Vor Schichtbeginn decke ich mich beim lokalen Discounter mit Taxifahrer-Nahrung ein. Am Montag stand vor mir eine Dame in der Schlange, welche offensichtlich bösen Mundgeruch hat.
Oder hat sie etwas Anderes zu verbergen?
Da fällt mir doch gleich wieder die Kundin ein, welche zu ihrem Rotkohl immer eine bis zwei Flaschen lieblichen Weißwein bei mir bestellte. Und wenn der Kohl „AUS“ war, durfte ich das Gemüse selbst bestimmen!
Diese Alibi-Käufe sind mir auch aus der Zeit vor dem Taxifahren bekannt, als ich 2010 in einem Edeka-Markt als Kassiererin eingesetzt war.
Die armen Leute kauften aus lauter Verzweiflung zu ihrem morgendlichen Kümmerling, Korn oder Weinbrand immer noch etwas dazu, hinter dem sie ihren Schnaps verstecken konnten. Klopapier, Feuerzeuge, Zeitschriften, Kaugummi, Obst, Flasche billiges Wasser uvm.
Viele dieser „Zusatzartikel“ inclusive schon geleerter Flachmänner landeten unbenutzt im Papierkorb vor dem Laden! Täglich! Deshalb gaben einige Kollegen schon eine Wunschliste bei mir auf, damit ich Alarm schlagen konnte, falls ein passender Artikel im Papierkorb landete. Kein Witz!
Wäre ich ein Säufer, würde ich auch etwas zukaufen. Mir ist es schon peinlich, wenn ich für einen Stammkunden 2 Korn und einen Kasten Bier kaufe. Ich bitte dann an der Kasse immer besonders laut um eine Quittung für meinen Kunden!
Immer schön Trocken bleiben, euer HerrTaxifahrer