Im toten Winkel!

Meine Follower bei Twitter wissen es schon. Es hat wieder gekracht, bzw. geknirscht.

Plangemäß erreichte ich den vor dem Seniorenheim gelegenen Parkplatz und stellte mich leicht schräg hinter eine leere Parkbucht. Ich hielt das Taxameter an und nannte meiner 80-Jährigen Fahrgästin den Fahrpreis. In dem Moment, als ich einen 10er in meiner Börse verstaute, fuhr ein PKW aus der Parkbucht rechts von mir rückwärts heraus.
Die Fahrerin hat mein Taxi gar nicht gesehen und wollte sogar, als der linke Reifen schon meine Beifahrertür eindrückte, mittels Vollgas den Widerstand überwinden. Ich sprang aus dem Wagen, klopfte an ihr Fenster, schrie und machte Zeichen zum Anhalten.
Endlich merkte sie, das etwas nicht stimmte!

Nachdem sie den Schaden begutachtet hatte, fragte sie mich vorwurfsvoll:
„Das hier ist ein Parkplatz! Müssen sie unbedingt hier halten?“

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„Contenance, Contenance!,dachte ich. Mir schwante Böses!

Sie warf ein, ich hätte an dem Unfall Schuld, weil ich erst nachdem eingebogen wäre, als sie schon rückwärts unterwegs gewesen sei!

So war keine gütliche Abwicklung möglich. Darauf hin funkte ich der Zentrale mit Bitte um Benachrichtigung der Polizei!

Ich fand es wichtig, die Autos nicht zu bewegen, denn nur so konnte selbst ein Laie erkennen, das ich nicht der Verursacher war!

„Hallo, hallo HerrTaxifahrer! Kann ich jetzt aussteigen?“, rief es aus meinem Wagen.

Eine Lösung musste her. Die Unfall-Stellung würde ich um keinen Preis verändern wollen!

Gerade als ich ins DRK-Heim laufen wollte, um eine Pflegekraft zu Hilfe zu holen, da hatte mir meine Seniorin schon den Hintern zugewandt und hieß mich, ihr sprichwörtlich tatkräftig unter die Arme zu greifen, um sie über die Mittelkonsole durch die Fahrertür ins Freie zu ziehen!

Die fitte Dame vertraute sich meinen kräftigen Armen an und lies sich widerstandslos über den Knüppel heben und ….schwuuuppps, war sie evakuiert!

Die Polizei Schiffdorf hatte schon 2x angerufen, das sich die Unfallaufnahme wegen Notfällen verzögere.
Nach 105 Minuten traf die Streife endlich ein und nahm die Ermittlungen auf. Die Polizistin kümmerte sich um die Verursacherin und ihr Kollege um mich.
Anschließend wandte er sich an meine Fahrgästin:
„Haben sie gestanden, als der Unfall geschah?“
„Junger Mann, schauen sie Mal… – sie zeigt auf ihren Sitz – ich habe gesessen. Stehen kann man da nicht!“

Ansonsten hätte sie sowieso nichts bemerkt!

An mich gewandt, bedankte sie sich fürs Zupacken: „Soooo hat mich schon seit 30 Jahren kein Mann mehr gepackt, huch war das schön!“

Sie schob dann winkend mit ihrem Rollator davon.

Die Polizisten berieten sich kurz und eröffneten meiner Umfallgegnerin, sie hätte mehr Sorgfalt walten lassen müssen. Der Schulterblick hätte das Taxi erkennen lassen. Sie bekam dann einen Strafzettel über 30 Öcken und 1 Punkt!

Anschließend trennten wir unsere Fahrzeuge ohne weitere Schwierigkeiten und ich konnte nun endlich wieder Umsatz machen.

Nachtrag:
Donnerlittchen und DrHibbert habe das aufgemalt (siehe technische Zeichnung unten). Hoffe das erklärt die Situation besser, wie mein Geschreibsel!

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Wiieeeee spricht der Hahn?!

