„Rrrrrrrruummmmsssss“

Da beobachte ich so den Datenstrom auf meinem iPhone, als neben mir auf dem Amtsdamm (Hauptstrasse) in Hagen ein Motor aufheult.

Das ist am Wochenende an sich nichts außergewöhnliches, denn so eine Vorbeifahrt an der Diskothek „PAM PAM“ sollte schon etwas aufsehen erregen, bei der weiblichen und bei der männlichen Besucherschaft.

Und weil an diesem Abend die Schlange vor dem Einlass besonders lang war, gaben sich die Helldrivers besondere Mühe, Aufsehen zu erregen.

Ich schaute nach links hinüber, in die Richtung aus der das „geile“ Motorgeräusch zu vernehmen war. Ein Silberner Golf  bretterte an mir vorbei, im ersten Gang und der Motor heulte auf. Just in diesem Moment zieht der Wagen nach links, verfehlt die Einfahrt in den Döhrnweg, donnert gegen einen stabilen Blumenkasten aus echtem Waschbeton. Der Kübel wehrt sich und reißt dem Golf eine Lenkstange heraus, die Räder schielen nun, hehe!

Weit konnte es nicht mehr gehen, denn schon wenige Meter danach stoppte eine niedrige, von Efeu überwucherte Mauer die Reise.

Nachdem ich den „Schock“ überwunden hatte, beobachtete ich die Szene, fuhr, weil sich am Unfallauto nichts bewegte schnell über die Strasse dort hin und sicherte die Szene.

Die Türen des Golf sprangen auf und 4 Junge Männer machten Anstalten, keine Anstalten zu machen! Sie hatte nichts besseres zu tun, als ihre mitgebrachten Mischungen unter den Arm zu klemmen und sich auf den Weg zum Eingang des Pam zu begeben.

Ich hatte mir den Kleinsten ausgesucht, um ihn festzuhalten und mich nach dem werten Befinden zu erkundigen, schliesslich wollte ich helfen. Den Jungs war offensichtlich ausser einem Schreck nichts passiert.

Unfall2

„Ja, Danke, alles OK, kann ich jetzt zu meinem Kumpels gehen!?“, versetzt mich der Kleene in erstaunen.

Ein Kollege stieß hinzu und ich bat ihn, den jungen Mann im Auge zu behalten, während ich die Polizei informierte.

Der junge Mann telefonierte auch. Allerdings nicht mit der Polizei, oder Mutti, sondern er wollte sich ein Alibi besorgen, welches er den Beamten auch umgehend nach deren Eintreffen präsentierte:

„Wir sassen so beim Pam auf dem Parkplatz in unserem Auto, weil wir noch Jacken und so verstauen wollten, und so. Da hat sich einfach ein Fremder ans Steuer gesetzt und ist mit uns gegen die Mauer gefahren und jetzt ist er weg. Wir kennen den nicht und der ist jetzt auch nicht mehr da und wir wissen auch garnicht mehr wie der ausgesehen hat!“

Da ich nicht gesehen habe, wer am Steuer gesessen hatte, hielt ich mich bedeckt und setzte mich wieder in mein Taxi. Der Datenstrom war glücklicherweise noch nicht abgerissen und so trage ich hiermit meinen Teil dazu bei, das Er auch niemals versiegen solle.

 

Fernsteuerung

Auf dem Weg vom Bahnhof zum Zielort dachte ich die ganze Zeit nur darüber nach, welche Krankheiten ich mir jetzt gerade wieder einfange.

Gelegentlich übertreiben es die Fahrgäste. Mit dem Alkohol.

Mein momentaner Mitfahrer hatte aber UNTERTRIEBEN! Und zwar bei der Körperpflege. Wahrscheinlich liegt sein jährlicher Duschtermin in der Woche vor Weihnachten, so müffelte er jedenfalls. Mein Pech! 🙁

Mir drehte sich alles, denn ich atmete nur soviel, das ich nicht auf der Stelle dahin siechte. Schnell, schnell hin, ins rettende Dorf.

„Sie rasen aber ganz schön!“, beschied mir mein Fahrgast zwischen zwei übel riechenden Bäuerchen.

Tatsächlich, ich hatte mächtig auf die Tube gedrückt, unbewußt natürlich. Das letzte Teilstück unserer Tour war diesen Sommer neu asphaltiert worden und lud geradezu zum Cruisen ein. Ich ordnete meinem Bleifuss an, das Tempo auf STVO-konformes Maß zu reduzieren, entschuldigte mich kurz und fuhr mit anschwellenden Adern weiter.

