Flashback

So gegen 19:00 setzt bei uns auf dem Dorf immer eine gewisse Lethargie ein. Der Dönermann schaut das erste Mal an diesem Tag aus der Tür, nach der Abendkundschaft. Die Eisdiele schließt, egal wie das Wetter ist, der Parkplatz vorm Griechen ist überfüllt, es ist Frauentag und die Taxis haben schon alle Stammkunden zu Hause abgeliefert.

„Hast du noch etwas?“

Der verzweifelte Anruf in der Zentrale ergab,  das sie nichts hatte, wenn überhaupt, dann später. Endlich eine günstige Gelegenheit, denKollegen $jackett auszufragen etwas näher kennen zu lernen. Als ich so die Treppe zum Aufenthaltsraum hoch schlurfte, rief er mir entgegen, das es dort oben nichts gäbe, ich solle wieder verschwinden. Ganz freundlich, so wie man sich Kollegen eben wünscht.

Wir plapperten ein wenig über dies und das, ich bereitete mir nebenbei ein schönes Asiatisches Gericht in der „Mikki“!

Nach kurzer zeit stellten wir fest, in etwa im gleichen Zeitraum in Bremen gewohnt zu haben und erinnerten uns an die guten alten Zeiten, die noch golden gewesen waren. Berufliche Erfolge und Misserfolge lösten sich ab, wir hatten gelitten, so gut es ging, waren beide aber immer wieder irgendwie auf die Füße gefallen.

Eine weitere Parallele bildete die Sachkunde bezüglich des Bremer Nachtlebens. Er, zu Anfang seiner Laufbahn als Bremer Taxifahrer, ich als Angestellter in einem Bowlingcenter und späterer Besitzer eines solchen. Der Bahnhof unser Revier. Die „Discomeile“ war noch nicht zur Schußwaffenfreien Zone erklärt, der Breitenweg noch picobello, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Nebenan der beste Dönermann der ganzen Welt, im Keller der Blinkturm, ein Kontaktschuppen für alternde Singles. Kinder mußten noch um 8 im Bett sein, nicht mit dem Muttizettel bis Morgens um 5 im Zappelschuppen. Die Junkies haben sich noch entschuldigt, wenn sie dir vor die Füße gefallen, oder den ganzen Gehweg mit ihren Utensilien zugepflastert hatten.

„Nur noch `ne Minute, Chef, dann bin ich fertig. Ich räum auch auf!“

Richtig nett waren die. Nur bei der Geldbeschaffung, da waren die nicht so lieb. In unserem Parkhaus wurden einmal 180 Wagen während eines Abends zur Freimarktszeit aufgebrochen. Die Leute konnten zusehen, wie die Scheiben barsten. Hier eine Schachtel Zigaretten, ein Mantel, eine Jacke, da eine Tüte Gummibären und das Autoradio. Die Menge hatte es dann gemacht.

Dann begannen wir, alle Lokale aufzuzählen, denen wir seinerzeit wie auch Heute noch, das Prädikat „Wertvoll“ zuerkannten!

Um die Ecke fand sich das Bell`s. Dort traf man sämtliche grauen Eminenzen beim Absacker, oder den Rosenverkäufer, der dort einen Eimer mit Nachschub deponiert hatte, um anschließend wieder im Blinkturm, oder dem Nobelschuppen gegenüber im Sinatra’s Dancing zu verschwinden.

Noch etwas weiter, in der Schillerstrasse befand sich das Schiggimiggi. Ein Restaurant, in dem es erst ab 2 Uhr Nachts so richtig gemütlich wurde. Dann kamen nämlich die Bedienungen aus den Umliegenden Gastronomien, um hier runterzufahren und noch schnell einen Happen zu essen, bevor es ins Bett ging. 24/7/365  konnte man dort zu menschlichen Preisen Speisen. Mit großen Gruppen wurde im Remmer, in der Innenstadt gefeiert. Eine Sammlung von unterirdisch angelegten Sälen, einem Brauhaus nachempfunden. Ober drüber, ganz in der Nähe, die „Altstadt“. Rund um die Tanzfläche war die Kulisse einer kleinen Stadt aufgebaut. Es gab einen guten Blick aus der zweiten Etage auf die Tanzfläche, welchen mit einem Sternenhimmel überdacht war. Das Stubu, das vom Fedelhören aus umgezogen war in die Böttcherstrasse und Heute auch am Breitenberg zu finden ist. Die haben bei jedem Umzug das ganze Inventar mitgenommen und im Original wieder aufgebaut. Dort gab ich meiner Frau den ersten Kuß! 🙂

