Gefahrgut

Wir haben gerade wieder den Anfang vom Geld. Das kommt meinen Spezies ganz Recht, denn sie haben eben auf der Sparkasse ihr Hartz-Geld abgeholt.

Ich gönne es dem Trio. Sie haben sicher irgendwann in ihrem Leben auch schon eingezahlt. Jetzt sind sie körperlich ziemlich fertig, sie Leben ohne viel Komfort in einer Waldhütte.
Diese kleine Hütte stammte einstmals aus dem Arbeitslager in Hagen-Aue, das dort während des 3.Reichs aufgebaut war. Nach dem Krieg wurden einige Gebäude abgebaut und für Bedürftige an anderer Stelle wieder errichtet.

Ich komme zum Lidl, die Einkäufe für diesen Monat transportieren. Einer der 3 ist mit Fahrrad und Anhänger da, es passt aber nicht alles drauf.

Gerade möchte ich mit anpacken und eine Kiste Korn ins Taxi hieven, da wird sie mir entrissen und auf den Gepäckträger gestellt!

Im Gegenzug erhalte ich einen Karton Toastbrot.

„Warum schleppen sie die schweren Sachen mit dem Fahrrad? Es geht doch Alles bequem in meinen Kombi!“

„Ja, stimmt aber bis ich dann mit dem Drahtesel zu Hause angekommen bin,haben meine Brüder schon den ganzen Schnaps ausgesoffen, oder versteckt! Ich teile nachher alles auf!“

Na dann, schönen 1. Advent!

Jahreswechseldenkdenkedenk!

Vorhin gab es den Dienstplan für den Dezember 2013.
Die wichtigsten Daten sind immer die Feiertage. Diesmal fällt Weihnachten aus, dafür darf ich Hemmungslos ins neue Jahr rein feiern.

Da wir nicht nach Umsatz bezahlt werden, ist mir das sehr Recht. Wir wechseln jedes Jahr ab.

Wer über die kommenden Festtage arbeiten muss, kennt die psychische Belastung, weil man nicht zusammen mit seinen Liebsten ist, in dieser Zeit der Besinnlichkeit/Empfindlichkeit!

Und wenn dann auch noch auf Einem rumgetrampelt wird, kommt man schon ins grübeln, ob der Derzeitige der richtige Job ist.

Meine erste Sylvesternacht verbrachte ich 2010/2011 im Taxi. Es war auch noch eine alte blaue Kiste, ein Ford-Bus, den der Chef bei einer Konzenübernahme um den Hals gehängt bekam. Dreckskiste. Bergab, Richtung Bremen auf der A27 brachte er es eben auf 120 km/h.

Alle Kollegen waren um 22:30 freigestellt worden. Erst um 0:30 sollten sie zurück sein.
Einzig ich armes HerrTaxifahrerlein hatte einen Auftrag. Um 23:45 7 Personen von Loxstedt in die Alte Bürger nach Bremerhaven.
Meine Fahrgäste. 3 Migrantinnen mit Schaumkusshintergrund inclusive 4-fachen Nachwuchses standen bereit und ich hatte Hoffnung, noch vor 00:00 anzukommen, denn in der Bürger Treffen sich fast alle Bremerhavener um zu ballern, was das Zeug hält.
Als die das Radio gerade den Countdown beendet hatte, bog ich ein und das Inferno entbrannte rings um meinen ollen Transporter.
„Frohes Neues Jahr“, rief ich voll überschwänglicher Freude versprühend nach hinten.
„Was willst Duuu denn???“, kam es zurück.
Himmelhochjauchzend –> Zutodebetrübt

Wollte eigentlich ein nettes „Danke“,oder so hören.
Toller Jahresanfang. Wir mussten noch 400m bis ins Zentrum des krachenden Molochs vordringen. Unter vollem Beschuss, so ein Taxi als bewegliches Ziel ins noch faszinierender als der Eingang der Kneipe gegenüber, fand ich im Böllernebel die Hausnummer und fuhr rechts ran.
Die Uhr zeigte 23,40 und das übermittelte ich an die kräftigste der Frauen.
„Hier sind 20,00,mehr haben wir nicht!“

Au weia! Mein Selbstwertgefühl sank in den subzerogenen Bereich und ich wollte jetzt einfach nur hier weg, damit mich diese verdammten Viecher nicht heulen sehen, so im Arsch war ich.

