School’s Out!

Heute Nacht steigt im Pam die Party zum Ferienbeginn. 

Gleich die erste Tour ließ erahnen, welch Geistes Kind die Fahrgäste sein werden. Nämlich die Kinder des Weingeistes, aller Art und Konzentrationen. 5 Minuten nach Start des Taxameters hatte sich endlich der Letzte angeschnallt, 500 m war die Strecke, als einer die seitliche Schiebetür während der Fahrt öffnete und last but not least dauerte es 15 Sekunden bis er von der Fahrt ausgeschlossen, wie ein Kleinkind strampelnd und stampfend, am Straßenrand zurückblieb!

Gut, das ich nur die normale Schicht bis 01:00 hab!

Noch einmal am Rande:

Die Eltern der meisten 16-17 jährigen Teens wissen nichts von dieser Party, weil nicht sie, sondern die Kids die „Muttizettel“ genannte Vollmacht selbst unterschreiben. Die Kinder müssen nur einen 18-Jährigen finden, der so blöd ist, die „Aufsicht“ zu übernehmen. Name eintragen und Zack, fertig ist die Disconacht bis morgens um 5!

Die Jugend von Heute….

…ist lange nicht so phlegmatisch, wie oft kolportiert.

Das beste Beispiel lieferte eine junge Dame bei der vorletzten Tour am Sonntag Morgen. Ausgangspunkt der Unterhaltung war, wie leider so oft, der Fahrpreis.

„Das wird aber teuer! Warum läuft das so schnell!?“, fragte mich die Melli.

„Ein Kilometer kostet € 1,70. Je schneller ich fahre, desdo flinker wechselt die Anzeige. und wie hoch der Preis ist, legen die Behörden fest!“, erklärte ich.

„Doofe Politiker! Die Andreas Merkel ist sowieso nur eine Puppe!“, raunzte Melli.

„Was meinst du mit Puppe. Die hat doch eher keinen so knuffigen Körper?“

„Nee, so eine, wo Fäden dran sind, die andere in der Hand haben, außerdem sollten die Abgeordneten nicht immer nur so alt sein!“

„Ahh, eine Marionette…! Was würdest du denn ändern, so als Bundeskanzlerin und das ganze 365 Tage im Jahr, immer unter Beobachtung. Nichts mit Shopping oder Disco?! „

“ Zuerst würde ich die Maut einstanzen. Die Arbeit müssen die Minister für mich machen, ich sage dann nur Bescheid. Dann habe ich noch genug Zeit mein Geld auszugeben. Außerdem würde ich das nur 4 Jahre machen und dann kündigen! Als nächstes würde ich den Alkohol verbieten, da werden alle immer so aggro. Statt dessen rauchen dann alle Marijuana, da sind alle brav, liegen in der Ecke und tun keinem etwas, während sie den Trip geniessen!“

Langsam kam sie in Fahrt, formte ihre Hände schon einmal probehalber zur „Raute“ und legte dann noch richtig einen drauf.

„Alle Teenager sollen sich 10 Stunden sozial engagieren. So mit alten Leuten oder Behinderten, damit die den Respekt lernen! Jede Woche 10 Stunden, bis die 21 Jahre alt sind!“

„Liebe Frau Kanzlerin, vielen Dank für ihre Zeit!“, ich werde sie im Auge behalten.

„Ey, HerrTaxifahrer und sie werden Verkehrsminister!“

Mitten ins Gesicht!

Der heiße Feger stieg in der Bieberstadt zu und sie wollte musste in einen etwas abgelegeneren Dorfteil. Sie sei der Liebe wegen hier gelandet. Ihre Mom hatte sich beziehungsmässig umorientiert und sie quasi zwangsumgesiedelt.
„Was gibt man nicht alles für ein Smartfon, Flatrate und Dach über dem Kopf, wenn auch mitten in den Wicken!“

Irgendwie drehte sich das Gespräch um unsere Gewohnheiten bei der Smartfon-Nutzung.
Ich konnte durch umfassendes Wissen und passende Bonmots zu Facebook und Twitter punkten, was die „Seute Deern“ dazu veranlasste mir etwas Feedback zu geben:
„Sagen sie, HerrTaxifahrer, was haben sie denn so gelernt. Sie wirken so intelligent, nicht so wie andere Taxifahrer, die wortlos unterwegs sind?! Manchmal schaue ich dann doof aus dem Fenster und frage mich, was der Grund für die Schweigsamkeit sei!“

Meine Schüchternheit konnte ich wie in meiner Teenager-Karriere nicht verbergen und die Schamesröte zog ganz langsam über mein Antlitz.

