich schaue auf die Anzeigetafel. Keine Verspätung angezeigt. In der Bahn-App auch nicht. „Auch Arschlöcher!“ Alle habe sich gegen mich verschworen!

Meine Fahrgästin entschuldigt sich für die Verspätung. Sehr löblich. Dann erzähle ich ihr, was ich in der Zwischenzeit so gemacht habe.

Wir lachten bis vor ihre Haustür und dann konnte ich endlich gen Feierabend abbiegen.

Die Moral:

Ich werde es vermutlich nie hinbekommen, so eine Tour abzulehnen, weil ich gern einmal erleben möchte, das mein Plan funktioniert!

 

Gerald

Wie spricht Mann mit Jemandem der nicht spricht.

Gerald hatte bei seiner Geburt keinen guten Stern am Himmel. Er erlitt Schäden, die es ihm offensichtlich schwer machen, zu kommunizieren. Montag-Freitag fahren wir ihn zu seiner Arbeitsstelle, dem Martinshof in Bremen-Nord und holen ihn am Nachmittag wieder ab.

Morgens um 20 nach 7 fahre ich vor. Gerald steht meistens schon im Hauseingang bereit oder blinzelt hinter der Gardine des Küchenfensters hervor. Sobald ich vollständig zum Halten gekommen bin, hechtet er vorn rechts ins Taxi, schließt die Tür und schnallt sich an.

Zwischendurch nur unterbrochen durch ein „Guten Morgen, Gerald!“ meinerseits.

Er würdigt mich keines Blickes, geschweige denn Wortes. Und das mit einer bemerkenswerten Ausdauer. Tag für Tag, Fahrer für Fahrer. Von unserer Zentrale wurde ich vorher über dieses Verhalten informiert und war gespannt wie die Tour verläuft.

Sehr ruhig!

NIchts scheint ihn zu bewegen. Ob vor uns ein Tanklaster explodiert, wir eine geschlagene Stunde im Stau stehen, oder der Sprinter bei 170 km/h anfängt zu fliegen, er nimmt es mit einer stoischen Ruhe hin, ohne eine Regung zu zeigen.

Wenn das Taxi am Ziel anhält, ist er geschwind hinfort, hinter den Toren der Werkstätten entschwunden.  Fast wie ein Geist. Mit Ledertasche!

Hatte ich gerade einen Fahrgast?

Am Nachmittag dann der Anruf aus der Zentrale. Taxi-Engpaß. Spezialauftrag für mich. Den Gerald abholen, mit ihm nach Bremen rein fahren, einen Rolli zuladen und dann erst zurück. Ich bat dann die Zentrale, Geralds Eltern zu benachrichtigen, damit sie sich nicht sorgen und machte mich auf den Weg.

Gut um eine Stunde längere Tour, durch eine Stadt, die Gerald nicht kennt. Ich war mir nicht sicher, was ich machen soll. Mir lag Nichts daran, ihn in irgendeine Panik zu versetzen, wenn das überhaupt möglich wäre. Aber hinter seinem Verhalten verbirgt sich auch eine gewisse Routine. Und da wollte ich nicht dran rütteln.

In Bremen-Nord das erwartete Schauspiel. Ich stehe. Gerald prescht los und sitzt Sekunden später regungslos und angegurtet auf seinem Stammplatz.

Meine Strategie (hahaha) sah vor, Gerald über den weiteren Streckenverlauf zu informieren. Dazu setzte ich mich leicht schräg nach rechts und tippte ihm vorsichtig an die Schulter, in der Hoffnung, er würde mir seine Aufmerksamkeit für eine Sekunde schenken. Es dauerte einen weiteren sachten Stubser und 3 Sekunden bis mir ein lustiges Augenpaar begegnete. Ich hob einen Arm und zeigte Richtung Innenstadt.

“ Gerald, bitte hör mir kurz zu! Wir fahren jetzt noch nicht nach Hause. Erst müssen wir in Bremen eine andere Person abholen und dann fahren wir zurück. Hast du das verstanden!?“

„Joh!“

Er nahm umgehend seine Relaxhaltung ein, leichter Buckel, gerade nach vorn sitzend, den Blick auf den Griff des Handschuhfaches gerichtet.

So einfach war das also.

Voller Zuversicht malte ich mir aus, welch aufregende Gespräche ich wohl noch mit Gerald führen würde, das Eis war gebrochen!

An seinem Elternhaus angekommen sagte ich deutlich vernehmbar:

„Danke für die Geduld und einen schönen Abend noch!“

Weg war er. Er hat gar nicht gemerkt, das ich mich verabschieden wollte. Bis Heute habe ich dem fast 60-jährigen nichts mehr entlocken können.

