„Können sie mir Einmal…“Gerne doch!“

Die Kollegin hatte Ausnahmsweise einmal ihre flachen Pumps angezogen, deshalb war es ihr unmöglich die Dachantenne abzuschrauben, bevor sie in die Autowaschanlage einfahren konnte. Um  den Haftungsbestimmungen bei Beschädigungen durch die Anlage zu entsprechen, durfte das Teil aber nicht dort oben bleiben, ein Plan mußte her!

Ein Mobilist aus der Schlange hinter ihr sollte Das richten und es war auch sofort ein männliches Opfer ausgemacht, für diese heroische Tat.

Leider hatte der an diesen Tag auch nur Flip-Flops an und war der Kollegin größenmäßig sogar noch unterlegen. Was ihn nicht scherte, mit stolz geschwellter Brust zur Tat zu schreiten. Und *schwupps*, hatte er das Teil auch schon in der Hand und übergab es meiner Kollegin. Die staunte Bauklötze, wie geschickt sich der Knirps angestellt hatte.

Leider war der mutige Ritter nicht mehr zur Hand, als es an den Anbau der Sendeeinrichtung ging. Das erledigte dann der Kollege an der Zentrale, welcher von Haus aus Alles von oben betrachtet, so Hoch gewachsen ist der, das er im Wind schwankt. Auch ohne Wind!

Völlig professionell, sogar ohne hinzuschauen, wollte er den „Pappi“ in die „Mami“ hineinstöpseln, was ihm dann trotz mehrerer Versuche nicht gelang. Lag es etwa an der mangelnden Praxis oder was?

Hoffnungsvoll schaute die Kollegin zu ihm hinauf, denn sie hatte schon den nächsten Fahrauftrag und war in Nöten, als der Hüne von oben rief und fluchte.

„Dein Helfer hat die einfach abgebrochen. Der Nippel passt nicht mehr in die Lasche!“

 

Und die Moral von der Geschicht!?: „Traue kleinen Männern nicht!“

 

Hey Google…..

Mann, Mann, Mann, das ist echt stressig ab 22:00, wenn die Zentrale auf mein Handy umschaltet und in den wohlverdienten Feierabend geht.

Gleich der erste Anruf um 22:02 erforderte mein komplettes Taxiwissen, meine überragende Fantasie, sowie überdurchschnittliches Verhandlungsgeschick.

Ein Mann redet mit mir. Deutsch ist nicht seine Muttersprache, ich höre aufmerksam zu:

„Ein Taxi in den **andweg 160!“

„Sandweg?“

„Nein, nein! *randweg! 160!“

„Also, bis 160 geht bei uns keine Straße! In welchem Ort sind sie? Bremerhaven?“

„Ich bin in Lo*stedt!“

„Loxstedt? Ich verstehe sie nicht gut. Buchstabieren sie den Ort und den Straßennamen, bitte!“

Er kann nicht buchstabieren, glaube ich. Es spricht fortan eine Frau. Sie hat eine klarere Aussprache:

„G-R-A-N-D und „Weg“

„Tut mir leid, die Straße kenne ich nicht. Wo sind sie denn!?“

„Na, in Lokstedt, bei Hamburg! Wir haben ihre Nummer aus dem Internet!“

„Oh, da haben sie sich versehen. Sie sind in LoXstedt gelandet! Suchen sie doch bitte mit dem richtigen Namen noch einmal!“

„Er hat es ins Handy gesprochen und ihre Nummer kam raus! Können Sie mich wenigstens verbinden!?“

Es dauerte noch gefühlte 10 Minuten, bis sie mir glaubte, das ich von meinem Handy nicht mal so einfach mit einer Zentrale in Lokstedt verbinden könne.

Allein die Anfahrt hätte € 245 gekostet.

Und dann noch unser unzerstörbares „Samsung-Etwas“. Wer damit irgendwas verbindet, ist ein Zauberer!

Die Sonne blendete..