Ich hätte besser Apnoe-Taucher werden sollen, dann könnte ich gute 10 Minuten durchstehen, ohne Luft zu holen. Ich werde einen Grundkurs in Betracht ziehen müssen, denn der Stinkstiefel deutete an, diesen vorzüglichen Fahr-Service die Tage öfter zu benutzen.

Photobombing mit Blitzer

Auftrag: Sammeltaxifahrt von Haltestelle Logestrasse, Beverstedt nach Stubben.

Es ist meine Gewohnheit, sofern mein Fahrplan korrespondiert, überpünktlich bei Fahrgästen zu erscheinen. Oft steigen diese dann schon früher zu und ich kann mich dann auch zeitiger „Frei“ melden, für weitere Aufträge. Ich stehle also meinen Fahrgästen regelmäßig Zeit! Gut 3/4 der Kunden finden es OK etwas früher als bestellt/erwartet zu fahren, aber das nur am Rande, denn es begab es sich vorgestern so, das ich mich etwa 8 Minuten vor der planmässigen Abfahrt an der o.a. AST- und Bushaltestelle – liegt in einer 30er-Zone –  einfand und auf meinen Fahrgast wartete. Um es dem nachfolgenden Verkehr leichter zu machen, parkte ich etwas auf dem Gehweg, bereit jederzeit Platz für Fußgänger mit Überbreite zu machen.

„Schau da, ein Blitzdingens!“, entfuhr es mir.

Huch!

Ach!

 

Genau auf Höhe meiner AST-Haltestelle hat sich ein Geschwindigkeitsmessgerät in den Rabatten eingenistet. „Na gut, willst keinen Ärger!“, so lies ich das Taxi noch 10 cm vorrollen. Die Wagen hinter mir mussten immer schön früh bremsen, weil sie gezwungen waren, den Gegenverkehr abzuwarten. Was kann ich denn schon dafür!

Schlechte Zeiten für das Blitzdingens. Das stellte wohl auch der Operator fest, weil sein Bussgeldschnitt gerade heftig in den Keller ging. Nach einer kurzen Zeit trabte der Überwachungsmensch an, baute sich neben meinem Wagen auf und bedeutet mir, das Fenster zwecks Aussprache zu öffnen. Um seine Autorität zu untermauern, hielt er mir einen grauen Lappen hin, so einer, der genau so groß und grau war, wie mein erster Führerschein von 1974. Zeit zu lesen hatte ich wenig, weil er, schon als der Fensterspalt nur 2 cm betrug, mit seinem Vortrag begann und ich dachte mir, es wäre sicher lehrreich seinen Ausführungen zu folgen.

„Guten Tag, sie stehen hier schon länger als 3 Minuten! Sie dürfen hier nicht parken! Fahren sie weiter!“

„Aua!“, dachte ich mir so und blickte das Häufchen Mensch an. Er war sichtlich nervös, und ich fragte nach:“Warum zittern sie so?“

„Das ist so meine Art und das geht sie nichts an. Fahren sie hier weg. Ich erteile ihnen hiermit Platzverbot!“. Dieses aufsagend zog ich mein PDA aus der Halterung und zeigte ihm meinen Auftrag, unterrichtete ihn vom Zweck einer Haltestelle und meiner Berechtigung, hier zu sein.

„Sie behindern den Verkehr! Ich fordere sie auf, sonst…..“!

„Tja!“, bevor ihm nun eine Ader platzte, gab ich nach und fuhr in die nächste Einfahrt, stellte mich neben seinen Kontrollwagen und harrte meines Fahrgastes. Ich hatte echt nicht den Funken eines gesteigerten Bedürfnisses, Post von der Behörde zu bekommen. Habe gerade vor 6 Wochen mittels Anwalt ein Bussgeld erfolgreich bekämpft und will mein Karma nicht überstrapazieren!

Als Berufskraftfahrer laufe ich ständig Gefahr, in eine Radarfalle zu tappen, meistens nicht weil ich gern rase, sondern weil manche Strecken einfach zum Cruisen einladen und die modernen Fahrzeuge einen gar nicht mehr spüren lassen, das man zu schnell unterwegs ist. Und so begiebt es sich, das ich einmal pro Jahr heimgesucht werde! Zufällig gerade vorletzte Woche, denn schliesslich war ich das ganze Jahr über „sauber“ geblieben und die Quote zu erfüllen ist mein Unglück.

„23 zuviel in einer 70er. Macht 98,50, bitte!“ Und das nur, weil ich zu Dienstbeginn in den Rückspiegel geschaut hab, ob mein Make-Up in Ordnung ist, statt auf das Tempo zu achten! Und einen Treuepunkt auch noch! Wohlgemerkt, der Erste als Taxifahrer!

Könnt ihr verstehen, das ich Blitzdingense nicht mag?

Ach!

Huch!

