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Neulich, hinterm Deich!

Heute habe ich ein paar gesammelte Eindrücke, die widerspiegeln, welch schönes Fahrgebiet das Cuxhavener Land doch ist. Diese Bilder stammen vom Deich an der Weser in Höhe der Ortschaft Rechtebe.

Es gibt sie noch…

…, die Kollegen, welche sich um Einen sorgen und sich kümmern, in der Not an deiner Seite stehen, helfen!

Meine Kollegin Melonia hat sich richtig Mühe gegeben und mir ein Erste-Hilfe-Set gebastelt, um den Schwall an Fehlalarmen, ausgelöst durch unkoordinierte Bewegungen verschiedenster Extremitäten meines Astral-Körpers zu unterminieren!

Danke für dieses Set nebst unmissverständlicher Bauanleitung.
Für diese Nacht kann ich schon mal 100% Erfolg melden!

Das einzige Blaulicht in dieser Nacht stammte von der Stubbener Feuerwehr, welche die Ölspur eines Milchlasters zwischen Bramstedt und Deelbrügge mit Bindemittel bestreute.

Der Rest

Es gibt Fahrgäste, die machen einem das Leben schwer. Über diese berichte ich hier wegen ihrer Spleans am häufigsten. Die "Normalen" sind eben Normal.
Heute erzähle ich kurz über eine Spezies, welche sich dadurch auszeichnet, mir meine Arbeit möglichst leicht zu machen:

"Bleiben sie sitzen, ich schaffe das schon!", so die 89-jährige, die sich von Hinten angeschlichen hatte, beim öffnen der Heckklappe, um ihren Rollator einzulagern.

Oder:

"Warten sie, ich frage den Verkäufer, ob er die Taschen in den Kofferraum lädt!

Oder dieser, welcher wirklich glaubt, bis vor die Haustür gefahren zu werden wäre zuviel erwartet:

"Halten sie hier! Den Rest laufe ich, dann brauchen sie nicht so weit für Strasse runter und können gleich zurück fahren!

Und die Moral von der Geschichte:

"Liebe Kundschaft, nur weil der eine oder andere Kollege etwas gebrechlich oder Müde ausschaut, müsst ihr nicht auf perfekten Service verzichten!"

Schönes Wochenende!

Politik und Mathematik

Wegen der Ereignisse des vergangenen Wochenendes sensibilisiert, fiel mir Ihr schwarzes T-Shirt ins Auge. Darauf stand in großen, pinken Buchstaben gedruckt:

„Still love antifa!“

Von meinetwegen! Bis zum nächsten Gipfeltreffen wird man sie eh nicht weiter bemerken. Das Kleidungsstück hatte ich schon nach dem Gang reinlegen wieder vergessen, als ihr 4-Jähriger !!!1drölfzig123! im Font began, Kampflieder gegen „Bullen“ zu schmettern, musste ich mich ganz schön am Riemen reißen! Und dann auch noch das:

„Hör auf damit $namedesjungen! Kannst du nicht etwas für Kinder singen!?“, versucht die Mutter ihren Zögling zu ermuntern.

„Jupheidi und Jupheida Hausdurchsuchung, Razzia

Jupheidi und JupheidaSie sind wieder da!“,wiederholt sich der Zwerg.

„Sing doch bitte etwas wie „Pitsch,Patsch, Pinguin!“,“

„Nein, ich mag lieber deine Lieder singen!“

Ein zweites Mal diese Schicht stockte mir der Atem an der Kasse beim Burgerbrater. Ich drückte der Dame € 9,07 passend in die Hand, wihl wissend, welches Drama sich gleich abspielen würde. Die Zahlung bestand aus 3 * 2 €, 2*1 €, 5* 20 Cent, 2*2 und 3*1 Cent. Nach einer halben Stunde kam dann die erste Hochrechnung.

Sie blickte mich freudig-arscherregt an, mich Mathegenie:

Das sind 13 Cent zuviel!“

Eigentlich könnte das nicht sein, aber hier, als Beweisstück A, der Bon hat immer Recht!


