Candlelight-Dinner

Alles dabei für ein romantisches zweisames Abendessen bei Kerzenschein. Etwas Alkohol, um die Stimmung zu heben, schummriges Licht, etwas Fleisch auf dem Teller und zum Finale die Zigarette danach!

Die Bestellung fand ich nicht besonders exklusiv, aber wenn einem nur noch ein paar Details für das perfekte Dinner fehlen, nun denn, dann läßt man sich fehlende Utensilien eben mal schnell mit dem Taxi anliefern.

Am Fahrtziel erwartete ich eine leicht hektisch wirkende Person, möglichst im Bademantel tischdeckend oder mit dem Wimpernbesen das struppige Augenhaar zähmend!

Nichts dergleichen!

Die Eingangstür öffnete sich und ich wurde mit meinen Waren in ein hinteres Zimmer gebeten. Kein Bademantel. Aber ansonsten bekleidet!

„Entschuldigung, hier ist überall das Licht kaputt und jetzt auch noch auf der Toilette!“

„Dafür also die Kerzen!“,dachte ich mir.

In der Küche angekommen breitete ich den Inhalt meiner Einkaufstüte aus und wollte nebenbei noch mein Lieblingsrezept für Rippchen unterbringen.

„Also, am Besten gelingen die, wenn sie einen Tag vorher mariniert werden. Dann bei 110 Grad Umluft in Alufolie gewickelt für 3 Stunden in den Ofen. Mmmmmmmh, lecker sag ich ihnen!“

„Ach wissen sie Herrtaxifahrer, das ist meinen Hündchen egal. Die fressen Die lieber gleich roh!“

*bäääääämmmm*

Schon wieder daneben. Nach dem Verwendungszweck für den süssen Wein und die Kippen mochte ich garnicht erst fragen. Wahrscheinlich wollte sie sich einen Tee oder so daraus brühen.

“ € 18,50!? Danke, behalten sie den Rest und auch noch dieses hier!“

Ich steckte den Zwanziger in mein Portemonnaie, während sie das Kleingeldfach des ihrigen in die hohle Hand schüttete und es mir auch noch hin hielt. Das waren bestimmt mehrere Euronen, wenn es auch hauptsächlich aus Centstücken bestand.

Beim hinausgehen erkundigte ich mich noch, ob ich vielleicht neue Birnen in die Lampen schrauben solle, aber das mochte sie mir nicht zumuten. Außerdem hätte sie ja extra Kerzen gekauft, die müssten jetzt erst einmal reichen!

Gut das die Tage jetzt wieder „länger“ werden!

 

Gemütsschwankungen

Seit circa 1 Stunde bin ich erkältet, der Rachen juckreizt, der dritte Burger will nicht ohne extra Ketchup hinunter gleiten. Mit anderen Worten: -Männergrippe im Endstadium-

Habe soeben mit letzter Kraft eine WhattsApp an meine Frau geschickt, das sie bitte die Temperatur des Wasserbettes auf Max einstelle und Schmerztabletten sollten auch parat liegen. Und was zu trinken. Und was zu naschen. Und eine Überraschung.

In einer sich verengenden Straße sollte ich einen Fahrgast aussteigen lassen. Ja, richtig. Obwohl ich kurz vor der Einäscherung stand, arbeitete ich weiter. Ich war der Einzige Fahrer, der noch beide Augen öffnen konnte. Also mußte ich alle Touren allein erledigen. Ich machte das gern.

In einer sich verengenden ….

Ach ja, hatte ich ja schon geschrieben. Die sich verengende Strasse verengte sich also und da tauchte auf einmal so eine Schnepfe mit Kinderwagen auf. Ich rührte mich nicht vom Fleck, weil ich da jetzt durch mußte.

Plötzlich lächelt sie mich an, schiebt ihre Brut auf eine Rasenfläche und signalisiert mir freie Fahrt.

So weit so gut.

Ich bin höchsterfreut über soviel Verständnis für unseren anstrengen, aufreibenden Beruf eines Taxifahrers.

„Sehr nette Frau, dachte ich mir. Das kann`ste nicht auf dir sitzen lassen, da mus’ste handeln!“

Im Vorbeifahren setzte ich mein verführerischstes Lächeln aller Zeiten der Welt von Heute auf und winkte zurück.

Und was jetzt geschah……..

Die dusselige Kuh beachtete mich überhaupt nicht mehr. Ich war Luft für sie.