Schade!

 

Steckrübensuppe

Hiermit mache ich meine Drohung war und veröffentliche jetzt auch noch, was ich mir essentiell selbst zubereite, bebildert, mit Anleitung.

Als Kind der 60er kann ich auf gut 18 Jahre abwechslungsreiche Bio-Nahrung verweisen. Erst mit dem Eintritt in die Bundeswehr geriet mein kulinarisches Weltbild ins Wanken. Noch von der Sparsamkeit und Respekt vor den Entbehrungen meiner Vorfahren während des 2. Weltkrieges geprägt, war es selbstverständlich, nicht aus dem Kühlschrank, sondern aus Garten und Speisekammer zu leben. Gern schaute ich meiner Mutter beim Kochen über die Schulter, was sie so aus eigener Ernte zauberte. Oft ging es mir nicht schnell genug und durch ein gerüttelt Maß an Quengelei, durfte ich wenigstens schon vor dem offiziellen Teil den einen oder anderen Topf auslecken, um Hungerödemen vorzubeugen. Hierdurch gewann ich einen ersten Einblick in die verschiedenen Abläufe während der Zubereitung der Speisen, denn es waren reichlich Pötte, Näpfe , Teller uvm. lingual zu reinigen.

objektderbegierde

Was du für mein Rezept benötigst:

1000 g Steckrübe(n)
1600 g Kartoffel(n)
6 Zwiebel(n)
6 Möhren
200 g Speck, durchwachsener
60 g Butter
2 1/2 Liter Gemüsebrühe (Maggi oder so ist OK) nach Herstellerangaben ansetzen
4 Cabanossi (Mettwürstchen)
Salz und Pfeffer
 evtl. Kümmel

Also, das ist die Menge die ich gekocht habe. Meine Steckrübe wog nach dem Schälen 1000 g. Darauf habe ich die restlichen Zutaten angeglichen. Mein Pott war zu klein für diese Menge, habe ich erst gemerkt, als ich alle Zutaten drin hatte, außer der Steckrübe, hahahahahahahahahahahaha. Ich hab dann in 2 Töpfen weitergekocht. Normal dürfte die Hälfte von allem reichen, um 4 Leute ordentlich satt zu machen. Also nur die Hälfte davon einkaufen!

Vorbereitung:

  • Steckrübe schälen und in Würfel schneiden (Kantenlänge ∅ 2,5 cm)
  • Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden (Kantenlänge ∅ 2,5 cm)
  • Zwiebeln schälen und grob in Würfel schneiden (Kantenlänge nach Gefühl, hihi)
  • Die Möhren schälen und in Scheiben* schneiden (Länge ∅ 0,5 cm)
  • Speck in kleine Würfel schneiden (Kantenlänge ∅ 0,5 cm)
  • Gemüsebrühe nach Vorgabe ansetzen
  • Cabanossi oder würzige Würstchen in Scheiben* schneiden. (Länge 0,875 cm)

Die Reihenfolge der o.a. Tätigkeiten ist variabel und kann sogar von mehreren Personen gleichzeitig durchgeführt werden.

Zubereitung

  1. Topf auf den Herd und erst mal bei kleiner Stufe erhitzen.
  2. Unverzüglich die Butter in den Topf geben.
  3. Zwiebeln dazu und weiterhin bei wenig Hitze „anschwitzen“. Dabei umrühren.
  4. Wenn die Zwiebeln glasig werden (durchscheinend oder so), den Speck dazu und den Regler höher stellen, es darf brutzeln.
  5. Bevor was anbrennt, Steckrübe, Möhren, Kartoffeln und Würstchen in den Topf und alles umrühren.
  6.  Jetzt mit der Gemüsebrühe auffüllen, umrühren und aufkochen.
  7. Wenn die Suppe anfängt zu „blubbern“, die Temperatur herunter regeln, bis das Gemenge nur leise köchelt. (80 Dezibel sollten in Ordnung sein)
  8. Nach 30 (Bissfest) bis 45 Minuten (sämig) ist die Suppe fertig.
  9. Jetzt probieren und ggf. salzen.
  10. Wer`s scharf mag, kann pfeffern.
  11. Etwas Kümmel erleichtert die Verdauung.

 

Wer mag kann noch etwas Persilie auf den gefüllten Teller streuen.

Beim Salz bitte vorsichtig sein, denn die Brühe, Speck und die Wurst geben schon reichlich Würze ab.

Reste lassen sich einfrieren und in der Mikki aufwärmen.

 

Guten Appetit!

Guten Appetit!

*Eine Scheibe ist ein Zylinder, dessen Radius  um ein Vielfaches höher ist als dessen Dicke.

