Alles Gut? (II)

Es dreht sich schon wieder um meinen ersten Arbeitstag diesen Jahres. Ich turnte so richtig gut gelaunt in die Zentrale, begrüßte meine Lieblingskollegen (Alle) überschwenglich und herzte die Zentralistin, Frau $schaf und linste auf den Monitor mit Vorbestellungen, sowie den Zettel mit der Wageneinteilung.

„Alles Gut, HerrTaxifahrer?“, fragte mich $schaf.

„Jau,Jau dat. Alles im Lot, danke der Nachfrage!“

 

Eine Stunde später, ich kurvte planlos durch den Südkreis Cuxhaven, da schellte das IPhone:

„Frauuuuuuu, Frauuuuuuuuuu ist draaaan!“

Wir hatten am Vormittag ein Samsung-Schlaufon gekauft und ich dachte die Probleme mit dem Android-System wären gerade übergelaufen.

„Ich!“

„Schatz, erwartest du Post?

„Nöööööe!“

„Haben sie dich geblitzt?“

„Kann sein, kann immer sein!“

„Ein gelber Umschlag und ein Weisser!“

„Uff, Bussgeld. Mach erst den Weissen auf, bitte!“

„69 Ausserorts in der 50er. € 30.“

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„Puuuh, mehr Glück geht nicht, dachte schon, ich hätte da 1 Punkt eingefahren. Kann nicht mehr besser werden, den gelben Bitte!“

„Hattest du neulich schon, die Elbinger Strasse, weisst du!?“

„Danke Dir, und Handy läuft?“

„Machen wir später!“

Angeblich Fahrstreifen verkehrswidrig gewechselt. Da gibt es jetzt eine Verhandlung! Wenn es Gut ausgeht, schreibe ich euch, was geschehen war! Jetzt geht mir auch ein Licht auf, denn die gute Kollegin hatte mir den Blitzbrief weiter geleitet. Und das schon im letzten Jahr, am 30.12.14. Ohne was zu sagen!

Die werde ich wohl mal zur Brust nehmen müssen. 🙂

„Zum Jahresende noch eine schöne Botschaft!“ hatte sie auf dem Begleitzettel vermerkt. Das bekam ich zu lesen, als ich nach Hause kam!

 

 

 

Sonderrechte

Wir dürfen hier, im Gegensatz zu dir, stehen!“

Dies der freundliche Hinweis auf das absolute Halteverbot, von dem netten Polizeibeamten aus dem Wagen vor mir.

Ich hatte mich dort „breit“ gemacht, um eine Rollstuhl-Fahrerin vom Kino abzuholen. Gut, ist jetzt eine Fußgängerzone…..aber die haben mir das nicht gesagt, vorher. Und die Schilder sind auch viel zu hoch angebracht! 🙂

Der Polizist liess mich dann aber stehen bleiben, wegen dem Rolli-Transport. „Aber höchstens eine 1/4 Stunde!“ Diese Zeit würde reichen. ich bedankte mich höflich und schaute weiter dem treiben seiner Kollegen zu, die gegenüber des „Cinemotion Kino, BHV“ gerade den Behindertenparkplatz räumen liessen. Schon sehr dreist/dumm, denn diese Stellplätze sind so offensichtlich für Behinderte, denn es gibt dort 4 Nebeneinander und ansonsten keine „Normalen“.

Zum Abschluß hätte ich da noch ’ne Fräge:

„Wieviel Jahre bekommt ein Taxifahrer, wenn er ’nen Bullen duzt?“

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Verzockt!

Vorhin, auf dem Weg nach Loxstedt.

Da keine Aufträge in der Schleife waren, cruiste ich gemütlich die „Alte B6“ nach Nesse hinauf. Vor der 70er-Zone in Hahnenknoop baute sich eine Fahrzeugkolonne auf, – an der Spitze ein LKW – der ich in gutem Abstand folgte. Der Brummi passierte gerade das Tempo-70 Schild, als im Rückspiegel die Scheinwerfer eines Daimler mit Renntempo auftauchten.

Mit geschätzten 140 Klamotten befuhr er, ohne den Blinker zu setzen die Überholspur, konnte gerade noch vor einer Kurve einem entgegen kommenden Fahrzeug ausweichen und vor dem Brummi einscheren.

Das eigentlich interessante spielte sich in den folgenden 30-40 Sekunden ab. Zwei mir vorausfahrende Audi A6 verwandelten sich von schnurrenden, brav hintereinander fahrenden Kätzchen in 2 zusammen perfekt abgestimmte, trainierte, jagende Leoparden.

Während der eine mit aufgesetztem Blaulicht hetzte, setzte sein Teamkollege mit einer noch viel höheren Geschwindigkeit zum Seitenhieb an und bremste die E-Klasse mit einem üblen Manöver aus.