Ich hupte, schaltete die Warnblinker an, brüllte „Schönen Tag noch!“ aus dem Fenster. Nichts. Sie rollerte ihr Gefährt hinter mir auf die Straße, die enge und lies mich einfach so stehen.

„Unfreundliches Stück, nächstes Mal werde ich sie besser gleich über den Haufen fahren. Sie wird schon sehen, was sie davon hat, mich nicht zu beachten!“

 

Mahlzeit

Ich möchte mich nur kurz melden, damit sich meine „Fans“ nicht sorgen müssen. Bedingt durch mein zur Zeit gesteigertes Interesse an  politischen Dingen in anderen Teilen der Welt, wichtigen Dingen, sehr sehr wichtigen Dingen, lese ich einfach sehr viel und grübele, wie es weitergehen wird oder könnte.

Demnächst wird es dann aber wieder heissen: „Dieser Blog zuerst, dieser Blog zuerst! Es wird verdammt gute Postings hier geben, ausgesprochen erlesene, verdammt Gute, ich verspreche es.   Fake News werdet ihr hier nicht finden! -„Absolute Verlierer!“- Alternative Fakten können schon vorkommen, aber sie werden die Besten der Welt sein, die besten, das ist die Wahrheit und die ist fantastisch. Und das Allerbeste daran ist, ihr braucht das nicht zu bezahlen. Donald Trump wird das tun, auf eine sehr komplizierte Weise,….aber er wird bezahlen! Und damit hier nicht mehr so viele Schreibvfehler entschtehen, wird die grandioseste Rechtschreibkorrektur der Welt, die Gott je geschaffen hat, installiert werden.

So, nun muß ich noch ein paar Dinge erledigen, wichtige Dinge, die so ein Blogschreiber tun muß. Wochenlang ist in diesem Blog nur kommentiert worden, das werde ich ändern, hoffentlich!

„Make This Blog Great Again!“

„For the Lesers! For …. the … Lesers!“

Überstunde*

*Eine tragisches Stück in drei Absätzen

Ein Stammkunde wollte nach dem 6-Tage-Rennen in Bremen mit dem Zug anreisen und gegen 2:00 am Bahnhof abgeholt werden. Er würde ggf. rechtzeitig absagen. Für den Fall, das er „versacke“, stellte er ein großzügiges Trinkgeld in Aussicht.

Pünktlich bezog ich am vereinbarten Ort Position, freute mich auf einen gutgelaunten Fahrgast und lauschte noch etwas den Spätnachrichten. Die hörte ich nun schon zum vierten Mal diese Nacht, weil in mir die Hoffnung schlummerte, das so spät vielleicht Irgendwo irgendein deutscher Politiker mit Anstand wach sei, daran arbeite, wie diesem Herrn Trump Paroli zu bieten sei. Die Nachrichten brachten dazu nichts Neues. Der Zug ist noch nicht eingefahren, ich checke den Fahrplan mittels meiner DB-App. Jetzt genau sollte der Zug….., „ach schau her, die Ampel schaltet auf Rot und die Schranken senken sich!“

Das Handy bimmelte. Der Stammgast war dran. Er sei quasi „in den Zug gestürzt“, „ein Wunder das er noch sprechen könne“! Die Ärzte leisteten ihr Bestes und da er die Nacht in Bremen im Krankenhaus verbringen müsse, täte es ihm leid, meine Dienste nicht mehr beanspruchen zu können. Ich kondolierte höflich und machte mich vom Acker.  Durch gefrierenden Nebel im Hollener Kamp fuhr ich in  den wohlverdienten Feierabend. Bin gespannt, ob er sich Morgen noch an seine o.a. „Vertragsstrafe“ erinnert.

 

Hinweis in eigener, persönlicher Angelegenheit

Es ist mir durchaus bewußt, das ich in diesem schönen Taxi-Blog anfange zu politisieren, aber keine Angst, das soll hier nicht zur Tagesordnung werden, aber ich nutze dieses Medium als Ventil für Frust. Und da die Arbeit im Moment wie am Schnürchen läuft, dachte ich, ich könnte was über Freunde/Follower schreiben, die bei Facebook, Instagram, usw. sich herumtreiben.

Meine Einstellung zur aktuellen politischen Lage auf der Welt entspricht etwa der, die ich schon als 10-jähriger hatte, als ich täglich Kriegsnachrichten aus Vietnam, Kambodscha oder dem Nahen Osten bei der täglichen 20 Uhr – Tagesschau konsumieren mußte.

