Schnee und so

Diese Tage schneit es ja hin und wieder, oder es wenigstens so ähnlich. Landauf, landab ist nun zu lesen, wie grausam die Natur doch sei, uns mit dieser weissen Pracht heimzusuchen.

Ich finde Schnee toll! Egal wie viel, Hauptsache flächendeckend. Und im Gegensatz zu vielen anderen Autofahrern macht mir das fahren dann 20 x so viel Spaß wie auf normaler Piste! Wer nicht mit Glätte klar kommt, dem empfehle  ich dringend am Abend einen leeren Parkplatz aufzusuchen und verschiedene Manöver auszuprobieren. Nur so lernt man die Reaktionen seines Autos richtig einzuschätzen!

Es schneit gerade in diesem Moment und ich freue mich wie ein „Schneekönig“ auf die Arbeit!

Bremsen-Rutschen-Driften-Schleudern, ich kommmmeeeeeeeeee!

Bitte nur kommentieren, wenn du auch eine schnee-süchtig bist!

Tanzstunde

*DingDong**hämmer**klopfklopf*

Es ging gegen 23:00, als ich beim „Griechen“ vor der Tür stand. Eigentlich sollte er um diese Zeit noch geöffnet haben. Hatte er aber nicht!
In meiner Not schlug ich fast eine Scheibe ein!

Endlich tauchte er auf, blinzelte zwischen Aufklebern und staubigen Gardinen hindurch. Obwohl er mich erkannte, winkte er ab. „Küche ist kalt, alle zu Hause!“
Ich brüllte ihn so laut ich konnte an:
„Mach sofort auf, es geht um Leben oder Tod!“

Zögerlich kam er meinem Befehl nach. Geschickt schlüpfte ich unter seinem Arm hindurch, mit dem er die Tür aufhielt und gleichzeitig als Barriere benutzte.

Ich bewegte mich seitwärts, wie eine Krabbe, im „Katmandu-Quickstepp“***an der Küche vorbei und verschwand im Dunkel des Flures.

Er schloss schnell wieder ab und rief mir nach:
„Verfolgt dich Jemand?“

„Im gewissen Sinne ja, es ist „Montezuma“ ,er will sich an mir rächen!“

Die Sitzung im Fliesenzimmer brachte das erwartete Ergebnis! Einstimmig grinste ich über beide Backen, entschuldigte mich für die Störung und nahm unverzüglich und erleichtert die Arbeit wieder auf.

Wie sprach schon der Chef „Hannibal“ des A-Team so Weise:

Es ist Wunderbar, wenn ein Plan funktioniert!

***Kürzester Weg zur Toilette.
Schrittfolge: Slow, quick-quick, slow, usw. Mit dem rechten Fuß zuerst!

Parallaxefehler

Ein Ehepaar, mit reichlich überdimensionalem Gepäck, kehrte aus dem Urlaub in der Karibik zurück.

Als wir in ihr Heimatdorf einfuhren, ergab sich folgender Diskurs zwischen den Beiden:

„Oh, schau mal, Schatz. Es hat hier so dolle geschneit, die mussten sogar Schnee schieben!“

„Mausi, Morgen ist Donnerstag!“

„Äh, is klar, ich sprach aber von den Schneehaufen, was hat das damit zu tun!“

„Mausi, gegen Mittag sind die „Schneehügel“ weg. Donnerstags werden doch die Wertstoffsäcke abgeholt!“

KF*

*KF, das ist die Abkürzung für Krankenfahrt, wie ich sie auf meinem Schicht-/Tourenzettel eintrage. Meistens läuft das Taxameter nicht, es wird eine Pauschale mit der Krankenversicherung abgerechnet, die Buchhaltung ermittelt die Entfernung und rechnet den Betrag aus.

KF’s habe ich sehr selten, die Termine bei Ärzten und Kliniken sind in der Regel Tagsüber, außer bei einigen unserer Dialysekunden.

Nun, um 19:00 holte ich eine Fahrgästin (über 70) ab, es ging zur Bestrahlung zum Klinikum Reinkenheide. Die Fahrzeit betrug um diese Uhrzeit 50 Minuten, hin und zurück, zuzüglich 20 Minuten Wartezeit an der Klinik.

50 Minuten!

Genug Zeit für Smalltalk. Das Wetter.Der Zaun, welchen der Nachbar einfach einriss. Die Katze, welche nach meinem Klingeln an der Tür zusammen mit mir auf die Öffnung gewartet hatte.

Diesen Teil hatten wir schon vor erreichen der Landesstraße ad Acta gelegt!

Bequem zurück gelehnt, Sitzheizung auf Stufe 2, gedachte ich die Dame hochherrschaftlich – ich beschrieb diesen Fahrstil vorher schon – zu chauffieren, denn unser Zeitbudget war reichlich.

Die Dame hatte Anderes vor!

Wie zu Beginn meiner Taxi-Karriere, als ich viele Patienten fuhr, geschah wiederholt das Unvermeidliche. Sie brachte mich auf den aktuellen Level ihrer Anamnese, nebst derer ihrer nächsten Angehörigen.

