Physik, Quanten, Taxi

Gerade an diesen Morgen hatte ich mir das Schulfernsehen gegönnt. Eine Erweiterung des Wissensspektrums ist immer eine feine Sache, besonders dann, wenn man glaubt etwas gelernt zu haben.

Da fahre ich also gerade durch das Örtchen Uthlede, als mir das Heute Morgen vermittelte, theoretische Wissen, nun hier vor Ort an einem Beispiel vorgeführt wurde.

Die Atome, aus denen mein Körper jetzt gerade zusammengesetzt ist, werden binnen 7 Jahren durch Andere aus unseren Universum ersetzt. Isso! Und dann tauchen sie  irgendwo wieder auf und machen etwas anderes.

Mittels sogenannter „Verschränkung“ können dann Photonen dieser oder irgendwelcher Atome dafür Sorgen, das an einem weiteren Platz im Universum das selbe Atom nocheinmal mit den gleichen Aktionen auftaucht.

Keiner weiß, wieso Photonen zweier weit von einander entfernter Orte immer den gleichen Zusrand annehmen können. Einstein nannte das einmal „einen Spuk“, andere „Beamen“! Beamen ist es aber nicht, weil es bisher nur mit Lichtteilchen klappte.

So, nun zur Praxis. Im Radio lief noch der von einem Kollegen voreingestellte Sender. Hier „Energy Bremen“. Und als ich gerade den Sportplatz links liegen lies, da wurden die aktuellen Blitzer durchgesagt. Unter anderen einer  zwischen Bramstedt und Langenfelde, etwas weiter weg.

Und da unsere Fototechniker nur 1  Gerät haben, fiel mir eben der Schulfunk von heute Morgen ein, als ich 100m weiter Höhe Quellenweg geblitzt wurde. Denn wenn Energy recht hatte, dann könnte hier in Uthlede nur der Photonenzwilling des gerade verkündeten Kontrollgerätes stehen. 

„Hatte der wirre Professor tatsächlich recht gehabt!?“

Ich fuhr nach Bramstedt, auf die Suche nach dem Original-Blitzer. Wie ich schon ahnte, es gab ihn nicht.

Energy wird von nun an aus meiner Senderliste verbannt! Etwas mehr Aktualität wäre echt toll.

Genau wie im letzten Jahr bekomme ich nun mein erstes Ticket schon Anfang Januar. Letztes Jahr blieb es dabei. Hoffentlich ein gutes Omen!

#lügenradio 

P.S. Wenn ihr etwas nicht nachvollziehen könnt, öfter morgens einmal bei NDR oder ARTE reinschauen! 🙂

Silvester 2016/2017

Der Dezember-Dienstplan erschien. 31.12.2016, 18:00 bis 06:00!

Es gibt Kollegen, die sich die Finger lecken würden, weil sie Trinkgeld und nette Fahrgäste wittern, in nicht unerheblichem Ausmaß. Da meine persönlichen Erfahrungen etwas sehr neben der allgemein geltenden Taxifahrer-Meinung lagen, war ich leicht angefressen. Da konnten auch die vier Tage Freizeit über Weihnachten fast nichts dran ändern. Tapfer erwartete ich den Tag, der mich wie immer zum Schafott führen würde.

Damit ich nicht in die Luft ging, in Stressigen Situationen, legte ich mir einen Plan zurecht:

  1. „Reg dich nicht auf, egal was passiert!“
  2. Bei kleinsten Pulksschwankungen siehe 1.
  3. 1.1.1.1.1.1.1.

Zu Beginn hatte ich 3 Touren gefahren. Dann war schlicht nichts mehr los. Insgeheim spekulierte ich damit, kurz vor Mitternacht nach Hause zu fahren, um mit meiner Frau den Jahreswechsel zu verbringen und mich danach ins Getümmel zu stürzen.

Wie in meiner ersten Silvesterschiucht 2010/2011 zog ich jedoch die Arschkarte. Zwei junge Damen hatten sich kurzfristig entschlossen, doch noch am Partyleben teilzunehmen und wollten dazu gern um 23:40 nach Bremerhaven gefahren werden. Ich dachte nur ans Eines:“1.“

„1.“

Aus Spaß fragte mich meine Kundin nach einem Festpreis. Und ich wollte gerade lospoltern, da fiel mir wieder ein: „1.“ Die Tour endete mit dem ersten Magnum-Trinkgeld, einem 10er!