Ich rückte kurz an und bremste sofort wieder. Die Schiebetür rauschte nach vorn und rastete mit einem ordentlichen Krach in ihr Schloss!

Jetzt Schlug mein Kummer um in Hass. Erst als ich wieder auf der Autobahn war, frei von diesem ganzen Partyvolk, konnte ich mich langsam beruhigen.

Ich hatte für eine kurze Zeit das Gefühl so allein zu sein, wie es nur möglich ist.

Endlich in Funkreichweite der Kollegen angekommen, tauschten wir gegenseitig unsere Glückwünsche aus und so ging ich wieder zur Tagesordnung über.

P.S.

Und demnächst schreibe ich euch, wie Scheiße meine Heiligabendschicht 2011 war!

Sonntag Morgen um 2 am HAJ

Am Sonntag hatte ich zur Abwechslung ein Ehepaar vom Flughafen Hannover abzuholen. Die Strecke war Nachts natürlich der absolute Wahnsinn. Für Kollegen die auf Prozente fahren sicher ein feines Schnäppchen. Die Hinfahrt war schon am Freitag, habe die Chance genutzt und noch meinen Daddy im Harz besucht und bin dann von Dort in die Landeshauptstadt.

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Der Flieger aus Antalya war pünktlich. Vorher hatte ich noch einen Parkplatz zu finden. Hab mich zuerst einfach ans Ende der Taxihalte gestellt. War nicht gut! Kam sofort ein kroatischer Blockwart und hat mich unter übelsten Beschimpfungen weg gejagt. Es war ein Kollege vom Flughafentransfer. Dieses Aufplustern habe ich schon des öfteren erlebt, meistens konnte ich aber mit etwas Understatement zu meinem „illegalen“ Warteplatz kommen. Ich bin ja prinzipiell ein guter Mensch und kann schleimen, bis der Arzt kommt.
Nach einer Orientierungsrunde um den Terminal habe ich 10 m vor dem Ausgang ein schattiges Plätzchen gefunden!

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Mein schwarzer C5 passte prima auf dieses Podest.
Ansonsten gab es nichts besonders zu vermelden. Da es die letzte Abfertigung am Terminal B für diese Nacht war, herrschte eine stoische Ruhe. Gut 6-8 Transferfahrer warteten. Taxis gab es gar nicht, werden wohl auch nicht mehr verlangt um die Zeit?
Die Mietwagenfahrer scheinen hier die Übermacht zu haben. Sind für Alleinfahrer auf jeden Fall günstiger.

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Meine Tour führte mich zurück nach Bexhövede. Beim Transfer hätten die € 80,00 weniger bezahlt als bei mir. Keine Ahnung, wie die das machen. Wahrscheinlich schröpfen die ihre Fahrgäste bei so genannten Sammelfahrten oder zahlen wie so oft den Fahrern nur Hungerlöhne.
Um 3:00 hatten meine Leute endlich ihr Gepäck. Um 4:15 waren sie in ihrem trauten Heim und ich hatte 250,00 verdient. Danke für ihr Vertrauen, denn ich durfte mit ziemlich Vollgas preschen, wo es passend war!

Wildschaden und die Konsequenzen

Ich wartete vor der Mochito-Bar. Bis August hieß  sie noch „Zur Linde“. Es wurde umgebaut und umbenannt. Ab September gab es Shishas zu rauchen und Cocktails zu schlürfen. Weil die Hagener allesamt zu Nichtrauchern mutierten, wurden die Shishas wieder vor die Tür gesetzt, ich berichtete.

Das Publikum aus der Linde ist geblieben. Ein Häufchen Elend alter Stammkunden findet sich regelmäßig an der gemütlichen Bar zur Druckbetankung ein.

Ein Mitglied dieser Elite begehrte zu vorgerückter Stunde , per Taxi nach Haus gebracht zu werden.

