Waldmeister

  

Waldmeister


Der Waldmeister wächst in lichten Laubwäldern und verströmt seinen zarten eigentümlichen Duft.

Meistens finden wir ihn in größeren Familien . Er blüht ab Mitte April bis Anfang Mai mit zarten kleinen weißen Blüten.

Dann ist die Zeit ihn zu ernten und ihn entweder für Tees zu trocknen oder zu einer Waldmeisterbowle zum Maifest zu verarbeiten.

Der Waldmeister enthält Cumarin, das leicht beschwingt und in geringer Dosierung bei Kopfschmerze und Migräne hilft. In höherer Dosierung kann Waldmeister auch Kopfschmerzen verusachen.



Steckbrief

Heilwirkung:
beruhigend,
blutreinigend,
gefässstärkend
krampflösend,
schweisstreibend,
vermindert die Blutgerinnung,
Anwendungsbereiche:
wissenschaftlicher Name: Asperula odorata (Galium odoratum)
Pflanzenfamilie: Rötegewächse = Rubiaceae
englischer Name: Woodruff
volkstümlicher Name: Gliedkraut, Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maichrut, Maikraut, Mösch, Teekraut, Waldmutterkraut, Waldtee, Wohlriechendes Labkraut,
Verwendete Pflanzenteile: das blühende Kraut
Inhaltsstoffe: Cumarin, Asperulosid, Gerbstoffe, Bitterstoffe
Sammelzeit: Mai - Juni
Fotos vom Waldmeister


Video

In einem Video stelle ich die Heilpflanze Waldmeister vor.

Dauer: 3:06


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Anwendung


Waldmeister in Tees

Der Haupteinsatzzweck des Waldmeisters ist die Nutzung als Tee oder in Teemischungen gegen Kopfschmerzen und Migräne.

Dazu verwendet man das blühende Kraut.

Den Waldmeister sollte man jedoch nicht überdosieren, denn sonst kann er Kopfschmerzen auslösen, also genau die Beschwerden, gegen die er eigentlich wirken soll.

Da der Waldmeister beruhigend wirkt, kann man ihn auch gegen Schlaflosigkeit und Unruhe verwenden.

Die Blutgerinnung wird vom Cumarin vermindert, sodass das Blut besser fliesst, aber im Fall von Wunden schlechter gerinnt. Diese Eigenschaft des Waldmeisters muss man berücksichtigen.

Man kann Waldmeister-Tee auch zur Stärkung der Blutgefässe, speziell der Venen trinken. Dadurch hilft er, zusammen mit seiner Leber- und Nierenstärkenden Eigenschaft auch gegen geschwollene Füsse.

Weil der Waldmeister krampflösend wirkt, kann er Periodenkrämpfe lindern.

Duftkissen

Da beim Waldmeister der Duft eine wichtige Wirkung ausübt, kann man ihn auch in Duftkissen einarbeiten.

Man kann den Waldmeister beispielsweise mit Steinklee, Salbei, Lavendel und anderen getrockneten Duftkräutern mischen.

So ein Duftkissen eignet sich dazu, mit ins Bett genommen zu werden oder man kann es auch in den Kleiderschrank legen, um Motten fernzuhalten.

Waldmeister gehört zu den Kräutern von "Mariae Bettstroh", d.h. er wurde früher Wöchnerinnen und ihrem Baby als Bettunterlage ins Bett gelegt, als Matrazen noch aus Stroh bestanden. Mit seinen beruhigenden und entkrampfenden Eigenschaften sollte es das Wohlbefinden von Mutter und Kind fördern.

Waldmeister-Bowle

Zum ersten Mai wird gerne Maibowle aus Waldmeister zubereitet.

Dafür nimmt man den Waldmeister vor der Blütezeit, denn dann duftet er stärker.

Man nimmt eine Hand voll Waldmeister und lässt ihn anwelken.

Das angewelkte Waldmeistersträusschen hängt man in einen Liter Wein und lässt ihn zwei Stunden ziehen.

Zwei Esslöffel Zucker werden in etwas heissem Wasser angerührt und dann in den angesetzten Wein gegeben.

Am Schluss giesst man noch eine Flasche Sekt dazu.

Video über die Waldmeister-Bowle

In diesem Video zeige ich, wie man Waldmeister-Bowle selber machen kann.

Dauer: 2:55

Bei Youtube anschauen

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Pflanzenbeschreibung


Der Waldmeister kommt auf der ganzen Nordhalbkugel in gemässigten Breiten vor. Er wächst bevorzugt in Buchenwäldern.

Sein ausdauernder, dünner Wurzelstock treibt im Frühjahr mehrere Pflanzen aus.

Die Pflanzen werden bis zu 30 cm hoch.

Sie haben in mehreren Etagen Blätterquirle, die aus zahlreichen länglichen Blättern bestehen. Die Blätter sind am Rand etwas rauh, an der Oberfläche jedoch glatt.

Im Mai entfalten sich weisse, kleine, sternförmige Blüten mit je vier Blütenblättern, die in einer Trugdolde am oberen Ende der Pflanze blühen.

Aus den Blüten entwickeln sich stachelige Kügelchen mit kurzen Haaren und daraus später kleine Nüsschen, die die Samen tragen. Durch die hakeligen Haare hängen die Samen im Fell von vorbeistreifenden Tieren fest und verbreiten sich so über grössere Strecken.

Im frischen Zustand duftet der Waldmeister kaum, man muss das gepflückte Kraut erst anwelken lassen, bevor sich der typische Waldmeisterduft entfaltet.

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Heilkräuter-Hausapotheke

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von Eva Marbach
der Autorin dieser Webseite