Um 23:57 stand ich an der Aral-Tanke gegenüber der Bremerhavener Stadthalle und wollte mir just einen guten und sicheren Standplatz zur Beobachtung des in wenigen Minuten zu erwartenden Infernos sichern.

Entlang der Stresemannstraße hatten sich einige Gruppen zusammen gefunden, um ein massives Feuerwerkerlebnis zu feiern.

Ein klein wenig freute ich mich, diesen Moment geniessen zu können, während sich die „Sprengmeister“ noch die günstigsten Positionen für ihre Raketenbatterien aussuchten. Da traten zwei Männer an mich heran.

„Schaffen sie das, in 3 Minuten zur Deichstrasse und zurück!?“

Und dann saßen sie auch schon in meinem Wagen. Da war er wieder, dieser Moment der Hilflosigkeit, der Verzweiflung. „Warum immer ich, ich kleiner Taxiwurm in diesem Universum?“ „1.“

„1.“

Der eine hatte das Geschenk für seine Freundin vergessen und müsse es schnell, sehr schnell noch holen, bevor sie es merken würde. Denn sein Kumpel hatte schon mitbekommen, das das Mädel ein Paar sehr teure Sneaker vorbereitet hatte. Und 24 Leute würden dann Live dabei sein, bei seiner Demütigung!

Da mußte ich natürlich helfen! Als die ersten Böller viel zu früh zündeten, bahnte ich einen Weg durch den feuerspeienden Moloch. Nur wenige Minuten später traf ich wieder an der Tanke ein, mit einem bis über beide Backen strahlenden  Jüngling und einer Packung Parfüm im Wert von € 200,00!

Den Jahreswechsel hatte ich zwar verpaßt, aber immer hin für eine gute Tat. Die nächste Tour führte mich ins gemütliche Schiffdorf, gleich östlich Bremerhavens. Und wie ich den Weg durch die böllernde Gemeinde erlebte, könnt ihr in folgendem kleinen Video erleben, das ich für euch aufgezeichnet habe.

Von da an lief dann Alles wie am Schnürchen. Nette Fahrgäste, ausnahmslos! 

Und das Trinkgeld war auch OK!

 

 

 

 

*stöhn* (2)

*zierlichestimme,wiedievonMarion Ramseyvonderpoliceacademy*

„Geht es ihnen gut?“, erkundigte sich der  Beamte.

Mir schwanten Unannehmlichkeiten. Diese Frage bekam ein Taxifahrer immer dann gestellt, wenn er den stillen Alarm ausgelöst hatte und somit das  „Taxilicht“ auf dem Autodach blinkte. Davon bekam man im Innern nichts mit, ist klar `ne!

Ich trug vor, mich bester Gesundheit zu erfreuen.

Dann erfuhr ich, das ein  Autofahrer angerufen hatte, weil ihm der „Blinki“, dessen Sinn er von Facebook kannte – Virales Posting bezüglich „Blinder Alarm im Taxi“ – , aufgefallen war. Dann beendeten wir das Gespräch und sahen die Angelegenheit beiderseits als erledigt an.

Da hatte ich gerade den Alarm gelöscht -dazu wird der komplette Wagen zerlegt und verkehrt herum wieder zusammengesetzt-, als ein Auto neben mir hielt. Der Fahrer outete sich als besorgter Bürger und ich lobte ihn ausnahmsweise dafür, weil es ja um einen wichtigen Alarm ging. Ich wechselte noch einige höfliche Worte mit ihm, um meiner Dankbarkeit besonderen Ausdruck zu verleihen, aber als wir bei der sexuellen Evulotion der „B-Meisen“ anlangten, würgte ich das Gespräch ab. Feierabend und so weiter!

Wir setzten dann beide unsere Fahrt fort. Gerade als ich auf den Hof der Zentrale einbog, klingelte  das Handy abermals. Die Oldenburger schooon wieder.

„*kinderstimme* Hallo, hier noch einmal die Leitstelle, also, *räusper*, also, ich habe da so ein Gefühl. Bekommen. Wo befinden sie sich denn gerade? Ich würde ihnen gern einen Wagen entgegen schicken *leichteskinderstottern*, damit sich die Kollegen vergewissern können, das es ihnen wirklich gut geht!“

Blablabla. Ich schwor, keinen Meter mehr zu fahren, bis seine Streife mich gecheckt hätte. Blablabla.

