Mitten ins Gesicht!

Der heiße Feger stieg in der Bieberstadt zu und sie wollte musste in einen etwas abgelegeneren Dorfteil. Sie sei der Liebe wegen hier gelandet. Ihre Mom hatte sich beziehungsmässig umorientiert und sie quasi zwangsumgesiedelt.
„Was gibt man nicht alles für ein Smartfon, Flatrate und Dach über dem Kopf, wenn auch mitten in den Wicken!“

Irgendwie drehte sich das Gespräch um unsere Gewohnheiten bei der Smartfon-Nutzung.
Ich konnte durch umfassendes Wissen und passende Bonmots zu Facebook und Twitter punkten, was die „Seute Deern“ dazu veranlasste mir etwas Feedback zu geben:
„Sagen sie, HerrTaxifahrer, was haben sie denn so gelernt. Sie wirken so intelligent, nicht so wie andere Taxifahrer, die wortlos unterwegs sind?! Manchmal schaue ich dann doof aus dem Fenster und frage mich, was der Grund für die Schweigsamkeit sei!“

Meine Schüchternheit konnte ich wie in meiner Teenager-Karriere nicht verbergen und die Schamesröte zog ganz langsam über mein Antlitz.

Eine Abriss der Kurzfassung meines Lebenslaufes reichte, um ihren Wissensdurst diesbezüglich, wenigstens für Heute, zu stillen.

Um ein Haar hätte ich eine neue Kollegin gewonnen. Denn so als Studentin könne sie jeden Euro gebrauchen. Da wäre Taxifahren doch klasse.
Leider wird nichts draus. Sie hat das vorgeschriebene Alter noch lange nicht erreicht, aber wer weiß, in 2 Jahren vielleicht!

Ich gab ihr dann noch gepetzt, das ich einen regionalen Taxiblog betreibe. Sie schriebe Krimis, so richtig spannende Gassenhauer. Vielleicht bringt sie was mit einem Taxi zu Papier m Display, dann könnte ich es hier vorstellen!

Bin gespannt, ob du wirklich reingeschaut hast 🙂 !?

Großraum-Taxi

Wenn mein Chef mit einem glänzen in den Augen aus der Zentrale schreitet, ist es fast sicher, das er spätestens mit Ablauf einer Nacht in einem niegel-nagel-neuen Taxilein auf den Hof fährt!

So auch diese Tage wieder geschehen, als ein kratzerloser, in schönstem roten Lack erstrahlender Sprinter vorfuhr.

Ein typischer Tagesablauf für den Taxibus:

  • Schüler im Südkreis einsammeln und zur Schule nach Debstedt oder Bederkesa bringen
  • Rollstuhlfahrer zur Ergo-Therapie
  • Rollis zur Lebenshilfe
  • Senioren einsammeln und zur Tagespflege nach Bokel bringen
  • Rollstuhlfahrer von der Ergo abholen
  • Schüler, Lebenshilfe und Senioren nach Haus fahren
  • Nachts Teenager, Partygruppen zur Disco fahren und abholen

Der Einsatz von Bussen hat sich im urbanen Bereich bewährt. Bedingt durch die großen Entfernungen zwischen Wohnort und z.B. Therapieeinrichtungen oder Discotheken konnten der Einzugsbereich und Kundenstamm erweitert werden. Gerade am Wochenende zur Nachtzeit sind Discotouren bis zu 40 Km Entfernung an der Tagesordnung, die Kosten für die jungen Leute halten sich in überschaubaren Grenzen. Der Zuschlag für Rollstuhlfahrten beträgt € 10,00, der Zuschlag ab 5 Mitfahrer € 5,00.

Gelegentlich kommen auch noch Flughafen- oder Bustransfers dazu, für Personen mit überdimensionalem Gepäck. Auch ein Trip zur Reeperbahn oder zum Fischmarkt nach Hamburg lässt sich durchaus rechnen! Hin- und Rückfahrt incl. 4 Stunden Wartezeit des Fahrers können schon ab ca. 320,00, je nach Startort in unserem Fahrgebiet durchgeführt werden!

Es kommt auch vor, das einzelne Personen transportiert werden, aber nur bei entsprechender Nähe zum Fahrgast, wenn die Anfahrt einer Limousine nicht lohnt oder keine verfügbar ist.

Goldesel 3.0

Visionär
Berlin
Startup
Taxicard50
Hahahahahahaha!

Wieder einer, der mit einer dummdreisten Masche an unsere Kohle möchte!

Dank eines Artikels bei Heise hab ich wieder etwas mehr begriffen, warum die sogenannten Startups an unheimlich schnellem Erfolg interessiert sind.

Was am Ende für den Dienstleister, Produzenten, Käufer oder Konsumenten heraus springt, ist völlig irrelevant! Hauptsache es lässt sich mit einem ordentlichen Batzen Geld eine Branche in Unsicherheit zu wiegen und innerhalb bestehender Strukturen Misstrauen zu sähen. Reale Erfolge sind nicht erforderlich, solange Investoren durch aggressive Marketingstrategien bei der Stange gehalten werden.

Tja, wenn das klappt, müssen die Initiatoren nur rechtzeitig zu einem überhöhten Börsenkurs verkaufen.