Jetzt fehlte nur noch ein klassischer Überschlag mit anschließender Explosion und die Show wäre reif für die beste Sendezeit!

Die Audis hatten ihr Opfer eingekeilt, 2 Mann sperrten die Straße ab, wenigstens 3 weitere kümmerten sich um die Passagiere des Rasers, die ruckzuck auf der Motorhaube ihres Wagens aufgereiht wurden!

Der Weg wurde freigegeben und völlig fasziniert von den Fahrkünsten der zivilen Fahnder setzte ich meine Reise fort!

Alarm um Nichts!

Langsam bekomme ich die Krätze! Heutzutage spricht mann wohl eher von Ehec oder Ebola, das tut aber Nichts zur Sache.

Den halben Landkreis habe ich wieder aufgeschreckt, verdammte Scheisse!

Unterwegs nach Wellen setzte ich dort einen Fahrgast ab. Ein aufmerksamer Teenager hat’s dann bemerkt. Meine Fackel war am Blinken, stiller Alarm!

Sie hat mir dann ihren Pappi hinterher geschickt, mit dem Auto und hat auch noch die Polizei informiert.

„Meanwhile“ bei mir im Taxi: Routine!

Kurz vor Brunshausen, während des „Rücksturzes*“ zur Zentrale erscheint ein neuer Auftrag auf meinem Display.
Von Beverstedt nach Lunestedt.
An der Haltestelle in Lunestedt bimmelt das Diensthandy:
„HerrTaxifahrer…,geht es dir gut?“

„Ja, Danke der Nachfrage, womit habe ich die Aufmerksamkeit verdient?“

„Die Polizei Schiffdorf hat angerufen, dein Dachschild blinkt „Alarm“!“

„Mich laust der Affe! Sorry, ich bring das eben in Ordnung!“

„Macht nichts, ist ja besser so, als wenn was passiert wäre. Ich ruf die Polizei an für dich.“

Während wir so quatschen, baut sich ein Mann an der Fahrertür auf. Mein Fahrgast war es nicht, der war ein Hänfling!

„Moin, Moin, was ist ihr Begehr?“, trat ich vorsichtig in Kontakt.

„Was ist denn mit dir los, fährst hier im Kreis herum, mit eingeschaltetem Alarm?!“ Meine Tochter hat mich hinterher gehetzt, weil sie das von Facebook wusste, das mit dem Blinken!“

Umkippen konnte ich nicht, denn bis zu den Knien war ich im Boden versunken, vor Scham! Wie ein Verkäufer am Basar, nach einem überaus erfolgreichen Abschluss, bedankte ich mich für die Aufmerksamkeit und richtete auch einen Gruß an den Nachwuchs.

Nun sitze ich hier und grüble, wie ich den Alarm aktivierte, Flaschen sind mittlerweile aus der Fahrertür verbannt. Gibt es Fehlfunktionen? Nächste Woche habe ich etwas Zeit zu recherchieren. Bis dahin werde ich etwas öfter nach „Oben“schauen!

*Rücksturz ordnete der Commander Cliff Allister McLane immer an, wenn das Raumschiff Orion auf dem kürzesten Weg zur Erde zurückkehren sollte.

Auf dem Bild hinten der Wagen meines Verfolgers. Er hatte sich immer zurück fallen lassen, damit meine „Entführer“ nichts merken!

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Arbeitserleichterung

In den vergangenen Wochen wurde ich, soweit ich das zu Beurteilen vermag, sehr oft kontrolliert.

Und zwar von der Polizei, immer nach Feierabend zwischen 1 und 3 Uhr Nachts, immer auf der L 134 zwischen Bokel und Bramstedt. 3 x durch Streifenwagen, gestern durch Zivil.

Haben die eine feste Route?

Erst bei der dritten Kontrolle ist aufgefallen, das ich keinen Verbandskasten mitführte. Da ich immer sehr höflich Alles mache, was die Beamten von mir möchten, werde ich nicht bestraft! Habe Mittlerweile nachgerüstet.

Gestern war ich wieder auf dem Weg nach Haus, als ich in Höhe Gackau im Rückspiegel ein Fahrzeug erspähte. An sich nichts Besonderes, die Piste ist für Jeden da.

Was mir als geübtem Bleifuß nicht verborgen blieb, war die Eile, mit der Es zu mir zu mir Aufschloss. Jede Bodenwelle ließ die Frontlichter zu Flak-Scheinwerfern mutieren! Der Wagen klebte nun am Heck meines Polo. In der 70er-Zone wird der nicht überholen dachte ich und hielt Konstant 80.

Doch kurz vor dem Ortsschild Bramstedt überholt mich ein schwarzer Golf, verharrt auf gleicher Höhe.

Überfall? Freaks?

Nein, Kelle!