„Nachtijall, ick hör dir trapsen!“, würde der Berliner Taxifahrer dazu meinen. Die wollen mich jetzt auch noch „abzocken“ oder wie. Einmal Einsatzkosten für:  -Taxi Einfach, mit Blinklicht auf dem Dach, Fahrer lebt noch, € 228,00 -.

Beispiel gefällig: Bremer Taxifahrer verdonnert

Eine halbe Stunde später traf dann die Besatzung ein, überzeugte sich von der ordnungsgemäßen Funktion meiner wichtigsten Körperteile und Organe, sowie Puls.

Der Streifenführer:

„Tja, die Kosten für den Einsatz…!“

Ich drohte zu kollabieren, der umsichtige Beamte wußte aber das entsprechende Gegenmittel.

„… die erheben wir nicht!“

„Puuuuuuuuuuh! Daaaanke!“

Der Streifenwagen, so der nette Polizist, wäre deshalb geschickt worden, weil der alarmierende Autofahrer angeblich so etwas wie eine gefesselte Person auf dem Rücksitz gesehen haben wollte, als er neben mir hielt und mit mir sprach.

Tolle Wurst! Na gut, ich will nicht meckern. Alle haben es richtig gemacht. Man möchte schließlich Hilfe bekommen, wenn man sie braucht.

Der Polizist und seine auch sehr nette Kollegin nahmen dann ihren gewohnten Dienst wieder auf.

Da fahren sie wieder vom Hof. „Pfffffffffffffffffft“

P.S.

„So, nun nur noch die Leiche aus dem Kofferraum laden und ab na`Hus!“ 

*stöhn* Haben die mich auf dem Kieker!? *schweissvon-derstirnwisch*

Liebe Leser, vielleicht erinnert ihr euch noch. Zuletzt hatten wir Kontakt mit den Oldenburgern hier und hier?

Eigentlich wäre es an der Zeit, eine Statistik von Polizeiaktivitäten in Zusammenhang mit mir als Taxifahrer zu erstellen. Eine Auswertung würde sich auf jeden Fall lohnen, bei der Frequenz meiner Begegnungen. Bin ich denn wirklich soooo kriminell.

Letzte Nacht verzögerte sich Deretwegen mein absolut wohlverdienter Feierabend. Von 22.06 bis 00:37 hatte ich mir 7 Touren reingezogen. Es war echt stressig, denn der Zeitplan war eng gesteckt. Ich gebe zu, das ich zwischen den Besetzt-Touren etwas geheizt bin, um die Termine zu halten. Also habe ich die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten zeitweise um gefühlte 5-10 Km/h überschritten. Kann auch 1 Km/h mehr gewesen sein.

Jedenfalls lief zuerst alles nach Plan. Ich rotierte ordentlich und schaffte jede Tour pünktlich. Ich konnte sogar noch eine weitere Tour dazwischen schieben, weil die Fahrgäste alle binnen Sekunden eingestiegen waren und ich schon unterwegs die Zahlungen abwickeln konnte (Sammeltaxi, feste Tarife usw.).

Um 00:45, ich fuhr gerade zur Abrechnung auf den Hof der Zentrale, bimmelt das verflixte Handy doch noch einmal.

*displayzeiganvorwahl0441*

Dollarzeichen erschienen vor meinem Antlitz und ließen mich die Rückenschmerzen, die von diesem Plastiksitz herrührten vergessen.

„Oldenburg, wie feini,feini,feini!“, das würde sicher 200 Öcken einbringen, also nahm ich das Gespräch entgegen meiner Gepflogenheit ab 00:45 keine Aufträge mehr anzunehmen, an.

„Firma von HerrTaxifahrers Brötchengeber hier, HerrTaxifahrer selbst am Apparat!“, twitterte ich fröhlich ins Mikrofon.

„Guten Abend,*Kinderstimme* hier spricht die Polizei Oldenburg. Haben sie einen Wagen mit folgendem Kennzeichen im Einsatz: CUX- * ***?“

*Erschreck*

Leichter Würgereitz breitete sich aus. Ohne Not schwoll meine Birne an und glühte Feuerrot.

„Verflixt, wo haben die mich denn jetzt erwischt. Sooo schnell war ich doch gar nicht unterwegs gewesen? Fuck!“, dachte ich.