Sylvia ist eine ätzende Kundin. Ihre Ansagen sind immer kurz und gebieterisch. Sie hält den Fahrern prinzipiell vor, sie wollten sie  betrügen. Sie kenne den Preis genau, es seien immer € 6,70.

Nachdem ich die übliche Begrüßung über mich hatte ergehen lassen, startete ich die Uhr und setzte Kurs auf $dorfmitteich.

Sylvia wird nach den ersten 200m immer sentimental, mit Hang zur Depression. Leidenschaftlich trägt sie im Zeitraffer die Stationen von 3 ihrer gescheiterten Ehen vor, proklamiert, das Enthaltsamkeit von Alkohol und Sex ihr viel Ärger erspart hätten und ihre Kinder sicher nicht vom Jugendamt abgeholt worden wären.
Brav lasse ich ihre Absonderungen widerstandslos  den kürzesten Weg zwischen meinen Ohren nehmen.

„AaaaaaaaaaHhhhh, Du Taxi-Arsch!!!! Jetzt hast du einen Igel überfahren!“ bölkt die dusselige Kuh mich mit überschlagender Stimme an.

Ich geh in die Eisen und sammele meine Gedanken, ich raufe Alles zusammen, was noch übrig geblieben ist.

„Frau Sylvia, das machen sie bitte nicht wieder, ich kann durchaus weniger besonnen reagieren!  Wir setzen jetzt zurück und sehen nach. Ich bin mir sicher, nur einen Haufen Dreck erwischt zu haben. Bin noch nicht einmal darüber gefahren!“

50m früher. Natürlich war es nur ein Rest von einem Heuballen.

„Das hätte aber auch ein Igel sein können!“, brüllte sie mich schon wieder an.

Ich stoppte die Uhr. € 5,10.

„So, wir haben Plusgrade. Sie können den Rest jetzt laufen!“

Wütend warf sie einen 5er hin und stolperte fluchend die Dorfstraße hinan.

Fast hätte die Mistkuh Schluckschwester noch den Igel tot getreten!

P.S.

Sylvia rief gegen 23:00 noch in der Zentrale an, zwecks Beschwerde! Sie schilderte  in allen Details, wie ich einen kleinen Igel geschreddert hätte. Da die Kollegen schon Feierabend hatten, wurde der Anruf natürlich auf mein Handy weitergeleitet.

Bevor es richtig peinlich wurde, habe ich sie dann aufgeklärt, wen sie an der Strippe hätte und bat  sie, doch bitte am nächsten Morgen anzurufen, aber bitte erst wenn der Pegel eine sinnige Unterhaltung möglich mache, ich würde meinem Chef schon mal vorab berichten. Das Gespräch war dann beendet und zu der Angelegenheit wurde bis Heute geschwiegen.

Neues vom Frettchen!

Vor ein paar Monaten hatte ich schon einmal ein Erlebnis mit Freddy erzählt. Wie der dumme, blöde Teufel es will, sollten wir Beide schon gleich wieder aufeinander prasseln.

Adrenalin schoss in sämtliche Gliedmaßen und durchströmte mit überwältigendem Druck alle Organe.

Ich ging Pinkeln!

Puuh, das war geschafft. Schnell noch ein paar Tütchen mit Kaffeepulver im Wagen verteilt. Duftbäume hat der Chef verboten. Aber in diesem Fall hätte es auch eine 30m – Kiefer, frisch geschnitten, gebraucht.

Ein Blick in meine Notfalltasche ließ meinen Puls wieder unter 160 fallen. Kaugummi, Eukalyptus- und Mentholbonbons, sowie Nasenspray an ihrem Platz. Eine Nasenklammer, wie sie die Synchronschwimmer benutzen hatte ich mir im Internetz besorgt. Bei Amazone gibt es ja alles. Und davon reichlich.

Auf dem Weg zur niedrigsten Hausnummer, die eine Straße nur haben kann, ging ich im Kopf zur Sicherheit alle möglichen Szenarien durch. Ich war gegen jegliche gasförmige Absonderungen gewappnet!

