Gewohnheitstier

Heute hatte ich das Vergnügen, ein neueres Mercedes-Kombi zu fahren. Unsere neuen Modelle sind ansonsten nur Tagsüber im Einsatz, um sie zu schonen.

Wie ich schon schrieb, ist zur Zeit der VW-Caddy mein Lieblingstaxi, weil er mir genügend Raum gibt, mich einzurichten. Immerhin verbringe ich wenigstens 8 Stunden pro Arbeitstag – exklusive   Pausen – in meinem Arbeitsgerät..

Eine Einweisung benötigte ich nicht, ist ja eh immer das Gleiche!

So konnte ich den Wagen problemlos in Betrieb nehmen, alles Easy. Leider konnte ich nicht vom Hof fahren! Der Schaltknüppel war nicht zu finden!

Alter!“

Der Motor dieselte so vor sich hin, ich frage mich unterdessen, wie die Kollegen das gemacht haben. Sogar Kolleginnen sind mir schon fahrend entgegen gekommen. Ich entdecke einen Knauf, etwa dort, wo sich der Hebel bisher immer aufgehalten hatte. Ich drückte, in der Hoffnung, da fährt etwas aus. Keine Chance, das Teil saß fest.

Ich zog, die Mittelkonsole öffnete sich, ein Blick hinein, die Enttäuschung stand mir auf die Stirn geschrieben!

Immerhin fand ich den Bondrucker. Am Lenkrad fanden sich Hebel, mit denen manuell der Gang gewechselt werden kann, aber zuerst müsste ich Einen einlegen! Ich überlegte ernsthaft, Kollegen zu befragen, da erblickte ich einen zusätzlichen Blinkhebel!


Die Beschriftung ließ mich erraten, das es sich um eine Lenkradschaltung handelte. Das so etwas noch gebaut wird!?

Mit der Methode „Versuch und Irrtum“ brachte ich mir die Bedienung in kürzester Zeit selbst bei. Allerdings musste ich feststellen das man mit diesem Schalter nicht blinken kann! Dann geht der Gang raus. Doof! Mitten auf dem Kreisel stehenbleiben ist doof!

Die Zentrale ruft mich über Funk. Ich fingere nach dem Taster um zu antworten, finde ihn nicht. An der nächsten Bushaltestelle schaue ich mir die Knöpfe rund um das Multifunktionsrad für das Radio usw. an. Kein Mikrofonknopf mehr.

*heul*

Die Kollegin erreicht mich per Handy und gibt mir etwas durch. Ich fasele etwas von Funkloch, als ich einen separaten Funkkasten entdecke. Hatten wir noch nie in einem Mercedes, aber die wollen mich wohl testen.

„Test,Test!? Hörst du mich?“

„Jaahaaa!“

„Ok, war wohl ein Wackelkontakt!“

Meine Abschließende Bewertung für den Wagen:

  • +Neu
  • -Doofe Schaltung
  • -Kein Getränkehalter
  • -Keine Armlehne/Schaltknüppel zum anlehnen
  • +Leise
  • +starke Maschine
  • -zu viele Sensoren, es piept zu früh, gerade bei seitlichen „Hindernissen“
  • +IPhone lässt sich über Bluetooth oder USB- Stecker anschließen!Endlich! Danke!

Wegen der Multimedia-Ausstattung liegt der jetzt auf Platz 2 in meiner Fuhrparkliste und weil die Sitze noch neu und bequem sind!

Social

Moinsen, hab ein paar Stunden damit verbracht, meinen Blog zu „verschönern“. Ich hoffe es sagt euch zu. Wichtig ist die Lesbarkeit, das geht glaub ich so. Die meisten Leser benutzen  Feedreader auf deren Darstellung ich hier wenig Rücksicht nehmen kann. Je nach Fabrikat zeigen die nur rohen Text, manchmal auch Bilder an.

Das mobile Layout ist unangetastet. Da werde ich später herum friemeln.

Für alle die dies jetzt auf dem Laptop oder Tablet anschauen, sollte eine Veränderung sichtbar sein.

Außerdem habe ich jetzt noch ein Widget mit meinen schönsten Bildern unten Links, unter Facebook und Twitter eingebaut. Ihr könnt sie einfach ohne Registrierung anschauen, zum „liken“ oder „folgen“ müsst ihr euch dort registrieren.

