Die lachende Zentrale

Donnerstag, 16:00, ich war pünktlich zum Dienstantritt in der Kontrollzentrum. Es herrschte etwas Unruhe, die Computertechnik wollte keine Emails mehr senden!

Die Kollegin an der Konsole teilte mir einen Wagen zu, nannte mir die erste Tour und bot mir Kaffee an, ich hätte noch etwas Luft.

Am zweiten Terminal sass ein IT-Spezialist und murmelte vor sich hin, während er verschiedene Suchanfragen bei Google eingab. Anscheinend hatte er keinen Plan und dort noch nicht die gewünschte Antwort gefunden, denn er moserte immer lauter bei seinem Zwiegespräch mit sich selbst:

„Nein, so kannst du das nicht machen.“

„Warte mal, ahhhh, neeiiiiiin.“

„Das ist schwierig.“

„Outlook hat da einen Fehler, vorhin lief das noch, ich habe nichts geändert.“

„Nein, das hatte ich schon, das funzt nicht!“

„Ob ich das noch schaffe? Ich hab um 5 Feierabend!“

„Bla, blub, Blaaaaaaaaaaaaaaaah!“ usw.

Die Telefonistin  hatte reichlich zu tun, denn um diese Zeit ist immer reichlich Kundenvolk auf der suche nach einem Taxi. Von der Klinik oder dem Arzt, von der Arbeit, vom  Shoppen oder vom Sport. Es soll schnell gehen. Die Kollegin lief gerade zur Hochform auf, als sie ihren Drehstuhl herum riss, bei 180 Grad ein „Full Stopp“ machte und hinüber rief:

“ Können sie etwas leiser telefonieren, bitte, ich habe auch „Dinge“ zu erledigen!“

Binnen eines Bruchteils einer Sekunde verstummte der Fenster-Weichwaren-Spezialist, seine Birne lief rot an!

Für mich der Zeitpunkt das Weite zu suchen, bevor mir vor Schadenfreude der Schädel explodierte!59674277

 

 

Stopping!

Die Bewohner des Cuxlandes sagen dem Taxifahrer ihre Adresse nicht. 

Niemals!

Sie haben gern die Fäden im der Hand und sagen an:

„Hier links, da rechts, nein doch links, weiter gerade aus!“ Usw.

Den Zenit erreichen diese fleischgewordenen Navis dann immer kurz vor dem Ziel. 

Folgendes könnte sich im Taxi abspielen, davon ausgehend, die reale Entfernung betrüge 300m.

  • Da vorn halten! Nein, hier doch noch nicht!
  • Haaaaalt!
  • Noch 500m! –> Frau
  • Noch 150m! –> Mann
  • Hinter der Ampel kannste anhalten! Zählen ausgeschaltete auch mit?
  • Dort, wo Licht brennt! Nein noch eins weiter! Weiter!

Sagt ihr an oder nennt ihr die Adresse? 

Mittlerweile erschrecke ich mich immer, wenn ein Fahrgast Strasse und zusätzlich die Hausnummer nennt. Machen nur Auswärtige oder Meuchelmörder! 

AST – Sammeltaxi

Im Cuxland setzt sich als Ergänzung/Ersatz zum Linienbus im Kurzstreckenbereich immer mehr das Sammeltaxi durch. Mitte des Jahres wird die komplette südliche Hälfte des Landkreises abgedeckt sein. Deshalb werde ich zukünftig eine eigene Abteilung für dieses Verkehrsmittel einrichten und so viel Information wie nötig bereitstellen.

Ich bin ein absoluter Befürworter der Beförderungsart Sammeltaxi! Im Gegensatz zum Bürgerbus bietet sie genügend Individualität und Flexibilität, um ggf. Privatautos im Nahbereich zu ersetzten.

Dazu hatte ich mich schon hier und hier ausgelassen!

 

Jetzt geh ich Informationen sammeln, bis Morgen!

Da denkste dir Nichts…….und dann … ! (5)

5. Teil und Ende

Wie von Geisterhand getragen erreichte ich den Abzweig Richtung Heimat. Weil bis hier hin Alles prima geklappt hatte, bog ich in den Pfad ein, der direkt auf mein Häuschen zuläuft.

Meinen Gedanken freien Lauf lassend, wurde ich erst wieder wach, als wenige Meter vor mir der Boden hochspritzte und ein dumpfer Knall zu hören war.

„Volle Deckuuung!“

Mein Atmen hatte ich seit Minuten auf die Eustachische Röhre reduziert, um nicht durch das Geräusch entdeckt zu werden. Den Trick habe ich selbst erfunden und er ist einfach zu erlernen. Man beginnt beim Üben mit dem Ausatmen.