Ein Stein fiel mir vom Herz, keine Banausen, keine Herausforderung zum Rennen!

Der Rest war Routine!

Um es den Pozilisten zu erleichtern, habe ich meine Unterlagen ab Heute in ein Clipboard geklammert und auch ein Zettelchen vorbereitet.

Hoffe, die reagieren nicht sauer, weil ich helfen möchte?!

 
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Hilflos durch die Nacht!

Letzte Nacht kam mir die Galle hoch. Eine junge Frau wurde aus dem Pam Pam hinaus begleitet. Drinnen möchten die solche „Schnapsdrosseln“ nur haben, solange die noch reichlich in sich hinein schütten können

Diese hatte ihr Soll schon übererfüllt und wollte sich nun auf einem der Steine vor dem Haupteingang hinsetzen. Gehen konnte die Arme nicht mehr. Sie wankte, plumpste nach hinten, rollte über die linke Schulter ab , blieb liegen.

Stönend und Hustend konnte sie einen Teil ihrer genossenen Getränke ins Gras speien.

Eine andere junge Frau kümmerte sich derweil und beruhigte sie durch zureden und Kopfstreicheln.

Sie rief dann auch endlich einen Rettungswagen.(kam nach 20 Minuten)

Zwischendurch belustigten sich andere Gäste an dem Leid der betrunkenen, lachten bzw. feuerten sie an, sich weiter zu entleeren. Die konnte jetzt aber nichts mehr mitbekommen, sanftes Alk-Koma.

Ein Türsteher hatte zwischendurch so eine Alufolie aus dem Verbandskasten geholt und sie zugedeckt.

Nun, was mich so ärgert, ist die Art und Weise, wie das Personal in dieser Situation reagiert hatte. Ich hätte sie wenigstens irgendwo ins Trockene geholt, raus aus dem Eingang, weg von den Schaulustigen. Sie lassen zu, das die Teenager sich besaufen, aber dann können die ruhig im Rinnstein liegen?

Gilt hier nicht auch Paragraph 221 STPO? Aussetzen einer hilflosen Person?

Was würdet ihr von dem Personal, bzw. dem Discobetreiber erwartet haben? Soll der ggf. einen Raum für solche Fälle vorhalten?

Oder übertreibe ich mit meiner Ansicht?

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Oktoberfest in Stotel 2014, Teil 2 +++Entsorgung+++

In meinem Live-Ticker am 3.10 hatte ich von den Hinfahrten berichtet. Bis 00:30 war die Welt dann auch noch einschätzbar.
Ab 2:00 hatte die Wirkung des Alkohols auch dem allerletzten Volksfest-Besucher übermannt fraut!

Zuerst erwischte mich die Mutti – die, wo einer auf der Hinfahrt raus geglitscht war – und stieg zu. Bei Weitem nicht mehr so gesprächig, wie zuvor, war ich echt froh, als am Ziel war und diesmal nichts aus ihr geglitscht war.
Zurück zum Festplatz. Entgegen meiner Planung, nur von der Seeseite anzufahren, fuhr ich von Norden in den Kreisel ein. War auch gut so, denn auf der anderen Seite staute es sich, wegen eines Rettungseinsatzes!

Es warteten reichlich Fahrgäste in kleinen und großen Gruppen. Mir war es egal ob ich 1 oder 8 mitnehme. So öffnete ich den Bus und winke eine Gruppe durch, bei 8 schloss ich die Tür und begab mich zum Führerstand.
Auf einmal entbrannte ein Streit innerhalb meiner Fahrgäste. Offensichtlich hatte sich einer zu der Gruppe gesellt, der ohne Geld zu haben mitfahren wollte. Zum Glück stand die Security in Sichtweite!
Mit geschultem Griff beförderten sie den Tunichtgut aus meiner Taxe! Danke für die schnelle Hilfe.
Im losfahren sahen wir noch, wie er seine Hose runter schob und uns seinen nackten Hintern präsentierte. Leider gehen die Seitenfenster nicht auf, meine Fahrgäste hätten gern zurück „gegrüßt“!

Im Großen und Ganzen verlief der Morgen dann stressig, aber ohne weitere Ausschreitungen.

Anzumerken sei, das ca. 15 Taxis unterwegs waren, aus Brake, Nordenham und Bremerhaven, die ganz sicher keine Berechtigung für dieses Fahrgebiet hatten. Bewegte sich aber im Rahmen, allein hätten wir Probleme bekommen können.
Doof fand ich, das Kollegen von Auswärts mit eingeschaltetem Taxilicht bis ganz nach vorn vorfuhren! Das nächste Mal bitte etwas dezenter und wenn der Taxibedarf nachlässt, bitte wieder ins heimische Fahrgebiet zurückkehren, wir benötigen die Einnahmen auch!