Ich mochte Damals wie Heute nicht, das sich Menschen, die sich gar nicht kennen, aus völlig bescheuerten Gründen umbringen. Das Säbelrasseln der politischen Führer der beteiligten Nationen gehörte zur Tagesordnung. Von meinen Eltern, der Familie und Bekannten, welche den 2.Weltkrieg erlebt hatten, wußte ich einiges über die Gräueltaten aus dieser Zeit.

Nachdem ich während der letzten 2 Jahre schon einige meiner „Internet-Freunde“ wegen rassistischer oder sehr egoistischer Äußerungen dererseits aus meinem virtuellen Leben ausgeschlossen hatte, brach eine schöne Zeit der Harmonie herein. Mit Freude laß ich von Menschen, die Menschen in Not halfen. Von Menschen, die Menschen den Rücken frei hielten, weil diese anderen Menschen halfen. Von Menschen, die ein gutes Herz hatten!

Mit der Zeit wurde es in den verschiedenen Timelines dann wieder etwas kühler. Plötzlich meldeten sich „Freunde“ zu Wort, welche ewig nichts geschrieben hatten und begannen zuerst sehr konservatives Zeug zu teilen. Daraus wurde dann im laufe von Wochen ein Maschinengewehrfeuer -sorry- an extrem geschwollener rechter Grütze. Erst die Plattitüden der AfD, als die nicht mehr richtig zogen, FakeNews aus hunderten sich selbst zu Nachrichtenportalen erhobenen Internetseiten, welche sich wie ein Lauffeuer vermehrten, dabei das Nieveau immer weiter absenkten.

Diese „Freunde“ fragte ich immer, ob sie den geteilten Artikel überhaupt gelesen und verstanden hätten, sowie, ob sie sich der Quellen bewußt waren.

Da trennten sich unsere Wege, weil sie mich blockten, entfreundeten oder auf eine schwarze Liste setzten. Anders herum tat ich es ebenso.

Und wenn du denkst, das du deine Internet-Blase soweit bereinigt hast, das du dich von Gleichgesinnten umgeben fühlst, dann taucht wieder einer auf, um dir deine „Dummheit“ aufs Brot zu schmieren.

Gestern:

„Freund“ teilte Inhalt einer rechten Hetzseite. Darin forderte ein ausländischer Politiker Waffenbesitz-Erlaubnis für seine Landsleute. Ausländer dürften das dort natürlich nicht, denn vor denen will man sich ja schließlich schützen können.

Ich kommentierte, das ich solchen Mist in meiner Timeline nicht dulden würde, denn schließlich würden auch Freunde von mir, Dank der Facebook-Analogien auch diese Postings lesen können. Außerdem bat ich, mich zu Entfreunden, tat aber selbst den ersten Schritt. Punkt.

Dachte ich. Das Internet ist echt grausam und macht es manchmal schwierig, unerreichbar zu sein.  Der „Freund“ schreibt über den Messenger. Ich blockiere und lösche. Der „Freund“ schreibt mir per Whattsapp, das man sich in Deutschland schließlich gegen Räuber,Mörder und Vergewaltiger verteidigen können müßte. Gleichzeitig beschwert er sich, das ich nicht zu einer vernünftigen Diskussion bereit wäre. *mirschlechtwird*

Ich blockiere und lösche.

Etwas später:

„Tröt,Tröt“

Eine SMS von meinem „Freund“. Er fand es vermessen von mir, ihn überall zu blocken. Das hätte er nicht von mir gedacht.

Ich lösche den Kontakt und die SMS. Doof! Jetzt kann ich nicht mehr blockieren, weil ich die Nummer nicht mehr weiß…..

Etwas später:

Eine Freundin meldet sich per Messenger. „Klasse Reaktion…Menschen wie dich hab ich gern in meiner TL. Herzchen“

Ich weiß, das sie sich politisch sehr engagiert und ich auf ihrer Welle schwimme. Jedenfalls die selbe Richtung. Mir wird wieder warm.

Nun guckste, Facebook hat gleich vielen meiner Freunde auf die Timeline gelegt: „Der HerrTaxifahrer, der mag die Rechten nicht!“

Alles richtig gemacht, sage ich mir.

Etwas später:

Die Freundin schreibt noch einmal. „War das früher bei uns -in der Schule- auch schon so?“ und ich werde nachdenklich.