– Etwas Luft im Rachen behalten
– Nase zuhalten
– durch die ER ausblasen

Das Einatmen erkläre ich beim nächsten Abenteuer!

Es beginnt zu regnen.

„Schleim!?“

Das Hecheln des über mich gebeugten Drahthaares ließ meine Glieder krampfen. Ich täuschte den Tod vor.

„Auuufhören, aufhören!“, brüllte ich den Jägersmann an, als er mir mit gestaffelten Ohrfeigen, 3 Links, 3 Rechts, wieder zurück unter die Lebenden half.

„HerrTaxifahrer, was machst du nur für Sachen, ich hatte mich so auf eine fette Sau gefreut?!“

Er griff mir unter die Arme, trug mich zu seinem Wagen und brachte mich die letzten 30 Meter bis vor meine Haustür!

Etwas geschafft betrat ich den Flur und lies mir von unseren Felltieren die Wunden lecken, bis ich endlich Morgens um 5 völlig verzückt und überwältigt von den Erlebnissen in der Dusche einschlummerte.

Und die Moral von der Geschichte?

Gelegentlich etwas Benzin in seinen Privatwagen tanken, dann braucht man zum Feierabend um 1:00 nicht laufen, weil der Motor kurz hinter Rebiens „Goldener Aue“ das Stottern anfing und abstarb!“

Ende der Geschichte…!

Hat sie Euch gefallen?

Da denkste dir Nichts…….und dann … ! (4)

Teil 4

Da ich diesen Weg nur ohne Bestie kannte, blieb mir ein Umweg durch eine Liguster-Hecke, über einen Graben und eine Weide, als zweite Wahl, aber immerhin, es konnte weiter gehen. Gedacht, getan!

Nachdem ich das pieksende Buschwerk gemeistert hatte, – musste nur meine Kopfwunden , der Stacheln wegen notdürftig mit einem Socken verbinden – durchwatete ich den Graben.
In seinem Morast verlor ich einen Schuh. Zum Glück den, wo der Socken noch da war!
Die mit Stacheldraht eingezäunte Wiese war keiner Rede wert. Wollte meine Beinkleider für den Sommer sowieso auf den „Used Look“ umstellen. Jetzt bräuchte ich nicht mehr mühevoll so kleine Löcher reinschneiden!

Eine kurze Pause. Wieder denken!

Durchsuche meine Jacke. Ergebnis:

– 1 Liter Pfandflasche, leer
– Kaugummi, lässt sich aber gerade nicht vom Futter lösen
– Ladekabel vom 3GS (manmanman, was hatte ich danach gesucht)
– Rollerschlüssel, kann weg, hab keinen Roller mehr
– Caprisonne, Strohhalm fehlt

Binnen 5 Minuten hatte ich eine Ecke des Beutels angeknabbert. Dabei musste ich so doll festhalten, das mir die Hälfte mitten ins Gesicht spritzte, als die innere Beschichtung nachgab.

Ich trank die Neige und meine Lebensadern füllten sich auf wundersame Weise!

Fortsetzung folgt!

Da denkste dir Nichts…….und dann … ! (3)

Teil 3

Der kürzeste Weg führte durch die Kampstrasse, der Straße am Ortsausgang weiter folgend bis nach Dorfhagen. Wenn ich dort jemals ankäme, wäre die Hälfte geschafft.

Voller frischem Elan schritt ich voran und erreichte die Abkürzung über den Waldweg ohne Zwischenfälle.

Schwarz, alles schwarz!

Einer Fledermaus gleich orientierte ich mich am Schall. Die Biogasanlage im nächsten Dorf zeigte mir die Richtung an, ihr Generator wandelte gerade Scheisse in Strom, mit einem mächtigen Getöse. Die Tür zum Umformerhäuschen klapperte dazu im Takt.

„Hier möchte ich nicht wohnen. Zuviel Bio!“

Es lagen noch höchstens 100 Meter zwischen mir und der L 135 (Alte B6), da , ich kann es gar nicht korrekt wiedergeben, stürzte von Rechts eine mörderische Furie aus dem Gebälk eines kollabierten Heuschobers!

Ein Hofhund, wenigstens zwei Mann hoch raste auf mich zu, drohte mich in einem Zuge einzuatmen. Gerade blitzten seine spitzen Reiszähne vor meinem Antlitz auf, als sich die Kette, mit der er an der Leine lief, scheppernd spannte, seinen Sprung beendete und er jaulend im Delta der Ausflüsse des Misthaufens landete. Aber ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Machtbereich umfasste den gesamten Weg, bis zum Gebäude gegenüber.

„Rückzug!“, ich musste denken.

Fortsetzung folgt!