„Ja, der Wagen ist unterwegs, sie sprechen mit dem aktuellen Lenker !“, stönte ich die Kontrolle verlierend vor mich hin, in der Erwartung einer Aufzählung der Straftaten und Verkehrsordnungswidrigkeiten, welche mir für diesen Abend zur Last gelegt werden sollten.

Doch was dann Geschah und die nächste Stunde zur Qual werden lies, hatte der HerrTaxifahrer nicht im entferntesten  erahnen können!

Leider Zum Glück muß ich mich jetzt um unsere Haustiere kümmern. Saubermachen, füttern, ausführen usw.

Deshalb gibt es die Fortsetzung erst Morgen!

 

Warteschlange vor dem Pam Pam

Ein tougher (taffer) Kollege!

Der Neujahrstag war so gut wie gelaufen und so fand ich mich in unserem Aufenthaltsraum ein, um mit einem guten Kollegen den Ablauf des kommenden Jahres und einige arbeitsrechtliche Formalitäten klarzustellen – Sprich: Urlaubsplanung -!

Wir waren gerade ganz tief in der Materie versunken, als wir auf dem gemütlichen roten Ledersofa (ein Relikt aus unserem alten Ruheraum) sitzend ein Geräusch vernahmen, welches offensichtlich einen Großteil unserer Aufmerksamkeit bedurfte.

„Pang,Pang!“

Wir zuckten zusammen und horchten leise und konzentriert.

„Pong, Pang!“

Das klopfen kam aus einer Richtung, in der sich der Serverraum im ersten Stock befand.

„Pong, Pong!“

Wir spannten unsere Lauscher weiter auf, um jedes Detail in uns aufzunehmen. Adrenalin bahnte sich langsam den Weg durch unsere Körper, leicht zu erkennen an unserer Haltung, ähnlich einer zum Sprung bereiten Raubkatze!

Wir gingen Richtung Ausgang. Wortlos nickten wir uns zu und wußten, das da oben Jemand in Not ist, oder ein Einbruch stattfindet!

„Pong, Pong – Pang, Pong – Pong, Pong!“

Vorsichtig schlich ich hinter meinem Kollegen zur Tür. Er, der erfahrene und gut ausgebildete, im Hauptberuf „Drogenschnüffelnd“ unterwegs Seiende, schob mich sanft aus der Gefahrenzone. Aus Szenen verschiedener wichtiger Aufklärungsfilme, wie „Tatort“ oder „Der Kommissar“ hatte ich gelernt, was jetzt unmittelbar bevorstünde!

„Pang,Pang,Pang,Pang,Pang,Pong,Pong,Pang!“

Der Kollege riß die Aussentür auf, aggressiv dreinblickend baute er sich vor einem imaginären Widersacher auf, denn es war immer noch nicht zu erkennen, wo der Übeltäter säße, oder wo unsere Hilfe benötigt wurde. Das mein Kollege sich nicht über das Pflaster vor dem Gebäude abgerollt hatte, wunderte mich ein wenig, war aber sicher dem Umstande geschuldet, das er die obligatorische Handfeuerwaffe nicht mitführte.

„Pong,Pang,Pong,Pang!“

Mir blieb nur übrig, weiter zu lauschen. Das Geräusch wurde diffuser, je weiter wir das Gebäude verliessen.

Da schoß es mir durch den Kopf! Wie von einer Tarantel gestochen lief ich zurück in die Zentrale. Wirr und aufgeregt vor Glück vergaß ich fast, meinem sich immer noch in Gefahr wähnenden Kollegen von meiner Eingebung in Kenntnis zu setzen!

„Frank, lass es Gut sein! Hier, komm herein und stell dich neben diesen Heizkörper!“

„Pong,Poing – Pang,Pang!“

Um die Angelegenheit Wissenschaftlich zu untermauern, berührte ich den Radiator und konnte sogar fühlen, wie er unter Problemen mit falscher Luft in seinen Rohren litt. Ihr kennt das, Verdauung und so. Nur das die Heizung  buchstäblich ein Problem damit hatte, ihre überschüssigen Gase abzublasen.

Ich drehte das Thermostat in beide Richtungen -hatte neulich auch geholfen-  und das Klopfen hörte auf. Ich hatte mich erinnert, das das schon einmal an einem Nachmittag passiert war, jedoch weniger dramatisch klang, wegen der allgemeinen Geräuschkulisse.