Ja, das war früher auch schon so. Es hat nur kaum Jemand gemerkt, weil alle mit den „Linken Extremisten“, RAF und Grünen in Gründung beschäftigt waren. Die Rechten lebten unbehelligt in ihrer kleinen Wehrsportgruppe (-Hoffmann), bis man sie 1980 verbot. Die haben damals auch Anschläge verübt, einer sogar beim Oktoberfest in München! Und hier ist auch der Bezug zu diesem Blog zu finden, der Spiegelbericht über den überlebenden Taxifahrer Bernd Kellner!

Das habe ich nicht vergessen! Das waren unsere eigenen Landsleute!

Latenten Rassismus gab es auch. Überall. Ich habe es am eigenen Beispiel erfahren. Ein Mann, der bis Anfang der 80er auf unserem Bauernhof immer die Milch für sich holte, fragte mich allen Ernstes mitten ins Gesicht, „ob die deutschen Mädchen nicht gut genug Ficken würden, oder was wäre sonst der Grund gewesen, warum ich eine Ausländerin (Mexiko) geheiratet hätte!?“ Hab den danach nie wieder gesehen. Oder als ich mit meinem niedlichen, braun gebrannten Sohn im Laden in der Schlange stand. Da kam eine Frau extra von ganz hinten angelaufen, um sich nach seiner Nationalität zu erkundigen. „Da er so dunkle Haut hätte, könne er ja nicht mein Sohn und schon gar kein Deutscher sein!“ Das war 1984. In Delmenhorst bei Bremen. Ich hatte schon damals solche „Freunde“ gehabt. Hatte!

Das lasse ich jetzt einfach einmal so stehen! Sonst besorge ich mir doch noch eine Waffe!

 

P.S. Liebe Neidbürger, Besorgtbürger. Ich bin nicht blöd und ihr könnt eure Ansichten behalten!

 

 

Silvester 2016/2017

Der Dezember-Dienstplan erschien. 31.12.2016, 18:00 bis 06:00!

Es gibt Kollegen, die sich die Finger lecken würden, weil sie Trinkgeld und nette Fahrgäste wittern, in nicht unerheblichem Ausmaß. Da meine persönlichen Erfahrungen etwas sehr neben der allgemein geltenden Taxifahrer-Meinung lagen, war ich leicht angefressen. Da konnten auch die vier Tage Freizeit über Weihnachten fast nichts dran ändern. Tapfer erwartete ich den Tag, der mich wie immer zum Schafott führen würde.

Damit ich nicht in die Luft ging, in Stressigen Situationen, legte ich mir einen Plan zurecht:

  1. „Reg dich nicht auf, egal was passiert!“
  2. Bei kleinsten Pulksschwankungen siehe 1.
  3. 1.1.1.1.1.1.1.

Zu Beginn hatte ich 3 Touren gefahren. Dann war schlicht nichts mehr los. Insgeheim spekulierte ich damit, kurz vor Mitternacht nach Hause zu fahren, um mit meiner Frau den Jahreswechsel zu verbringen und mich danach ins Getümmel zu stürzen.

Wie in meiner ersten Silvesterschiucht 2010/2011 zog ich jedoch die Arschkarte. Zwei junge Damen hatten sich kurzfristig entschlossen, doch noch am Partyleben teilzunehmen und wollten dazu gern um 23:40 nach Bremerhaven gefahren werden. Ich dachte nur ans Eines:“1.“

„1.“

Aus Spaß fragte mich meine Kundin nach einem Festpreis. Und ich wollte gerade lospoltern, da fiel mir wieder ein: „1.“ Die Tour endete mit dem ersten Magnum-Trinkgeld, einem 10er!

Um 23:57 stand ich an der Aral-Tanke gegenüber der Bremerhavener Stadthalle und wollte mir just einen guten und sicheren Standplatz zur Beobachtung des in wenigen Minuten zu erwartenden Infernos sichern.

Entlang der Stresemannstraße hatten sich einige Gruppen zusammen gefunden, um ein massives Feuerwerkerlebnis zu feiern.

Ein klein wenig freute ich mich, diesen Moment geniessen zu können, während sich die „Sprengmeister“ noch die günstigsten Positionen für ihre Raketenbatterien aussuchten. Da traten zwei Männer an mich heran.

„Schaffen sie das, in 3 Minuten zur Deichstrasse und zurück!?“

Und dann saßen sie auch schon in meinem Wagen. Da war er wieder, dieser Moment der Hilflosigkeit, der Verzweiflung. „Warum immer ich, ich kleiner Taxiwurm in diesem Universum?“ „1.“

„1.“

Der eine hatte das Geschenk für seine Freundin vergessen und müsse es schnell, sehr schnell noch holen, bevor sie es merken würde. Denn sein Kumpel hatte schon mitbekommen, das das Mädel ein Paar sehr teure Sneaker vorbereitet hatte. Und 24 Leute würden dann Live dabei sein, bei seiner Demütigung!

