Ortswechsel

„‚N Taxi zum Dorfgemeinschaftshaus Kassebruch, aba sügig, nach Albs!“

„Bin in 10 Minuten dort, danke für den Anruf!“

Ich also nach Kassebruch. Am DGH Alles dunkel, Türen zu.

Das Handy bimmelt:

„Wo bleibsen du? 10 Minun sinn um!“

„Ich stehe hier in Kassebruch, wie von Ihnen bestellt, Vor dem Dorfhaus.“

„Moment……..,??????………sooooo, ääääh, da biste falsch! Ich bin also, ääh… in Wittstedt, Schulligung! Beeil dich, es is eilich!“

Muss eine dolle Party sein, bei der man den Ort verwechselt!

10 Minuten später hatte ich ihn an Bord und war froh, das er leise röchelnd einschlief, nachdem ich seine Adresse vom Personalausweis abgelesen hatte!

  

Blinder Passagier

In Bremen keimte letzte Woche zum wiederholten Male eine Diskussion um die Mitnahme von Tieren im Taxi auf. Eine Blinde Frau wollte spät Nachts am Bremer Hauptbahnhof mit ihrem Begleithund ein Taxi nehmen.

Sie ging zum Taxistand und es folgte ein Spiessrutenlauf. Erst der 7. Fahrer in der Reihe am Taxistand erklärte sich bereit, die Beiden zu fahren.

Dabei gibt es eigentlich überhaupt nicht zu klären!

Seit Jahr und Tag ist es Vorschrift, ganz besonders im Bezug auf Blindenbegleithunde – die werden in fast jeder Taxiordnung besonders hervor gehoben – mitzunehmen.

In meinem Taxi ist immer Platz für einen oder mehr Hunde. Hier und hier!

Was treibt denn nun diese Kollegen Arschlöcher dazu, dieses Gesetz immer wieder zu unterlaufen, mit den fadenscheinigsten Ausreden?

  • Ich hab vor einer Sekunde einen Auftrag erhalten
  • Ich habe eine Allergie
  • Ich habe Angst
  • Ich habe keinen Platz
  • Es ist nicht verkehrssicher

Dazu kommen dann noch die Ausflüchte bezüglich der Religiösität, der Reinlichkeit, des bösen Chefs uvm.

 

Und wie reagiert die Umwelt?:

  • Shitstorm bei Facebook
  • Shitstorm im Weserkurier
  • Neue Erlässe der Behörden
  • Jammern der Behörden
  • Schulungen für alle Taxifahrer

Wie sollte sie meiner Meinung nach reagieren?:

  • Gleich der erste Fahrer führt den Auftrag aus
  • Er hat Gründe, den Auftrag nicht auszuführen, aber er übernimmt Verantwortung, kümmert sich und bringt die Frau zu einem Wagen der keine Hemmnisse hat
  • Die Frau geht gleich zur Info im Bahnhof, oder ruft eine Taxizentrale an, um sich ein hundegerechtes Taxi zu bestellen

Der Beruf des Taxifahrers war über Jahrzehnte geprägt von Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Service und Vertrauen. Die Schnelligkeit, mit der heutzutage solche „Storys“ verbreitet werden, ist enorm und der mensch hört/liest so etwas gern. Ruck-Zuck ist das Ansehen einer Berufsgruppe angekratzt und darf mit den Füßen getreten werden.

So, reicht, denn es gab diese Diskussion schon 1000-fach und sie wiederholen sich jedes Jahr auf Neue. Das die Taxifahrer diese Vorfälle wichtig nehmen, lässt sich an der Anzahl der Replys der Vorträge erkennen! Wer sich interressiert, hier Links zu mehr oder weniger hochwertigen Quellen:

 

Weserkurier 2015

Weserkurier 2015

Das Freie Taxiforum (Gleiches Thema, aber diesmal Hamburg, 2014)

DAS Taxiforum (Gleiches Thema, Hamburg, 2012)

Blödzeitung (Gleiches Thema, Hannover, 2013)

Gelsenkirchen! „Hast Du Heute noch was vor?“ (2)

Mitten ins Herz des Ruhrgebietes sollte es gehen. Um die 6 Stunden würde ich unterwegs sein, bis ich dann ins Wochenende gehen kann. Aber die 4 Überstunden würden sich lohnen. Tatsächlich war ich so aufgeregt, das mir sogar die Knie ein wenig weich wurden, kurz bevor ich in die Wesermünder Strasse einbog. So eine Langstrecke gibt es für so einen Dorftaxler eben nicht alle Tage und ich liebe die Abwechslung ja so. Die Geschichte, die ich euch dann erzählen kann, warum Jemand unbedingt mit dem Taxi vom Cuxland bis in den Pott gefahren werden möchte. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen und nervös wie an meinem ersten Tag in diesem Geschäft!