 

Im Focus

Am vergangenen Wochenende fand der Herbstmarkt in Hagen im Bremischen statt. Wir Taxifahrer sind selbstredend immer Feuer und Flamme für solche Verstaltungen, weil sie längere Touren versprechen und außerdem für kurze Zeit ein wenig das Ortsbild positiv gestalten und Abwechslung im Taxialltag bieten.

Am Freitag hatte ich wirklich gute Touren und Fahrgäste. Die Disco Pam Pam hatte das Festzelt gemietet und seine Gäste am Freitag dort „verarztet“! Einziger Wermutstropfen war die Regelung für den Taxihalteplatz am Freitag.

Es gab nämlich Keinen!

So mussten die Kollegen und ich die Fahrgäste am Amtsdamm abgreifen. Und der Zugang zum Festgelände liegt genau am Kreisel in der Ortsmitte! Gegen Ende der Veranstaltung herrschte wie immer Taxinotstand und wie in der Fernsehserie „Walking Death“ trat auf einmal aus allen Ecken und Häuserfluchten eine torkelnde und kommunikationunfähige Meute hervor. Um einen besseren Zugriff auf ein Taxi zu haben, setzten sich die Leute einfach in die Mitte des Kreisels und blockierten den Verkehr. Echt gefährlich!

Liebe Gemeinde: Nächtes Jahr einen Halteplatz direkt neben dem Festzelt (viel Platz vorhanden) einplanen und beschildern!

Samstag und Sonntag haben wir das Taxler das selbst geregelt und einfach Stellung neben dem Zelt bezogen.

Samstag war etwas mehr los, das wurde erwartet. Deshalb hatten die Unternehmer auch fast alle Wagen auf der Straße. Es reichte gerade, den Umsatz vom Freitag zu bestätigen.

Hier ein Bild, aufgenommen auf Position 1 meines eigenen Taxistandes, direkt vor dem Festzeltausgang. Ich konnte da immer etwas früher abgreifen, böse wie ich bin! Allerdings mit der Konsequenz, immer mitten im Geschehen zu stehen. Ob Wildpinkler, kopulierende Paare oder Schlägereien, ich musste so einiges ansehen.

pipi

Hinten kuscheln, vorne puscheln!

 

Sonntag Abend verlief dann sehr ruhig und ich konnte  die Wartezeit auf den nächsten Fahrgast bei einem kleinen Schläfchen oder einer leckeren Pizza vom „Hallo“ in Loxstedt verbringen.

 

 

Das Taxi…… Der Feldstein……hurz!

Es ist Freitag Morgen zur besten Schlafenszeit. Die Taxifahrer des Landkreises haben seit einer guten Stunde die Wagen abgestellt, Kundschaft zwischen 1 Uhr und 5 Uhr Morgens ist nicht existent, also wird kollektiv geruht, bis der Morgen glüht und die Menschen zur Arbeit oder zum Arzt müssen.

Nur sehr wenige Menschen sind im Cuxland unterwegs. Durchreisende LKW, die Milchwagen, Zeitungsboten.

Und der „Held“ dieser Geschichte!

Völlig abgekämpft und sternhagelvoll schlenkert er durch die Bahnhofstrasse, als er die Holzbank vor unserem Büro erspäht. Er lässt seinen Drahtesel ausrollen und macht es sich gemütlich.

Als es ihm zu langweilig wird, entscheidet er sich, das Fenster zum Aufenthaltsraum einzuschlagen. Es hat ihn sicher einige Kraft gekostet, aber er hat das Sicherheitsglas überwunden, sich auf der Runde durch das Zimmer unseren Flachbildfernseher unter den Arm geklemmt und sinnt an, diesen mittels Zweirad abtransportieren!

Wohl einfacher gedacht als getan, sein Blick schweifte über den Hof. Schöne Taxen standen dort, warum den Flatscreen mühevoll nach Hause strampeln, wenn es doch viel einfacher ist, mit dem Auto.

Er hebelte den Schlüsselschrank auf und ludt seine Beute in das Taxi.

Etwas später wurden Anwohner einer Strasse im Nachbarort geweckt. Ein immer wieder aufbrüllender Motor, Geräusche von schleifendem Blech und berstendem Plastik sind deutlich zu hören.

Der erste Zeuge am Ort des Geschehens erkundigte sich, was hier vor sich geht, denn der junge Mann am Steuer eines Taxis kuppelte, gab Gas, rührte wie ein Wahnsinniger im Getriebe.

„Was machen sie hier, wie kommen sie da rauf?“ fragt einer der eintreffenden Dörfler den Mann in dem Taxi, das auf einem riesigen Feldstein aufliegt und baumelt, als ob es gleich in die Tiefe stürzen würde..