So sieht`s aus

So sieht`s aus

Da ich gern Bilder in meine Postings einbaue, war das alte Layout oft sehr zerschossen worden, wenn ich Postings in der WordPress-App auf meinem iPhone verfasst hatte. Die Formatierungsmöglichkeiten sind etwas eingeschränkt, bis kompliziert. Das wird jetzt einfacher für mich.

Ich habe noch einige andere Add-Ons auf Lager, die ich ausprobieren werde, Eins nach dem Anderen.

Ab Morgen gibts dann auch wieder lupenreine Taxifahrermärchen.

Viel Spass weiterhin!

Andreas aka HerrTaxifahrer

 

Rad von Caddy, schick angeleuchtet

Spacige Autowäsche

Unsere lokale Tankstelle hat investiert und eine neue Waschmaschine angeschafft.

Ticket gekauft – Normalwäsche, ohne Unterboden -, gleich reingefahren und das Teil mit Code gestartet. Vorgefreut auf ein blitzblankes Caddy-Taxi!

Die Erwartungen schraubte ich nicht besonders hoch. Nachdem die „Alte“ öfter ihren Geist aufgegeben hatte, die Radwaschbürste sich nur nach Zufallsgenerator positionierte und die Heckbürste quasi als nicht Existent anzusehen war.

Vogelkot und Käfer hatte ich schon mit dem Hochdruckreiniger entfernt, bzw. eingeweicht.

Zusammen mit einem jungen Pärchen aus dem getunten Polo hinter mir, bestaunten wir die Installation. Vollkommen fasziniert waren wir von der effektvollen LED-Beleuchtung. Wie auf der Brücke der USS Enterprise farbwechselte und strahlte „der Gerät“* aus allen Fugen.

Die Mechanik richtete sich nun mehr dreidimensional auf das Fahrzeug aus. Neben hoch/runter und vorwärts/rückwärts orientierten sich die Wasch- und Blaswerkzeuge auch winkelig an den Schrägen der Karosserie.

Schneller als gewohnt ging es auch.

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Ich fuhr den Wagen aus der Anlage, stoppte, um Taxischild und Antenne wieder anzubauen und wagte einen genaueren Blick auf das Waschergebnis. Die großen Flächen waren perfekt. Aber überall dort, wo Übergänge in der Topografie, wie z.B. am Kotflügel oder den Türspalten – beide Seiten, ich stand mittig! –  war ich maßlos enttäuscht. Da es kurz vor Feierabend war, habe ich den restlichen Schmutz mit einem Lappen weggewischt und werde das beim nächsten Besuch auf jedenfalls monieren.

Sauber geht anders!

Sauber geht anders! Caddy, 1 Jahr alt, frisch „gewaschen“.

Leider täuscht der Auftritt der Anlage über deren Leistungsfähigkeit hinweg. Sicher können  Einstellungen verbessert werden, das hoffe ich wenigstens.

 

* Dönerschneideroboter / Synonym für eine wahnsinnig praktische und schön anschauende Erfindung

(Jesu Geburt) Faizah Geburt uvm.

1Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von der Kanzlerin Königin der Alemannen – Angela – ausging, daß alle Welt geschätzt werden soll Willkommen sei. Und diese Schätzung Einladung war nicht die 2Allererste und geschah zu der Zeit, da „Horst“, der Nachfolger des „Zehnminuten-Ede“, Landpfleger von Bavaria war. 3 Und Jedermann ging, daß er sich schätzen begrüßen ließe, ein jeglicher in seine Stadt, zuerst nach München, wo die Untertanen des Horst sie zählten und verteilten auf das Land der Deutschen und Anderen Nordvölker.

Da machte sich auch auf Ibrahim aus Galiläa Syrien, aus der Stadt Aleppo, in das christliche Deutscheland, zur Stadt Heinrichs des Löwen, die da heißt Braunschweig, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Mohammeds war, auf daß er sich begrüßen ließe mit Rana, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger.  Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte.  Und sie gebar ihre erste Tochter und wickelte sie in Windeln und legte sie in eine fahrbare Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Der Statthalter des Löwen schickte die kleine Familie mit Sack und Pack weiter, mit der blechernen Karawane, um sich niederzulassen in Hagen, dem Dorfe unter der 4 Staleke.