An der Adresse war keine Klingel, die Tür war verschlossen. Von früheren Bestellungen her hatte ich ein Bild von den Klientel die dort verkehren. Sie tragen bevorzugt Kutten.

Nein…, Franziskanermönche sind es nicht!

Ein Blick hinüber zum benachbarten Kiosk, da blitzte schon so ein Kleidungsstück am Tresen. Und noch Eins, noch Eins,noch,noch,noch! Ein Rocker Motorradfreundetreffen,….Oh..Ha! Ob ich hier meinen Fahrgast finde würde?

„Moin,Moin, hatten sie ein Taxi bestellt?“, wende ich mich an den Glatzkopf mit dem breitesten Kreuz der mir am Nächsten stand und weil ich annahm, er sei sicher der Chef!

„Nöö!“ sagt er, während ein Kumpel ihm einen 50 € – Schein zustecken will und er das aber nicht möchte, das sagt er dem Kumpel auch, der will den Schein aber nicht zurück, darum steckt der Hüne die Banknote einfach in einen Aschenbecher mit winziger Öffnung, überlegt es sich dann aber doch wieder anders und friemelt sie wieder heraus, ich gucke doof hinterher. Halbstarke so…., Brotherhood live!

Vorsichtig sehe ich mich um welcher Kamerad in der Hierarchie als nächstes käme. Hinter einem Pfeiler wurde ich fündig, dort lugt so ein Exemplar vom Typ „Filthy Few“ „großer Bruder“ hervor:

„Moin,Moin, kennen sie den Herrn S., der hatte ein Taxi bestellt!“

„Ach der $heini. Der wollte doch wirklich nach Hause, echt, haha!?! Nein, der schläft jetzt! Wir brauchen dich hier jetzt nicht mehr! Tschüss Taxifahrer!“

Mein kleiner Leutedurchdiegegendfahrer-Stolz erlitt einen mächtigen Knacks. Fehlfahrten war ich ja gewöhnt, aber der Verlust einer solch vielversprechenden Reise? Nach einem Obolus für die Anfahrt hab ich erst Mal nicht gefragt, weil  ich mir nicht sicher über die Art der Schläge Häme war, die ich dafür erhalten würde.

So trottelte ich mich, diesmal vor Enttäuschung, mit Knien so weich wie gehabt, fuhr mein Taxi in eine sichere Entfernung um die Formalitäten zu erledigen. Nach der Meldung an die Zentrale, füllte ich die Felder für die Strecke mit dem üblichen Kürzel für einen nicht zustande gekommenen Beförderungsvertrag aus.

Fehlfahrt

Fehlfahrt

Von Fördertürmen und Kohlenhalden träumend schaltete ich das Getriebe auf „D“ und ließ den Wagen den Weg suchen, wohin auch immer. In 2 Stunden ist Feierabend und ich werde zusammen mit meinem Spatzl zu Hause  „Let`s Dance“ anschauen und spätestens um 22:15 dabei einschlafen. Auch nicht schlecht!

„Hast du Heute Abend etwas vor?“ (1)

Freitag, der Tag aller Tage für die arbeitende Bevölkerung, die das Wochenende mit Freizeit, Party, Familie usw. verbringt, insofern der Job nicht einem Taxifahrer, Kellner, Polizist o.ä. gehört.

Der Freitag dieser Woche sollte nur ein ein kurzes Intermezzo für mich sein, bevor ich mich auch unter die chillende Restbevölkerung mischte. 14:00 bis 20:00 stand auf dem Dienstplan, wie immer alle 14 Tage. Nach einigen Touren im Dunstkreis unserer Zentrale wuchs in mir der Wunsch nach einem heissen Bohnenkaffee! Ich bog kurzum auf unseren Hof ab und setzte mich zwecks Beaufsichtigung des gelangweilten Zentralisten „Dodo“ an den Tisch in seinem Rücken und beobachtete das Treiben auf seinen Monitoren.