„Das geht dich garnichts an, ich will nur nach Hause!“, murmelte der Fahrer, der so entdeckt flugs das Auto verlässt und über eine Weide wegrennt.

Beispielstein

Beispielstein

 

Die zuvor schon alarmierte Polizei schnappt den Autodieb in der Nähe der Unfallstelle und sorgt für freie Unterkunft und Verpflegung.

Das Taxi hat es nicht so gut getroffen. Aussen herum sieht es gar nicht so schlimm aus, aber weil der Typ eine Steinmauer als Rampe nutze, hatte sich das Getriebe vom Motor getrennt und der Unterboden war nur noch „Unter“, ohne Boden.

 

Mittlerweile haben wir einen Ersatz bekommen, der Fernseher steht wieder an seinem Platzt und die Scheibe ist auch repariert.

caddy

 

Rest in Peace, blauer Caddy….

Welcome onboard our Ship! Die Sail 2015

Dieses maritime Hafenspektakel sucht seit 1986 das Fischerdorf Bremerhaven heim. Klingt vielleicht ein wenig hart, aber für einen Harzer Buben wie mich ist das Stress pur. Steigen doch schon beim Anblick einer Navigationstonne seemännische Urlaubsgefühle in mir auf.

„Weserstrand“

Nun ist Bremerhaven gerade bis obenhin mit Schiffen vollgestellt und abertausende Menschen strömen dort hin. Um die Menschenmassen zu kontrollieren, wurden viele Verkehrswege speziell für den Abtransport  umgebaut. 
Einen Taxenstand gibt es auch… 15 Wagen stehen da am Samstag  bereit, wenn sich 70.000 auf den Weg nach Hause machen.
Einen Meetingpoint für Auswärtige hat Mann weggelassen. Was haben die hier auch zu suchen?!
Die Taxi-Umsätze verblassen hinter denen vom Jahr 2010. Ich hatte damals in 2 Tagen 1000€. Der beste Kollege hatte dieses Jahr weniger, trotz einer 25-Prozentigen Preisanpassung!

 

Drumband mit eigenem Seebären. Toller Sound, Gänsehaut….also wegen dem Sound nicht wegen dem Seebären an sich!

 
Ich war dieses Mal nur an den Wochentagen im Taxi, Am Samstag als Besucher auf der Sail. Mein Fazit:

Die reibungslose Planung und Durchführung des Park and Ride-Service trieb den Taxlern Tränen in die Augen! 

Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Sail, im Jahr 2020!

  
Betrat man ein Schiff, so wurde Jedermann auf herzlichste begrüßt.

Und Heute habe ich leckere Brombeeren mit meiner Frau gepflückt, um daraus Marmelade zu kochen.

Enkeltrick-Betrug verhindert!

Eine Frau rief an und bestellte ein Taxi für eine Dame aus $ortimlandkreisosterholz. Sie sei die Tochter und würde ihre Mutter in Bremen-Mitte in Empfang nehmen, die genaue Adresse wisse die Seniorin. Unsere Disponentin gab noch den Hinweis, das ein Taxi dort aus der Nähe schneller verfügbar sei, denn der Ort liegt außerhalb unseres Fahrgebietes. Die Frau wiegelte ab, es seien dort gerade keine Wagen frei, wir mögen uns auf den Weg machen.
Unser Fahrer holte die Rentnerin ab, welchen auf Nachfrage vorher noch zur Sparkasse gefahren werden wollte. Die Etwas aufgeregte Frau hob dort € 25.000 von ihrem Konto ab und bestieg das Taxi, mit dem Wunsch, noch einmal schnell zu Hause vorbei zu fahren, sie hätte etwas vergessen.

Währenddessen schrieb die Sparkassenangestellte, welche „Lunte“ gerochen hatte, die Nummer des Taxi auf und meldete der Polizei den Vorgang. Ihr war die Kundin wegen ihrer Nervosität und des ungewöhnlichen Geldbetrages aufgefallen.

Ein erneuter Anruf der „Tochter“ in der Zentrale. Sie wollte wissen, ob das Taxi unterwegs nach Bremen wäre. Ihr wurde mitgeteilt, das es wie geplant auf dem Weg sei.

Die Polizei passte das Taxi glücklicherweise an der Wohnung der betagten Frau ab und konnte durch Anruf bei der richtigen Tochter den Betrugsversuch aufdecken!

Bitte seid aufmerksam, solltet ihr solche Abläufe erkennen. Lieber eine peinliche Situation, falls man sich irrt, statt dem Verlust von Geld und Vertrauen eines hilfsbedürftigen Menschen!

Meldet Anzeichen von Betrug eurer Polizeidienststelle!