Drogentransport

Ein nicht zu vernachlässigender Anteil -z.B. siehe Hier und Hier  –  unserer Fahrten entfällt auf den Transport von Betäubungsmitteln aller Art.

Wie schon seit langem aus Funk und Fernsehen bekannt, können sich süchtige Spieler für den Besuch von Casinos sperren lassen, damit sie ihre sauer verdienten Euros nicht sinnlos verzocken. Mittlerweile hat das Taxi wohl einen ähnlichen Status erreicht, wie so eine Zockerhölle. Allerdings lassen sich nicht „Taxisüchtige“ sondern Alkoholiker und/oder Sexsüchtige freiwillig von der Beförderungspflicht ausschließen, um sich selbst vor ihrem ruinösen Pläsierchen zu schützen!

Es gehört schon eine Menge Mut und Erkenntnis dazu, diesen Schritt zu tun. Hut ab und viel Glück bei der Abstinenz!!!!!!!

alkoholnein

Initiative Jobsuche

Die Zentrale hatte ihre Pforten geschlossen, nur ein kleines Nadelöhr – die Mobilfunkverbindung für das gemeine Taxikundenvolk  –   stand noch.

Nach der Geisterstunde bimmelte tatsächlich das Handy, ich meldete mich vorbildlich, wie beim „Maskierten“ erlernt:

„Moin,Moin, HerrTaxifahrer hier, wie werde ich sie am schnellsten wieder los!?“

„Halllloo!?, ist da Herr $chefvonherrntaxifahrer?“

„Nein, ich bin’s nur, Andreas, der HerrTaxifahrer ihmselbst!“

„Ja gut, können sie mich jetzt verbinden? Ich frage wegen der Anzeige vom letzten Monat. Sie suchen doch immer!?“

„Es ist jetzt 00:30, ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn jetzt wecken sollte. Nein, ich bin mir sicher, ich werde ihn nicht wecken!“

„Aber….“

„Unter zukünftigen Kollegen ein Geheimtipp von mir, nur für sie. Er hat noch nie einen Fahrer eingestellt, der ihn aus dem Bett geholt hat. Rufen sie ab 8:00 Morgens unter dieser Nummer an, er wird dann erreichbar sein.“

„Dann bin ich noch nicht wach. Geht auch 13:00?“

„Aber sicher, da ist er zu Tisch und ausser seiner Mahlzeit wartet Niemand auf ihn!“

„Prima, vielen Dank, bis Morgen!“

Liebe ist ….(III)

Er kam vom Shopping aus dem Edeka-Markt, unter dem Arm ein Ruck- und ein Schlafsack. Auf den Händen Kuchen. Sein Äußeres ließ auf gehobene Verwahrlosung schliessen, er wankte verschärft und ich erleichterte ihn um sein Gepäck/Gebäck und verstaute es im Kofferraum.

„Ich liebe dich!“,

gestand er mir umgehend, nachdem ich ihm gestattet hatte, eben noch schnell einen Hieb aus seinem mit Strotmanns Korn gefüllten Flachmann zu nehmen, bevor wir losfuhren.

Am Ortsausgang bat er mich, doch eben noch an der Apotheke zu halten. Da er das Geschäft im nächsten Ort für „Scheisse“ befand, fuhren wir zurück in den Ort aus dem wir kamen.

„Ich liebe dich…, soll ich dir etwas mitbringen?“

Ich verneinte höflich, denn ich benötigte gerade keine Medikamente. Und ihm jetzt zu erklären, welche Tüte Hustenpastillen ich gern bunkere, war mir echt zu mühsam. So wartete ich, die Sonne schien, das Taxameter lief, was gibt es schöneres.

„Hier, hab dir eine Tüte Lakritz mitgebracht!“

Ja, suuupi, das wär‘ jetzt toll gewesen. Ein kurzer Blick auf die Tüte und ich verstaute sie überschwänglich Dankend im Seitenfach.

Nicht die Lakritz....

Nicht die Lakritz….