Wir lachten wegen unseres Übereifers, fanden aber gut, das wir die Angelegenheit professionell angegangen waren, weil, es hätte ja auch was gaaaaanz Schlimmes sein können.

Wir nahmen wieder Platz, vervollständigten unsere Urlaubsscheine und als die Heizung jämmerlich zu Piepen und Pfeifen begann, suchten wir schnell das Weite.

Mit über 100 durch den Ort!

„Blog+Job“

Da ich an den Weihnachtstagen (Heiligabend bis 3. Weihnachtstag) frei und die Hütte voller Familie hatte, war die Zeit zu knapp, um hier im Blog etwas zu schreiben. Heute setze ich mich wieder ins Taxi.

Hoffentlich müssen die mich nicht neu anlernen. Auf dem Hof steht schon ein neuer VW-Caddy, ausgestattet mit allem was das Herz begehrt. Vor allem die Sitzbezüge machen einen sehr guten Eindruck.  Die in den alten Caddys hatten das Feeling eines Schildkrötenpanzers.

 

„HerrSommelier“

Wenn ihr im Weinkeller eures Schwiegervaters Raritäten des letzten Jahrtausends entdeckt, habt nicht allzuviel Hoffnung, das der Inhalt noch im entferntesten etwas mit Beaujolais zu tun hat. Insbesondere wenn der Korken einfach so, nach dem entfernen des „Alu-Hütchens“, in die Flasche sackt.

Besser man läßt den Wein nicht so alt werden, oder es ist so, das man weiss was man tut! 🙂

Ich habe verschiedene Jahrgänge geöffnet, von 1959 aufwärts, bis ich endlich einen 83’er dabei hatte, der wenigstens optisch einem Rotwein ähnelte. Nach Atmenlassen und Dekantieren bescherte die Brühe leider auch nur den Wunsch, im Ausguss entleert zu werden.


Ich habe jetzt noch etwas von 1947 und später. Die lasse ich so wie sie sind und zeige sie Ahnungslosen, wenn sie einmal einen zünftigen Weinkeller besichtigen möchten!

So erhalte ich mir wenigstens den Traum vom Besitz eines erlesenen, gereiften, alten Traubensaftes.

„Mit über 100 durch den Ort!“

Jetzt nicht mit dieser Geschwindigkeit, sondern mit einem Körpergewicht jenseits der 100 Kilogramm. Da gibt es einiges abzuspecken, wie immer nach dem Weihnachtsfest.

Und schon Heute fing ich damit an. Ich schlief  einfach so lange, das ich das Frühstück zu Gunsten einer reichhaltigen Mittagsmahlzeit habe ausfallen lassen können. Pappsatt schreibe ich diese Zeilen und mir falle scho wied d Augn su……..

 

Ab Januar werde ich auch wieder öfter schreiben, es hat sich eine Menge angestaut. Leider wenig amüsantes, aber was soll`s, Taxifahren ist in erster Linie Arbeit um Geld zu verdienen, auch wenn es manchmal einem schlecht bezahlten Hobby nahe kommt!

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Jahreswechsel! 


 

Mit dem Rollstuhl durch Bremen!*zitter*

Liebe Bremer Kollegen!

Leider habe ich immer nur Pech mit den Fahrern im Dorf mit der Straßenbahn. Ich weiß, das viele/die meisten von euch unseren Beruf sehr ernst nehmen und alles Mögliche tun, um unsere Kunden sicher und professionell von A nach B zu transportieren!

Hier aber wieder eine Begebenheit zum abgewöhnen:

 

Ein Verwandter muß vom Pflegeheim zum Arzt, im Rollstuhl sitzend. Also Taxi für diesen Zweck bestellt, für 11:15.

Der Fahrer war etwas zu früh, wir waren noch nicht ganz mit dem Anziehen fertig, die Mütze fehlte noch. Dann konnte es losgehen. Der Ansicht freundliche Fahrer übernahm den Rollstuhl. Am Ausgang holte er sein Fahrzeug etwas näher heran. Eine dumme Angewohnheit von mir, ist der Blick auf die Uhr!

„€ 8,70 zeigte sie schon an. Dabei war es gerade 11:18“

Nach meiner Berechnung hätten es € 3,30 Startgebühr zzgl. 3 x € 0,45 für die Standzeit sein dürfen!