Ich hatte extra eine Pumpe in das neue Taxi einbauen lassen, welche im Innenraum einen Überdruck erzeugt, um bei kurzem Öffnen eines Fensters in Sekundenschnelle schädliche Luft ausblasen zu können.

„Morituri te salutant!“, begrüßte ich Freddy jovial.

„Hahaha, ist doch so schönes Wetter Heute, zu schön zum sterben.“, strahlte mich die undichte Stelle des Universums an.

Vorausschauend hatte ich den Ledersitz mit Sattelseife behandelt und Freddy glitt wie ein Tropfen an einer Lotusblume auf den Sozius.

„Du hörst dich aber nicht Gesund an, HerrTaxifahrer, schon die erste Grippe?“

Kein Wunder, das ich mich Krank anhörte, in meine Nase hatte ich eine halben Rolle Zewa geschoben und in jedem verfügbaren Winkel in meiner Mundhöhle befanden sich Bonbons. Mein Plan war aufgegangen, ich roch nichts!

Wir fuhren los, wie des öfteren per AST zum Kaufland, Kühlschrank auffüllen.

„Freddy, wann geht es denn zurück?“

„In 2 Stunden möchte ich wieder abgeholt werden!“

„OK, dann musst du das noch bestellen, in der Zentrale ist noch kein Auftrag dafür!“

„Mal was Anderes, HerrTaxifahrer. Fast hätte es nicht geklappt mit dem Sammeltaxi. Dazu muss ich erzählen, was am Morgen passiert ist!“

Nun kam ein eine Episode aus der Abteilung:“Was Taxifahrer alles anhören müssen, ohne sich wehren zu dürfen!“

Es war Montag. Freddy hatte irgendwas kriminelles oder so ähnlich in seinem Dunstkreis (hihi) beobachtet. Deshalb hatte sich für 10:00 ein Polizist angemeldet, um ein Protokoll zu erstellen. Freddy gestand mir, röche manchmal etwas streng. Er sei sich Dessen bewusst und um den Staatsdiener nicht zu vertreiben, beschloss er ein Bad zu nehmen. Eher ein Duschbad. Gedacht, getan. Um pünktlich fertig zu sein, er wollte die Wohnung noch lüften und ein paar Container Müll entsorgen, zog er um 7:00 blank und schob seinen Body unter den Wasserstrahl. Tja…, da fiel das Duschgel herunter und Freddy ganz schnell hinterher. Er landete so ungebremst mit seiner Vorderfront in der Wanne und wie die Unterseite einer Schnecke saugte sich sein Bauch am Boden fest.

Die Katastrophe war perfekt. Freddy konnte sich nicht mehr bewegen. Sämtliche Versuche sich zu befreien scheiterten kläglich. Die Zeit verstrich und Freddy versuchte durch Rufe auf sich aufmerksam zu machen. Keine Reaktion.

Erst kurz vor 10:00 vernahm Freddy eine Stimme von Außerhalb seiner Wohnung. Es war der Polizist. Der hat die Situation richtig eingeschätzt und unverzüglich Notarzt und Feuerwehr gerufen.

Die Rettungskräfte hätten alle Mühe gehabt, ihn zu befreien. Freddy gelobte, etwas abzunehmen und nachdem er aufgewärmt war, widmete er sich der Taxibestellung.

Den Termin mit dem Polizist hat er verschoben. Vielleicht braucht er ihn ja noch mal. Freddy dankte Gott für die Hilfe, bekäme er doch höchstens alle 3 Monate Besuch.

Ich dachte: „Was soll`s, öfter duschst der doch eh nicht!“

Am Einkaufscenter angekommen war mein Mund wieder frei und ich zog die Küchenrolle heraus. Ich roch noch immer nichts Schlimmes, ab und an ein Tropfen Wasser kann also nicht schaden.

Freddy zahlte und ich dankte für die „aufregende“ Geschichte und sagte „Tschüüühüs!“

„Ich bin dein böser Geist, HerrTaxifahrer. Bei Philippi wirst du mich wiedersehen.“

Später erfuhr ich, das Freddy vergaß, die Rücktour zu bestellen. MIt einer Stunde Verspätung traf der Auftrag ein. Mein Kollege fand ihn aber nicht wie gewöhnlich an der Haltestelle und meldete eine Fehlfahrt. Während dessen hockte Freddy vorm Kaufland und moserte vor sich hin. Irgendwann hat es dann doch noch eine Kollision mit einem Taxi gegeben ist er dann ziemlich fertig zu Hause angekommen.