Er setzte noch schnell den zweiten Flachmann an und leerte ihn professionell in einem Zug, ohne zu kleckern und wischte sich genüsslich über die Unterlippe, als wolle er nicht, das etwas von dem guten Zeug verkommt.

Kennst’e Clochard? Ich geh nach Spanien über den Sommer. So wandern…., aber ohne Geld, wenn de weest wat ich meene!“ Die ham da keen Abeitsamt, wo iche Stütze kriechen kann!“

erzählt er mit wässrigen Augen. Anscheinend macht er ernst, so wegen der Ausrüstung.

Am Ziel durchwühlte er seine linke Hosentasche, brachte eine Hand voll zerknitterter Scheine und einen Berg Münzen hervor. Er hatte mir schon einen Vorschuss von 15 € gegeben, es fehlten noch 3,10 €.

Warte, ich hab dich ja sooo lieb, gleich hab ich`s passend!“

Er fand 3 Zweier und zählte sie mir in die Hand, bemerkte das es nicht viel sei, er aber auch nicht wie Krösus lebe. Mit den Gummibärchen fast 5 € Tip!

Ich schob ihm seinen Einkauf unter den Arm, steckte den Kuchen in den Rucksack und geleitet ihn noch ein paar Schritte in Richtung Hauseingang, damit er Fahrt aufnehmen konnte. Sonst würde er es vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr schaffen, dachte ich mir, denn den dritten Flachmann kippte er beim Aussteigen hinunter.

„Gute Reise und schöne Ferien“! wünschte ich ihm.

„Is mir puupsegal, was du denkst!“,

mit diesen Worten fiel er in den Hauseingang und ich trottete zurück zum Taxi, um die Süßigkeiten zu probieren!

Montach usw.

Das Wochenende war Autofrei, konnte endlich wieder mal einen Vierbeiner satteln und eine kleine Runde drehen. Uns beiden fehlt die Kondition, dem Gaul auch noch die Muskeln mein Gewicht zu tragen, aber wir arbeiten dran. Abgenommen hab ich schon etwas, damit „Wahnsinn“ nicht schon beim Aufsteigen die Grätsche macht. Schließlich habe ich sie ganz doll lieb.

kopp

Die nächstenTage werde ich nicht so viel schreiben, es gibt Anderes zu tun. Kann meine Meinung aber nach Wetterlage ändern!

Etwas traurig bin ich auch. Gestern hat mein Macbook Pro 2006 nach 9 Jahren treuen Diensten während einer kurzen Kernelpanic den Neustart nicht mehr geschafft und sein Logic-Board abgefackelt. Ich suche nach Ersatz. Es sollte ein  Modell sein, welches schon das neuste OS vertragen kann. Falls Jemand Eines (17′) über hätte, ich würde es nehmen.

„Dosen“ kommen nicht in Frage, da bin ich als ehemaliger „Würfel-Besitzer“ nicht zu überzeugen!

 

Die Artistin (2)

„Uff, das war gerade noch einmal gut gegangen!“

Jetzt blieb mir nur noch, dem Chef den Brandfleck zu erklären, aber da ich ja nicht mehr rauchte war die Sache geritzt. Es waren keine Ausflüchte nötig, der „Täter“ dingfest! Es war allerdings kein so großer Schaden, als das es sich lohnte, Behebung zu verlangen.

Neben mir ächzte und grunzte meine Fahrgästin, nuschelte etwas vor sich hin, das wie „N’ause jetz!“ klang.

„Verzeihung, bitte schnallen sie sich an, sie kennen das ja mit der STVO, Polizei, Bußgeld usw.!“

Geht nich…..?

Ich stieg wieder aus, öffnete die Beifahrertür und zog ihr den Gurt Richtung Schloß. Bevor ich vorn über stürzte und in ihrem ätzenden Ausschnitt verenden würde, gab ich ihr das Ende zum Festhalten und rastete den Gurt vom Fahrersitz aus ein.