Da mußte ich natürlich helfen! Als die ersten Böller viel zu früh zündeten, bahnte ich einen Weg durch den feuerspeienden Moloch. Nur wenige Minuten später traf ich wieder an der Tanke ein, mit einem bis über beide Backen strahlenden  Jüngling und einer Packung Parfüm im Wert von € 200,00!

Den Jahreswechsel hatte ich zwar verpaßt, aber immer hin für eine gute Tat. Die nächste Tour führte mich ins gemütliche Schiffdorf, gleich östlich Bremerhavens. Und wie ich den Weg durch die böllernde Gemeinde erlebte, könnt ihr in folgendem kleinen Video erleben, das ich für euch aufgezeichnet habe.

Von da an lief dann Alles wie am Schnürchen. Nette Fahrgäste, ausnahmslos! 

Und das Trinkgeld war auch OK!

 

 

 

 

*stöhn* (2)

*zierlichestimme,wiedievonMarion Ramseyvonderpoliceacademy*

„Geht es ihnen gut?“, erkundigte sich der  Beamte.

Mir schwanten Unannehmlichkeiten. Diese Frage bekam ein Taxifahrer immer dann gestellt, wenn er den stillen Alarm ausgelöst hatte und somit das  „Taxilicht“ auf dem Autodach blinkte. Davon bekam man im Innern nichts mit, ist klar `ne!

Ich trug vor, mich bester Gesundheit zu erfreuen.

Dann erfuhr ich, das ein  Autofahrer angerufen hatte, weil ihm der „Blinki“, dessen Sinn er von Facebook kannte – Virales Posting bezüglich „Blinder Alarm im Taxi“ – , aufgefallen war. Dann beendeten wir das Gespräch und sahen die Angelegenheit beiderseits als erledigt an.

Da hatte ich gerade den Alarm gelöscht -dazu wird der komplette Wagen zerlegt und verkehrt herum wieder zusammengesetzt-, als ein Auto neben mir hielt. Der Fahrer outete sich als besorgter Bürger und ich lobte ihn ausnahmsweise dafür, weil es ja um einen wichtigen Alarm ging. Ich wechselte noch einige höfliche Worte mit ihm, um meiner Dankbarkeit besonderen Ausdruck zu verleihen, aber als wir bei der sexuellen Evulotion der „B-Meisen“ anlangten, würgte ich das Gespräch ab. Feierabend und so weiter!

Wir setzten dann beide unsere Fahrt fort. Gerade als ich auf den Hof der Zentrale einbog, klingelte  das Handy abermals. Die Oldenburger schooon wieder.

„*kinderstimme* Hallo, hier noch einmal die Leitstelle, also, *räusper*, also, ich habe da so ein Gefühl. Bekommen. Wo befinden sie sich denn gerade? Ich würde ihnen gern einen Wagen entgegen schicken *leichteskinderstottern*, damit sich die Kollegen vergewissern können, das es ihnen wirklich gut geht!“

Blablabla. Ich schwor, keinen Meter mehr zu fahren, bis seine Streife mich gecheckt hätte. Blablabla.

„Nachtijall, ick hör dir trapsen!“, würde der Berliner Taxifahrer dazu meinen. Die wollen mich jetzt auch noch „abzocken“ oder wie. Einmal Einsatzkosten für:  -Taxi Einfach, mit Blinklicht auf dem Dach, Fahrer lebt noch, € 228,00 -.

Beispiel gefällig: Bremer Taxifahrer verdonnert

Eine halbe Stunde später traf dann die Besatzung ein, überzeugte sich von der ordnungsgemäßen Funktion meiner wichtigsten Körperteile und Organe, sowie Puls.

Der Streifenführer:

„Tja, die Kosten für den Einsatz…!“

Ich drohte zu kollabieren, der umsichtige Beamte wußte aber das entsprechende Gegenmittel.

„… die erheben wir nicht!“

„Puuuuuuuuuuh! Daaaanke!“

Der Streifenwagen, so der nette Polizist, wäre deshalb geschickt worden, weil der alarmierende Autofahrer angeblich so etwas wie eine gefesselte Person auf dem Rücksitz gesehen haben wollte, als er neben mir hielt und mit mir sprach.

