„HerrTaxifahre…? Wiessen du, was e Hasadör is?“,
frug mich der polnische Fahrgast, welchen ich an der neuen Spielothek in Stubben aufgenommen hatte, auf halber Strecke auf dem Weg ins Nachbardorf.
„Say no more!“
„HerrTaxifahre…? Wiessen du, was e Hasadör is?“,
frug mich der polnische Fahrgast, welchen ich an der neuen Spielothek in Stubben aufgenommen hatte, auf halber Strecke auf dem Weg ins Nachbardorf.
„Say no more!“
Wie ihr aus der Überschrift entnehmen könnt, handelt die heutige Schilderung meiner samstäglichen Nachtschicht von einer Lebensform. Ohne diese wundervollen Geschöpfe der Natur gäbe es diese skurrilen Geschichten nicht. Heute ist wieder einmal ein Männchen der Hauptdarsteller!
Es schlug gerade zwei Uhr, ich lungerte am Pam Pam herum und beobachtete das sehr junge Partyvolk. Da kam ein alter Bekannter den Weg zum Taxiplatz heruntergelaufen getorkelt.
Dieser männliche Erwachsene hat ein paar Schwächen (Alkohol, Frauen, Blasen-), die ich hier nicht im Detail ausführen möchte . Jedenfalls war er sehr bestrebt, souverän und nüchtern aufzutreten, denn der HerrTürsteher kennt bei chronischen Trinkern kein Pardon, wenn sie über die Stränge schlagen hatten. Außer sie habe Geld. Viiiieeel Geld!
Unser Protagonist hatte normale Mengen Geld, also mußte er durch den Haupteingang, dessen rechter, gläserner Türflügel geöffnet, aber durch den Körper eines Sicherheitsmannes geschützt war.
Es sah ungemein putzig aus, wie unser Held im Zickzack, das Haupt erhoben, mit durchgedrückten Knien auf die Tür zu schritt. Er legte sodann den Kopf auf die Seite, grüßte den Türsteher jovial und krachte mit voller Wucht gegen den geschlossenen linken Flügel.
Bemüht nicht zu stürzen, balancierte unser Mann einer Ballerina ähnlich, teils auf den Fußspitzen, teils auf den Hacken seinen Körper aus und nahm dann in einer Art persiflierter, soldatischer Grundstellung vor dem Türsteher Haltung an. Er redete auf den Türsteher ein und versuchte nun, sich irgendwie unter dessen Armen hindurch in den Tanzpalast zu schleichen. Das klappte nicht. Auch die minutenlangen Versuche, sein Gegenüber durch strenge Blicke zu beeindrucken oder zu hypnotisieren fruchteten nicht. Er wurde von mal zu Mal schroffer abgewiesen.
Da erwachte das Helfersyndrom in mir und weil er ein an sich harmloser, wenn auch nicht unkomplizierter Zeitgenosse ist, beschloß ich ihn vor weiteren Drangsalierungen zu bewahren und lockte ihn verbotener Weise* in mein Taxi.
„Na mein Großer, wie sieht es aus. Der Türsteher ist doch echt ein Arsch, oder!?“, versuchte ich mich einzuschmeicheln. Fürsorglich bot ich an, ihn auf dem kürzesten Weg nach Haus zu bringen.
„Ja, fahma zu mein Hause! Geld holen!“
Wofür er noch Geld benötigte konnte ich in seinem Antlitz sehen, als er mich fragte:“ Uuuun wo faahn wia dann hinn, HerrTaxifahrer?“
Das war der Puffblick. Normal geht mir dann immer das Herz auf, wegen des Fahrpreises und des meist fetten Trinkgeldes. Heute jedoch war es an mir, meine kleine Geldquelle zu beschützen und von wirklich unnützen Ausgaben abzuhalten. Er war so stramm, der wäre irgendwo im Rinnstein geendet. So beschwichtigte ich und fuhr ihn nach Haus.
Das Taxameter zeigte € 8,70 und ich bat um Begleichung der Rechnung. Mein Fahrgast hiess mich einen Moment zu warten, er hätte da noch eine Sache, die müsse er noch klären.
ER läutete, statt die Tür selbst aufzuschliessen. Es dauerte und dauerte bis ihn Jemand einließ. Er diskutierte mit der Person hinter der Tür und winkte ständig zu mir herüber. Es nieselte leicht und ich hatte wirklich keine Lust auszusteigen, ich winkte zurück.
Er kam zu meinem Fenster und eröffnete mir, das wir gleich wieder zurück zum Pam Pam fahren würden.
In dem Moment tauchte hinter ihm eine ältere Frau im Bademantel, Hausschuhen und einem sehr hässlichen Haarnetz auf dem Kopf auf.
„Das ist meine Mutti, die fährt jetzt mit ins Pam!“
„Mein lieber Scholli!“, dachte ich mir. Da hast du dir wieder mächtig was eingebrockt. Nun half nur noch der Angriff nach vorn mit deutlichen Worten und etwas unmittelbarem Zwang.
Die Mutter war sehr kooperativ, sie hatte sich schon einen 10er eingesteckt, um das Taxi zu bezahlen. Sodann schob ich ihr Söhnchen mit etwas Kraftaufwand zurück ins Haus und hielt von aussen die Tür zu, erklärte ihm, das Taxis diese Nacht nicht mehr fahren würden, bis er fluchend ins tiefere des Hauses verschwunden war und ich ihn nicht mehr hören konnte.
Zurück im Wagen notierte ich die Eckdaten der Tour für die Buchhaltung und nahm zufrieden zur Kenntnis, das im Kinderzimmer des „Buben“ unter dem Dach das Licht anging.
Zufrieden machte ich mich auf den Weg zurück zur Disco und reihte mich in die Schlange der Taxis ein, immer mit der Hoffnung, das der nächste Fahrgast ein ganz normaler Durchschnittsmensch sei.
*Fahrgäste aggressiv anlocken ist verboten.
Heute tanzt der Bär!
Kann gerade noch die Augen offen halten, denn das Lesen der kleinen Schrift auf diesem IPhone strengt an.
Zu fahren gibt es nicht viel, habe nach 6 Stunden gerade 2 Touren auf dem Zettel. An solchen Tagen bin ich froh, das wir nicht auf Provision herumstehen, sondern einen festen Stundenlohn kassieren!
Es gibt nur wenige Tage, an denen ich gern Provision hätte. Unter dem Strich stehen sich meiner Erfahrung nach nur die Minijobber besser, da sie ihre Provision Brutto abrechnen können, während den „Festen“ noch diverse Abgaben abgezogen werden.
Oder liege ich da falsch?
Es ist jedenfalls viel Monat über und in der Geldbörse jedoch, klafft ein tiefes Loch!
Schon die ganze letzte Woche zeichnete sich Zurückhaltung bei den Touren, was den Abendsektor anging, ab. In größeren Städten mit ordentlich Zugverkehr – oder wegen des Streiks eben nicht – konnten die meisten Kollegen frohlocken und reichlich Schienenersatzverkehr leisten!
Bis 1:00 habe ich noch zwei Aufträge abzuarbeiten….hoffentlich verschlafe ich die n
„Zzzzzzzzzz, huch!“
icht!
*weckerstell*