Dieser Beitrag ist von extremer Wichtigkeit und unter enormem zeitlichen, künstlerischen und finanziellen Aufwand produziert worden. Um dieses Werk zu erstellen, waren jahrelange Forschungen, schon während meiner Kindheit im Urbanen Lebensraum nötig geworden. Ich bitte sie, Ihre Wertschätzung der ganzen Weltbevölkerung mitzuteilen!

Vielleicht erst hier nachlesen bei den Hühnern, bevor mein Statement konsumiert wird!

 

Ach ja! Inspiriert wurde ich von Herrn @colinsilcox welcher mir einen Link zu einem Spezialforum zugänglich machte! Danke dafür, das ich mich darauf hin zu so einem Sche… hinreissen lies. Konnte aber nicht mehr schlafen, ohne reagiert zu haben.

Der lachende HerrTaxifahrer!

So…., den ungeschriebenen Gesetzen nach, ist 3-Mal „Bremer Recht“!
Es folgt somit der dritte Schwank aus der Reihe: „Sich an Missgriffen von Kollegen laben und drüber herziehen!“.

Immer auf die neuesten Nachrichten erpicht, stehen alle meine Sinne ständig unter Strom, d.h. auf Empfang.

So auch, als ich selbstredend unbeabsichtigt, folgende Konversation belauschte:

$hobbyfahrer:“Hallo Zentrale, das Gerät zeigt 61,9 an!“
Zentrale:“Die sollten ja eigentlich € 80 pauschal bezahlen! Hast du kassiert?“
$hobbyfahrer: „Nein, ich habe die sogar noch über die Dörfer verteilt!“
Zentrale: „Na dann kriegen die halt eine Rechnung. Kannst alles ausschalten. Feierabend!“

HerrTaxifahrers Gehirn: *ratter/denkdenkdenk/ratter*

HerrTaxifahrer: „$hobbyfahrer, hast du DEN Knopf überhaupt 2x(*)gedrückt? Du fährst doch einen Mietwagen!“

$hobbyfahrer:“ Welchen Knopf?“

HerrTaxifahrer: “ Kopf–>Lenkrad! “ Na, den Roten, oben Links!“

$hobbyfahrer : “ Zentrale?…..Jetzt steht hier hundertneundreissig!“

Zentrale: “ hundertneununddreissig?“

$hobbyfahrer: “ Nein, Eins – Null – Neun – Komma – Drei – Null !“

Zentrale:“ Danke $hobbyfahrer, Danke HerrTaxifahrer!“

Der $hobbyfahrer ist schon 2 Jahre im Betrieb, da konnte ich mir ein herzliches Lachen nicht verkneifen!

(*) Das Taxameter in Mietwagen nennt sich Wegstreckenzähler. Nach betätigen der Starttaste wird nicht der laufende Fahrpreis, wie im Taxi üblich angezeigt, sondern nur die zurück gelegte Strecke in Kilometern!
Ein Zwischenstand kann durch einmaliges Drücken der Taste „Kasse“ abgelesen werden. Die Löschung erfolgt nur nach 2-maligem betätigen.

Kontroll-Freak

Der Kollege $urgesteinmitdieselimblut hatte einen traurigen Dienstbeginn. Der böse Chef hatte sein heiss geliebtes Taxi – den Mercedes-Benz w210 – mit fast 800.000 Km auf dem Kerbholz gen Nordafrika verfrachten lassen und durch einen „schnöden“ Franzosen -Renault Scenic- ersetzt.

verriegelung

Etwas missmutig unterzog  er die neue „Karre “ einer ersten Überprüfung und gespannt auf sein Urteil standen wir um den Wagen herum. Wir beobachteten jeden Handgriff, jedes Streicheln der Stoffsitze beim probeweisen Einstellen. Die Schaltung schien ihm etwas zu störrisch, das Lenkrad zu groß, die Einstellung der Seitenspiegel zu aufwändig. Er mokierte das „Mäusekino“, wie er den kleinen Bildschirm mit integriertem Tacho und Tankanzeige nannte, weil es nicht vor ihm – sondern mit viel zu vielen Informationen gespickt – auch noch mittig angebracht war, wo jeder Fahrgast sehen konnte, welches Tempo gerade anlag.

