Mitbringsel

Fahrgäste wähnen sich oft „unter sich“, wenn sie im Taxi hinter mir z.B. über Familienmitglieder herziehen.

Die beiden Frauen habe ich am Dedesdorfer Markt abgeholt und sie hatten ihre Schwiegermütter auf dem Korn!

Kurz vor dem Ziel:

„Da steht es schon, mein Schwiegermonster!“

„Hast du ihr etwas süßes mitgebracht?“

„Klar, ich hab am Straßenrand ’ne Ratte gefunden und die überzieh‘ ich ihr gleich mit Schokolade!“ 

Aufgeschnappt

Letzte Woche durfte ich nach langer Zeit wieder einmal eine Gruppe dementer Senioren von der Tagespflege nach Hause bringen. Die Tour war sehr lang, die 6 Fahrgäste wohnen weit auseinander.

Als ich nach gut 1,5 Stunden nur noch besetzt mit einer 96 Jährigen Dame auf dem Weg zur letzten Ausladestelle bin, entspinnt folgender Dialog:

Zentrale über Lautsprecher: „Wo bleibst du denn, HerrTaxifahrer, wann bist du zurück?

Ich:“Oh, sorry das ich mich nicht gemeldet habe, die Zeit verrinnt so schnell. Bin in 5 Minuten „Frei“!

96-Jährige: „Ist Ihre Frau jetzt böse, weil sie die ganze Zeit mit mir allein unterwegs sind? Sagen sie ihr, das mein Mann zu Hause auf mich wartet. Ich bin treu und es läuft Nichts mit mir! Ich bin nicht „soooo Eine“!

Ich: “ – – – – – „

 

HerrTaxifahrer, übernehmen sie!

  • Ja, ich arbeite manchmal gern.
  • Ja, ich mag Herausforderungen.
  • Ja, ich übernehme auch gern schwierige Fälle

Und diese Umstände scheinen sich die Menschen am Dedesdorfer Markt (immer das 2. WE im August) sehr unbekümmert zu Nutze zu machen.

Anruf aus der Zentrale, ich möge bitte nach Desdesdorf fahren, am Markt, bzw. am RTW (Rettungswagen/Sani) würde ein Fahrgast auf mich warten!

DAS hatten wir doch schon!

Eigentlich hätte ich einfach das Posting „copy and pasten“ können, so ähnlich war der Auftrag.

Als ich gerade den Haupteingang der Kirmes passiere, läuft mir eine dralle Blondine in voller Erste-Hilfe-Montur entgegen und winkt panisch mit den Händen in Richtung des Kirchweges, wo ihr mobiles Krankenhaus steht. Ihr flehender verzweifelter Blick bringt mich fast aus der Fassung. Geschickt umkurve ich die Gäste einer Bratwurstbude und halte genau dahinter am RTW. Eine weitere Rettungsfrau kümmert sich um einen offensichtlich hilflosen Herrn, der sabbernd auf einem Feldstein hockte und seine Arme um die Beine seiner Aufpasserin geschlungen hatte. Auch ihr Gesichtsausdruck verhiess nichts Gutes.

Ich schwang mich von meinem Bock und erlöste die junge Dame von ihrem Festhalter.

Ist er schon entleert?

Ja, nur noch Salzwasser drin!

Die beiden Sanitäterinnen waren völlig entzückt, schlugen die Hände vors Gesicht und jubilierten, weil ich ihnen diesen aufdringlichen Kerl abnehme.

Ich kann leicht den jovialen und mit allen Wassern gewaschenen Taxifahrer mimen, denn ich kenne den Fahrgast. Er nimmt den letzten Tag des Schweinemarktes jedes Jahr zum Anlass, sämtlich Vorkommen von alkoholischen Getränken zu vernichten. Er scheiterte wie immer kläglich!

Schnell wuchtete ich ihn mit ein paar freundlichen Worten in den Sprinter und war ihn dann im nächsten Dorf auch schon wieder los.

