Politik und Mathematik

Wegen der Ereignisse des vergangenen Wochenendes sensibilisiert, fiel mir Ihr schwarzes T-Shirt ins Auge. Darauf stand in großen, pinken Buchstaben gedruckt:

„Still love antifa!“

Von meinetwegen! Bis zum nächsten Gipfeltreffen wird man sie eh nicht weiter bemerken. Das Kleidungsstück hatte ich schon nach dem Gang reinlegen wieder vergessen, als ihr 4-Jähriger !!!1drölfzig123! im Font began, Kampflieder gegen „Bullen“ zu schmettern, musste ich mich ganz schön am Riemen reißen! Und dann auch noch das:

„Hör auf damit $namedesjungen! Kannst du nicht etwas für Kinder singen!?“, versucht die Mutter ihren Zögling zu ermuntern.

„Jupheidi und Jupheida Hausdurchsuchung, Razzia

Jupheidi und JupheidaSie sind wieder da!“,wiederholt sich der Zwerg.

„Sing doch bitte etwas wie „Pitsch,Patsch, Pinguin!“,“

„Nein, ich mag lieber deine Lieder singen!“

Ein zweites Mal diese Schicht stockte mir der Atem an der Kasse beim Burgerbrater. Ich drückte der Dame € 9,07 passend in die Hand, wihl wissend, welches Drama sich gleich abspielen würde. Die Zahlung bestand aus 3 * 2 €, 2*1 €, 5* 20 Cent, 2*2 und 3*1 Cent. Nach einer halben Stunde kam dann die erste Hochrechnung.

Sie blickte mich freudig-arscherregt an, mich Mathegenie:

Das sind 13 Cent zuviel!“

Eigentlich könnte das nicht sein, aber hier, als Beweisstück A, der Bon hat immer Recht!


Ich guckte sie vielleicht etwas zu energisch an, als ich ihr sagte, das das so nicht in Ordnung sein könne!

Sie rief eine Sitzung aller anwesenden Schichtleiter zusammen und nach 2 Stunden kam sie lächelnd ans Fenster zurück, streckte mir den Arm entgegen, stammelte eine Entschuldigung und händigte mir weitere 1,50€ aus.

Ich begann Gebetsmühlenartig die Stückelung  der von mir abgezählten Münzen zu rezitieren, bis ich endlich die bestellte Ware erhielt! 

Zukünftig werde ich nur noch mit Scheinen bezahlen, sonst verhungere ich noch eines Tages!
P.S. Beide Geschichten trugen sich genau so zu. Ich habe nichts ausgelassen oder dazu gedichtet! 

Trümmer

Da fuhr ich wie gewohnt am Bahnhof  Loxstedt vor, parkte, füllte Formulare für den nächsten Auftrag aus und als ich endlich fertig war, blickte ich auf einen Haufen Schutt, mit einem Bagger als Krönchen!

Nun sitze ich hier kurz vor Feierabend und grüble immer noch, wie wohl das Gebäude ausgeschaut hatte, über welches ich viele Male meinen Blick schweifen ließ. Jetzt, wo es nicht mehr dort steht, erregt es meine besondere Aufmerksamkeit, denn ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern wie die Fassade aussah, weder welchem Zweck es diente. Es wird nie wieder wie früher sein, als ich völlig unbekümmert im eingeschränkten Halteverbot auf Fahrgäste wartete und das Haus ignorierte!


Mit Menschen, sogar wenn sie aus dem näheren Umfeld kommen, verhält es sich ähnlich. Wenn sie auf einmal weg sind, vermisst man sie und überlegt, was alles hätte noch gemeinsam angestellt werden können. Aber es hatte uns nicht gekümmert.

Gute Nacht!

Enttäuscht. Ich!

Gerade erhielt ich den Auftrag, einen Schweizer LKW-Fahrer an seinem Truck abzuholen und ihm als Packesel für diverse Speisen vom nahen Burgerbrater zu dienen.