Eine Abriss der Kurzfassung meines Lebenslaufes reichte, um ihren Wissensdurst diesbezüglich, wenigstens für Heute, zu stillen.

Um ein Haar hätte ich eine neue Kollegin gewonnen. Denn so als Studentin könne sie jeden Euro gebrauchen. Da wäre Taxifahren doch klasse.
Leider wird nichts draus. Sie hat das vorgeschriebene Alter noch lange nicht erreicht, aber wer weiß, in 2 Jahren vielleicht!

Ich gab ihr dann noch gepetzt, das ich einen regionalen Taxiblog betreibe. Sie schriebe Krimis, so richtig spannende Gassenhauer. Vielleicht bringt sie was mit einem Taxi zu Papier m Display, dann könnte ich es hier vorstellen!

Bin gespannt, ob du wirklich reingeschaut hast 🙂 !?

3 kleine Wi***er

5:00, Sonntagmorgen am Pam Pam in Hagen. Drei Jungs winken mich schon an der Strasse ran. Sie erkundigen sich über den Fahrpreis nach Bremerhaven.

Ich nenne ihnen den Preis nach Mitte, das sind 45,00 +- 5,00 € und sie steigen hinten in meinen Renault-Bus ein.

Einer möchte nach Schiffdorf, die beiden Anderen in die „Alte Bürger“. Würde auf 50,00 herauslaufen teilte ich mit und es gab keinen Protest. Sie machten aus, das der Erste € 20,00 bezahlen solle und die letzten Beiden € 30,00, bzw. den Rest.

Die Fahrt verlief ruhig, in Schiffdorf gab der erste einem Verbleibenden wie verabredet € 20,00 und es ging weiter in die Stadt hinein. An der Ecke Deichstraße / Grimbsbystrasse war die Ampel auf „Rot“ und auf meinen Führerschein bedacht hielt ich gesetzestreu an.

Von hinten kam der Wunsch, doch das Radio ein wenig lauter zu stellen. Da hatte ich nichts dagegen, suchte das in Frage kommende Potentiometer und drehte die Musik lauter. Da merkte ich, als ich mich erkundigen wollte ob es so Recht sei, das die Seitentür aufstand und meine Fahrgäste sich daran machten, die Beine in die Hand zu nehmen.

Leider hatten sie nicht mit meiner Reaktion gerechnet, denn ich lies die Kupplung springen – es wurde gerade grün – und sie plumpsten wieder auf den Sitz. Eine heftige Bremsung lies die Schiebetür mit einem wahnsinnigen Donnern nach vorn ins Schloß fallen, so das selbst ich etwas erstaunt war.

Die Knilche glotzen mich an, als ob ich ihre „Mudda“ wäre, die sie gerade beim onanieren erwischt hat!

„Ich wollte nur eben Pinkeln gehen, es war doch sowiso Rot!“, rechtfertig sich Einer.

„Leute, wir machen hier jetzt Kassensturz!“, ich drückte auf „Kasse “ und verlangte die angezeigten € 44,50.

„So, hier sind 24,50 €, 20,00 haben sie ja schon bekommen!“, rechnete mir so ein verkanntes Mathegenie vor.

Ich brachte noch einmal in Erinnerung, das nicht ich, sondern er das Geld bekommen hatte und verlangte den vollen Betrag.

“ Das hat er mir geliehen, um meinen Anteil zu bezahlen!“, behauptete er rotzfrech und suchte um Unterstützung bei seinem Sitznachbarn.

Nach einigem Hin und Her sicherte ich die 24,50 € und musste den Notruf wählen, weil a) kein Geld mehr kommen sollte, b) die Jungs abhauen wollten und c) sie mir Eins reinzuhauen drohten.

„Verdaaaaammt! Nicht schon wieder…….., der Notruf geht nicht durch!“, brüllte ich mich innerlich an.

Kein Rufton oder sonstige Signale, ich wollte ausrasten. Schließlich saß ich auf einem Pulverfaß. Den Bengels war es egal, das ich die „Bullen“ rief, sie zerrten wieder an der Tür.

Ich steckte das Telefon in die Tasche, verlangte die Ausweise und schrieb mir die aktuellen Adressen auf. Auf einmal waren sie bereit mir alles mitzuteilen und die Lage entspannte sich.

Endlich konnte ich die „Bande“ laufen lassen und mich beruhigen. Die Zentrale würde eine Rechnung schicken, zu Händen der Erziehungsberechtigten selbstverständlich.

Ich kapiere einfach nicht, wie mitten in einer Stadt der Notruf morgens um 5:30 nicht geht? War nicht das erste Mal! Hatte schon darüber geschrieben.