 

P.S. Soeben erfahre ich, das mein Kollege $nuschler in der Nacht (ich hatte schon Feierabend) auf dem Dedesdorfer Markt gestürzt sei und sich reichlich kleine Wunden und Hämatome zugezogen hatte. Passiert sei das Ganze in Wahrnehmung seiner hoheitlichen Aufgaben als Taxifahrer. Er wollte noch schnell einen Blick in das Festzelt nehmen, bevor er auch den Dienst beendet. Wegen eines Regenschauers kürzte er über den Autoscooter ab.

Erste Stufe, zweite Stufe, keine Stufe!

Es war wohl schon mit der Demontage begonnen worden und die haben dann einfach Feierabend gemacht, ohne den nicht einsehbaren Bereich abzusperren, nimmt mann an.

Gute Besserung $nuschler !

Abschied steht in Kürze bevor

Es war ein schönes Hobby für mich, über meine Erlebnisse aus dem beruflichen Alltag zu berichten. Nicht immer sind die Geschichten stubenrein, aber das sind die Fahrgäste manchmal auch nicht.

Tja, so soll es auch bleiben. Nur ähneln sich die lustigen und weniger Lustigen Vorlagen meiner Kundschaft oder von Kollegen immer mehr, so dass öfter Ideen für Beiträge durch das Sieb fallen, weil entweder so schon oft passiert, oder zu laaangweilig.

Gestern hat sich Molly beschwert, ich solle mir trotz Lustlosigkeit oder wegen des Sommerloches wenigstens ein paar Bilder, Kochtipps oder sonstige Überlebensratschläge veröffentlichen.

„Taaraaaaaaa!“, hier das erste Bild.

schwalbis

Unsere diesjährigen Übernachtungsgäste fanden es bei uns anscheinend sehr anregend und haben gevögelt. Die Mehlschwalben haben sich Kurzerhand vervierfacht! Das Bild zeigt ein Elternteil bei der Fütterung  auf unserer VHF-Antenne. Die sollte eigentlich schon seit ewigen Zeiten abgerissen sein, wir bringen es aber nicht übers Herz, den Schwalbis ihre Fütterungsstation zu nehmen.

Es ist einfach so schön anzusehen, wie sich hier bei uns Tiere und Pflanzen in ihrer ganzen Pracht präsentieren.

Noch fleucht und kreucht es überall um uns herum, doch bald werden sich unsere Mitbewohner auf den kommenden Winter vorbereiten und in ihren Bau, in der Erde oder im Süden ihr Glück suchen.

Den Schwalben kann man sehr gut ansehen, wenn ihre Reisezeit gekommen ist. Sie sind sehr hibbelig, überprüfen ständig den Sitz der Federn und die Menge gespeicherter Energie, um dann endlich im September aufzubrechen. Ich winke ihnen dann zu und wünsche mir, das sie alle wieder zu uns zurück finden und in unserem Stall wie in den vergangenen 10 Jahren ihren Sommer verbringen.

 

Statusmitteilung

Lebenszeichen!

Hi, ich lebe noch! Derzeit sammele ich Stoff für die Zeit nach dem Sommer, dann gibt es wieder tägliche Posts. 

Schöne, heiße Woche euch allen!

Lasst es euch Gut gehen!

Andreas aka HerrT…..

Hinterachse links und rechts oberflächliche Korrosion :-)

Trotz strömenden Regens läuft mir gerade ein Wohlfühlschauer nach dem  Anderen den Rücken hinunter!
Der TÜV-Sachverständige hat die  Überprüfung meines „Poli“ beendet und soeben das Ergebnis mit Siegel und Unterschrift bestätigt.

Bisschen Rost an der Achse und eine kleine Ölnase am Getriebe. Am schlimmsten fand er, das nur eine von 2 Kennzeichenleuchten funktionierten.

Ich bin jedenfalls total glücklich, den fast 20-Jährigen nun noch wenigstens 2 weitere Jahre fahren zu können! 

Bringt mich täglich zuverlässig zur Arbeit!

#liebedeinautodenneshateineseele
Zur Feier des Tages hole ich mir gleich noch einen frischen Haarschnitt!

„dritte Fenster“

Stammleser kennen meine Schwäche für schnelles Essen. Nicht allein aus beruflichen Gründen habe ich mein Futter gern „pronto“ vor mir auf dem Tisch, sondern weil ich schon seit meiner Kindheit gern zügig abgespeist werde.