Und täglich kommen irrwitzige Vorhaben auf den Markt. Schaut beim nächsten „Tellerwäscher“ einmal genau zu. Ihr werdet die Masche erkennen und zukünftig besser beurteilen können, ob es bei einem Projekt um eine künstlich aufgeblähte Blase, oder eine ernsthafte Unternehmung handelt!

Einfach googeln, was die Ideeninhaber schon alles Versucht haben. Das öffnet in der Regel schon die Augen.

Eure Einschätzung?

Booomptschhhhhh!

Fuhr auf den Parkplatz der Dorfkneipe um zu wenden.
Plötzlich ein dumpfer Knall. Ich hatte mit dem rechten Vorderreifen ein Glas überfahren!
„Das macht den dicken Reifen eines Sprinter nichts aus!“, dachte ich und setzte mein Vorhaben in die Tat um.
Ich hielt am Fahrbahnrand und sah meine Fahrgäste schon auf mich zu schreiten.
Gleich der Erste rief aus und zeigte auf meinen Reife :
„Ey,Taxifahrer, du hast einen platten Reifen. Aber nur unten, von oben ist er noch schön Rund!“
Zum Glück waren es nur wenige Meter zur Zentrale. Ich sitze jetzt in einem Ersatzwagen und schreibe es für euch auf.
Noch 2 Stunden müssen die Pneus des Mercedes Kombi halten 🙂 , denn um 6:00 ist Feierabend!

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Sharing Economy in the Countryside (1970’s)

Langsam krieg ich ’nen Hals!

Da brüstet sich ein sogenanntes Startup-Unternehmen mit der Erfindung einer preiswerten Mitfahrgelegenheit! UBERPop……

Dabei hatte ich bei dieser Wortwahl eher an billigen Sex gedacht und nicht ans Auto fahren!

Egal. In meiner Sturm- und Drangzeit -vor dem Führerscheinium – war ich auf alternative Verkehrsmittel angewiesen. Zu dieser Zeit war „Alternativ/er“ ein Schimpfwort, so wie Penner, Rowdy oder Asozialer.
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Und so stellten wir uns seinerzeit einfach an die Straße, die zum Ziel unseres zukünftigen Seins und Wirkens führte, ausgerüstet mit einem schüchternen Lächeln und dem von Facebook abgekupferten „Like-Daumen“. So harrten wir der Dinge, bis einer der vorbei Rasenden uns mit auf die Reise nahm!

Bezahlen stand überhaupt nicht zur Debatte, es war sogar eine Ehre, sogenannten „Anhaltern“ die Mitfahrt zu ermöglichen. Einzig eine höfliche Bedankung war die nötige Währung. Und auch damals wurden schon Mal Getränke/Snacks gereicht. Zwar kein Wasser und Bonbons, wie bei Uber in Frankfurt, stattdessen Bier und Gras!
Und manchmal sind wir einfach zu der Party mitgefahren, zu der unser Fahrer wollte…,perfekt!

Das war die einzig wahre, preiswerteste und ehrlichste Mitfahrgelegenheit aller Zeiten!

Und wenn gar Nichts mehr ging, hab ich einfach die Kreidler von unserem Mieter (Dieter) für die Nacht geklaut ausgeliehen. Musste nur genügend nachtanken, damit es nicht auffiel! Er brauchte die nur Tagsüber zur Arbeit und zurück.

Und dabei ist es nicht geblieben. Wir Jungs in unserer Clique teilten uns zeitweise auch die Freundin und wenn nötig auch die Zigaretten.

„Sharing“ vom Feinsten, :-)!

Übrigens:

Der Untergang der ersten unkommerziellen Mitfahrgelegenheit wurde durch Verleumdungskampagnen der Auto-Lobby eingeläutet! Es wurde unablässig von betrunkenen, rasenden, unterversicherten, vergewaltigenden, ausraubenden Monstern auf Rädern berichtet!
Selbstredend wurde auch bei den Autofahrern Misstrauen gesäht, so das das Reisen auf dem Daumen aus der Kulturlandschaft verschwand!

Bücher-Zelle

In einigen Dörfern unseres Landkreises wurden ehemalige Telefonzellen restauriert, verschönert und wieder aufgestellt!

Allerdings nicht, um sich wie früher einmal mittels Festnetz zu unterhalten, sondern um den Innenraum nach lesbarem zu durchstöbern. Das fantastische an der Sache ist, das das Ausleihen völlig unkompliziert ist und zudem nichts kostet. Einfach , sofern man fündig wurde, das begehrte Büchlein mitnehmen! Sogar behalten dürfte man die Werke. Wer möchte, kann so seine „ollen Kamellen“ im Austausch hier lassen, aber in Maßen, nicht zum entsorgen. Die Nachfolgenden Bücherwürmer sollen ja auch noch eine ausgewogene Kost erhalten.

Für mich ist es sehr praktisch, das z.B. diese Zelle direkt an der Haltestelle Lindenbruchstrasse in Rechtenfleth liegt.

Während ich auf Fahrgäste warte, kann ich jetzt ein wenig stöbern. In meine Tasche habe ich schon ein Buch für den Umtausch gesteckt. Mal sehen, was ich dafür mitnehmen werde?!

Ach…eben habe ich eine Liste entdeckt, wo weitere Bücherschränke stehen. Vielleicht auch in deiner Nähe?