Meine Adern schwollen leicht an, denn ich verurteile solche Umsatztricks aufs Schärfste.

Bei dem Fahrzeug, einem VW-Transporter mußte er jetzt erst noch die Rückbank umlegen, damit da überhaupt ein Rollstuhl hinein paßt. Die Rückbank wehrte sich, denn es lagen noch zwei Kinder-Sitzschalen darauf. Da mußte ich ausnahmsweise einmal schmunzeln, denn das unterläuft mir auch immer, allerdings zahlt bei uns nicht der Fahrgast den Zeitaufwand dafür!

Nach ein paar leisen Flüchen war das Fahrzeug vorbereitet.

Mit Argusaugen überwachte ich den Einlade- und Sicherungsvorgang. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zum Ersten war der Rollstuhl an der Hinterseite nicht am Rahmen verzurrt worden, sondern die Gurthaken wurden praktischerweise einfach in die Verbindungsstifte des Handlaufs an den Rolli-Rädern eingehakt und mittels eingebauter Ratsche bis an den Rand der Belastungsgrenze verzurrt. Die Räder bogen schon leicht nach außen, das störte den Fahrer nicht.

Meine Aufmerksamkeit hatte der Chauffeur jetzt Jedenfalls!

Verzerrung am Handlauf des Rolli! Die Bodenhalterungen sind verschiebbar und sollten eigentlich dort angebracht werden, wo der linke Fuß des Fahrer steht und knapp rechts daneben. Anders kommt man nicht an den Rahmen oder die Achse als stabilem Zurrpunkt. Außerdem läßt sich der Gurt dann Viel enger anlegen!

Ich stieg in den Wagen und nahm auf der mittleren Sitzbank Platz, um noch einen Blick auf die Sicherheitsgurte zu werfen.

*rofl* *lol* *lmao* *wtf*

Wenn es sich um einen Kühlschrank gehandelt hätte, dort hinten im Wagen, dann hätte ich sicher herzlich geschmunzelt, aber da saß ein lieber Mensch.

Der Beckengurt war überhaupt nicht gespannt worden. Der Fahrer hatte ihn zwar am Fahrzeugboden eingerastet, aber so lang gelassen, das er lose etwa 10 Zentimeter hinter den Knien des Fahrgastes lag.

Bei einer Bremsung wäre die Person wahrscheinlich erst von der Windschutzscheibe gebremst worden, wenn sie sich nicht noch mit den Füßen verfangen hätte.

Lebensgefährlich!

Erst auf sehr deutliches Verlangen wurde der Gurt so platziert, das er wenigstens den Körper im Stuhl halten könnte. Wobei die Beckengurte gerade bei schlanken und alten Menschen für sehr heftige innere Verletzungen sorgen können.

Ich habe dann nicht weiter mit dem Fahrer darüber geredet, das wird hoffentlich sein Fuhrparkleiter oder die Zentrale erledigen. Ich werde noch eine Nacht darüber schlafen und mich dann beschweren.

Für die Rückfahrt bestellte ich ausdrücklich einen anderen Wagen. Dieser Fahrer war der Sonnenschein an diesem diesigen Dienstag (die-die-die, hahahahahaha!). Er holte uns aus der Praxis ab, lud den Rolli ein, verzurrte ihn an 4 Punkten fest am Rahmen, legte einen 3-Punkt Gurt an. Die Uhr schaltete er erst bei der Abfahrt an, was ich als sehr höflich befand, denn er darf das tatsächlich schon bei der Ankunft an der Praxis, weil er nicht auf eine bestimmte Zeit bestellt worden war.

Zu meiner größten Freude war die Rücktour dann auch noch sage und schreibe € 7,00 günstiger! € 29,50 anstatt € 36,50. Selbstredend, das der zweite Fahrer € 10,50 Trinkgeld erhielt!

Abschließend möchte ich noch schreiben, das der Transport von Menschen im Rollstuhl eine ganz besondere Herausforderung, sowie auch zusätzlichen Aufwand darstellt und deshalb auch so gewürdigt werden sollte. Der Zuschlag für den Rolli-Transpoirt beträgt in Bremen bei einer Sitzend-Fahrt € 15,00. Da würde ich doch erwarten, das diese Leistung dann auch perfekt erbracht wird!

Ich berichte, falls ich eine Reaktion bekomme. Fast glaube ich nicht daran 🙁