Die 5. Kolonne II oder :Rumble in Fishtown

Ein schöner Tag endete abrupt mit dem Blick auf das Minimini-Display meines GibtmirArbeit-PDA`S. Mir selbst vorlesend entzifferte ich einen mir wohl bekannten Namen:

Sophia Käthe Eptisch……..O.o!

Heute nebst Freundin im Schlepptau. Es geht nach Bremerhaven, zu Dr. Rau in die Grasshofstraße. Sophia ist sehr entspannt. Außer ein paar misstrauischen Blicken noch keine Unterstellung oder Verdächtigung. Auch der Straßenkehrer und der Mann mit Hund an der Abholadresse blieben unkommentiert.

Die ganze Fahrt über ist Käthe beschäftigt, ihre Freundin zu trösten. Sie hat Rücken. In Bremerhaven angekommen gehe ich mit hoch zum Arzt. „Es dauert länger!“, sagt die Schwester am Counter. Mit meinen beiden Mädels mache ich ab, das sie mein Eintreffen für 20-30 Minuten nach Anruf in der Zentrale einplanen. Wir wollen uns dann unten vor der Tür treffen.

Es dauerte keine 4 Stunden, da möckelte* es einen Auftrag.

In der Tat war es eine gute Idee gewesen, die Anfahrtzeit so Hoch zu kalkulieren, denn ich befand mich auf dem Weg von Bremen Nord nach Hagen, hatte gerade eine ruhige Tour, denn Gerald, mein Fahrgast, spricht mit Niemandem. Nur einmal, als ich absichtlich zu Hause vorbei fuhr, brachte er ein „Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa“ heraus.

Als ich nach gefühlten 26,7 Minuten an der Grasshoffstr. eintraf, war weit und breit nichts von meiner Fracht zu sehen. Also im Parkverbot schräg auf den Bürgersteig gestellt, so wie Polizeiautos im Notfall in den amerikanischen Westcoast-Krimis der 70/80er Jahre und zum Doc hoch gestiefelt.

„Die Damen sind schon runter. Ist gut 10 Minuten her!“ erfahre ich vom Schwesterlein.

Wieder runter, Blick nach rechts…Nichts, Blick nach Links……Nichts.

AAAArgh, beim Blick nach schräg vorn kann ich  die Neumarktstraße einsehen. Dort ist ein Taxistand für Bremerhavener Chauffeure. Sophia mit Freundin stehen in einem Pulk von Leder-, gemischt mit Pudel- und Stoffmützen. Ich flitze schnell hinüber, damit mir Keiner die Tour vermasselt.

Näherkommend schlägt mir ein erhöhter Lärmpegel entgegen. Die Fahrer, so 7 an der Zahl, schreien die alten Damen an. Ich höre noch:

„Nazi-Omas raus, euch sollte man selbst ausweisen, geht doch zu Fuß „uvm.

Zuerst schnappe ich mir meine Schützlinge und tausche den Platz mit ihnen. Die schmutzigen 7 konzentrieren sich sogleich auf mich. Ich mache ein Zeichen und gehe in die Hocke. Sie folgen mir zögernd, die Aggressivität schwindet. Ich erkundigte mich, was den passiert sei und mir wurde sofort geholfen. Leicht verstört, ob der vielen wartenden Taxis, war S.-K. von Wagen zu Wagen gelaufen und hatte sich erkundigt, ob sie ihr Taxi von $DerTaxiFirmaMitDenRotenBussen seien. Nachdem alle abgefertigt waren und etwas neugierig schauten, platze der Sophia der Kragen.

#siebenaufeinenstreich

#siebenaufeinenstreich

„Jaaahaha, sie wüsste das alle hier ihr ständig nachstellen würden. Sie mögen bitte endlich mich anrufen, den HerrnTaxifahrer!“

Sie hat noch ein paar Sachen geäußert, die speziell unserere migrierten Kollegen auf die Palme in Rage brachten. So standen Sophia und ihre Freundin, ohne es zu Ahnen, kurz vor der Steinigung.