… einen guten Kollegen, immer am Morgen zur Kaffeezeit. Die Buchstaben auf dem Weser-Kurier tanzten einen Reigen und so machte er sich auf, eine Jalousie zu kaufen. Daheim blickte er auf die Bauanleitung und die Kleinteile, welche er aus ihren Tütchen befreit und zu einem Haufen aufgeschüttet hatte. Als er dann noch auf seine beiden linken Hände schaute, wählte er meine Nummer, erregte mein Mitleid und ich versprach die Einzelteile zu einem großen Ganzen zusammen zu setzten.

Zuerst sortierte ich die Bauteile in eine logische Reihenfolge, nahm Maß. Nun noch schnell ein paar Striche gemacht, damit auch alles schön im Rechten Winkel sitzt und auch die werte Partnerin nichts zu beanstanden hätte.

Mein Blick schweifte nach einem Stift und dort auf der Anrichte lag dann auch gleich das begehrte Schreibutensiel.

Von Hinten rief noch der nette Kollege, ich solle besser einen anderen Schreiber nehmen, meiner Sache sicher fuhr ich aber mit meiner Auswahl fort.

In der Tat kratzte die Miene nur ganz merkwürdig und ich drückte den Vorschubknopf.

Da durchzuckte ein brennender Schmerz meine rechte Hand.

Ich hatte mir tatsächlich zielgerichtet den einzigen Scherzkuli gegriffen, der dort neben anderen Normalen gelegen hatte!

Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, auf so etwas zu stoßen, da mein Kollege als Scherzbold in aller Munde ist.

Diesmal war aber nicht der Kollege, sondern „Murphy“ der Übeltäter.

Für die nächste Zeit werde ich nur noch Bleistifte verwenden!

Zu Teuer!

„Das macht € 18,10!“

„So teuer ist das Heute?“

„Nicht nur Heute, an sich ist der Tarif seit 2015 unverändert geblieben!“

„Nein, ich meine das eher so, das das allgemein sehr teuer ist!“

Da mein Gehalt eher auch so dimensioniert ist, das ich mir eine Fahrt mit dem Taxi nur im Notfall gönne, weise ich immer gern auf günstigere Alternativen hin. Da Busse bei uns nur sehr selten fahren, bietet sich in unserem Fahrgebiet die Nutzung des Anruf-Sammeltaxis an. Der Service ist fast identisch, der Fahrpreis jedoch viel günstiger. Und da wir die Fahrzeuge für diese Ergänzung zum ÖPNV stellen, bleibt das Geld auch bei meinem Chef! Win-Win!

„Da habe ich einen guten Tip für sie! Vor ihrer Haustür befindet sich eine Haltestelle für das Sammeltaxi. Sie müssen nur eine Stunde vorher bei Bremerhavenbus anrufen, die Linie und Uhrzeit angeben. Der Fahrpreis beträgt dann  nur 2 bis € 3!“

„Nein, das ist mir zu kompliziert! Eine Stunde, nein, das ist viel zu umständlich!“

„Na, dann zahl halt, du Blödmann!“, schießt es mir durch den Kopf und mein Blutdruck meldet sich an den Schläfen!

Ein weiterer solcher Fall war die Mutter mit ihrer Tochter, welche für hin und Rücktour fast 45 Öcken hinblättern mußten. Die Tochter wollte so gern ein neues Shirt, welches aber wegen des Taxipreises nicht ins Budget passte und somit nicht genehmigt wurde.

Auf meinen Vorschlag, für sich und ihre Mutter doch das nächste mal ein Sammeltaxi zu bestellen und somit ca. € 35 für ihre Klamottenkasse zu haben, trat statt einem Dankeschön auch nur für Faulheit zu Tage. Dazu hätte sie keine Lust, Mutter solle ihr einfach das Geld geben!

Die Moral von der Geschichte:

„Wer so träge ist, der soll bluten!“

 

 

Warm Up!

