Ein rotes Signal

Bahnübergang Lübberstedt “ Bahnhof. Die Schranken sind geschlossen und ich stehe wartend an erster Position. Normalerweise philosophiere ich dann gelegentlich mit meinen Fahrgästen über Lösungen zur Verringerung der Rotphasen.

Doch Heute kamen wir nicht dazu, eine junge Frau hatte es offensichtlich eilig und schritt nervös an der kleinen Fussgängerschranke hin und her. Auf einmal schlängelte sie sich durch den engen Spalt zwischen den Schranken und schickte sich an, ohne sich weiter abzusichern, einfach den Übergang von der Tankstelle Richtung Lübberstedt zu passieren.

Hätte sie doch gewartet! Die paar Sekunden hätten sicher nicht viel ausgerichtet. Doch, nun war es zu spät.

Aus dem Augenwinkel sah ich noch kurz ihre Augen aufblitzen, in tiefem Rot der Signalbeleuchtung. Sie hatte es fast geschafft, nur wenige Meter trennten sie von der rettenden Seitenstraße, in die sie an anderen Tagen immer wohligen Mutes eingebogen war.

Der Schock meißelte sich förmlich in ihr Antlitz, bevor es sie wie ein Hammer traf und ihr Kopf sich wie in Zeitlupe schüchtern auf ihre Brust senkte, den Blick nicht mehr stolz wie eben noch, mutig, mit geschwellter Brust, den Verkehrsregeln und den Warnungen zum Trotz all ihre Entschlossenheit demonstrierend!

Bebend stand sie nun da. Tausend Blicke berührten sie, tasteten sie ab, von links nach rechts, von oben nach unten.

Sie aber ergab sich nun dem Mann, der auch nicht geahnt hatte, was ihn auf dem Weg nach Hause hier begegnete. An seinem Oberarm konnte ich von der Seite her so einen Aufnäher „Polizei“ an seiner Uniform ausmachen. Er meinte es wohl ernst, als er sie leicht am Arm etwas zur Seite zog, denn er sprach offensichtlich nicht nur eine Verwarnung aus, sondern er schrieb wohl gleich die persönlichen Daten der Dame in so einem Notizbüchlein, wie es wohl alle Polizisten ihr Eigen nennen,auf. Das würde sicher nicht billig! (350 Öcken!)

Endlich kam ein Zug und ich konnte meine Fahrt unbeschwert fortsetzen.

Leider habe ich mich böse gefreut das, sie erwischt wurde!

Ganz nebenbei bemerkt; an Bahnübergängen verstehe ich keinen Spass. Rot ist Rot, fertig ab! Zu viele Menschen werden durch so ein rücksichtsloses Verhalten in Gefahr gebracht!

Hundskamille und Disteln

Seit letztem Winter ist der Ort Stubben um ein seit 40 Jahren geplantes Bauwerk reicher. Eine Brücke über die Bahntrasse Bremen/Bremerhaven ziert den Platz, wo neulich noch der Bau der Gemeindeverwaltung stand.

Jedoch, glückliche Gesichter nur bei allen, die hier nur durchfahren möchten!

Der Grund ist der Umweg für die Pendler und Fußgänger. Wer Morgens sein Auto parkt muss am Abend 1000m laufen um auf die andere Seite der Schienen zu gelangen, denn die Schranken wird es bald nicht mehr geben, so die „Bahn“!

Es entsteht gerade eine Bewegung für den Erhalt der Fussgängerschranken und des Baues eines Tunnels für den langsamen Verkehr! Die Bedürfnisse derFußgänger wurden in den 70er und 80ern nicht bedacht, in den 90ern vergessen und danach vertuscht, bis Anfang dieses Jahres 2 mutige Lokalpolitiker auspackten, der Vorgängerschaft Versäumnisse vorwarfen und dementierten, ihre Partei hätte schon früher etwas wissen müssen. Das Spiel, welches täglich überall geübt wird!

Ich werde den Baubeginn des Tunnels sicher nicht mehr erleben, bei der durchschnittlichen Projektdauer in dieser Region. Außerdem beginnt die Natur schon, sich erste Teile der Trasse zurück zu erobern. Hundskamille, Disteln und Brennesseln haben die Verkehrsinseln bevölkert und strecken ihre langen Triebe aus.

Und nein, über die Brücke kann noch nicht gefahren werden. Es fehlen noch 20 Meter Strasse für den Anschluss an die Bahnhofstrasse!

IMG_5953.JPG

IMG_5958.JPG

Ich bemerke eben, das bedingt durch einen Absturz eine Menge Text verschwunden ist.
Ich schreibe diesen Artikel nachher noch einmal neu! Sorry, ich geh mich jetzt ärgern! Gute Nacht!

IMG_5952.JPG