Ich guckte sie vielleicht etwas zu energisch an, als ich ihr sagte, das das so nicht in Ordnung sein könne!

Sie rief eine Sitzung aller anwesenden Schichtleiter zusammen und nach 2 Stunden kam sie lächelnd ans Fenster zurück, streckte mir den Arm entgegen, stammelte eine Entschuldigung und händigte mir weitere 1,50€ aus.

Ich begann Gebetsmühlenartig die Stückelung  der von mir abgezählten Münzen zu rezitieren, bis ich endlich die bestellte Ware erhielt! 

Zukünftig werde ich nur noch mit Scheinen bezahlen, sonst verhungere ich noch eines Tages!
P.S. Beide Geschichten trugen sich genau so zu. Ich habe nichts ausgelassen oder dazu gedichtet! 

Trümmer

Da fuhr ich wie gewohnt am Bahnhof  Loxstedt vor, parkte, füllte Formulare für den nächsten Auftrag aus und als ich endlich fertig war, blickte ich auf einen Haufen Schutt, mit einem Bagger als Krönchen!

Nun sitze ich hier kurz vor Feierabend und grüble immer noch, wie wohl das Gebäude ausgeschaut hatte, über welches ich viele Male meinen Blick schweifen ließ. Jetzt, wo es nicht mehr dort steht, erregt es meine besondere Aufmerksamkeit, denn ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern wie die Fassade aussah, weder welchem Zweck es diente. Es wird nie wieder wie früher sein, als ich völlig unbekümmert im eingeschränkten Halteverbot auf Fahrgäste wartete und das Haus ignorierte!


Mit Menschen, sogar wenn sie aus dem näheren Umfeld kommen, verhält es sich ähnlich. Wenn sie auf einmal weg sind, vermisst man sie und überlegt, was alles hätte noch gemeinsam angestellt werden können. Aber es hatte uns nicht gekümmert.

Gute Nacht!

Kleinvieh macht auch Mist!

Einer der essentiellen Gründe, weshalb ich mich 5-6 Tage die Woche mit dem Taxi durchs platte Land quäle, ist die Freude darauf, am Ersten des Folgemonats ein erkleckliches Sümmchen von meinem Chef überwiesen zu bekommen.

Ich habe zwar regelmäßig Kollegen, meist Frührentner oder Pensionisten, welche behaupten, diese Tätigkeit nur aus Lust an der Freude, nur so zum Spaß zu betreiben. Jedoch, soweit mir bekannt, hat noch Niemand unter ihnen auf sein Salär verzichtet!

Ich arbeite also für Geld. Um an Es heranzukommen muss ich es vorher mühsam von meinen Kunden einsammeln und meinem Chef geben, damit er wiederum seiner Frau etwas schönes kaufen kann und falls danach noch etwas übrig bleibt, es unter mir und meinen Kollegen aufzuteilen und es auf unsere Konten zu überweisen. 🙂

Dieser Artikel handelt vom Einsammeln. Beispielsweise geht das dann so von statten:

„Das macht € 27,50!“

„Hier, bitte, mach dreißig!“

Das ist dem Taxifahrer das Liebste, das ihm passend zum Rechnungsbetrag die Scheine geliefert werden, somit auf das ermüdende Ausrechnen und die nachfolgende Suche nach einem Haufen Hartgeld in den Katakomben des verschlissenen Kellner- Portemonnaies verzichtet werden kann.

Ein anderes Beispiel:

„Das macht € 10,90!“

„Machen sie bitte Zehn! Ich habe sonst nur noch einen Fünfziger, den möchte ich nicht anbrechen!“

Hohl! Total hohl! So etwas gehört sich nicht! Diesen Spruch höre ich wenigstens einmal pro Woche. Wahrscheinlich gehen die dann am nächsten Tag zu Omi, um zu zeigen wie sparsam sie waren, um noch eine Belohnung zu kassieren! Abrunden ganz allgemein ist so eine Sache. Gelegentlich biete ich es Stammkunden an, welche sich im Vorfeld mittels verschwenderischem Umganges mit Trinkgeld qualifiziert hatten. Und nur ich, nicht der Kunde darf das vorschlagen!