Den 7 schilderte ich kurz die Umstände, erklärte die Verwirrtheit und suchte, die Omis vor mir her schiebend das Weite, bevor ein Unglück passiert. Ohne weiteres Herzklabastern erreichten wir Hagen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch Heute. Ich zumindest habe es bis gerade eben no

 

*Möckeln, das = verschiedenste Geräusche, manchmal auch nicht hörbare Laute, die das PDA macht oder machen soll, damit ich einen neuen Auftrag sehe und annehme.

 

Die 5. Kolonne

Auftrag: Sammeltaxi

  • Abfahrt: 17:34
  • Haltestelle: Hagen Mühlenteich
  • Ziel: Lübberstedt Bahnhof
  • Fahrgäste: 1
  • Name: Frau Sophia Käthe Eptisch

Pflichtbewußt steuere ich den Wagen zur gewünschten Uhrzeit gen Haltestelle. Ich muß langsam fahren, weil vor mir noch 2 Wagen rechts abbiegen. Anschließend passiere ich meine Fahrgästin, sie steht auf der anderen Fahrbahnseite. Mit einem geschickten Schlenker schaffe ich den U-Turn und komme direkt neben ihr zu stehen.

„Guten Tag Frau Eptisch, ihr Sammeltaxi!“, signalisiere ich ihr unser Vertragsverhältnis.

„Woher kennen sie meinen Namen?“ antwortete sie schnippisch beim Reinrutschen.

„Verehrte Dame, den bekomme ich doch von Bremerhavenbus übermittelt, damit ich das Formular ausfüllen kann!“

„Siiiiiieee glauuuuuben wohl, das ich alte Frau nicht merke was hier gespielt wird? Ich habe genau gesehen, wie ihre Kollegen vor ihnen rechts abgebogen sind!“

„Entschuldigung, aber das waren keine Kollegen, sondern irgendwelche Menschen die dort vielleicht wohnen!?“

„Die haben sie doch vorgeschickt, um mich zu beobachten, geben sie es ruhig zu. Und die in Bremerhaven rufen sie doch immer an und besprechen wo ich hinfahre!“

Uffff, ich beisse jetzt die Zähne zusammen und versuche Das gerade nicht zu glauben. Tatsächlich habe ich ein schlechtes Gewissen! Vermittelt das System, das unsere Fahrgäste sich verfolgt fühlen müssen? Ich versuche zu vermitteln.

#stasi #nsa #kolonne #kgb #verfassungsschutz

#stasi #nsa #kolonne #kgb #verfassungsschutz

„Hat sie Jemand bei der Bestellung schlecht behandelt?“

„Eben nicht, da wird man ja noch grübeln dürfen. Alle immer stinkend freundlich. Unglaublich, was die alles aufbieten, nur um auf meiner Spur zu bleiben!“

*kopf->lenkrad*

„ÜÜÜbrigens, wo ist den die junge Frau geblieben, die vorhin neben mir stand? Ist das Ihre???? Die hat sich immer so dicht neben mich gestellt, fast musste ich auf den Rasen ausweichen! Mich können sie nicht verschaukeln!“

„Nein, meine Frau arbeitet in Bremen“

„Ach ja, da habe ich sie auch schon einmal gesehen!“

HerrTaxifahrer, halt deinen Mund. Nachher fliege ich noch auf! Noch 5 Minuten bis zum Ziel.

„Stop, fahren sie weiter!“

Ist das jetzt eine Fangfrage.Wir werden es nie erfahren. Ich fuhr weiter.

„So, nun Halt! Hier kann ich alles überblicken!“

„Hier, den Beleg müssen sie unten Rechts abzeichen. Vorher noch den Fahrpreis und die Taxameteranzeige vergleichen.“

„Hahahaha, meine Unterschrift haben sie doch schon einige Male bekommen. Ist nun auch gleich. Hier!“, sie wirft mir den Zettel rüber und kratzt im Portemonnaie.

