Trinken, Trinken, Trinken!

Für Heute war schönes Wetter angesagt, was dann auch übererfüllt wurde. Ich mag solche extremen Wetterlagen gern, sie erinnern mich an meine Zeit in Texas, wenigstens ein ganz klein wenig, wenn auch nur klitzeklitzekleines Bisschen. Dort wurde aber nicht gleich wegen jedem Grad über Null der Notstand ausgerufen. Einmal hatten wir 47 °C und das einzige, was im Fernsehen lief war Werbung für Rasensprenger!

Hierzulande treten dann auf jedem Kanal Fachleute aller Couleur ins Rampenlicht, rechnen Flüssigkeitsmengen vor, geben Tipps zur Hautpflege und beschwören die Menschheit, sich an heißen Tagen zu schonen, bloß nicht zuviel tun.

Das haben 2 Typen gleich wieder falsch verstanden, sich den ganzen Tag mit hochprozentiger Flüssigkeit versorgt, die Hautpflege erledigte eine krustige Schicht aus Männerschweiss. Und geschont haben sie sich auch, weil sie den HerrnTaxifahrer für den 800 Meter – Nachhauseweg buchten! Mach ich doch gern. Und weil ich für die 800m noch eine Abkürzung kannte, gab es ein fürstliches Trinkgeld. Das habe ich erst einmal in eine Plastiktüte getan, um es, bevor ich es wieder in Umlauf bringe, zu reinigen. Das Scheinchen war so feucht und labbrig, das es drohte zu zerfallen. Mit ein wenig Pflege und dem Bügeleisen könnte daraus wieder richtiges Geld werden. 🙂

Zwischendurch, kurz nach Schichtbeginn, schaute ich auf meine Wetter Com – App und musste erstaunt feststellen, das über Hessen und NRW wohl Jemand Wolken in Form eines Fingerabdruckes gesprüht hat. Und mein Chemtrailabwehrhut* liegt natürlich wieder zu Hause!

So ein Teufelswerk! :-)

Fingerabdruck aus Wolken, das Radarbild beweist es! 🙂

*Hier mein Helm! Bauanleitung hinterm Mond gleich links!

aluhut

Eigene Erfindung. Rot lackierter Tarnhelm aus massivem Aluminium, mit als Blumen getarnten Magnetwellenableitern!

 

Kaffee ist fertig!

Film ab!

Fahrgäste neigen ja Regelmäßig zu einer übertriebenen Vertrautheit gegenüber dem HerrnTaxifahrer, der sich dann auch anschickt gut zu zuhören, wegen der zu erwartenden Sensation für den Blog, damit der geneigte Leser etwas aussergewöhnliches zum Konsumieren hat.

Neulich hatte ich wieder ein Erlebnis, welches viele Andere hier in diesem Blog in den Schatten stellt. Zu Beginn der Fahrt mit der mir bis dahin unbekannten Frau versuchte ich wie üblich über das Wetter im Südkaukasus oder auf Hawaii mit ihr zu debattieren, um die Tour etwas aufzulockern.

„Schönes Wetter Heute!?“, eröffnete ich klassisch.

„Ich weiss!“, konterte sie meinen Schachzug, um mit einer Rochade vom Klima abzulenken und fortzufahren mit: “ Da sie mich das erste Mal fahren, möchte ich mich kurz vorstellen und etwas berichten, damit sie im Bilde sind!“

Die Büchse der Pandora öffnete sich mit einem lauten knarzen! Ich überprüfte kurz, ob ich auch angeschnallt war und spitzte meine Lauscher.

„Jetzt muss ich zu den Strahlen. Weil der Herr Doktoor nicht auf mich gehört hat! Hätte der früher zugehört, hätte ich diese Operation nicht haben müssen! Ich wollte eine Koloskopie, sie kennen das!?“

Nein nicht wirklich! Aus dem Italienischen kannte ich das Wort „Culo“, welches ins Deutsche übertragen „Arsch“ bedeutete. Mir fiel dann noch ein, das ich als kleiner Junge ein Mikroskop geschenkt bekommen hatte. Damit hatte ich allerlei Dinge betrachtet. In der Summe nahm ich an, das sie gern gehabt hätte, der HerrDoktor hätte ihr mit einem – nicht Mikro –  Skop in den Arsch geschaut! Der Vorspann des Filmes lief umgehend an. Vor meinem geistigen Auge öffnete sich ein Po und ein Optisches Guckwerkzeug schritt hinein.

Sie schaute kurz zu mir herüber, ich nickte, brummte „mmmhmmm!“

„Wenn der mir gleich geglaubt hätte, dann hätte der die Polypen im Darm schon viel früher und ganz leicht entfernen können, die waren bestimmt nur 5mm groß gewesen!“

Durch das Skop konnte ich die lustigen Gesellen sehen, wie sie sich an der Wand des Darm festsaugten und ernährten. Es stellte sich latente Übelkeit bei mir ein und sie legte nach:

„Aber jetzt, als die Schmerzen kamen, da guckt er dumm aus der Wäsche. Jetzt sind die schon auf 4cm angewachsen. Und dort wo sie saßen muß nun gestrahlt werden, wegen der angenommenen Krebsgefahr von 20 %!“

Es folgte noch ein „Rundumblick“ durch die Anamnesen der Verwandtschaft, welche auch unter vergleichbaren Symptomen litten und deren Therapien. Mein Gehirn projizierte riesige plumpe runde Möppel* vor meinem Auge, die frassen und frassen, Alles was ihnen vor kam!

Endlich am Ziel. In 20 Minuten kommt sie wieder von der Bestrahlungstherapie und es geht zurück.

Inzwischen hat es zu Regnen begonnen und ich überlege allen Ernstes, sie darauf anzusprechen.

„Bin ich denn bekloppt?“

 

 

*Möppel sind so Dinger oder auch nicht!

Gestohlene Zeit!

Wie ca. weitere 2-3 Fans in Deutschland, hatten meine Frau und ich eine gemütliche Zusammenkunft zwecks WM-Finale anschauen vorgesehen.

Wie bereits tagelang geplant, trafen wir pünktlich um 19:00 zum Vorglühen und Paarhufer-in-Scheiben vertilgen beim Kollegen $Nuschler ein. Nachdem der Vorrat an Etanol reichlich dezimiert worden war, startete endlich das allseits ersehnte letzte Spiel der WM 2014.

Vom Wohnzimmer aus beobachtete ich gleichzeitig das wilde Schauspiel der Natur, welche Zillionen Tonnen an Wasser gleichzeitig auf unser Dorf schüttete. Es war schön anzusehen, so von Drinnen.

Ziemlich genau in der 21 Minute der ersten Halbzeit schob sich eine dicke Wolke vor unseren Lieblingssatelliten „ASTRA“. Wir waren quasi im Dunkeln. Durch ein Küchenfenster konnten wir eben einen Blick auf den Flatscreen des Nachbarn schauen, auch alles schwarz.

Internet hat der $Nuschler nicht, so schaltete ich eine Telefonkonferenz mit meinem Vater im Harz, welcher über den Luxus eines sogenannten „Kabels“ verfügt und hielt uns „Up to Date“!

Endlich, in der 28 Minute, erschienen wieder die ersehnten Signale aus Brasilien auf der Glotze. Was ein Stress. Zwischendurch hat es manchmal noch etwas geflackert, aber bis zur Übergabe des Pokals an unsere Jungs hat das Wetter gehalten.