Is‘ doch gelacht!

Auf der A27, Richtung Süden, kurz vor der Abfahrt BHV-Süd, in einer 120er-Zone.
Ich fuhr mit erlaubten 120 Sachen auf der rechten Spur, als sich vor mir ein Fahrzeug in Gestalt eines 5-er BMW, schon älter, aber ohne H-Kennzeichen, breit machte. Seine dunkelblaue Lackierung, sowie die kantige Karosserie ließen mich ins Schwärmen geraten.

Der BMW wurde auf einmal deutlich langsamer und da ich keine Lust zu bremsen hatte, setzte ich zum Überholen an. Im Seitenspiegel erkannte ich einen sich sehr schnell annähernden SUV, der Abstand würde nach meiner Einschätzung aber locker für mich reichen um den BMW hinter mir zu lassen. Trotzdem setzte der Raser schon recht früh seinen linken Blinker und suchte seine Lichthupe im Wechsel dazu aufblitzen zu lassen.

Im Vorbeifahren machte ich einen offensichtlich bekennenden Sonntagsfahrer am Steuer des BMW aus. Der Oberkörper nach vorn gebeugt, das Kinn über dem Lenkrad eingerastet, der Blick starr nach vorn.

Nun konnte ich auch sehen, warum er seine Geschwindigkeit verringerte. Vor ihm schlich ein PKW mit Anhänger her. Dem Alter geschuldet, hatte er sich wohl etwas länger als ich überlegt, zu Überholen.

Der Raser hatte nun eine Symphonie der Leuchten in Gang gesetzt. Für jedes Blinken taktete er 3 Lichthupen ein, der Abstand betrug so 50 Meter zu meinem Heck, die Geschwindigkeit war nach wie vor überhöht, als ich endlich vor dem Gespann einlenken konnte.

Noch bevor ich erleichtert mit einem „Puuuh“ ausatmen und zur Tagesordnung übergehen konnte, scherte auch der „Opi“ hinter mir aus auf die linke Spur und schob sich todesmutig vor den herannahenden Drängler und zwang den so zu einer „lustigen“ Vollbremsung!

Ich konnte das Rote in den Augen des Fahrers sehen, als der nach einigem Schlingern und mit qualmenden Reifen wieder Herr über sein Fahrzeug wurde, um sich sogleich vor dem Opi zu  positionieren und ihn seinerseits auszubremsen. Ein wenig erinnerte mich der Vorgang an die Manieren eines SEK der Polizei, welches ein Fahrzeug mit Drogenkurieren o.Ä. anzuhalten gesuchten.

Eben fiel mir ein, das genau so etwas – das Ausbremsen aus Rache – in der Vergangenheit zu einem schlimmen Unfall  und zu heftiger Verurteilung des Ausbremsers geführt hatte. Kann das Urteil gerade nicht finden, es gibt Beispiele bei Google.

Irgendwann hat der Drängler dann aufgegeben, denn es bildete sich schon ein Stau und ein Hupkonzert konnte ich noch hören, als ich Richtung Nesse abbog und die Szene verlies!

Zwischen den Jahren bin ich in der Regel tiefen-entspannt. so lässt sich diese Zeit am besten geniessen! Tipp von mir: „Immer schön locker bleiben!“

Und weil ich dieses Schauspiel – so ganz in Trance –  im Rückspiegel erlebte, konnte ich mich nicht mehr halten vor lachen, als der „coole“ Senior dem Rennprofi die kalte Schulter zeigte. Das war alles so sureal und nicht voraus zu sehen.

So hörte es sich an, als ich die Abfahrt herunter fuhr (Nichts für schwache Nerven,besonders der Mittelteil,hihi!):

Könnt ihr euch auch so gehen lassen, oder unterdrückt solche Ausbrüche? Mir war eine Zeit lang richtig warm ums Herz! Das kommt bei mir so 3 x im Jahr vor,  nicht öfter, es muss sich schon lohnen und meistens, wenn ich allein bin!