„Das macht € 3,00, bitte!“

„Hier, nehmen sie Das. Ihr Kollege $lordhelmchen hat mir gesagt, alle anderen würden € 4,00 geben. Und vielen Herzlichen Dank für die schöne Fahrt!“

Sprachlos rannte ich um den Wagen herum und öffnete die Tür. Spöttisch sah sie mich an, checkte den Bahnsteig mit ihrem Adlerauge und ging zum Wartehäuschen. Plötzlich blieb sie stehen und änderte die Richtung. Ein Pärchen stand Dort, eng umschlungen.

Sophia Käthe schlenderte wieder in meinen Wohlfühlbereich und vernichtete diesen mit den Worten:

„Was stehen sie hier noch rum. Ihre beiden Mitarbeiter haben mich schon übernommen! Sie stecken doch mit denen unter einer Decke, oder?“

Bedeppert setze ich mich in den Wagen und schaue der Alten mit verträumtem Blick hinterher. Mein Kopf war zu leer, um noch konstruktiv zu werden. Mit Mühe konnte ich mich vor den Blicken unseres „Objektes“ entziehen, hatte ich doch noch auf einen Anschluss-Fahrgast zu warten.

Endlich kam der ersehnte Zug und ich konnte mich wieder frei bewegen. Meinen neuen Fahrgast begrüsste ich wie gewohnt. Auf dem Weg nach Hagen fuhren lange 2 Wagen vor mir her. Was mein Fahrgast wohl für einer ist. Bestimmt Jemand der überwacht wird.

Sie kennen das! Ich bin ein guter Mensch!

 

 

 

 

Was is ab?

Rein computermäßig bin ich ja offen für alles, was es an neuen Software-Angeboten gibt. Wenn lange genug drüber geredet wird, entwickelt sich bei mir entsprechend der Nachrichtenfrequenz soviel Neugierigkeit, das ich meinen Rechner oder mein Mobiles Teil damit ausstatte, bevor ich platze. So war das Procedere bei der Whatsapp. Alle haben darüber geredet und nach dem 2-Millionsten Sicherheitsupdate habe ich mir den Code auf mein Apfelfon getan.

Alles ganz einfach. Schwupp`s, schon bin ich drin.

Das ist aber langweilig. Nichts passiert. Wie geht das überhaupt? Aaaaahah! Ich soll meine Kontakte freigeben, dann können meine Buddies sehen, das ich Up to Date bin bezüglich der gängigen Schnatter-Möglichkeiten.

Frohen Mutes sofort die Abteilung zur Freilassung meiner Daten aufgesucht. Buuuuummmmm! Geil, ich kann jetzt sehen, wer alles Whatsapped. Nach dem Alphabet sehe ich entsprechende Verbindungsfreunde durch und entdecke den Kollegen $kuschelbär und schreibe gleich drauflos, klicke auf senden und …….nix.

Das Internetz ist einfach zu schwach hier uffen Dorf. Ich verschiebe den Test auf die nächste Taxitour ins UMTS-Land.

Stunden später die erste Sammeltaxifahrt von Bremerhaven-Süd. Ich brettere etwas pünktlich hin, um genügend Zeit in der Testumgebung zu haben.

Was soll ich sagen. Schutzhülle aufgeklappt, Sperre entfernt, Whatsdingens gestartet.

Booaaaah!!!!!!! Da hat offensichtlich schon jemand den Kommunikationsreigen eröffnet. Wer kann das sein? Mein Computerlein kennt die Nummer nicht?!

Nun denn, kümmern wir uns um die Erhaltene Information:wasab

Der Chat ging dann noch etwas weiter, allerdings ohne Resultat. Wir kannten uns nicht und so kam es, das ich meinen ersten Kontakt auch gleich bloggte/blockte.

Wie ging es weiter? $kuschelbär hat mich mit pics gespamt und wiederholt stellte ich fest, das solche Schnatterweichwaren nicht zu meinem Datenkonsumverhalten passen.

Darum werde ich die Benutzung dieser auch nicht weiter forcieren. Wer mich auf der Liste hat: Bitte nur Text schicken, ich freu mich!