Liebe Leser!,

die Festtage liegen nun alle hinter uns und ich habe jetzt wieder Lust etwas für euch zu schreiben. Allerdings ist meine Denkfabrik durch das viele Marzipan und die dicken Rouladen noch sehr, sehr träge und die Wörter gelangen nur sehr zögerlich an den Output.

Ich betrachte diese kurze Meldung als Lebenszeichen und wünsch euch viel Schönes für das laufende Jahr.

Bis die Tage also, Andreas aka HerrTaxifahrer

Ein Weihnachtslied!

Morgen* kommt der Weihnachts Taximann

Damit ihr schon fleissig üben könnt für die Weihnachtsfeier mit euren Kollegen und ich während der Festtage faul herumliegen und in Ruhe futtern kann, statt mir die Finger Wund zu schreiben, hier meine Version eines beliebten Weihnachtsliedes:

Frei nach dem Lied Hoffmann von Fallerslebens, verhunzt von HerrnTaxifahrer.

Gesungen nach der Melodie von: „Morgen kommt der Weihnachtsmann“!

Morgen kommt der Taximann,
Kommt mit seinem Wagen.
Daimler, VW und Citroen,
Dieselmotor wäre schön!
Denn ich liebe sein Gedroen,
Möcht’ ich gern mit fahren.

Bring’ uns, lieber Taximann,
Bring’ auch morgen, bringe
Pizza und den Rohot-wein,
Bring uns in die Disco rein,
Kneipe, auch die Cocktailbar,
ja das wäre wunderbar.

Morgen kommt der Taximann,…..

Lieget auf der Straße Schnee,
trotzdem kommt mein A-S-T *.
Morgens droht des Blitzes Eis
sei bloß pünktlich, mach kein Scheiß!
Ist die Bahn einmal zu spät,
wartest du wie`s mir gefällt.

Morgen kommt der Taximann,…..

Ruf ich an zum vierten Male,
wohl bei meiner Lieblingszentrale!
Harre dann der Stimme süss,
höre immer „Taxi nach Paris“!
Haucht sie dann ins Telefon,
bin ich von den Socken schon.

Morgen kommt der Taximann,…..

Abgefüllt bis hoch zum Schädel,
benehme ich mich wie ein Dödel.
Fahr mich jetzt noch schnell in`n Puff,
lege auch noch Trinkgeld druff!
Mir egal wie du’s einfädelst,
bring mich zügig zu den Mädel`s!

Morgen kommt der Taximann,…..

Ist die Limo Mal zu klein,
darf es auch ein Büsslein sein.
Stell dich nicht so albern an,
passen locker 12 Mann rein.
Weil sie sowieso nicht nützen,
stehl`n wir dir die Kohopfstützen.

Morgen kommt der Taximann,…..

Muß zur Schule, spute dich,
auch wenn ich verschlaaafe.
Zappel ich im Fond herum,
stelle dich ganz einfach stumm.
Brülle ich auch wie am Spieß,
deine Laune niemals mies.

Morgen kommt der Taximann,…..

Wenn ich stinke wie ein Tier,
in der Hand `ne Flasche Bier.
Kümmre dich nicht weiter drum,
ist ja keine Buddel Rum.
Schütte ich bald was vorbei,
ist mir das dann Einerlei.

Morgen kommt der Taximann,…..

Du kennst alle meine Sorg,
pustest sie weit weg am Morg.
Im Detail mein ganzes Leid,
über alles weisst` Bescheid.
Redest mir was Gutes zu
besser geht es mir im Nu.

Morgen kommt der Taximann,…..

Magensaft mir steht am Kinn,
du bist cool und kriegst das hin.
Fähr’st mich auf `ner Wolke,
Riecht`s auch nicht nach Molke.
Kotze ich dann doch einmal,
reichst du mir `ne Tüüüte!

Morgen kommt der Taximann,…..