Ein Monitor zeigte, wo sich unsere Wagen zur Zeit aufhielten. Der Bildschirm wird alle 8 Sekunden aktualisiert und man kann mit etwas Übung sofort die Fahrrichtung der Taxen feststellen. Meine Kennnummer leuchte hellgrün – für frei -, genau über uns und war regungslos! Gelegentlich läutete eines der Telefone, Kollegen krächzten etwas über den Funk, oder eine schauerliche Fanfare kündigte den Eingang einer Sammeltaxi-Bestellung in Outlook an.

Das Telefon bittet um Aufmerksamkeit. Der „Dodo“ schreibt aber erst mal gemütlich eine andere Tour in den Computer. Das nervt. Das bimmelt und bimmelt, bis er mittels Drehstuhl gemächlich um 90 Grad nach links schwenkt und den Hörer abnimmt.

„Aha! Aha! Moment bitte, ich sag’s ihnen gleich……Ca. € 650,00! Soll kommen, ja? OK, ich schicke einen Fahrer los, bitte halten sie Bargeld bereit, wir verarbeiten keine Kartenzahlungen! Hatter!? Dankeschön, Auf Wiederhören!“

„Ey, HerrTaxifahrer, hast du Heute Abend schon was vor?“

Türlich war dieses Gespräch nicht ohne innerliches Beben, erhöhtem Herzschlag und Stoßgebeten an mir vorbei gegangen. So eine geile Tour würde ich niemals sausen lassen, allein schon wegen der Story für den Blog!

„Äh, lass mich überlegen, nein! Ich bin dabei! Wo geht es hin?

Ihr Auftrag, HerrTaxifahrer!

Ihr Auftrag, HerrTaxifahrer!

Gut 600 Kilometer hin und zurück, kein Pappenstiel, aber das passte noch genau in mein Raster. Rekordumsatz ich komme.

Ich nahm meine Tasche, überlegte, was ich auf dem Weg zum Treffpunkt noch erledigen muss, damit ich nicht Unterwegs in Stress komme.

  • Tank:Voll
  • Blase:Leer
  • Getränk:Genug mit
  • Kaffee:Erst auf dem Rückweg
  • Essen:Diät
  • Laune:Top

So, jetzt los, melde mich Sonntag Abend mit der Fortsetzung!

Siegerehrung GPS-Quizzzzz

Liebe engagierte und faule Leser!

Es waren zwar nicht viele eingereichte Lösungen, dafür aber sehr kreativ und PLAUSIBEL! 🙂

Da wären:

  • Kandidat 1 – Arno – , der gern schiebt, zieht und sich aus eigener Kraft zur Autowäsche begibt
  • Kandidat 2 – Ednong – , der immer ganz genau wissen muss wo der Logger hängt
  • Kandidat 3 – NGHH – , der/die sich in Hagen ganz gut auskennt und Taxifahrer auf dem Dach vermutet
  • Kandidat 4 – Jan – , der sein Auto im Parkhaus sucht
  • Kandidat 5 – Molly – die sich bestens mit den Marotten alter Menschen auskennt und leichte aggressive Tendenzen an den Tag legt 🙂

Die Auflösung:

Rund ums unser Haus befinden sich Weiden, umringt von vielen Bäumen, insbesondere Eichen. Das Gras dieser Wiesen fressen unsere Pferde sehr gern, besonders wenn es schön frisch daher wächst. Die bösen Bäume lassen ihre Blätter im Herbst aber einfach so fallen und deshalb kann dort ohne mein Zutun Nichts adäquates gedeihen.

So startete ich den Viking-Rasenmäher mit Sitzmöglichkeit und zog mühsam meine Kreise, nur unterbrochen von einem mörderischen piepen, wenn der Auffangbehälter gefüllt war und ich das Grün zwecks Entleerung am Feldweg verlassen musste.

Um wenigstens die schlimmsten Stellen von Laub zu befreien benötigte ich 1:19 h, für 4,36 Kilometer. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 3,3 km/h bei einem Maximum von 12,2 km/h. Insgesamt überwand ich 15 Höhenmeter, weil der Blätterhügel immer größer wurde!