Je länger wir quatschten, desto mehr Läden fielen uns ein. Unmöglich alle aufzuzählen. Namen kamen und gingen.  Leider hatten wir kein Bier auf dem Tisch, sonst wären wir bestimmt aufgebrochen, den „alten“ Pfaden noch einmal zu folgen. Unsere Augen blitzten bei der Erinnerung an diese Zeiten manchmal verdächtig auf. Was war da noch gewesen? Ach die, der, das war vielleicht was!

Keine Spur von Romantik mehr in der Heutigen Zeit!

Keine Spur von Romantik mehr in der Heutigen Zeit!

 

Post-Traumatische Parkplatzstörung!

„Nehme Heute den Bus, du mußt um 22:30 zum Flughafen!“

*-*

Ja, ganz toll. Es kommen Leute aus dem Urlaub zurück und ICH muss DAAAAAA(Link) hin!

Früher™ bin ich immer gern zum Flughafen Bremen gefahren. Bremen war 25 Jahre mein Wohn- und Arbeitsort, deshalb tat es mir immer gut, wieder reinzuschauen, in das „Dorf mit Straßenbahn“! Das ist grundsätzlich so geblieben, mit Ausnahme des Flughafens! Seit dem bescheuerten Taxi-Aufbruch , dem Erlebnis mit den Arschgeigen, die da am Taxistand herumlungern und der unlustigen Routine der Polizei in der Flughafenallee, bekomme ich Bauchschmerzen.

Mit latenter Übelkeit machte ich mich dann auch auf den Weg. Laut Flugplan landeten diesen Abend 5 Flieger innerhalb einer halben Stunde. In Bremen bedeutete das Chaos in der Ladezone. Neben den 13 erlaubten Taxen tummelten sich auf einer länge von 200m in 2 doppelt unterbrochenen Parkbuchten außer mir noch weitere 50 Mietwagen – meistens Busse – und natürlich die Privaten Abholer, in unübersehbarer Anzahl. Mir war klar, das die Chancen auf einen einigermaßen akzeptablen Halteplatz als sehr gering einzuschätzen waren. Ich begab mich 20 Minuten früher dort hin, um notfalls noch einmal komplett um den Block zu fahren, sollte  beim ersten Durchlauf alles belegt sein. Nach einem Blick auf die Ankunftstafel im Internet schwanden alle Hoffnungen, jemals wieder nach Hause zu kommen. Drei Flieger hatten Verspätung, einer war Planmäßig und meiner in der Tat 15 Minuten zu früh. Passagiere aus 5 Fliegern gleichzeitig, das ist in Bremen der absolute Gau! Wenigstens auf der Strasse, denn das Bodenpersonal im Terminal hat da keine solchen Probleme.Profis halt!

„Alaaaaaaaarm!“

Mit Mühe konnte ich mich mit dickfälliger Fahrweise bis 20 Meter hinter den Ausgang vorkämpfen und fand dort auch noch eine passende Lücke! Länge 1,5 Meter, Breite vorn 2 Meter, Hinten 1,20 Meter. Eingelogged!

Wenn sich die anderen Fahrer etwas Mühe gäben, blieben die Spiegel dran! Doch was ein Trugschluss. Rechts neben mir befand sich ein Behindertenparkplatz. Befand! Nachdem ich jeden Quadratmillimeter mit meinem „Red Porsche-Killer“ aufgefüllt hatte stellte sich eine junge Dame da hin und blockierte damit wenigstens die Durchfahrt weiterer 8-Sitzer!

„Kein Thema!“, dachte ich mir, denn die linke Spur war ja noch komplett frei und wenn sich alle an die Regeln des einfädelns hielten, staute es sich maximal bis zum Flughafeneingang. Nun denn, warum soll es so einfach sein. Nachdem ich noch schnell einen Kontrollgang um den Wagen gemacht, sämtliche Wertgegenstände in meiner Umhängetasche verstaut und drei Kreuze gemacht hatte ging ich frohen Mutes zum Terminal, um meine Fahrgäste einzusammeln.

