Alles Gut?

Es ist dunkel.Ich bin unterwegs mit einer Dame auf der B6 Richtung Süden von Nesse nach Dorfhagen.

Ich fahre herrschaftlich, d.h. so langsam und vorsichtig, das jede Bodenwelle – wegen des Moorbodens haben wir reichlich davon –  ohne Kopfnicken von statten geht.

Im Rückspiegel sehe ich seit 3 Minuten ein Fahrzeug mit eingeschaltetem Fernlicht. Es fährt dicht auf, den Mindestabstand unterschreitend! Diese Typen nerven mich. Trotzt elektronischer Hilfen blenden die Scheinwerfer.

„Nun überhol doch!!!!!“, versuche ich es mit Suggestion.

Soweit als möglich fahre ich rüber, an den rechten Straßenrand. Es hilft nicht! Das Fahrzeug beginnt, mir Angst zu machen. Deshalb gehe ich vom Gas und warte, das ich endlich überholt werde! Wie eine Klette hängt er an mir und gleicht sein Tempo an.

Es wird unheimlich. Ich beschleunige den Passat durch „kickdown“ und atmete durch, als sich mein Verfolger zurück fallen ließ.

Doch das währte nicht lange. Vorsichtig, fast unmerklich, wie auf Katzenpfoten schlich er wieder heran. Seine Geschwindigkeit erhöhte er nur linear, sicher um mich zu täuschen. Doch er genoss sowieso meine ganze Aufmerksamkeit, jede seiner Aktionen wurde sorgsam von mir ausgewertet. In höhe des Abzweiges nach Wittstedt startete mein „Schatten“ einen Überholversuch.

Um den Pflegefall endlich los zu werden, verlangsamte ich die Fahrt abermals. Endlich konnte ich ihm Auge in Auge schauen. Unsere Blicke trafen sich, als er genau parallel zu uns fuhr und diese Position bei behielt. Nichts Genaues konnte ich erkennen als er mich auf einmal Grüsste, so wie es die Landwirte auf der Fahrt zum Acker machen, mit dem Zeigefinger gen Himmel gereckt.

Mir fiel nichts dazu ein. Ich erkenne Stimmen auch viel besser, als Gesichter, um ihnen Namen zu zuordnen. Meine Geduld war am Ende. Mit meiner Fahrgästin besprach ich, die letzten Kilometer hazardeus* zurück zu legen, um diesen Geist endlich abzuschütteln. Meine Beifahrerin zog vergleiche zum Krieg und fühlte sich noch einmal heraus gefordert. Sie sei dabei und ich solle Gas geben!

Von der Kurve am Wasserwerk bis zur Ampel in Hagen waren es nur wenige Augenblicke, mein Kontrahent ließ nicht locker, er blieb in meinem Nacken. An der Ampel wollte ich erst abbiegen, befand es jedoch für zu umständlich, wegen dieses Deppen nun auch noch Umwege in Kauf zu nehmen! Die Ampel zeigte „Rot“ und ich stoppte, stieg aus und lief erregt und gespannt zum nun geöffneten Fenster des Unbekannten.

„Was wollen sie von mir?!“, sprach ich in ein völlig verstörtes Antlitz.

„Äähh, alles Gut bei ihnen HerrTaxifahrer? Ihre…., ihre Taxilampe blinkt!“, stotterte er.

Ein Blick aufs Dach und mir wird einiges klar. Der Verfolger hatte angenommen, ich hätte den „stillen Alarm“ ausgelöst, d.h. nur die „Fackel“ blinkt und die Hupe und Blinker bleiben aus. So kann gut Zeit überbrückt werden, bis die Polizei einen sieht, oder Jemand, der sich auskennt. Ganster bekommen dann im Innenraum nichts mit!

Da vor einiger Zeit Jemand auf Facebook diese Alarmfunktion beschrieb, wurden auf einmal viele 1000 Menschen aufgeklärt und können dieses Wissen nutzen!

Überschwänglich bedankte ich ich mich für die Aufmerksamkeit, beschwichtigte ihn für dieses Mal aber. Es war ein Fehlalarm gewesen. Die Ursache ist in dem Getränkehalter in der Fahrertür zu finden. Wenn ich da eine 1,5 Liter PET-Flasche deponiere, so wie Heute, schlägt die beim Bremsen schon einmal gegen den Alarmknopf. Wenigstens in diesem Fahrzeug. Zum Glück ist der Auslöser für den Alarm in jedem Wagen an anderer Stelle angebracht.