Dieses Jahr gibt es Pferd zu Weihnachten!

Weihnachten, so meine Auffassung, ist ein Fest der Fröhlichkeit. Es wird gegessen, getrunken, man trifft sich mit Familie oder Freunden, singt, lacht und hat einfach eine schöne Zeit!

Da habe ich einmal zwei Bilder von mir herausgesucht, auf denen ich echt sehr glücklich bin! Einmal im Urlaub in Oy (2006) mit einem guten Freund (Lothar †2010), nach einer anstrengenden Wanderung und einmal auf meiner Hannoveraner Stute „Wahnsinn“ bei einem Ausritt im Artland. Vielleicht erinnert ihr euch in dieser Zeit auch an solche Momente und ruft sie in euer Gedächtnis. Das ist meine Besinnlichkeit in diesen Tagen, zwischen den Jahren. Erinnerungen an tolle Erlebnisse und sich darüber austauschen.

Wer mich kennt, weiss, das ich eigentlich immer gut aufgelegt bin, denn wer zeigt schon gern seine schlechte Laune? Naja, mir jedenfalls liegt das nicht!

Und nun zurück zu den schönen Momenten unseres Lebens, ganz egal ob zu Weihnachten, im Urlaub, auf der Arbeit oder zu Hause. Überlegt euch, wann ihr richtig glücklich wart und wie das kam. Vielleicht könnt ihr diesen Moment gleich noch einmal geniessen und alles daran setzen ähnliches zu wiederholen!?

Ich wünsche euch, das ihr und eure Liebsten die Feiertage mit einem Lächeln auf den Lippen begeht und das Nichts eure Laune trübt. Wenn doch, siehe oben!

 

Andreas aka HerrTaxifahrer

 

 

Leere Versprechungen (2)

„Hol su mi noch ab. Ihh bin innen Happys in Bevers?“

Solche ansagen mag ich! Nein wirklich! Echt!

Denn die Schnapsdrossel liess mir die Wahl. Klingt einfach höflich.
Besoffene sind immer schwierig, das ist normal im Taxi. Doch die höflichen Leisen sind eine ganz andere Klasse, die sind kuschelig drauf, so anlehnungsbedürftig, oft voller Kummer und Sorgen, sie brauchen mich!

„Klar, dauert aber ’ne 3/4 Stunde, fahre nur allein!“

„HerrTaxifaha, su Not setze ich mi an die Hauswand und warte, ich danke dir, ich rufe auch sonst kein‘ an, fahe nur mit dia und bekomms au ein orntliches Trinkgeld!“

Ich war entzückt und ganze 40 Minuten war ich gespannt, welches Häuflein Elend mich erwartete.

Zur versprochenen Zeit traf ich ein. Die Kneipe war noch offen, ich machte mich auf den Weg in ihr inneres.

„Hier kommt keiner mehr rein!“, erfuhr ich vom Erstbesten, der den Eingang zum Tresen blockierte. Die brünette Tussi an seinem Arm nickte zustimmend, erst als er den Blick von meinem Gesicht (Wegen meiner neuen Brille wahrscheinlich!) lösen konnte, erkannte er den riesengroßen Aufnäher auf meiner Weste, der mich als Chauffeur auswies.

Mein zukünftiger Kunde nahm mich in den Arm – Schwitzkasten – !

„Der gehör tsu mia, lass den ma duach!Komm her, Taxi, was trinken, alles umsons!?“

Dank meiner Ausrede, ich stünde falsch und müsse Umparken, liess er mich wieder laufen, mit dem Versprechen , gleich nachzukommen.

Nach nur wenigen Minuten, ich konnte das Schauspiel durch das Fenster sehen, stieg mein Fahrgast zu. Er hätte eben noch einen jungen Mann maßregeln müssen, so von wegen guter Erziehung. Ich hatte nur sehen können, wie er sich mittels einer „gestreckten Geraden“ Platz zum Ausgang verschafft hatte.