Und es waren Hirten HerrTaxifahrer in derselben Gegend auf dem Felde bei den Gleisen der Metro in dem Örtchen Stubben, der hütete des Nachts die Mobilität. Und siehe, des HERRN  Chauffeur trat zu ihnen, und die Klarheit des Individualverkehrs  leuchtete um sie; und sie fürchteten sich nicht mehr. Und der HerrTaxifahrer  sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die vielen aus eurem Volk widerfahren wird; denn Heute ist ein kleine Abteilung in der Turnhalle in Hagen frei geworden für euch!

Die Reise konnte sobald beginnen, wäre da nicht der Beutel Überseerollkoffer mit den Habseligkeiten und die mobile Krippe mit dem darin schlafenden Kinde gewesen. Auch die 6 Tücher gefüllt mir den Gaben des nördlichen ALDI und der Schlauch mit Gänsewein!

Der Esel mit dem Stern ward Dank der Erfahrung des HerrnTaxifahrer jedoch schnell beladen. Die Maut betrug gerade 28,70 Euronen, da war das Ziel in Sichtweite. Die heiligen Sporthallen waren prächtig illuminiert und eine Menge Landsleute waren auch schon dort.

Und alsbald war da bei dem HerrnTaxifahrer die Menge der himmlischen Heerscharen Security, die malten ein Kreuz auf Ibrahim und Ranas rechte Hand und sprachen: “Diese Nacht könnt ihr hier erst einmal bleiben, alles weitere klärt sich Morgen!

„Und das habt zum Zeichen: Der Odem der Kühe wird euch bald den Weg weisen zu einer kleinen Wohnung im Nachbardorf!“, verkündete ein Samariter herbeischreitend, in seiner weiß-roten Kluft.

„Nun wünsche ich euch viel Glück und das eure Träume vom Frieden in der Welt Wahrheit werden. Fröhliche Weihnachten!“, wünschte HerrTaxifahrer, sackte seine Löhnung ein und machte sich auf den Weg gen Bethlehem zur Zentrale und Blog, die Geschichte zu verkünden, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat.

Und die Blogleser klickten eilend und fanden beide, Rana und Ibrahim, dazu das Kind Faizah in der Krippe liegen.

P.S. Rechtschreibfehler sind absichtlich eingefügt

P.P.S Eben habe ich sie tatsächlich wieder gefahren. Sie haben eine kleine Wohnung in einem Dorf südlich Hagens zugewiesen bekommen. Und was soll ich schreiben, es riecht nach Kuh!

Ich wünsche euch und ganz besonders allen Menschen auf der Flucht, das ihr Ruhe und Frieden findet, in dieser komplizierten Zeit! Für mich ist der Heilige Abend um 20:00 beendet, ich fahre Taxi, bis Morgen früh um 6:00. Es wird sehr viel zu schaffen sein in dieser Nacht, denn in den Tanzpalästen Kasba und Pam Pam ist das Motto in dieser Nacht:

„Psalter und Harfen wacht auf, last uns Rocken!“

22.12.2015

Flüchtlinge kommen seit je her nach Deutschland

Flucht aus Kriegsgebiet

Eiche, unter der im Mittelalter Gericht gehalten wurde

Kontroll-Freak

Der Kollege $urgesteinmitdieselimblut hatte einen traurigen Dienstbeginn. Der böse Chef hatte sein heiss geliebtes Taxi – den Mercedes-Benz w210 – mit fast 800.000 Km auf dem Kerbholz gen Nordafrika verfrachten lassen und durch einen „schnöden“ Franzosen -Renault Scenic- ersetzt.

verriegelung

Etwas missmutig unterzog  er die neue „Karre “ einer ersten Überprüfung und gespannt auf sein Urteil standen wir um den Wagen herum. Wir beobachteten jeden Handgriff, jedes Streicheln der Stoffsitze beim probeweisen Einstellen. Die Schaltung schien ihm etwas zu störrisch, das Lenkrad zu groß, die Einstellung der Seitenspiegel zu aufwändig. Er mokierte das „Mäusekino“, wie er den kleinen Bildschirm mit integriertem Tacho und Tankanzeige nannte, weil es nicht vor ihm – sondern mit viel zu vielen Informationen gespickt – auch noch mittig angebracht war, wo jeder Fahrgast sehen konnte, welches Tempo gerade anlag.

Mit schamesröte auf den Wangen, lies er sich hinreissen, etwas positives zu zu sagen. Der Ausstieg sei bequem, der Sitz noch komfortabel und die Rundumsicht fast perfekt.