Jetzt musste ich den Alarm nur noch ausschalten und ich konnte endlich wieder ohne meinen Zwilling auf Tour gehen!

Und die Moral von dieser Geschichte? Nur noch 1 Literflaschen im Taxi!!!!!!!

 

P.S.: Und wenn ihr ein Taxi seht, bei dem entweder das komplette gelbe Taxischild, oder eine Reihe roter LED’s darin blinkt, schaut, was in dem Wagen passiert. Aber statt den Helden zu spielen, lieber gleich die Polizei anrufen. Fahrtrichtung und Kennzeichen durchgeben. Ganz wichtig: Den Namen des Unternehmens und die Telefonnummer notieren, falls bekannt oder an der Seite aufgeklebt. So kann die Polizei schnell feststellen, um wen es sich handelt und beim Unternehmer nachfragen!

 

*gibt es das Wort überhaupt?

Hundskamille und Disteln

Seit letztem Winter ist der Ort Stubben um ein seit 40 Jahren geplantes Bauwerk reicher. Eine Brücke über die Bahntrasse Bremen/Bremerhaven ziert den Platz, wo neulich noch der Bau der Gemeindeverwaltung stand.

Jedoch, glückliche Gesichter nur bei allen, die hier nur durchfahren möchten!

Der Grund ist der Umweg für die Pendler und Fußgänger. Wer Morgens sein Auto parkt muss am Abend 1000m laufen um auf die andere Seite der Schienen zu gelangen, denn die Schranken wird es bald nicht mehr geben, so die „Bahn“!

Es entsteht gerade eine Bewegung für den Erhalt der Fussgängerschranken und des Baues eines Tunnels für den langsamen Verkehr! Die Bedürfnisse derFußgänger wurden in den 70er und 80ern nicht bedacht, in den 90ern vergessen und danach vertuscht, bis Anfang dieses Jahres 2 mutige Lokalpolitiker auspackten, der Vorgängerschaft Versäumnisse vorwarfen und dementierten, ihre Partei hätte schon früher etwas wissen müssen. Das Spiel, welches täglich überall geübt wird!

Ich werde den Baubeginn des Tunnels sicher nicht mehr erleben, bei der durchschnittlichen Projektdauer in dieser Region. Außerdem beginnt die Natur schon, sich erste Teile der Trasse zurück zu erobern. Hundskamille, Disteln und Brennesseln haben die Verkehrsinseln bevölkert und strecken ihre langen Triebe aus.

Und nein, über die Brücke kann noch nicht gefahren werden. Es fehlen noch 20 Meter Strasse für den Anschluss an die Bahnhofstrasse!

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Ich bemerke eben, das bedingt durch einen Absturz eine Menge Text verschwunden ist.
Ich schreibe diesen Artikel nachher noch einmal neu! Sorry, ich geh mich jetzt ärgern! Gute Nacht!

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Oktoberfest in Stotel 2014 | +++Ticker+++

Die norddeutschen Bazi’s treiben es Heute weiß/Blau im Örtchen Stotel, 5 km südlich Bremerhavens, an der A 27 gelegen.

3000 Eintrittskarten seien unter das Volk gebracht worden, zu € 14,00 das Stück, um das mit Sicherheit größte Oktoberfest zwischen Elbe und Ems zu zelebrieren!

Seit 17:00 sind die Tore geöffnet und wir fahren an. Ich hab 2 Gruppen hin gebracht. Eine zünftig mit Krachledernen und Dirndl verkleidet, die andere so, wie es im Kleiderschrank oben lag oder die Herren es im Stapel „kann noch einmal getragen werden“ vorfanden.

An den Check-In’s hatten sich prächtige Schlangen gebildet! Ich habe mir vorgenommen, immer von Süden anzufahren, dem Stoteler See. Dort habe ich zur Not noch eine Ausweichtrasse. Ich kann von dort zur Autobahn oder zur B6, während am Kreisel – der Hauptzufahrt – die Hölle aufgeht!

Ich fahre diese Nacht einen Sprinter! Hat erst 6300 in der Tagschicht runter. Ich werde ihm als Erster die Nacht mit ihren lustigen Genossen zeigen. Echt Klasse das Teil und riecht selbstredend nach „Neu“! Später mehr zum Wagen.