Unter Verdacht

Am Freitag war richtig schön was los, die Aufträge kamen schon früh. Unter anderen war gegen 22:00 auch eine Gruppe junger Männer von Stotel zum Kühlhouse zu bringen. Der Club ist im Fischereihafen in Bremerhaven angesiedelt. Gegen 2:30 am Samstag Morgen kam dann der Anruf, bitte wieder abgeholt und zur Kasba chauffiert zu werden.

Ich kam pünktlich dort an und die Jungs wollten draußen am Bürgersteig warten. Das Lokal erschien auf der rechten Seite und ich ließ meinen Bus langsam ausrollen, während ich nach einem günstigen Platz für das Einsteigen suchte. Mitte vor dem Eingang warteten 2 Kollegen aus Bremerhaven auf Kundschaft. Ich fuhr vorüber und bemerkte,das meine Kunden mein knallrotes Gummiboot   mich erkannt hatten und folgten mir, damit ich bequem einlochen einparken konnte.

Als ich gerade zum Öffnen der Schiebetür aussteigen wollte überholte mich der Bremerhavener Kollege mit seinem Touran und setzte sich von links schräg vor meinen roten Panzerwagen und begann umgehend wild herum zu fuchteln und er brüllte bei geöffnetem Seitenfenster herüber, ich solle mich verpissen uvm.

Bremerhaven liegt nicht in unserem Pflichtfahrgebiet und deshalb dürfen wir dort eigentlich keine Leute einladen. Es gibt aber für die Kunden die freie Wahl des Taxis, unabhängig von den jeweiligen Fahrgebieten der Unternehmen. Und so kann sich Jeder, zu jedem Ort in Deutschland sein Lieblingstaxi bestellen um sicher befördert zu werden.

Da hatte wohl wieder einer die „Sendung mit der Maus“ verpasst? An mir blieb es wieder hängen, die Nachschulung durchzuführen.

Meinen Fahrgästen trug ich auf, sich etwas zu gedulden und entnahm mein PDA aus der Halterung, um dem „Kollegen“ meinen Abholauftrag zu zeigen.

Ich zwängte meinen Astralkörper durch die Fahrertür, richtete die Berufskleidung und schritt auf den „gegnerischen“ Fahrer zu. Der hatte es dann doch auf einmal eilig, seine Position am Taxistand zu sichern und setzte Kommentarlos zurück. Meine Truppe hatte sich derweil das Schauspiel angesehen und formierte eine Schildkröte. Furchterregend marschierten sie so auf den Touran zu. Lautstark bekundeten sie mir Solidarität und wollten mich beschützen. Ein Wort und sie hätten getötet.

Mit knapper Not konnte ich die aufgebrachten Stoteler so eben noch bremsen. Mit dem Schlachtruf „Kasba,Kasbaaaa,Kaaassssbaaaaaa!“ hielten sie sich warm.

Endlich hatte der Fahrer sein Fenster geöffnet und erklärte die Lage. Allerdings war er der Meinung, es gehöre zum Guten Ton sein Revier zu verteidigen, deshalb seine Aktion zu Anfang. Genug Zeit war verplempert, zu wertvoll, dieser Amöbe die Welt zu erklären.

Endlich konnte die Fahrt zur Höllennacht in die Kasba angetreten werden.

Anmerkungen:

Die Stadt Bremerhaven wird komplett vom Landkreis Cuxhaven, damit von Taxiunternehmern aus diesem Bereich umlagert. Viele Fahrgäste lassen sich von uns nach Bremerhaven bringen, einige auch sehr gern wieder von ihrem Taxifahrer ihres Vertrauens abholen. Und da sind am Abend sehr viele Landkreiswagen in der Hafenstadt unterwegs und werden von den Kollegen dort als Fremdkörper angesehen.

Leider ist es in Bremerhaven genau so, wie in anderen großen Städten. Es gibt zu viele Taxikonzessionen. Die Unternehmer schicken ihre Wagen wenn möglich 24h auf die Straße, damit sich ja keiner einen größeren Anteil an der Beute sichern kann. Und das kostet die Blutsauger keinen Cent extra, denn ihre Sklaven arbeiten nicht für einen Stundenlohn, sondern für einen Anteil an den Einnahmen. Die Auftragslage erlaubte das auch noch vor einigen Jahren. Jedoch hat sich das Konsumverhalten der Einwohner geändert und es werden wesentlich weniger Taxis benötigt.

Und so kommt es, das die Kollegen in Bremerhaven sich sie Reifen platt stehen und in immer mehr zu leistenden Stunden einen immer kleiner werdenden Lohn einfahren. Der Frust der dann entsteht, entlädt sich leider oft auf der Straße, bei solchen wie oben beschriebenen Auswüchsen.