Es hätte ein so schöner Abend werden können! Jedoch, nun sitze ich hier, warte auf die nächste Tour und grüble, mache mir den Kopf, über Dinge, die mich an sich gar nicht angehen! 

Ich treffe also den Kunden an seinem Fahrzeug, lade ihn ein und nehme eine Abkürzung entlang eines Feldweges, der im Sommer legal und einigermaßen befahrbar ist und steuere die nächstgelegene Goldene Möve an. Dabei erkläre ich dem Fahrgast, das er jetzt schon 4€ gespart hätte. „Das tangiere ihn nicht!“, er würde jeden Preis anerkennen und bezahlen. 

Er bestellte sich zwei stinknormale Burger, dazu eine kleine Cola und eine kleine Portion „Frites“ für € 6,64 am dritten Fenster.

Nun erkundigte er sich, ob ich Kartenzahlung akzeptieren würde. Die habe ich nicht im Angebot, so wollte er gern noch an einer Bank vorbei und Bares ziehen.

Nun ging es zurück zum Ausgangspunkt. Er gibt mir 30€ und bedankt sich, klettert in sein Häuschen und ich winke zum Abschied. Morgen wird er Granulat laden und in die Schweiz bringen. Samstag dann Rohre nach Italien.

Irgendwie werde ich neidisch, denke dann aber ganz schnell an Staus, Winter und daran, das ich mit einem mir zur Verfügung gestellten Laster alles in Schutt und Asche legen würde! Hier nachzulesen!Spannend!

Was mir nun Kopfzerbrechen macht, ist die Tatsache, wie locker der das Geld rausgehauen hat. Fast 37 Öcken für 2 Hamburger!? Also, ich hätte wenigstens etwas aus dem Premium-Sortiment bestellt, um die Kosten/Nutzen-Statistik etwas zu schönen. Wenigstens! Und warum hat er sich das Zeugs nicht einfach von mir bringen lassen? 

Ansonsten liest man allerorts von schlecht bezahlten Fahrern. Wenn ich die Tour auf meinen Lohn beziehen würde, müsste ich wahrscheinlich fünf Stunden dafür arbeiten. Das wäre mir eindeutig zu viel! Vielleicht vernebelt die Entfernung zur Heimat auch das Hirn!? Hatte ja schon so einen Fall, vor einiger Zeit! 

Gute Nacht!

Hindernisse auf der Fahrbahn

Dieser Tag hatte es in sich gehabt. In dieser Schicht riss ich gut 400 Kilometer ab und war dabei zwischen Bremen und Cuxhaven unterwegs gewesen. Die längste Tour betrug 240 Kilometer (inclusive An- und Abfahrt), ein Transfer vom Reisebus. Noch weitere 7 Aufträge führten mich durch unser Pflicht-Fahrgebiet. Pausen hatte ich genug, insbesondere nach der Monstertour.

Sonnenuntergang an der Lunebrücke vor Neuenlande

Zum Feierabend, gegen 1:00 machte ich mich wie gewohnt in meinem Audi auf den Weg nach Hause. Dabei spreche ich mir, nach Bedarf, besondere Erlebnisse aufs Handy, um sie ggf. später einmal euch hier zur erzählen. So weit so gut!

Ich laberte also mein Handy voll. Sprach in den Speicher und Sprach in den Speicher und dann erschienen vor mir auf der Straße verschwommen und völlig losgelöst Sachen auf der Straße. Alles ging sehr schnell! Die Teile waren ungewöhnlich, sollte ich ausweichen? Nein, das ergab keinen Sinn. Ich hielt mitten drauf!

„Knöpfchen,….Spielzeugzylinder, gefüllt mit Beton!“, lallte ich ins Handy.

„Häh?“ „Huch!“

Geistesgegenwärtig steuerte ich meinen Wagen wieder zurück auf meine Fahrbahnseite, denn ich war einfach so eingepennt und hatte dabei fremdgesteuert weitergesprochen und kann das auch beweisen, weil ich es sogleich kommentierte und speicherte. Die Hindernisse gab es glücklicherweise gar nicht wirklich!