Er bat nun um den Schlüssel, um das nagelneue Taxi wieder zu verschliessen, damit wir noch lange Freude daran hätten. Die „Keycard“ hatte jedoch weder Räute noch Bart, deshalb hatte er sie nicht als solchen erkannt. Ein Sensor darin ent- bzw. verriegelt die Türen innerhalb eines Radius von 4-10 m, je nach Laune der Natur, wenn sich der Fahrer annähert oder entfernt.

Unser Kollege ließ sich nicht nehmen, auch diese Funktion in Augenschein zu nehmen. Er schloß dir Fahrertür, entfernte sich langsam ein paar Schritte, bis das bei einer Zentralverriegelung gewohnte Geräusch den Abschließ-Vorgang quittierte.

So weit, so Gut. Unser Taxiprofi machte sich flugs auf den Weg und zog routiniert am Türgriff, um sicher zu stellen, ob der Mechanismus sein Werk vollendet hatte.

„Seht her, so ein Mist. Ist gar nicht zugegangen! Da fahr ich erst mal nicht mit!“, entsetze sich er sich und zog ein Gesicht, als sei das Auto von einer ekeligen Schleimschicht überzogen. 2 Versuche später war er ziemlich erstaunt von der Kulisse, welche sich aus hüpfenden und lachenden Menschen um ihn geschart hatte.

Ein wenig erinnerte mich die Szenerie an den alten Zauberer aus der gleichnamigen Fernsehreihe „Catweazle“, als er die Funktion eines Lichtschalters erkundete.

Nach weiteren Erläuterungen zum Sinn und Unsinn vieler technischer Erneuerungen, folgten Beschwörungen der althergebrachten Mechanismen. Einer Mutiger tat einen Schritt nach vorn und erklärte noch einmal das Prinzip und die Vorteile dieser Ferngesteuerten Schließanlage.

$urgesteinmitdieselimblut verlies den Platz und erkundigte sich in der Zentrale:

„Ich hätte gern eine alte Schleuder, damit ich endlich vom Hof komme!“

 

P.S. Auch Monate später wurde immer wieder ein älterer Kollege dabei beobachtet, wie er panisch um einen Wagen lief!

Hier zur Erinnerung der Abschnitt aus der Serie „Catweazle“.Folge 1: „Licht aus der Flasche“. Bei 1:15 geht es los! Wer wenigstens 50 ist, wird sich in seine Kindheit zurück versetzt sehen!

Im Zentrum der Macht

Draußen lassen die Bäume erkennen, das die 3. Jahreszeit naht und somit das Mistwetter und Düsternheit die Oberhand gewinnen.

Habe Heute mit meiner ersten Tour wieder die Omi’s und Opi’s nach Haus gefahren.

Auf Englisch nennt man den Herbst bekanntlich „Fall“. Das haben ein paar unserer Lieblingssenioren zu wörtlich genommen und reihenweise youtubefähige Faceplants hingelegt. Glücklicherweise keine Knochenbrüche dabei, das kann leicht tödlich sein, denn mit über 80 wächst nix mehr wirklich gut zusammen. 2 Damen hatten letzten Montag so heftige Hämatome im Gesicht, das ich raten musste, wer sich hinter den lila Eulenmasken verbarg. Aber Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht und die ersten Schwellungen gehen sauber zurück und hinterlassen die altersgemäß gewohnt knitterige Haut.

Anschließend zurück zur Zentrale und Sprinter umtauschen in Ferrari Passat, dann nach Hagen ins Büro, Muffins und Kekse von Geburtstag gehabt habenden Kollegen vertilgen.

So war der Plan!

In der Zentrale angekommen sortiere ich die Mappe für den Bus in ihr Fach. Vorbei an 2 Aspiranten für den Taxischein baut sich $MODOAK* vor mir auf, geleitet mich auf den Hot Chair vor den Bildschirmen mit Anzeigen für Flottenmanagment und Tourenannahme.

„Setz dich hier mal einen Moment hin, HerrTaxifahrer. Telefon kannste ja!? Und die paar Knöppe aufm Display kriegste bestimmt auch hin! Ich geh mit den beiden zum Lernen in die Küche, dann stören wir dich auch nicht.“

„Ömmmzzz??!, ömmzte ich überrumpelt.

„Wenn was schlimmes passiert, schrei einfach!“

„OK, Chef!“, gab ich Hacken zusammen schlagend zurück.