Tolle Wurst! Na gut, ich will nicht meckern. Alle haben es richtig gemacht. Man möchte schließlich Hilfe bekommen, wenn man sie braucht.

Der Polizist und seine auch sehr nette Kollegin nahmen dann ihren gewohnten Dienst wieder auf.

Da fahren sie wieder vom Hof. „Pfffffffffffffffffft“

P.S.

„So, nun nur noch die Leiche aus dem Kofferraum laden und ab na`Hus!“ 

Warteschlange vor dem Pam Pam

Ein tougher (taffer) Kollege!

Der Neujahrstag war so gut wie gelaufen und so fand ich mich in unserem Aufenthaltsraum ein, um mit einem guten Kollegen den Ablauf des kommenden Jahres und einige arbeitsrechtliche Formalitäten klarzustellen – Sprich: Urlaubsplanung -!

Wir waren gerade ganz tief in der Materie versunken, als wir auf dem gemütlichen roten Ledersofa (ein Relikt aus unserem alten Ruheraum) sitzend ein Geräusch vernahmen, welches offensichtlich einen Großteil unserer Aufmerksamkeit bedurfte.

„Pang,Pang!“

Wir zuckten zusammen und horchten leise und konzentriert.

„Pong, Pang!“

Das klopfen kam aus einer Richtung, in der sich der Serverraum im ersten Stock befand.

„Pong, Pong!“

Wir spannten unsere Lauscher weiter auf, um jedes Detail in uns aufzunehmen. Adrenalin bahnte sich langsam den Weg durch unsere Körper, leicht zu erkennen an unserer Haltung, ähnlich einer zum Sprung bereiten Raubkatze!

Wir gingen Richtung Ausgang. Wortlos nickten wir uns zu und wußten, das da oben Jemand in Not ist, oder ein Einbruch stattfindet!

„Pong, Pong – Pang, Pong – Pong, Pong!“

Vorsichtig schlich ich hinter meinem Kollegen zur Tür. Er, der erfahrene und gut ausgebildete, im Hauptberuf „Drogenschnüffelnd“ unterwegs Seiende, schob mich sanft aus der Gefahrenzone. Aus Szenen verschiedener wichtiger Aufklärungsfilme, wie „Tatort“ oder „Der Kommissar“ hatte ich gelernt, was jetzt unmittelbar bevorstünde!

„Pang,Pang,Pang,Pang,Pang,Pong,Pong,Pang!“

Der Kollege riß die Aussentür auf, aggressiv dreinblickend baute er sich vor einem imaginären Widersacher auf, denn es war immer noch nicht zu erkennen, wo der Übeltäter säße, oder wo unsere Hilfe benötigt wurde. Das mein Kollege sich nicht über das Pflaster vor dem Gebäude abgerollt hatte, wunderte mich ein wenig, war aber sicher dem Umstande geschuldet, das er die obligatorische Handfeuerwaffe nicht mitführte.

„Pong,Pang,Pong,Pang!“

Mir blieb nur übrig, weiter zu lauschen. Das Geräusch wurde diffuser, je weiter wir das Gebäude verliessen.

Da schoß es mir durch den Kopf! Wie von einer Tarantel gestochen lief ich zurück in die Zentrale. Wirr und aufgeregt vor Glück vergaß ich fast, meinem sich immer noch in Gefahr wähnenden Kollegen von meiner Eingebung in Kenntnis zu setzen!

„Frank, lass es Gut sein! Hier, komm herein und stell dich neben diesen Heizkörper!“

„Pong,Poing – Pang,Pang!“

Um die Angelegenheit Wissenschaftlich zu untermauern, berührte ich den Radiator und konnte sogar fühlen, wie er unter Problemen mit falscher Luft in seinen Rohren litt. Ihr kennt das, Verdauung und so. Nur das die Heizung  buchstäblich ein Problem damit hatte, ihre überschüssigen Gase abzublasen.

Ich drehte das Thermostat in beide Richtungen -hatte neulich auch geholfen-  und das Klopfen hörte auf. Ich hatte mich erinnert, das das schon einmal an einem Nachmittag passiert war, jedoch weniger dramatisch klang, wegen der allgemeinen Geräuschkulisse.

Wir lachten wegen unseres Übereifers, fanden aber gut, das wir die Angelegenheit professionell angegangen waren, weil, es hätte ja auch was gaaaaanz Schlimmes sein können.

Wir nahmen wieder Platz, vervollständigten unsere Urlaubsscheine und als die Heizung jämmerlich zu Piepen und Pfeifen begann, suchten wir schnell das Weite.