Teil 2
So ohne Mütze.
„Mein Gehirn friert gleich ein!“
Ich musste es schützen. Da durchforstete ich meine Taxi-Weste – im Winter eher ein Mantel mit Lagerräumen – nach alternativen Kopfbedeckungen.
*knister,knister*
„Oh, ein Mars-Riegel!“, leider schon letzten Mai abgelaufen. „Aber für den Notfall? Ich hebe ihn erstmal auf!“
*knister*
„Eine Aldi-Tüte!“
Ich krempelte das Plastikwunder um, bis eine einigermaßen feste Wulst geformt war. Sie passte perfekt und kein Lüftchen konnte mich mehr verkühlen. Wenigstens für 45 Sekunden! Die Ohren lagen ja noch frei und der Schweiß gefror unter der Haube.
Die Eisstücke fielen ungebremst auf meine Tonsur.
„Auuuaaah!“
Was hätten Rüdiger Neberg und Tensing Norgay jetzt getan? Sie wären sicher nicht umgekehrt. Ich verdrängte den Gedanken an Aufgabe, denn es gab in dieser Nacht nur ein einziges Ziel:
„Gehe nach Haus, kehre nicht um und schlafe nicht auf der Straße, erfriere nicht jämmerlich. Einen echten „Harzer Roller“ kann das nicht erschüttern!“
Mützenlos…, durch die Nacht,……..
…..sah ich zum Firmament. Dieser verdammte „Kollege von Sonne, wo macht Nachtschicht“ hatte anscheinend frei. Stockdunkel, wie sagt man so treffend, wie in einem Bärenarsch! Es war aber nicht wirklich ein Bär in der Nähe; Wölfe schon, nur 10 Km von hier, in Uthlede hatte einer Schafe gerissen. Der Gentest hatte es gezeigt!
So tastete ich mich auf allen Vieren bis nach Bramstedt. Dort wies mir die Werbung der Tankstelle den Weg durch den Ort. Bis zur Kampstrasse konnte ich entspannt joggen, dann stand ich abermals im Düstern.
Mein IPhone hatte noch 70%, die wollte ich aber aufsparen, für den allerletzten Versuch eines Notrufes. Was anderes konnte ich nicht wählen, ich hatte die Pin 3 Mal verkehrt und die PUK hatte ich nicht dabei. Noch ein Grund, durchzuhalten, ich hatte schließlich weitere 500MB Traffic und 2000 SMS „Gratis“ drauf!
Fortsetzung folgt!