Ich erfuhr alles über die verschiedenen Krebsarten, welche sie heimgesucht hatten und die dazu angefachten Therapien. Seit 6 Jahren wäre sie schon dabei und nun an einem Punkt, „wo sie lieber sterben, denn Leben wolle“.

Das ist dann immer der Moment, wo mein Mitgefühls-Puffer überläuft, ich glasige Augen bekomme, nach Worten ringe und mich anstrenge gefühlvoll darauf einzugehen, ohne Aufdringlich zu erscheinen.
Vollends an den Rand der Traurigkeit brachte sie mich mit dem Hinweis, ohne den Wunsch ihrer Kinder, „sie bräuchten sie noch“, würde sie schon lange nichts mehr gegen die Krankheit unternommen haben.

Vor zwei Wochen feierte mein „Alter“ seinen 87.ten und wir hatten ein ähnliches Gespräch. Er ist nicht Todkrank, aber der Überzeugung, genug gelebt zu haben und er wolle nun nicht mehr die täglichen Gliederschmerzen und Unbill seiner Unbeweglichkeit ertragen. Und da war die Parallele zu meinem Fahrgast. Ich beschwor meinen „Daddy“ bitte nicht aufzugeben, denn „ich bräuchte ihn noch“!

Er ist mein letzter lebender Vorfahr. Ich muss noch so viel von ihm erfahren, das kann dauern. Und wenn ich „nach Hause“ in den Harz käme, und er wäre nicht mehr? Ein Teil meiner selbst wäre ausradiert!

Irgendwann wird der Abschied kommen. Ich hasse es, darüber zu spekulieren!

KF’s hinterlassen Kratzer, die Spuren glätten sich jedoch beizeiten und das Leben fließt wieder in seinem gewohnten Bett!

Ich wünsche Euch einen gefühlvollen Tag!

Völlig überholt!

Um Polizei-Technisch immer auf dem Laufenden zu sein, habe ich die Polizeimeldungen der Inspektion des Landkreis Cuxhaven bei Presseportal abonniert.
Ein bis zweimal täglich gibt es Informationen über Unfälle, Einbrüche oder Blitzerwarnungen.
Vorhin schneite folgende Meldung herein, welche sehr lustig formuliert war:

Verkehrsunfallgeschehen im Bereich des PK Langen

Am 16.01.15 Uhr gegen 19.15 Uhr ereignete sich auf der A27 in Höhe der AS Hagen in Fahrtrichtung Cuxhaven ein Verkehrs- unfall. Eine 59-jährige Bremerin leitete mit ihrem PKW einen Überhol- vorgang ein, um einen LKW zu überholen. Dabei übersah sie einen im Überholvorgang befindlichen 35-jährigen Hamburger, der sich mit seinem PKW bereits im Überholvorgang befand. Ein Mitinsassin wurde leicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden von ca. 8500,- Euro.

Taxi-Tarif-Erhöhung für den Landkreis Cuxhaven

Der neue Taxi-Tarif für den Landkreis Cuxhaven ist genehmigt und tritt ab 1.2.2015 in Kraft.

In Klammern die bisher gültigen Zahlen(Tariferhöhung von 2013):

1. Grundpreis € 5,00. Darin enthalten ist eine Fahrstrecke von 800 m (1400 m) oder eine Wartezeit von 195 s (342,7 s).

2. Entfernungsabhängiger Preis: 0,10 € für 47,62 m (58,82 m) (entspricht € 2,10 (€ 1,70) pro Km)

3. Großraumtaxi-Zuschlag: € 5,00 werden einmalig pro Tour fällig, wenn ein Großraumtaxi bestellt wurde und mehr als 4 Personen mitfahren.

4. Wartezeiten, die durch den Fahrauftrag begründet sind, wird je 11,61 s  (14,4 s) ein Entgelt von € 0,10 fällig (entspricht € 31,00 (€ 25,00) für eine Stunde).

 

Formel zur Ermittlung des Fahrpreises:

Beispiel: Disco-Tour für 8 Personen von Loxstedt ins Pam Pam in Hagen

Größere Kartenansicht

Die Entfernung beträgt 16,4 km.

(((16,4 – 0,8) * 2,1)+5) + (wenn( 8 > 4 ;5;0))= €42,76 Neuer Preis ab 1.2.2015

(((16,4 – 1,4) *1,7)+5) + (wenn( 8 > 4 ;5;0))= €35,50 Alter Preis vor 1.2.2015

 

Durchblick

Gestern hat es auf der ganzen Welt fürchterlich geregnet, es war dunkel, kalt und windig. Überall wo ich hin kam, das selbe Drama.

„Oh, das ist aber ein schlechtes Wetter, dieser Regen…..blablaba!“, jammerte ein Fahrgast nach dem nächsten.

Meine Standardantwort:

„Also, das kann ich nicht nachvollziehen, ich hab es schön warm hier im Wagen, nur das nervige Türen aufhalten verdirbt mir den Spaß!“

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Allerdings bekam ich dann am frühen Abend die Quittung für meine Bosheiten. Der Scheibenwischer löste sich mit seinem Gestänge von seinem Antriebsmotor und ich musste noch einen Fahrgast ausliefern, bevor ich dann im Blindflug zur Zentrale schlich.

