Boah, zuerst habe ich mich wieder einmal fürchterlich erschreckt. In meiner „sündigen“ Vergangenheit war ich unter anderem auch bei der Bundeswehr/Luftwaffe als Abschußleitoffizier/Launching Control Officer für eine ganze Zeit unterwegs.
Im Rahmen meiner zu tätigenden Pflichten war ich auch damit beschäftigt, Atomraketen zu warten und für den Abschuss bereit zu halten.
Was war ich froh, als diese Dinger 1983 im Schutze der Nacht aus unserer Nike-Stellung in Delmenhorst/Schönemoor abtransportiert wurden!
Aber das nur am Rande. Wer mehr dazu lesen möchte, stelle bitte dazu Fragen in den Kommentaren. Meine Erlebnisse dort sprängen den Rahmen.
Also, aus verständlichen Gründen war ich in Panik. Entlang der L134 aus Richtung Uthlede kommend und nach Lehnstedt fahrend erblickte ich folgende Dinger (Bild1 mit Zoom). Ich konnte insgesamt 12 dieser Installationen -Raketenbunker?- ausmachen!
Diese Öffnungen waren ganz unscheinbar und ohne großes „Bohei“ entstanden. Keine Demo von Kriegs- oder Atomgegenern, geschweige denn Umweltschützern.
„Siedeln da dort nicht die geschützten Feldhamster?“
Meine Neugier entfachte eine gehörige Portion Adrenalin-Ausstoß. Mutig schritt ich voran! (Bild2,ohne Zoom, rückwärts gerichtet)
Erst als ich den Hügel erklommen, war mir ein Blick ins Innerste der Silos möglich. Die Deckel waren zum Glück noch geschlossen, nur einige wenige Kabel – sicher für GPS und Internet – ragten heraus!
Nun, als ich mir die Technik genauer anschaute, kam endlich die „Erleuchtung“. In Form einer Karawane riesiger Trucks, mit Blinklichtern, angeordnet, eines Christbaumes würdig, wurden weitere Bauteile heran geschleppt!
Bei näherer Betrachtung entpuppten sich die Teile offensichtlich als Bausatz für ein Windrad (Bild4)
. Nun Gut, alles halb so schlimm. Eine Sorge plagte mich nun arg!
„Haben die an die Anschlußkabel für das Stromnetz gedacht?“ Soll in der jüngsten Vergangenheit schon schief gegangen sein!
Das ist hier aber kein Thema. Habe die Anordnung der Kabel (Bild5)neben dem Feldweg gefunden. Etwas beschissen vielleicht. Vorne, an einem Schild stand jedenfalls:
„Bis 17000 Volt, Vorsicht!“
Das sollte reichen. Na dann ….. The answer, my friend, is blowin in the wind!
Ich hoffe,
du hast das Überlandkabel durch Anfassen mit der Hand auf gute Isolierung überprüft. Muss sein!
Was ist denn das braun-pinke auf dem Schuhbild (links oben im Bild)?
Und zu den RAketen – wie lautet denn der Code? War der wirklich überall auf „000000“ gestellt?
Diese Art Stromkabel verwende ich Zuhause auch für die Einzäunung unserer Pferde. Die hält schon was aus. Und die Funktionsprüfung hab ich überstanden!
Das braun-pinke Teil erkläre ich nachher. Ist ein Allzweck-Schutz. Habe extra Großaufnahmen angefertigt!
Es war kein Code einzugeben. Schlüssel mussten an dem jeweiligen Gefechtskopf in Schlösser gesteckt und gedreht werden. Das durften nur die Amis.
Einzig die Detonationshöhe in amerik. Fuß wurde eingestellt. Die reale Höhe wurde durch eine Barometersonde an der Spitze der Rakete ermittelt. Falls eine Boden-Detonation gewünscht wurde, so stellte man einen Wert unter NN ein!
Auch musste der Gefechtskopf erst einmal eine voreingestellte Sicherheitshöhe erreicht haben, bevor er sich selbstständig „scharf“ schaltete.