„Sie tragen mir aber gleich noch die Tüten hoch!“

„NEIN!“

Wie aus der Pistole geschossen lehnte ich den Auftrag laut und klar ab. Normal erledige ich alles, was mir angetragen wird, aber irgendwann ist der Ofen aus! Sie begann zu jammern:

Alles ist sooo anstrengend. Immer dieser Stress! Nie ist etwas einfach, ich würde gern einmal meine Ruhe haben!

Dachte ich mir auch gerade. Ich hakte nach, sie würde doch nicht arbeiten gehen, da hätte sie doch den ganzen Tag Zeit alles gemütlich zu erledigen.

Nein, ich habe nie Zeit! Und jetzt muss mein Lebensgefährte die Sachen hoch tragen…..!?

„Au weiah, die sind zu zweit!“, hoffentlich ist das nicht ansteckend.

Unter Tränen – ach nein, es war Schweiß – zückte sie ihre Börse, gab mir die geforderten 5 € und ein paar Zerquetschte.

Ich stieg schnell aus, riss den Kofferraum auf und stellte fix ihre Sachen vors Haus, grüsste und machte mich auf den Weg zum nächsten Auftrag.

Die Moral:

Bleibt auf der Strecke. Eigentlich bin ich immer behilflich, auch wenn es etwas Zeit kostet. Ich erwarte von Hilfebedürftigen auch keinen Vorschuss, im Gegenteil, ich gehe gern in Vorleistung, wie ihr hier gelesen hattet. Ich achte aber darauf, das ich meine hauptsächliche Arbeit – das Fahren – nicht vernachlässige.

Liebe Fahrgäste, wenn ihr Extrawünsche habt, dann benehmt euch nicht wie die Axt im Wald. Guten Service gibt es nur gegen normales Benehmen, Super-Service gern gegen Freundlichkeit oder Bares 🙂 !

 

Die pösen Taxifahrer so…

Beim Blättern durch das Internetz bin ich auf ein Angebot der Suedeutschen Zeitung gestoßen.

Ein umsonstener Führerscheintest! 

Wollte sofort mein Selbstbewusstsein durch Übererfüllung des Plans bestätigt wissen und begann mit dem Fragebogen.

Leider bin ich bei Frage 7 ins Straucheln geraten. Wer kann mir helfen!? Muss ich ein drittes Häkchen setzen?Bildschirmfoto 2015-05-07 um 12.33.42Quelle: Bildschirmfoto Website der SZ

 

 

 

Die Artistin (1)

Bitte nehmt es mir nicht übel, wenn ich heute wieder einmal über einen Fahrgast herziehe. Ich hab leider Niemand anderen zum Demütigen….zumindest einen, wo es mir so viel Spaß bringt.

Die Frau – oder ist es vielleicht doch ein Mann ? (ist mir eigentlich egal) – stieg an einem Montag zu, einem der ersten schönen warmen Frühlingstage dieses Jahres.Dazu hatte ich mir extra schon das Fell aus meiner Weste geknöpft, um das laue Lüftchen (20 Grad) zu geniessen.

Meine Fahrgästin – oder ist es vielleicht ein Mann? – herrschte mich an, das Fenster zu schliessen und die Heizung anzustellen, ihr/ihm sei kalt. Also doch eine Frau, die frösteln ja immer …  🙂 , naja, egal.

Diese übellaunige Person hatte ich schon des öfteren transportiert, wußte aber nichts über sie, denn sie gab immer nur Kurzbefehle von sich. Die Touren waren nie länger als 5 Minuten. Sie ist immer außer Atem, zu klein für ihr Gewicht und müffelt nach nachaktiven Waldbewohnern. Wahrscheinlich eine Verwandte vom „Frettchen„.

Ich schloss also das Fenster, spielte ein wenig an der Klimaanlage ohne sie einzuschalten, warf ein Bonbon ein und erreichte nach 2 Minuten ihren lokalen Lebensmittelhändler. Sie würde später anrufen, wegen der Heimreise.