„Da bin ich endlich 18 und schon verbietet einem der HerrTaxifahrer den Alkohol….verdammt!“, beschwert sich das Geburtstagskind aus Heerstedt.

Der Lack ist schon entjungfert, eine kleine Macke auf der Fahrerseite. Jedoch ist der „Odeur“ des noch blitzblanken roten Wägelchens wie ich schon schrieb noch völlig Intakt und durch den Mief verschütteten Billigfusels oder Erbrochenem würde alles zu Nichte gemacht!

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Es ist jetzt 21:00 und 7 Touren sind gefahren! Bisher keine Ausfälle!

21:43
Super!!!

Gerade eine Gruppe ausgeliefert, da läuft mir ein ziemlich verstörtes Mädel vor den Wagen. Sie will sofort nach Hause, ihr „Ex“ – Freund, der Arsch hätte den Abend verdorben!
Dadurch 36,10 + 3,90 Tip!

22:15

„HerrTaxifahrer, mein Sohn – sie zeigt auf eine jungen Mann neben ihr – hat Heute Geburtstag! ………..uuuuunnnnd jetzt genau, vor 24 Jahren ist der Kleine bei mir „Unten“ raus geglitscht!“

„Muuutti!?, wie kannst du nur!?“

00:26

Teil 2 Demnächst, keine Zeit mehr zum tippen! Schlaft gut!

Im toten Winkel!

Meine Follower bei Twitter wissen es schon. Es hat wieder gekracht, bzw. geknirscht.

Plangemäß erreichte ich den vor dem Seniorenheim gelegenen Parkplatz und stellte mich leicht schräg hinter eine leere Parkbucht. Ich hielt das Taxameter an und nannte meiner 80-Jährigen Fahrgästin den Fahrpreis. In dem Moment, als ich einen 10er in meiner Börse verstaute, fuhr ein PKW aus der Parkbucht rechts von mir rückwärts heraus.
Die Fahrerin hat mein Taxi gar nicht gesehen und wollte sogar, als der linke Reifen schon meine Beifahrertür eindrückte, mittels Vollgas den Widerstand überwinden. Ich sprang aus dem Wagen, klopfte an ihr Fenster, schrie und machte Zeichen zum Anhalten.
Endlich merkte sie, das etwas nicht stimmte!

Nachdem sie den Schaden begutachtet hatte, fragte sie mich vorwurfsvoll:
„Das hier ist ein Parkplatz! Müssen sie unbedingt hier halten?“

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„Contenance, Contenance!,dachte ich. Mir schwante Böses!

Sie warf ein, ich hätte an dem Unfall Schuld, weil ich erst nachdem eingebogen wäre, als sie schon rückwärts unterwegs gewesen sei!

So war keine gütliche Abwicklung möglich. Darauf hin funkte ich der Zentrale mit Bitte um Benachrichtigung der Polizei!

Ich fand es wichtig, die Autos nicht zu bewegen, denn nur so konnte selbst ein Laie erkennen, das ich nicht der Verursacher war!

„Hallo, hallo HerrTaxifahrer! Kann ich jetzt aussteigen?“, rief es aus meinem Wagen.

Eine Lösung musste her. Die Unfall-Stellung würde ich um keinen Preis verändern wollen!

Gerade als ich ins DRK-Heim laufen wollte, um eine Pflegekraft zu Hilfe zu holen, da hatte mir meine Seniorin schon den Hintern zugewandt und hieß mich, ihr sprichwörtlich tatkräftig unter die Arme zu greifen, um sie über die Mittelkonsole durch die Fahrertür ins Freie zu ziehen!

Die fitte Dame vertraute sich meinen kräftigen Armen an und lies sich widerstandslos über den Knüppel heben und ….schwuuuppps, war sie evakuiert!

Die Polizei Schiffdorf hatte schon 2x angerufen, das sich die Unfallaufnahme wegen Notfällen verzögere.
Nach 105 Minuten traf die Streife endlich ein und nahm die Ermittlungen auf. Die Polizistin kümmerte sich um die Verursacherin und ihr Kollege um mich.
Anschließend wandte er sich an meine Fahrgästin:
„Haben sie gestanden, als der Unfall geschah?“
„Junger Mann, schauen sie Mal… – sie zeigt auf ihren Sitz – ich habe gesessen. Stehen kann man da nicht!“

Ansonsten hätte sie sowieso nichts bemerkt!

