Freitag der 13. im Taxi.
Zuerst teilt mir meine Kollegin mit, mein Wagen sei mit reichlich Hundehaaren verschmutzt, ein kleiner Schäfi hätte seine Mauser während der Fahrt gehabt. Sie hätte keine Zeit zum saugen gehabt!
Auf dem Weg zu meinem ersten Fahrgast in Bevetstedt suchte ich auf halbem Weg nach meiner Taximappe, um zu schauen, ob der korrekte Kilometerstand vermerkt wurde. Ich fand sie nicht im Auto. Konnte ich auch nicht, denn ich hatte sie beim einräumen meiner Habseligkeiten aufs Dach hinter das Taxischild gelegt.
Als ich zurück an der Zentrale war, parkte ein unbekanntes Fahrzeug dort.
„Na, haste was verloren!?“, schmunzelte er mich an und bemerkt:“Habe ich drinnen abgegeben!“
Ich bedankte mich herzlich. In der Tür kam mir schon die Seniorchefin mit einem aufgesetzt ernsten Gesicht entgegen.
„Chefin, hat einer etwas abgegeben?“, scharwenzelte ich um sie herum, um zu sehen, was sie hinter ihrem Rücken verbarg.
Nach angemessener Zappelzeit händigte sie mir die Mappe aus, nicht ohne mir mit einem hämischen Grinsen mein Unvermögen zu quittieren!😊
Mein erster Auftrag hatte es außer sich! Er dampfte quasi alle nur erdenklichen Miefvariation aus. Bier, Schweiß, Urin, bei 26 Grad im Schatten!
Der Gestank wollte sich nicht verziehen, da habe ich ein paar Tropfen meines persönlichen Aftershave auf dem Sitz verteilt!
Der erste Staubsauger , „A“ , hatte so gar keine Lust auf Fell. Er wurde nur heiß, bis er sich zischend abschaltete. Ich drückte „B“ für die verbliebene Zeit und die Flusen verschwanden endlich in seinem Schlund. Einer meiner Kugelschreiber auch. War aber ein billiger!
Anscheinend war es das gewesen, mit meinem Pech für Heute. Noch 90 Minuten, dann ist Pfingsten!
Eins noch zum Schluss. Einem Fahrgast, bekennendem Zeugen Jehovas, wünschte ich wie allen anderen Fahrgästen Heute auch:
„Frohe Pfingsten!“
Da sagt er doch glatt, das wäre ihm egal und solche Feste kenne er in seiner Religion garnicht.
Da konnte ich nur blöd gucken und antwortete:
„Mit so wenig Toleranz müssen sie aber noch einige Wachttürme austragen, sonst kommen sie niemals unter die 144000*, die in euren Himmel dürfen!“
Rotgesichtig schlurfte er von dannen!
*Dogma von 1935. Mehr Zeugen dürfen nicht „weiterleben“!
Frohe Pfingsten, ihr Ungläubigen !
😀😀😀😀😀😀😀😀😀😀
P.S. Das Artikelbild zeigt meine diesjährige Kräutersammlung!