Zum Advent*

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Taxi-Autos Horn.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das Taxi schnell ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.

20131221-210117.jpg

*Frei nach Theodor Fontane

HerrTaxifahrer*

20131221-221510.jpg

Von drauß von Hassbüttel komm‘ ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf dem Taxidach sitzen,
sah ich goldene Lichtlein blitzen;
Und in Bokel aus dem Zentralentor,
sah mit großen Augen die Dagmar hervor!
Und wie ich so strolcht‘ durch den finstern Tann;
Da rief’s mich mit heller Stimme an:
„HerrTaxifahrer“, rief es, „alter Gesell,
gib schön Gas und spute dich schnell!“

Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Garagentor ist aufgetan.
Alt‘ und Junge sollen nun,
von der Jagd auf Winker ruhn;
Und es möcht‘ Keiner mehr ins Taxi reihern,
denn Morgen wollen wir wieder Weihnachten feiern!“
Ich sprach: „O lieber Zentralist,
meine Reise fast zu Ende ist;
Ich cruise nur noch durch diese Stadt,
Wo’s eitel gute Kunden hat.“

„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“
Ich sprach: „Das Säcklein, das ist hier;
Denn Euro, Cent und Transportschein
hat der fromme Cheffe gern.“

„Hast denn die Rute auch bei dir?“
Ich sprach: „Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kunden nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten.“
Christinchen sprach: „So ist es recht;
So fahr mit Gott, mein treuer Knecht!“

Von drauss von Hagen komm‘ ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hierinnen find‘!
Sind’s gute Kund, sind’s geizge Kund?

*Frei nach Theodor Storm