An mich gewandt, bedankte sie sich fürs Zupacken: „Soooo hat mich schon seit 30 Jahren kein Mann mehr gepackt, huch war das schön!“

Sie schob dann winkend mit ihrem Rollator davon.

Die Polizisten berieten sich kurz und eröffneten meiner Umfallgegnerin, sie hätte mehr Sorgfalt walten lassen müssen. Der Schulterblick hätte das Taxi erkennen lassen. Sie bekam dann einen Strafzettel über 30 Öcken und 1 Punkt!

Anschließend trennten wir unsere Fahrzeuge ohne weitere Schwierigkeiten und ich konnte nun endlich wieder Umsatz machen.

Nachtrag:
Donnerlittchen und DrHibbert habe das aufgemalt (siehe technische Zeichnung unten). Hoffe das erklärt die Situation besser, wie mein Geschreibsel!

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Kontroll-Freak

Der Kollege $urgesteinmitdieselimblut hatte einen traurigen Dienstbeginn. Der böse Chef hatte sein heiss geliebtes Taxi – den Mercedes-Benz w210 – mit fast 800.000 Km auf dem Kerbholz gen Nordafrika verfrachten lassen und durch einen „schnöden“ Franzosen -Renault Scenic- ersetzt.

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Etwas missmutig unterzog  er die neue „Karre “ einer ersten Überprüfung und gespannt auf sein Urteil standen wir um den Wagen herum. Wir beobachteten jeden Handgriff, jedes Streicheln der Stoffsitze beim probeweisen Einstellen. Die Schaltung schien ihm etwas zu störrisch, das Lenkrad zu groß, die Einstellung der Seitenspiegel zu aufwändig. Er mokierte das „Mäusekino“, wie er den kleinen Bildschirm mit integriertem Tacho und Tankanzeige nannte, weil es nicht vor ihm – sondern mit viel zu vielen Informationen gespickt – auch noch mittig angebracht war, wo jeder Fahrgast sehen konnte, welches Tempo gerade anlag.

Mit schamesröte auf den Wangen, lies er sich hinreissen, etwas positives zu zu sagen. Der Ausstieg sei bequem, der Sitz noch komfortabel und die Rundumsicht fast perfekt.

Er bat nun um den Schlüssel, um das nagelneue Taxi wieder zu verschliessen, damit wir noch lange Freude daran hätten. Die „Keycard“ hatte jedoch weder Räute noch Bart, deshalb hatte er sie nicht als solchen erkannt. Ein Sensor darin ent- bzw. verriegelt die Türen innerhalb eines Radius von 4-10 m, je nach Laune der Natur, wenn sich der Fahrer annähert oder entfernt.

Unser Kollege ließ sich nicht nehmen, auch diese Funktion in Augenschein zu nehmen. Er schloß dir Fahrertür, entfernte sich langsam ein paar Schritte, bis das bei einer Zentralverriegelung gewohnte Geräusch den Abschließ-Vorgang quittierte.

So weit, so Gut. Unser Taxiprofi machte sich flugs auf den Weg und zog routiniert am Türgriff, um sicher zu stellen, ob der Mechanismus sein Werk vollendet hatte.

„Seht her, so ein Mist. Ist gar nicht zugegangen! Da fahr ich erst mal nicht mit!“, entsetze sich er sich und zog ein Gesicht, als sei das Auto von einer ekeligen Schleimschicht überzogen. 2 Versuche später war er ziemlich erstaunt von der Kulisse, welche sich aus hüpfenden und lachenden Menschen um ihn geschart hatte.

Ein wenig erinnerte mich die Szenerie an den alten Zauberer aus der gleichnamigen Fernsehreihe „Catweazle“, als er die Funktion eines Lichtschalters erkundete.

Nach weiteren Erläuterungen zum Sinn und Unsinn vieler technischer Erneuerungen, folgten Beschwörungen der althergebrachten Mechanismen. Einer Mutiger tat einen Schritt nach vorn und erklärte noch einmal das Prinzip und die Vorteile dieser Ferngesteuerten Schließanlage.

$urgesteinmitdieselimblut verlies den Platz und erkundigte sich in der Zentrale:

„Ich hätte gern eine alte Schleuder, damit ich endlich vom Hof komme!“

 

P.S. Auch Monate später wurde immer wieder ein älterer Kollege dabei beobachtet, wie er panisch um einen Wagen lief!