Und schwupps, ward ich ein Zentralenmädchen. Im Prinzip sind mir die Vorgänge an diesem Arbeitsplatz geläufig. Doch ihr kennt das sicher auch, wenn man so einfach ins kalte Wasser geschubst wird. Keine Zeit  sich vorher in die Hose zu machen oder zu übergeben!

Nun verschaffte ich mir einen Überblick. Es war schon früher Abend, da ist die Tourenanzahl überschaubar. Bei uns sind die meisten Touren in der Woche tagsüber. Und jetzt, gegen 19:00 waren nur noch 4 Wagen unterwegs. Also leichtes Spiel für mich. Auf einem Monitor kann ich verfolgen, wo sich die Taxis befinden und welchen Besetzt-Status sie haben. Beim Drüberfahren mit der Maus kann ich ggf. auch den aktuellen Auftrag einsehen.

Der zweite Monitor ist da nicht ganz so übersichtlich. Gefühlte 20 Fenster geöffnet. Alle gehören zu dem Dispositionsprogramm. Es ist ja nicht die erste Begegnung mit Datenbanken und deren Verwaltung, aber dieses hier war Windows-Basiert und ich musste jetzt erst meine Einmalhandschuhe anziehen, damit später keine Viren auf mein MacBook Pro übertragen werden!

In einer Liste kann ich sehen, welche Fahrten als nächstes bearbeitet werden müssen. In der Regel bekommen wir Fahrer die Aufträge 20 Minuten vor der Zeit zugeteilt, wegen der langen Anfahrtswege hier auf dem Dorf. Hab schon wieder die Farben vergessen, aber sicher ist, das wenn die 20 Minuten nicht eingehalten werden, ändert so eine Datenreihe ihre Farbe auf Rot. Die Zuteilung geschieht manuell, durch den Menschen, der an der Konsole sitzt. Zur Zeit also durch mich.

Ich markiere den obersten roten Datensatz und will ihn einem Wagen zuweisen.

„Plinggg, Computer sagt neeiiiiiin!“

Zuerst soll ich den Datensatz eröffnen, um ihn dann zu ändern, d.h. zuzuweisen. Puh, gesagt, getan. Erste Tour übertragen und der Fahrer hat auch gleich angenommen. Die Farbe springt auf Dunkelblau oder so.

Um gewappnet zu sein, falls ein Auftrag eingeht, lege ich schon mal einen neuen, leeren Datensatz an. Juhu, da ist er. Niemand ruft mich an um ihn zu füllen…………..Es wird wieder was rot.Wie komme ich da dran? Ok, löschste erst mal den leeren Datensatz, der rote ist ja darunter. Klicke mutig und siegesgewiss auf das X-Symbol.

„Plinggg, Computer sagt, Open Objects sind nix gut!“ und sämtliche Fenster der Software schliessen sich.

„AAAAAARGGHHHHH!!!!!!!!???????“

error

Bin dann ganz ruhig in die heiligen Hallen des MODOAK eingetreten und hab ihm beflissen den Absturz der Fensterweichware gemeldet.

Er übernahm den Fall sofort, erkannte das Problem, nämlich mich:

„Na, haste rumgespielt?“

Bevor ich in den Rechtfertigungsmodus fallen konnte, war ich schon wieder allein mit der bunten Welt der Disponenten. Von nun an alles nur Step by Step und checken, bevor was gespeichert wird. Hatte die verflixte Kiste dann endlich unter Kontrolle. Die ersten Bestellungen gingen ein und was nicht gleich zu verteilen war, legte ich auf Halde im Rechner ab.

Cirka 50 Anrufe und 30 Emails später hatte ich schon so richtig einen Flow und nach 2 Stunden war mein Ausflug in die Kommandozentrale vorerst beendet.

Auf jeden Fall hat der Posten auch seinen Reiz, bloß bis hier Jemand 15 Fahrzeuge über Stunden ganz alleine vernünftig verplant, vergeht eine ziemliche Lehrzeit. Außerdem gehören zu diesem Arbeitsplatz auch noch so unnütze Tätigkeiten wie Rechnungen schreiben, Belege sortieren, Kaffee für die Fahrer kochen und auch noch gute Laune verbreiten.

An alle Zentralisten: Ihr hattet meinen Respekt. Jetzt noch um so mehr…..schleiiiiimmmm!

* MasterOfDesastersOfAllKinds (Chef)

 

P.S. Hab da bei meinem Kollegen aus Dräsdn was passendes entdeckt. Mensch und Maschine