Also, so einen Sekundenschlaf hatte ich schon öfter mal, immer so Morgens um Vier. Bei Nebel oder Regen ist das besonders schlimm, weil das Fahren dann so anstrengt! Aber diesmal war ich länger weg. Auch bin ich in meinem zweiten Taxiwinter schon einmal auf meinem Motorroller eingepennt und in den Graben gefahren, aber das jetzt, das war echt verwunderlich!

Etwas Angst habe ich dann doch vor einem Unfall, wenn das wieder passiert. Deshalb mache ich jetzt vor der Heimfahrt immer ein paar gymnastische Übungen, um meinen Kreislauf für den Heimweg fit zu machen.

Das bedrohliche am „Sekundenschlaf“ ist, das er einfach so aus heiterem Himmel zuschlägt. Man merkt dann einfach Nichts mehr und mit Glück erwacht mann rechtzeitig wieder. Täglich passieren schlimme Unfälle überall auf unseren Straßen, wegen Übermüdung. Bei meinem Nachbarn ist letztes Jahr Einer ungebremst in den Garten gefahren. Zuerst dachten wir, „Der ist bestimmt besoffen!“, aber das war ein Irrtum, wie der Pustetest der Polizei ergab. Er war einfach so auf dem Weg nach Haus eingeschlafen.

In einigen Taxen haben wir so ein technisches Gerät oder eine Software, keine Ahnung wie das geht. Wenn diese Vorrichtung mittels Auswertung von stereotypen Fahrbewegungen einen Sekundenschlaf oder drohende Unaufmerksamkeit registriert, gibt es einen Piepton. Hat bei mir aber noch nie angeschlagen, außer bei „normaler Fahrt“, als ich hellwach unterwegs war. Ich bin gespannt, wann zuverlässigere Sensoren das Einnicken (Augen/Lid-Scanner) melden.

In diesem Sinne:

„Immer schön wach bleiben!“

Lenker vs Oberschenkel

Es ist warm heute, ich liebe es. Auch ist nicht viel zu tun. Nicht sooo schlimm, denn die letzte Woche hatte es in sich. Deshalb hier der Bericht über meine 3. Auftrag gestern:

–>Umsteigen auf Bus!

–>Parkplatz Alte B6

Eigentlich hatte ich einen schweren E-Rolli erwartet, aber da stand nur ein einsamer Radfahrer. Allerdings hatte er 3 Räder unter sich, welche wir gemeinsam indemSprinter hievten. 


Um ihm zu entlocken, was zu dem Drahtesel-Reichtum geführt hatte, -„Sie sind doch wohl nicht etwa gestohlen?“- erfuhr ich, das es eine Kollision gegeben hatte. 

Das zu ihm gehörende Pärchen war aneinander geraten und sein Lenker hatte sich in ihren Oberschenkel gebohrt. 

Der physische Schaden hätte sich überschaubar gestaltet, der Psychische weit weniger. Offensichtlich sei sie sehr, sehr echauffiert gewesen, über seine Unfähigkeit, ihr auszuweichen. Wir beide beteten für ihn, das er nicht so arg unter ihren Tiraden zu leiden hätte, sowie dem Liebesentzug.

Er ließ sich eine Quittung geben, man wolle gegebenenfalls den Schaden (die Taxifahrt, Räder waren heile) bei einer Versicherung geltend machen. Von Nichts kommt Nichts! 

Am Nordbahnhof, da pufft die Lok…..

Er sei sehr traurig darüber, so mein Fahrgast, das ihn seine Freundin gestern verließ. Er vermisse sie sehr. Seine Liebe zu ihr sei ungebrochen!

Dennoch war er mit den Dienstleistungen der lokalen Dirnen, wo ich ihn abholte sehr zufrieden gewesen, so der Tenor seiner Ausführungen u.a. über seine vielschichtigen Fetische……..