In Absprache mit der Zentrale blieb ich auf dem Parkplatz stehen und wartete auf es. Vorsorglich öffnete ich schon einmal die Scheiben der beiden hinteren Fenster. Bis wir bei ihr zu Hause sind, würde sie das nicht bemerken, dachte ich.

Und da erschien sie schon nach wenigen Minuten mit einem prall gefüllten Einkaufswagen und rollte damit auf meinen Wagen zu. MIr schwante nichts Gutes!

„Machen Sie das in die Tüten, sonst fliegt das alles lose rum. Aber nichts kaputt machen.

Alter Schwede, ich schaute drein wie ein Auto, sagte man früher. Autos schienen damals ziemlich bedeppert geschaut zu haben, jedenfalls war ich paralysiert und begann stoisch mit dem Einräumen ihrer Beutestücke. Jede Widerrede hätte die Fahrt verzögert und das wollte ich unbedingt vermeiden.

Pflichtbewusst erledigte ich den Frondienst, setzte mich in den Wagen und schaute zu, wie das Ungetüm mit der 3. Kippe im Mund den Einkaufswagen zurück in die Reihe schob. Etwas ungeschickt ruckelte sie an dem Mechanismus, der das Geldstück beherbergte, welches als Geisel in einem kleinen Plastikgehäuse auf seine Befreiung wartete.

*plongs,pling,roller,roller,pling*

Das Euro-Stück war ihr entglitten, auf’s Pflaster gefallen und in einem Kreis um sie herum gerollt, bis es vor ihren Füßen zu liegen kam.

Sie bückte sich. Nein. Doch. Nein.

Es war nicht wirklich der Versuch des „uns“ bekannten Vorbeugens zum Zwecke des Ergreifens irgendwelcher Sachen vor oder unter sich, sondern es sah aus, wie das Nicken, wenn wir auf der anderen Straßenseite einen uns bekannten Finanzbeamten erkennen.

Sie nickte also 2-3 Mal ohne Erfolg. Ihre Arme langten nicht bis zum Boden. Sie schaute zu mir herüber.

Keine Chance Mädchen!

Vorsorglich hatte ich mein Tourenbuch in die Hand genommen und tat so, als würde ich den Jahresabschluß durchführen.

Im Augenwinkel bekam ich dann ein  Evolution „live“ und in Farbe präsentiert. Das viel zu unbewegliche „Weibchen“ wollte sich eines Trick`s bedienen, um an ihr sauer abgehobenes Geld zu gelangen. Gefühlte 2 Minuten versuchte sie – ernsthaft und konzentriert – die Münze mit Hilfe einer ihrer Fußspitzen auf die Kante zu stellen, damit sie so um 90 Grad aufgerichtet leichter gegriffen werden könne.

Fußballer würden vielleicht versuchen, mit einem schnellen „Spitze-Hacke“ die Münze in die Luft zu schleudern und dann zu fangen, aber dazu fehlte ihr die Spannkraft.

Leider führten die Versuche nicht zum Erfolg und sie Griff auf jahrelange Erfahrung im Umgang mit Menschen zurück.

euro

Wie ein Radar suchte sie das nähere Umfeld ab, entdeckte ein junges „Männchen“ und ersuchte befahl ihm, die Münze aufzuheben. Der junge Mann tat wie ihm aufgetragen, überreichte die Münze und verschwand.

Für die 20 m zum Taxi steckte sie sich erst mal noch Eine an, um sie nach 3 Zügen während des Einstiegs weg zu schnipsen.

Hat nicht geklappt!

Die Kippe landete im Fußraum und dort begann es sofort zu schmurgeln.

Denkste, ich werde der doch nicht den Rock hochziehen, damit ich an die Zichte komme! Ich spurtete um den Wagen herum, rief ihr dabei zu, die Füße hoch zu nehmen und konnte so einen schlimmen Fahrzeugbrand verhindern.

Was dann geschah, veranlasste mich überhaupt erst diesen Artikel zu schreiben.

Und das erfahrt ihr Morgen oder so…….