Neulich, ich hatte gerade noch 15 Minuten Zeit, fuhr beim neuen McDonalds© an der Autobahnabfahrt Loxstedt vor, um gerade in mir wachsende Gelüste© zu befriedigen, bzw. vorerst im Keim zu ersticken. Zu diesem wohlgefälligen Zwecke orderte ich an dem kleinen sprechenden Kasten dreierlei 1-Euro-Burger oder so ähnlich, nichts, was lange dauern könnte.

Dritte Fenster bitte!“, sagt die Kratzestimme© und sie scheint zu ahnen, das ich doof drein schaue. „Echt…, dritte Fenster ganz vorn,zu, bezahlen!

Ich lasse den Wagen langsam anrollen und zähle durch. Es gibt nach wie vor nur 2 Fenster, aber mir fällt auf, das Fenster 1 mit einer fetten „2“ und Fenster 2 mit einer „3“ beschriftet ist.

Ich bin ein Gewohnheitstier© und leicht aus der Fassung zu bringen, speziell bei Änderungen über die ich nicht persönlich informiert werde! Das betrifft Straßensperrungen/Umleitungen genauso wie Rezepte für Speisen oder Burgerkauf bei McDonalds©.

Bevor alles in die Hose© geht, halte ich am 2. Fenster, um zu erfragen, wie ich zum 3. Fenster komme.

Oh, das hier ist das dritte Fenster©!

Nein, es ist das zweite, aber deshalb frage ich besser nach. Die Kassiererin erklärt, das hier ein neues Konzept eingeführt wird, die Kunden das aber nicht kapieren. Der sprechende Kasten heisst „Eins“, die Kasse heisst „2“ und die Ausgabe heisst jetzt „3“!

Das wird mich wenigstens noch 2-3 Jahre nerven, jedes mal für dumm verkauft zu werden.

Ich zahle an der  „3“ bzw, Zweites Fenster bzw. Drittes Fenster und strecke meinen Arm nach der Tüte aus.

Bitte fahren sie vor, die Burger werden frisch zubereitet!

Um es kurz zu machen. Ich bin ohne Kalorien abgefahren. Nach 15 Minuten und 3 Nachfragen, einem Hupausbruch©, 2-maligem Zurücksetzen waren die Klopse noch nicht bereitet. Es war keine Zeit mehr zu reklamieren, da mein nächster Kunde sonst hätte warten müssen.

Ich hab dann später ein Posting bei Facebook abgelassen. Die haben dann auch geantwortet, ich möge eine Mail diesbezüglich schreiben.

Habe ich Heute erst getan, weil ich eigentlich nicht mehr dort hin wollte. Da bin ich eisern. Aber in diesem Fall muss ich täglich oft da vorbei und es blutet mir der Magen das Herz©!

Falls ich eine Antwort erhalte, erfahrt ihr es sofort.

Offensichtlich habe ich verschlafen, das eine neue Strategie vorschreibt, die Burger tatsächlich „a la minute“ zuzubereiten. Was soll das denn? Könnte ich ja gleich zu Burgerking oder Hans im Glück fahren. Womöglich muss ich in ein paar Jahren am Herd parken und mein Paarhuferparfait selbst brutzeln.

Bitte, lasst alles wie es ist! Ich hab schon einmal boykottiert, da hatten die die Zubereitung für den McRib geändert. Heute ist der zum Glück wieder so würzig wie früher!

Teaserbildquelle: eigene Aufnahme am Drive in Bohmsiel. 123, warten,ärgern,wegfahren….

Galerie

Die relative Pünktlichkeitstheorie!

Von Frelsdorf kommend hatte ich den Auftrag meinen nächsten Fahrgast um 17:00 in Hambergen aufzupicken.
Auf die Sekunde bog ich auf den Parkplatz ein und ließ meinen Kunden zusteigen.

Ich hab schon gedacht, du kommst nicht mehr!?

Uhrenvergleich:

  • Taxi 17:00
  • PDA 17:00
  • IPhone 17:00
  • Kunde?
  • 17:00!

Ich bin doch pünktlich auf die Sekunde!
Ja,ja, aber deine Kollegen sind noch pünktlicher!

Kopf—>Lenkrad—>Es hupt—>Ende