„Nach $dorf-jetzt-mit-eisenbahnbrückefür-autos bitte!“

Nach einem gerüttelt Maß an Huldigungen über meine Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit usw,usw. erreichten wir seine Hütte. Die Rechnung betrug so € 13,60.

„HerrTaxifahrer, leider hab ich alles versoffn, kann dir kein Tringeld geben!“, zählte er mir seinen letzten Cent auf die Hand, genau passend.

„Abba nein, warte ’nen Moment, ich hab da Was für dich! Warte Mal!Bin gleich wieder da versproch!“

Wie eine Trophäe trug er eine selbstgeräucherte Mettwurst vor sich her, überreichte sie mir ehrfürchtig und gab mir die besten Wünsche für den Feierabend mit auf den Weg.
wurst

Ich machte einen Knicks, begab mich zum Taxi und überlegte, wie ich den Geruch abdecken könne, ohne das mein Chef meine, ich würde wieder rauchen!

Leere Versprechungen

Eine junge Frau. Mit dem Sammeltaxi von Lübberstedt nach Uthlede.

„Wo soll ich sie rausschmeissen?“

Sie beugte sich nach vorn, schaute suchend durch die Frontscheibe. Am Bordstein gegenüber entdeckte sie Jemanden.

„Gleich hier bitte anhalten, da steht mein Schatz!“

Ich bog hart Steuerbord ab, um dann nach Backbord eine Halse zu vollführen. Punktlandung!

Er, – Schatz –  riss die Beifahrertür auf, stürzte sich auf seine Freundin und sie schoben sich gegenseitig die Zungen tief in den Rachen. Ach ja, der doofe Taxifahrer, der glotzt schon (Meine neue Brille, ich kann wieder sehen, ihr versteht!) so komisch rüber. Er zieht sie vom Sitz und wünscht höflich „Guten Abend“, sowie weiterhin „Gute Fahrt und tolle Fahrgäste“.

„Und Welche die ordentlich zahlen!“, warf ich hinterher.

„Ja, und welche die bezahlen und auch viiiiel Trinkgeld, Tschüüüüß!“

„Bezaaaahhhlen!“, bölkte ich ich, als er die Tür schon zu dreiviertel zugedrückt hatte.

Leicht verstört suchte er seinen Geldbeutel, hatte genau passend und verschwand dann ganz schnell im Dunkeln.

Taxifahrers Advent

Denkt euch, ich habe ein Taxi gesehen!
Es kam von der Tanke,
das Dachschild voll Schnee,
den Kofferraum voll bis über die Kante.
Die Hände taten dem Fahrer schon weh,
denn er entlud einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?

Ihr Tagfahrer,ihr Nachtschichtler –
was denkt ihr, ist es der Mindestlohn?
Wer dies glaubt…., der ist kein Klon!
Doch war gewiss noch mehr Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

 

Verhunzt durch HerrnTaxifahrer.de, frei nach Anne Richter

 

Im Zug nach Irgendwo

Lübberstedt am Bahnhof. Eben hatte ich meinen Fahrgast nach Hagen eingeladen und wir standen so rum. Die Schranke in unsere Richtung war noch geschlossen. Autos für den Rest der Welt zogen auf großen Wagons an uns vorbei.

Da klopft es an der Scheibe:

„Fahren sie nach Osterholz?“

„Leider nicht, ist ein Sammeltaxi nach Hagen…., ich frage eben die Zentrale, ob ein Kollege in der Nähe ist!“

„$schafimwolfspelz, hier HerrTaxifahrer ist ein Wagen in der Nähe, nach OHZ?“

„10 Minuten!“

„Oh, was ein Glück, bitte, er soll kommen!“

„$schafimwolfspelz, bitte schicken!“

„Ich hab nämlich den Zug verpennt, nein, ich habe im Zug verpennt und bin 2 Stellen zu weit gefahren!“

€ 30,00 später hatte sie mein Kollege $Hobbytaxlermitslk fein zu Hause abgesetzt.

Auch eine Nuance des Schienenersatzverkehrs

Immer! Gern!