Schichtbeginn, den man nicht braucht!

Gleich  beim ersten Auftrag gab es  ein Mißverständnis. Ein Kollege hatte meine Fahrgäste eingeladen und als ich eine Minute nach ihm dort eintraf, begegnete  ich eben  den eigentlich ihm zugedachten erzürnten Fahrgästen. 

„Unverschämtheit, unfähig, dumm, faul!“,so sei er, der durchschnittliche Taxifahrer.

Ich ludt die Gruppe trotz weiterer Beschimpfungen ein, in der Hoffnung, das Palaver würde damit beendet sein. Ich täuschte mich, der Mann atmete heftig und seine Stimme überschlug sich, als einer der anderen Fahrgäste mich bat, sofort anzuhalten!

Zu meinem Erstaunen zerrten zwei Leute aus dem Fond meinen Sitznachbarn aus dem Taxi und ließen ihn protestierend auf dem Bürgersteig zurück.

„Weiter, jetzt haben wir endlich Ruhe. Der hat schon den ganzen Tag genervt!“

Mit einem breiten Grinsen setzte ich den Blinker. Fast hätte ich vor Freude geweint!

Nein hätte ich nicht, aber es war wirklich sehr schön und Trinkgeld gab es für den blöden Fahrer auch noch reichlich. Hatte sich doch gelohnt, die Tour anzunehmen!

Oktoberfest in Stotel 2014, Teil 2 +++Entsorgung+++

In meinem Live-Ticker am 3.10 hatte ich von den Hinfahrten berichtet. Bis 00:30 war die Welt dann auch noch einschätzbar.
Ab 2:00 hatte die Wirkung des Alkohols auch dem allerletzten Volksfest-Besucher übermannt fraut!

Zuerst erwischte mich die Mutti – die, wo einer auf der Hinfahrt raus geglitscht war – und stieg zu. Bei Weitem nicht mehr so gesprächig, wie zuvor, war ich echt froh, als am Ziel war und diesmal nichts aus ihr geglitscht war.
Zurück zum Festplatz. Entgegen meiner Planung, nur von der Seeseite anzufahren, fuhr ich von Norden in den Kreisel ein. War auch gut so, denn auf der anderen Seite staute es sich, wegen eines Rettungseinsatzes!

Es warteten reichlich Fahrgäste in kleinen und großen Gruppen. Mir war es egal ob ich 1 oder 8 mitnehme. So öffnete ich den Bus und winke eine Gruppe durch, bei 8 schloss ich die Tür und begab mich zum Führerstand.
Auf einmal entbrannte ein Streit innerhalb meiner Fahrgäste. Offensichtlich hatte sich einer zu der Gruppe gesellt, der ohne Geld zu haben mitfahren wollte. Zum Glück stand die Security in Sichtweite!
Mit geschultem Griff beförderten sie den Tunichtgut aus meiner Taxe! Danke für die schnelle Hilfe.
Im losfahren sahen wir noch, wie er seine Hose runter schob und uns seinen nackten Hintern präsentierte. Leider gehen die Seitenfenster nicht auf, meine Fahrgäste hätten gern zurück „gegrüßt“!

Im Großen und Ganzen verlief der Morgen dann stressig, aber ohne weitere Ausschreitungen.

Anzumerken sei, das ca. 15 Taxis unterwegs waren, aus Brake, Nordenham und Bremerhaven, die ganz sicher keine Berechtigung für dieses Fahrgebiet hatten. Bewegte sich aber im Rahmen, allein hätten wir Probleme bekommen können.
Doof fand ich, das Kollegen von Auswärts mit eingeschaltetem Taxilicht bis ganz nach vorn vorfuhren! Das nächste Mal bitte etwas dezenter und wenn der Taxibedarf nachlässt, bitte wieder ins heimische Fahrgebiet zurückkehren, wir benötigen die Einnahmen auch!

Oktoberfest in Stotel 2014 | +++Ticker+++

Die norddeutschen Bazi’s treiben es Heute weiß/Blau im Örtchen Stotel, 5 km südlich Bremerhavens, an der A 27 gelegen.

3000 Eintrittskarten seien unter das Volk gebracht worden, zu € 14,00 das Stück, um das mit Sicherheit größte Oktoberfest zwischen Elbe und Ems zu zelebrieren!

Seit 17:00 sind die Tore geöffnet und wir fahren an. Ich hab 2 Gruppen hin gebracht. Eine zünftig mit Krachledernen und Dirndl verkleidet, die andere so, wie es im Kleiderschrank oben lag oder die Herren es im Stapel „kann noch einmal getragen werden“ vorfanden.

An den Check-In’s hatten sich prächtige Schlangen gebildet! Ich habe mir vorgenommen, immer von Süden anzufahren, dem Stoteler See. Dort habe ich zur Not noch eine Ausweichtrasse. Ich kann von dort zur Autobahn oder zur B6, während am Kreisel – der Hauptzufahrt – die Hölle aufgeht!

Ich fahre diese Nacht einen Sprinter! Hat erst 6300 in der Tagschicht runter. Ich werde ihm als Erster die Nacht mit ihren lustigen Genossen zeigen. Echt Klasse das Teil und riecht selbstredend nach „Neu“! Später mehr zum Wagen.

„Da bin ich endlich 18 und schon verbietet einem der HerrTaxifahrer den Alkohol….verdammt!“, beschwert sich das Geburtstagskind aus Heerstedt.

Der Lack ist schon entjungfert, eine kleine Macke auf der Fahrerseite. Jedoch ist der „Odeur“ des noch blitzblanken roten Wägelchens wie ich schon schrieb noch völlig Intakt und durch den Mief verschütteten Billigfusels oder Erbrochenem würde alles zu Nichte gemacht!

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Es ist jetzt 21:00 und 7 Touren sind gefahren! Bisher keine Ausfälle!

21:43
Super!!!

Gerade eine Gruppe ausgeliefert, da läuft mir ein ziemlich verstörtes Mädel vor den Wagen. Sie will sofort nach Hause, ihr „Ex“ – Freund, der Arsch hätte den Abend verdorben!
Dadurch 36,10 + 3,90 Tip!

22:15

„HerrTaxifahrer, mein Sohn – sie zeigt auf eine jungen Mann neben ihr – hat Heute Geburtstag! ………..uuuuunnnnd jetzt genau, vor 24 Jahren ist der Kleine bei mir „Unten“ raus geglitscht!“

„Muuutti!?, wie kannst du nur!?“

00:26

Teil 2 Demnächst, keine Zeit mehr zum tippen! Schlaft gut!