Hätte ich bloß nicht noch einmal zurück geschaut. Ein sehr cooler Bremer Kollege stellte sich gerade in den linken Kanal und verschloß den letzten Ausgang! Ich knipste noch schnell das Beweisfoto für euch, nicht das es hiesse, ich wäre ein notorischer Lügner.

Zugeparkt

Zugeparkt

Dann ging ich stoisch ins Terminal, stellte mich in die Nähe der Gepäckausgabe, schloß demütig die Augen und hielt brav mein Schild mit dem Namen meiner Leute hoch, so wie es auch bei den Zeugen Jehovas ausschaut, wen sie ihre Zeitschrift anpreisen. Von Zeit zu Zeit blinzelte ich, ob sich mir Jemand in mein Schema passendes näherte. Ich schlief ein. Nein, ich schlief nicht ein. Das war bei dem Lärm nicht möglich. Jedes Mal wenn ein Fluggast mit seinem ausgeleierten Vielflieger-Rolli über die Orientierungsmarken am Boden für die Blinden Mitmenschen rollte, suchte ich Deckung, weil es auch eine Bombenexplosion hätte ankündigen können, so ratterte und polterte es !

Endlich kamen nach und nach Fluggäste mit ihren Koffern heraus. Aus dem „mittleren Strahl“ ergossen sich meine Fahrgäste. Ich sollte vorgehen, die Koffer könnten sie auch allein ziehen. Als ich durch die automatische Schiebetür trat, offenbarte sich das Grauen. Eine Schlange bis zur Autobahn stand hinter dem Bremer Bus-Fahrer und ein Hupkonzert ertönte, wie es sonst nur nach gewonnenen Türkei-Spielen zu hören ist.

Laute Hupen, leise Hupen, defekte Hupen. Keine Melodien hörte man, nur aggressive Morsezeichen. Lang, kurz,kurz,laaaaaaaaaaaaaang!

Zum Glück war mir jetzt Alles rund herum vollkommen egal. Ich blieb ruhig und suggerierte meinen Fahrgästen, das ich die Kontrolle hätte und das hier jetzt so normal war, wie es nur sein kann. Mit Mühe – ich zielte mit dem Wagenheber auf seine Motorhaube, den Stern hatte ich soeben abgerissen – konnte ich einen Benz-Fahrer dazu bekommen, etwas zurückzusetzten, damit ich die Rampe an meinem Trafik herunterlassen konnte, um die Koffer einzuladen. Meine Fahrgäste hatten ihre Plätze schon eingenommen, als ich einem Touran, der mir eben in die Hacken gefahren war, die Frontscheibe einschlug!

„So langsam bekam ich das Gefühl, wieder zu Hause angekommen zu sein!“

Von Neuem auf dem Fahrersitz, musste ich nur noch einen Jaguar F-Type gegen einen Poller drängen und wir hatten endlich freie Fahrt ins gelobte Cuxland!

 

P.S. Jetzt könnte ich ja das nächste Mal in das Parkhaus fahren. Nur, wer zahlt das dann? Und wer erklärt meinen Fahrgästen, das sie entweder 20 Minuten warten, oder 1 Kilometer laufen müssen. Und wer verspielt die letzte Chance auf Trinkgeld!? Also ich nicht. Und außerdem würde ich das Spektakel am Taxistand nicht mitbekommen!

 

 

Adrenalin

Bitte verzeiht mir, wenn ich eine etwas blumige Metapher benutze, um meine Gefühle von Gestern gegen 19:30, noch etwa 15 Kilometer vom Klinikum entfernt, mit einer hochschwangeren, stöhnenden,laut Gedichte rezitierenden Frau auf der Rückbank zu beschreiben.