Mit schamesröte auf den Wangen, lies er sich hinreissen, etwas positives zu zu sagen. Der Ausstieg sei bequem, der Sitz noch komfortabel und die Rundumsicht fast perfekt.

Er bat nun um den Schlüssel, um das nagelneue Taxi wieder zu verschliessen, damit wir noch lange Freude daran hätten. Die „Keycard“ hatte jedoch weder Räute noch Bart, deshalb hatte er sie nicht als solchen erkannt. Ein Sensor darin ent- bzw. verriegelt die Türen innerhalb eines Radius von 4-10 m, je nach Laune der Natur, wenn sich der Fahrer annähert oder entfernt.

Unser Kollege ließ sich nicht nehmen, auch diese Funktion in Augenschein zu nehmen. Er schloß dir Fahrertür, entfernte sich langsam ein paar Schritte, bis das bei einer Zentralverriegelung gewohnte Geräusch den Abschließ-Vorgang quittierte.

So weit, so Gut. Unser Taxiprofi machte sich flugs auf den Weg und zog routiniert am Türgriff, um sicher zu stellen, ob der Mechanismus sein Werk vollendet hatte.

„Seht her, so ein Mist. Ist gar nicht zugegangen! Da fahr ich erst mal nicht mit!“, entsetze sich er sich und zog ein Gesicht, als sei das Auto von einer ekeligen Schleimschicht überzogen. 2 Versuche später war er ziemlich erstaunt von der Kulisse, welche sich aus hüpfenden und lachenden Menschen um ihn geschart hatte.

Ein wenig erinnerte mich die Szenerie an den alten Zauberer aus der gleichnamigen Fernsehreihe „Catweazle“, als er die Funktion eines Lichtschalters erkundete.

Nach weiteren Erläuterungen zum Sinn und Unsinn vieler technischer Erneuerungen, folgten Beschwörungen der althergebrachten Mechanismen. Einer Mutiger tat einen Schritt nach vorn und erklärte noch einmal das Prinzip und die Vorteile dieser Ferngesteuerten Schließanlage.

$urgesteinmitdieselimblut verlies den Platz und erkundigte sich in der Zentrale:

„Ich hätte gern eine alte Schleuder, damit ich endlich vom Hof komme!“

 

P.S. Auch Monate später wurde immer wieder ein älterer Kollege dabei beobachtet, wie er panisch um einen Wagen lief!

Hier zur Erinnerung der Abschnitt aus der Serie „Catweazle“.Folge 1: „Licht aus der Flasche“. Bei 1:15 geht es los! Wer wenigstens 50 ist, wird sich in seine Kindheit zurück versetzt sehen!

Die lachende Zentrale!

Ich fuhr Heute schon etwas eher zur Arbeit, um ggf. etwas Tratsch im Zentrale nachzuholen. Als Spät/Nachtschichtler ist man eher Einzelkämpfer und der Klatsch bleibt auf der Strecke.
Mitten im schönsten Geläster ruft die Kollegin, welche mir gleich den Wagen übergibt, über Funk:
„Wie geht denn die Tankklappe beim Passat xyz auf?“
„Draufdrücken, bei geöffneten Türen, dann löst sich die Verriegelung!“, riet der Funker.
„Das geht nicht!“, jammert es über den Äther.
Ein anderer Fahrer hatte mitgehört und einen Trick parat:
“ An der Fahrertür ist auch ein Schalter für die Klappe!“
Den kannte ich selbst noch nicht und war nicht besonders erstaunt als es plötzlich lautete:
„Wo schalte ich die Alarmanlage wieder aus?“

Wir konnten uns ein heftiges Schmunzeln nicht verkneifen.

So sind die Frischlinge, sie belustigen uns kostenlos!

Nimm Das!