Sieger:

  1. 1a. Platz – Edong -, weil er immer so schön hartnäckig ist und die Fahrzeit am besten geschätzt hat! Und außerdem hat er beim letzten Quizz „verkackt“, weil mein Blog seinen doofen Computer nicht reingelassen hatte!
  2. 1b. Platz – Arno -, weil er so schön daneben lag!
  3. 1b. Platz – NGHH -, weil er/sie so schöne Luftbilder kann
  4. 1b. Platz – Jan – der selbst nicht glauben konnte, was er schrieb?? 🙂
  5. 1b . Platz – Molly L., weil sie die Streckenlänge am besten geraten und die Streckenführung so farbig geschildert hat.

Der Platz 1a erhält eine kleine Briefmarkenauswahl! Wert wie versprochen mindestens 10 Öcken. Die Plätze 1b erhalten einen Satz Sondermarken. Alle noch gültig!

Vielen Dank für’s mitmachen und schickt mir bitte die Adresse, wohin ich das Zeug schicken soll an: wienertandreas@googlemail.com

 

 

„Sagen sie, HerrTaxifahrer ist das…..

…..Old Spice oder Tabac?“

Das Ehepaar hatte gerade Platz genommen. Wie das bei nicht mehr ganz frisch verheirateten auf ‚m Dorf üblich ist, der Mann neben dem Fahrer, Sie hinten Rechts

Und dann stellte er die o.a. Frage. Er!

Und schob nach: „Ich rieche das gern, sie riechen gut!“

 

„Oou-hah! Hase!, habe ich was verpasst?“, erkundigt sich seine Ehefrau leicht echauffiert.

Bevor mir der Herr Avancen machen konnte wiegelte ich jegliches Interresse ab und Madame konnte auch wieder lachen.

Fakt: Seit ich vor Dienstbeginn reichlich „Tabac“ über mich verschütte, erhalte ich mehr/öfter Trinkgeld!

Oder ist es mein Charm?

Oder meine Souveränität?

Oder meine Ortskenntnis?

Oder meine Glatze?

Oder,oder,oder!?

 „Hase, hast du dem Fahrer auch Trinkgeld gegeben?“

„Sicher Spatz, sicher!“

So roch schon Vati! Ach nee, der nahm Hâttric!

So roch schon Vati! Ach nee, der nahm Hâttric!

Feuerteufel in Hagen im Bremischen

Unser beschauliches Landleben wird derzeit durch die zerstörerische Feuersucht eines Brandstifters getrübt. Seit ca. 2 Wochen ist ein Feuerteufel in der Gemeinde unterwegs, der zuerst nur kleine Stapel Heu- und Strohballen angesteckt hatte. Von Tag zu Tag steigerte sich das Ausmaß, zuletzt waren es südlich von Hagen 1800 Großballen.

Heute Morgen stand jetzt auch noch die Discothek Pam Pam in Flammen. Es ist nicht schwer zu erraten, das hier wieder Jemand vermutlich absichtlich Feuer legte. Vor dem Eingang, an Fenstern und auf dem Dach über der Garderobe schlugen Flammen empor.

Meldung der NonStopNews.

pampamonfire

Dieses war das erste Mal im Laufe der Brandserie, das Menschen unmittelbar in Gefahr gebracht wurden, denn ein Angestellter hat seine Wohnung über der Discothek.

Nicht allein der Schaden (€ 50-200.000?) macht den Bewohnern/Betroffenen Sorgen, sondern das es so viele Ereignisse an unterschiedlichen Stellen in der Gemeinde sind. Die kleine Freiwillige Feuerwehr aus Hagen und auch die aus den umliegenden Gemeinden stoßen mittlerweile an die Grenzen des Machbaren.

Die Frauen und Männer müssen nach den Einsätzen ihre Ausrüstung wieder instandsetzen und reinigen, damit beim nächsten Einsatz wieder schnell und sicher geholfen werden kann. Diese müssen dann selbstverständlich auch den nächsten Tag wieder zu Arbeit und dem ihrem Chef erklären, warum sie so geschafft sind. Oder die Familie, die, die hofft, das das ehrenamtliche Feuerwehr-Mitglied ohne Verletzung und Gesund nach Hause kommt!

Wir alle wünschen uns, das der Verursacher bald geschnappt wird! Vielleicht hat er den entscheidenden Fehler schon begangen? Haltet die Augen auf und meldet ggf. eure Beobachtungen an die Polizei Hagen oder Schiffdorf!