Neulich hatte ich noch diese ältere „Dame“. Verflixt, ich bin ja selbst schon fast alt!

„Das macht € 3,00, bitte!“

„So, Moment, ich hab`s passend!“ *klimpern,klappern,schaben* ,*such* , *grab* Ich hab’s gleich…..hier Bitteschön!“

„Das sind nur € 2,80, hier, sehen sie“

„Mehr habe ich nicht!“

„Wie bitte? Aber es klappert doch noch in ihrer Börse!“

„Das sind EURO-Stücke, die brauche ich für’s Sparschwein!“

Das ist so eine Sache, bei der ich gern die Einkommenssituation in unserer Branche anspreche und darlege, was das hochgerechnet auf 10 Jahre für mich bedeute. Murrend wird anschliessend der Betrag mit den „Sammlermünzen“ ausgeglichen, nicht ohne den Hinweis an mich, das die Spardose schließlich nicht für sie selbst, sondern für ihre Enkelin angelegt  sei! Taxi-Bafög quasi! 🙂

Und einen hab ich noch:

„Das macht € 2,00!“

„Hier, das reicht. Ich hab bei 2,43 aufgehört zu zählen!“

Der junge Mann öffnete seine gefalteten Hände und schickte sich an, mir zu signalisieren, ich möge doch mein Portemonnaie öffnen, damit er die vielen Cent- und Zweicent-Stücke da hinein purzeln lassen kann. Ich liess mir das Kleingeld in die Hand schütten und gleich auf den ersten Blick – ich bin Ausgebildeter Wert-am-Gewicht-Erkenner- stellte ich einen Fehlbetrag fest.

„Da fehlt noch etwas, es sind höchstens € 1,67!“

„Das war alles, was ich gefunden habe, ich dachte das wäre genug!“

„Beim nächsten Mal lasse ich dich stehen, wenn du nicht genügend dabei hast!“

„Oh, Danke, ich bezahle dann auch freiwillig das Doppelte!“

Er hatte oft nicht genug und ich habe ihn trotzdem nie stehen gelassen. Das Doppelte zahlt mir hoffentlich eines Tages mein Karma zurück!

Und dann sind da noch die Patientenfahrten, welche von den Kassen bezahlt werden. Und diese Kassen sind gnadenlos. Wenn da nur ein Punkt auf dem vom Arzt ausgestellten Transportschein fehlt oder falsch gesetzt ist, können wir den nicht abrechnen und müssen Tage- und Wochenlang hinter irgendwelchen Änderungen hinterher laufen/fahren.

Bei der Abholung der Kundin an der Praxis:

„Ihren Transportschein, bitte!“

„Hier, da ist er schon.“

 

„Der ist nicht für diesen Arzt!“

„Ich habe keinen anderen Schein, geht das nicht so!?!“

Nein, das geht so nicht. Vor einigen Jahren hatten die Kassen schon einmal sämtliche Patientenfahrten aus ihrem Paket heraus genommen, weil die Leute auf „Schein“ zum Friseur oder Bäcker gefahren waren. Nach Installation eines aufwändigen Genehmigungssystems übernahmen die Kassen wieder die Fahrten, wo wo sie notwendig und gerechtfertigt waren!

Als Abschluss möchte ich nur noch klarstellen, was ich bezüglich der Taxirechnung von Fahrgästen erwarte. Ich möchte einfach nur genau den betrag haben, der an der Uhr angezeigt wird, oder den geltenden Tarif für das Sammeltaxi, oder den passenden Transportschein von der Krankenkasse.

Über Trinkgeld freue ich mich immer sehr, es ist aber absolut keine Bedingung. Und wenn das Geld einmal  nicht reicht, ist Ehrlichkeit eine Form der Höflichkeit.

Weiterhin Gute Fahrt!