Für meinen Teil werde ich jetzt wieder ganz normal über das Wetter reden, so wie das die Fahrgäste gern haben. Bevor wieder etwas auseinander fällt!

 

Arbeitswegbewältigungshilfsmittelprobleme

Keine Ahnung mehr, wo ich das gelesen hatte, aber es musste bei Ednong gewesen sein. Er fand es „kurios“, das Taxifahrer andere Verkehrsmittel als Taxis benutzen würden, um zur Arbeit zu kommen!?

„Wenn ich Abends als letzter Feierabend mache, wer könnte mich dann Heim fahren?“

Mein derzeit präferiertes Verkehrsmittel ist „Poli“. Gerade volljährig geworden, blickt er doch schon auf soooo viel Lebenserfahrung zurück,weil er ist schon 4x um die Welt gereist ist, jedenfalls steht es so in seinem Tagebuch. Sein Herz schlägt fein im 4-Takt, ohne jemals auszusetzen, es sei denn, ich sorge für eine Pause. So ist sein Kardiologe zufrieden, wenn ihm der Internist regelmäßig einen Aderlass verpasst, nicht ohne den Verlust später durch feinstes, Saudisches Erdöl-Raffinat zu ersetzen!

Letztes Jahr hatten sich die Nachbarn beschwert. Da ich meist nach Hause kam, wenn sie schon schliefen, erzürnten sie sich jedesmal, wenn ich in das Dorf einfuhr. Da Poli unter einer chronischen Perforation seines Endstückes litt und laute „Pümpse“, anstatt von leisem Schnurren von sich gab, war ein Stop bei „Pit“ notwendig. Dieser Gastroenterologe, spezialisiert auf unkontrollierte Abgase, stellte eine erschütternde Diagnose.

„Es lohnt sich nicht mehr!“

Poli ward daraufhin sehr niedergeschlagen. Erst die peinlichen Explosionen, nun auch noch „Rost im Übermaß!“, so dieser arrogante „Pit“!

poli

Polo (Poli) 6n, mit Kurbeldach, verstellbarer Außen-Rückspiegel auch Rechts, automatische Sicherheitsgurte Fahrer und Beifahrer, Innenspiegel manuell Abblendbar, Radio

Es gab noch eine Möglichkeit, Polis Leben wieder einen Sinn zu geben. Wir konsultierten den Besorgungsgott, den Kollegen Taxifahrer $nuschler. Der $nuschler zögerte nicht lange, zückte sein Handy und telefonierte. Und telefonierte. Uuuuund telefonierte, legte auf.

„So, nun hört mal zu. Der neue Auspuff liegt Morgen bei „Hofmeister und Meincke“, im Fischereihafen, 20 % Rabatt. Das Öl und einen Filter holst du an der Esso-Tanke. Sage das du vom $nuschler  kommst, dann wird es billiger. Den Wagen holt dann der $chirurgfüraltemodelle ab. Pack alles in den Kofferraum und den Autoschlüssel unter das linke Vorderrad.  Abends ist das Wägelchen wieder vor deiner Haustür!“

Und als ich dann auch noch den Preis für die Operation, incl. Krankenfahrt und Narkose, erfuhr, war ich vollends aus dem Häuschen. Für den Gegenwert von 5 Flaschen Chantrè sollte Poli wieder der „Alte“ werden!

Als ich am Tag „X“ nach Hause kam, begrüsste mich der frisch gewaschene Poli mit einem weichen Auspuff-Puffern und dankte es mir mit weiteren 10.000 Km unfallfreien Fahrten. Und jetzt haben wir auch keine Angst mehr vor dem Sommer, wenn der Sensenmann TÜV vor der Tür steht.“Hoffentlich bohrt er nicht wieder so tief in meinen Holm!“, regte sich Poli gleich wieder auf. Aber da konnte ich ihn beruhigen, denn vorher würden wir zur Prophylaxe bei $chirurgfüraltemodelle gehen!

P.S. Alle meiner bisherigen Fahrzeuge hatten Namen. Sogar mein Fahrrad (Faradi)! Sie besitzen schließlich eine eigene Seele und wollen mit Respekt angeredet und behandelt werden! So, jetzt fahr ich zur Arbeit. Dort warten Sprinti,Benzi und Passati!

Desweiteren bin ich schon zur Arbeit gefahren mit:

  • Taxi (manchmal durfte ich eines mit nach Hause nehmen)
  • Sammeltaxi, kombiniert mit Bahn (zu Teuer)
  • Fahrrad (zu anstrengend)
  • Motorroller (zu gefährlich, bin im Februar 2011 morgens bei der Heimfahrt darauf eingeschlafen und hinter Harrendorf, Richtung Ohlenstedt in einen Graben gefahren, echt!)
  • Kollegen $nuschler (Fahrgemeinschaft am WE, Nachtschicht)