Heute Morgen um 00:30 trug es sich zu, das ich mich mittels Kaffee und einem kleinen Meeting mit meinem Kollegen $3xC, auf den Feierabend vorzubereiten gedachte. Das Händi hat schon lange nicht mehr genervt.

Das es anders kam, seht ihr schon daran, das es etwas zu schreiben gibt.

Anruf, ein Mann möchte von $dorfindernähe nach Bremerhaven gefahren werden, Feierabend im A…., aber wenigstens eine lohnende Strecke. Ich gebe mir 15 Minuten Zeit für die Anfahrt, noch liegen die Blitzer-Marathoni auf der Lauer, da hab ich keine Lust, einer der letzten zu sein, welche abkassiert werden!

Mein Fahrgast steigt zu und fragt:“ Do you know where we go?“

„Sure, we ride to B’heaven!?“

Er reicht mir einen einen Zettel aus dem im Schatten einer Straßenlaterne liegenden Fond. Es hätte auch ein Messer oder eine Waffe sein können, deshalb drehte ich mich ganz vorsichtig um, damit ich mich nicht schneide oder den Abzug triggere!

Ich lese die Adresse eines Hotels in Bremerhaven, bestätige, das es mit geläufig ist und mache begabe mich auf Achse.

Der letzte gemeldete Blitzer befand sich gerade im Abbau. Hinter der Kurve am Wasserwerk Bramstedt, Richtung Norden hatten sie das Feinste vom Feinsten aufgeboten, um die letzten Schussel abzugreifen.

Das wiegte mich nicht in Sicherheit, denn ich vermutete, das nach den letzten Meldungen des Tages noch nicht genügend Raser geschnappt worden sind und nun eine Verlängerung Anstand!

Und genau so kam es auch. An der Bushaltestelle Hetthorn stand ein mobiles Einsatzkommando mit transportablem Laser und kontrollierte. Ich wurde anstandslos durch gelassen.

Vor dem Hotel angekommen, reicht mir der aus Neuseeland stammende Fahrgast seine Kreditkarte in ähnlicher Manier, wie zuvor die Notiz mit der Hotelanschrift. Keine Ahnung  was es war, die Geschwindigkeit, der Winkel, oder sein persönliches Erscheinungsbild. Ich zuckte wieder zusammen, als er mir sein Plastikgeld anbot.

„Here, take this!“

visa-black-card

Hah, musste ja einmal so kommen. Da wir keine Kartenzahlungen anbieten, setzte ich mein „unschuldiges Hündchen, das gerade einen Schuh geschreddert hat“ – Gesicht auf und erkläre die Sachlage.

„OOrrggghhh, shooot. I’ve only small moonäääiii in ma poket. Let’s see it!“

Er wühlt hoffnungsvoll in seiner rechten Hosentasche. Im Fond des Passat ist wenig Platz für so einen 2 Meter-Mann mit 150 Kilo. Er schüttelt sich und der Wagen wankte schon verdächtig. Gleich geht der Alarm los, dachte ich.

Er zog dann eine Hand voll 50 € – Scheine aus der Tasche, hielt sie in seiner Pranke, so in der Art, wie ein Kran auf dem Recyclinghof mittelgroße Schrotteile mit seinen Greifer packt!

„Will that be enough?“, schaut mich das Schaf von der Insel an.

Ich erklärte ihm den Wert der Scheine, während er völlig erstaunt lauschte.

„The driver in Bremen did not tell me that. He took two of ‚em for a 10 minute-Ride!“

Ich gab pflichtgemäß das Wechselgeld zurück, 4,80 € auf den 50er. Danach verfluchte ich den Taxifahrer-Unkollegen aus Bremen, der vom Flughafen zum Hauptbahnhof 100 Öcken genommen hatte und somit wahrscheinlich ursächlich Schuld an der Tatsache, das ich kein Trinkgeld erhielt und den depperten Schafzüchter, der es nicht nötig hatte zu Wissen, was Europäisches Geld für einen Gegenwert hat.

Gute Nacht!