Hier zur Erinnerung der Abschnitt aus der Serie „Catweazle“.Folge 1: „Licht aus der Flasche“. Bei 1:15 geht es los! Wer wenigstens 50 ist, wird sich in seine Kindheit zurück versetzt sehen!

Nimm Das!

Heute Morgen um 00:30 trug es sich zu, das ich mich mittels Kaffee und einem kleinen Meeting mit meinem Kollegen $3xC, auf den Feierabend vorzubereiten gedachte. Das Händi hat schon lange nicht mehr genervt.

Das es anders kam, seht ihr schon daran, das es etwas zu schreiben gibt.

Anruf, ein Mann möchte von $dorfindernähe nach Bremerhaven gefahren werden, Feierabend im A…., aber wenigstens eine lohnende Strecke. Ich gebe mir 15 Minuten Zeit für die Anfahrt, noch liegen die Blitzer-Marathoni auf der Lauer, da hab ich keine Lust, einer der letzten zu sein, welche abkassiert werden!

Mein Fahrgast steigt zu und fragt:“ Do you know where we go?“

„Sure, we ride to B’heaven!?“

Er reicht mir einen einen Zettel aus dem im Schatten einer Straßenlaterne liegenden Fond. Es hätte auch ein Messer oder eine Waffe sein können, deshalb drehte ich mich ganz vorsichtig um, damit ich mich nicht schneide oder den Abzug triggere!

Ich lese die Adresse eines Hotels in Bremerhaven, bestätige, das es mit geläufig ist und mache begabe mich auf Achse.

Der letzte gemeldete Blitzer befand sich gerade im Abbau. Hinter der Kurve am Wasserwerk Bramstedt, Richtung Norden hatten sie das Feinste vom Feinsten aufgeboten, um die letzten Schussel abzugreifen.

Das wiegte mich nicht in Sicherheit, denn ich vermutete, das nach den letzten Meldungen des Tages noch nicht genügend Raser geschnappt worden sind und nun eine Verlängerung Anstand!

Und genau so kam es auch. An der Bushaltestelle Hetthorn stand ein mobiles Einsatzkommando mit transportablem Laser und kontrollierte. Ich wurde anstandslos durch gelassen.

Vor dem Hotel angekommen, reicht mir der aus Neuseeland stammende Fahrgast seine Kreditkarte in ähnlicher Manier, wie zuvor die Notiz mit der Hotelanschrift. Keine Ahnung  was es war, die Geschwindigkeit, der Winkel, oder sein persönliches Erscheinungsbild. Ich zuckte wieder zusammen, als er mir sein Plastikgeld anbot.

„Here, take this!“

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Hah, musste ja einmal so kommen. Da wir keine Kartenzahlungen anbieten, setzte ich mein „unschuldiges Hündchen, das gerade einen Schuh geschreddert hat“ – Gesicht auf und erkläre die Sachlage.

„OOrrggghhh, shooot. I’ve only small moonäääiii in ma poket. Let’s see it!“

Er wühlt hoffnungsvoll in seiner rechten Hosentasche. Im Fond des Passat ist wenig Platz für so einen 2 Meter-Mann mit 150 Kilo. Er schüttelt sich und der Wagen wankte schon verdächtig. Gleich geht der Alarm los, dachte ich.

Er zog dann eine Hand voll 50 € – Scheine aus der Tasche, hielt sie in seiner Pranke, so in der Art, wie ein Kran auf dem Recyclinghof mittelgroße Schrotteile mit seinen Greifer packt!

„Will that be enough?“, schaut mich das Schaf von der Insel an.

Ich erklärte ihm den Wert der Scheine, während er völlig erstaunt lauschte.

„The driver in Bremen did not tell me that. He took two of ‚em for a 10 minute-Ride!“

Ich gab pflichtgemäß das Wechselgeld zurück, 4,80 € auf den 50er. Danach verfluchte ich den Taxifahrer-Unkollegen aus Bremen, der vom Flughafen zum Hauptbahnhof 100 Öcken genommen hatte und somit wahrscheinlich ursächlich Schuld an der Tatsache, das ich kein Trinkgeld erhielt und den depperten Schafzüchter, der es nicht nötig hatte zu Wissen, was Europäisches Geld für einen Gegenwert hat.

Gute Nacht!