Wenn die Schaltung einmal klemmt,
fluchst du laut und ungehemmt.
Ist der Tank dann auch noch leer,
wirst du wütend sehr, sehr, sehr.
Und dann noch`n Reifen platt,
hast du’s Taxifahren satt!

Morgen kommt der Taximann,…..

Doch du weißt ja unsern Wunsch,
Kennest unsere Herzen.
Festpreis, schnapp die Koffer da,
im Rollstuhl schieb Großpapa,
Alle, alle sind wir da,
Warten dein mit Schmerzen.

Ich wünsche euch allen besinnliche Festtage, einen Guten Rutsch ins neue Jahr und viel Kraft, Gesundheit, dickes Fell und Humor fürs nächste Jahr!

*24.12. d.Jahres

**Anruf-Sammeltaxi

P.S. Wenn ihr möchtet, dürft ihr das Lied zu nicht kommerziellen Zwecken teilen, ausdrucken und in der Öffentlichkeit aufführen! Hihi!

Mal wieder Bahnhof

Es war 22:00 und ich hatte routinemäßig die Zentrale übernommen. 22:11 nahm ich am Bahnhof meinen Fahrgast auf und wollte gerade abfahren, als ein weiterer Herr mich ansprach und sich erkundigte, wo denn sein bestelltes Taxi bliebe. Da mir der Auftrag bekannt war, rief ich den Fahrer per Funk und erhielt die Auskunft, er sei in 5 Minuten da.

Nach vier Minuten rief der Kollege an:

„Hi, HerrTaxifahrer! Hier steht gar keiner!“

„Warte dort, ich ruf den an!“ *stöhn*

Ich legte auf und schon klingelte das Handy noch einmal. Der Fahrgast vom Bahnhof nahm an, ich sei ein Zentralist weit ab vom Geschehen und lederte gleich richtig auf:

„Wo bleibt mein Taxi? Ich stehe hier schon 15 Minuten, das ist nicht sehr angenehm bei diesem Wetter, ich möchte mich nicht erkälten!“

„Hallöle, ich kann ihren Ärger in Grenzen nachvollziehen, aber vielleicht übertreiben sie ein wenig? Ich habe ihnen doch gerade persönlich das Taxi avisiert. Es sollte eigentlich vor ihnen stehen, der Kollege sucht sie nämlich schon!“

„Hier ist kein Taxi! wollen sie mich veräppeln!?“

„Moooment, ich rufe gleich zurück!“

Unangenehm, seeehr unangenehm! Hatte ich etwa zu viel Vertrauen in den Kollegen gehabt? Hatte er überhaupt den richtigen Bahnhof angefahren? Mein Hals schwoll an:

„Hallo, der Fahrgast sucht dich auch, an welchem Bahnhof stehst du denn?“

„In Stubben, Bremer Seite!“

„Aha! Dort stehst du falsch, er ist am Bahnhofsgebäude auf der anderen Seite!“

„Das stand so im Auftrag!“

„Ok, dann fahr schnell rüber !“

Ich erklärte darauf dem Wartenden kurz das Dilemma und er war zufrieden, als er sein Taxi anfahren sah.

Festzuhalten sei, das der Kollege alles richtig gemacht hat, nur in der Zentrale wurde ein kleiner Denkfehler gemacht, so meine Meinung!

Denn die Ortsangabe hätte nicht „Bremer Seite“ sein dürfen, weil der Fahrgast angab, er käme aus Bremen. Die Bezeichnung „In Fahrtrichtung $nächster Ort“ oder „In Fahrtrichtung „Himmelsrichtung“ sollte wohl jedem klar zu erkennen geben, wo der Fahrgast aussteigt/steht, wenn der Bahnhof zwei Gleise hat, welche jeweils einen eigenen Zugang haben.

An sich ist das eine Kleinigkeit, führt aber regelmäßig an den verschiedensten Haltestellen zu Verwirrungen.

Liebe Zentralisten der Welt, bitte macht das jetzt immer so, sonst schreib Ichs wieder ins Internet! 🙂