Um 17:30 meine Ladung Senioren eingeladen. Zwischendurch reicht mir eine Pflegerin den gelben Beutel für, der gehört der Berta und muss immer mit. Ich schieb ihn griffbereit unter ihren Sitz, damit ich ihn nachher ihrer Tochter mitgeben kann.
Bei Bertas Domizil angekommen, ist von der Tasche -eher ein kleiner Stoffbeutel- keine Spur zu finden. Ich baue den kompletten Sprinter auseinander. Nicht zu machen.
Vielleicht ist er zusammen mit Sellmas Krücken rausgerutscht, als ich sie herauszog, oder als ich Heiner mit dem Rolli auslud, da bin ich über was gestolpert?
In dem Beutel ist Insulin und ein Messgerät. Ersteres kann bei falscher Anwendung zum Kollaps führen und ist gefährlich. Habe mich dann umgehend auf die Socken gemacht und die letzten Stationen abgefahren, konnte aber nichts entdecken. Bin mit hängendem Köpfchen wieder zur Berta und der Tochter gebeichtet.
Wurde getröstet und solle mir keinen Kopf machen. Sie würde gleich Morgen früh, vor der nächsten notwendigen Dröhnung zur Apotheke gehen.
Die ganze Woche ging mir diese Tasche nicht aus dem Kopf und habe immer wieder nachgesucht, ohne Erfolg.
Gestern komme ich wieder bei Berta vorbei und ihre Tochter berichtet, das Utensil sei wieder aufgetaucht. Die Apotheke hätte sich gemeldet, weil eine „mobile“ Pflegerin den Beutel bei einer anderen Omi gefunden hätte, welche aber nichts mit „Zucker“ am Hut hätte und gab die Tasche bei der Pharmazeutin ab.
Ein Telefonat später hatte ich die Finderin an der Strippe und erkundigte mich, wo sie das Objekt entdeckt hätte. Sie sagte einen Namen, aber den kannte ich nicht. Ich fragt nach der Adresse:“BINGO!“
Dort wohnt das Irmchen! Und die saß neulich neben der Berta bei mir im Sprinter. Und da ging mir ein Licht auf. Das Irmchen war immer ziemlich neugierig und war immer gespannt, was wohl in dem häßlichen gelben Sack enthalten sei. Und da hat sie Situation ausgenutzt um zu klauen!
Nun, ich hänge das Teil jetzt immer an den Schaltknüppel, damit so etwas nicht wieder vorkommt. Einen Sack Flöhe hüten ist einfacher, als eine Hand voll dementer Senioren ums Eck zu fahren.
1 Paar Handschellen schafft vielleicht Abhilfe … 😉
Mittlerweile habe ich schon einen Notkoffer für meine Oldies!
– Handschellen, natüüüürlich
– Wasserfeste Sitzunterlagen
– Türöffnungswerkzeug
– Abschließbare Gurtschlösser
– Spucktüten ( Nein, nicht wie ihr es gewohnt seid. Diese werden über den Kopf gezogen, damit ich nicht von Hinten angespuckt werde!)
– CD mit Liedern von Marika Röck und Heinz Rühmann (Zur Beruhigung, wenn die Schranken in Stubben mal wieder nicht funktionieren!)
– Tresor für mitgebrachte Arzneien uvm.