Es war, wie wenn meine selige Mutter – sie ging Morgens immer als Erste in den Kuhstall um zu füttern – vom Hofe her laut nach meinem Vater und mir rief:

„Karl-Heinz-Andreas, beeilt euch, ein Huf guckt schon heraus, ihr müsst helfen, sie liegt!“

Eigentlich als ganz normale Einweisung gedacht, entpuppte sich dieser Auftrag nun doch als Einsatz für Spezialisten! Ich bin jetzt nicht einfach losgerast, sondern hab erst einmal die Lage gecheckt. Das Köpchen war offensichtlich noch dort, wo es die letzten Monate verbracht hatte und das schmerzverzerrte, entschuldigende Lächeln lies noch keinen Kontrollverlust erkennen.

An der Klinik angekommen hakte ich die werdende Mutter unter und wir schleppten uns in Richtung Fahrstuhl, der Kreißsaal befindet sich in der Ersten. 

Zu meiner Beruhigung kam gleichbleibend Schwester um die Ecke:

„Wer ist das, wo sind die Papiere, wieviel Kinder hat sie schon, spricht sie Deutsch? “

„Keineeee Ahnung. Hier ist nur die Überweisung, ich nicht ihr Mann, nur der Chauffeur und ich bin dann gleich wieder weg!“

Ich wünschte noch alles Gute, holte mir an der Rezeption meinen Stempel für den Transportschein und setzte mich unter Buh-Rufen und heftigem Hupkonzert in meinen Caddy, den ich einfach mitten  im Kreisel vor dem Haupteingang stehen lassen hatte.

„Hallo, ihr könnt mich doch nicht so fertig machen, schließlich wäre ich fast Taxivater geworden!“

Kinderkram

Falls ihr euch gewundert habt, warum ichAbends so langsam unterwegs war, hier und da mitten auf einer Kreuzung hielt oder quer durch Nachbars Garten fuhr, dann will ich euch den Grund nennen:

„Die Seuche!“

Dank gewiefter Computernerds können wir endlich unseren Lebensraum von diesen fiesen, unsichtbaren, sogenannten „Pokemon“ reinigen. Glücklich schätzen konnte sich derjenige, welcher Gestern überhaupt noch ein Taxi bekommen hatte!

Im Ernst, das Spiel „PokemonGo“ ist ganz niedlich gemacht und hat je nach Altersgruppe und Spiellaune auch einen Suchtfaktor. Meckern und herumlabern, welche Zeitverschwendung das ist, was die Datenkrake so speichert und was das für einen Strom kostet, das machen nur die Leute, die das Spiel gar nicht kennen und es  nieeeeeeemals  herunterladen würden, weil das alles  soooooo doof  ist und sowieso überall  viiiiel gröööööößere  Probleme auf Lösung warten!

Mir egal. In meinen Standpausen mache ich was ich will, wenn es sein muß auch Spiele für Kinder. Wer das Kind in sich  nicht mehr rauslassen kann, hat ganz andere Baustellen in seinem Kopf, als ein paar virtuelle Krabbeltiere.

Zu eurer Beruhigung möchte ich gleich sagen, das ich nach der Erprobungsphase schon etwas gewurmt bin. Ohne vernünftige Internetverbindung macht das keinen Spaß. Da wird dir so ein Viech angezeigt, du rennst hin, bewirfst es mit einem Ball und dann… hängt sich die App auf, weil du hinter dem alten Schuppen nur „E“ hast. Kacke!

Da mir ansonsten solche Spiele eh`nicht besonders liegen und ich keine Ahnung von einer Strategie habe, werde ich jetzt die Rettung der Welt den Jugendlichen und infantilen Erwachsenen überlassen, die mir gestern Reihenweise vor den Wagen gerannt sind. Auch sind im Radius von 5 Kilometern rund um Loxstedt gestern 10 Wagen in den Graben oder Gegenverkehr gefahren! Haben alle „Pokestops gesucht“, um Items zu ergattern.

So, in der Dusche sitzt noch so ein „Pikatchu“, den schnappe ich mir noch und dann mach ich mich „frisch“ und fahre zur Arbeit! Einen schönen Tag noch!

Ein Bürger sagt mir seine Meinung und ich muss aufpassen, das ich nicht ausfallend werde!

Liebe Leser von meinem bescheidenen Allerweltsblog!

Wie ihr aus meinen Beiträgen seit 2013 wisst, betreibe ich gern Konversation mit meinen Fahrgästen. Je abgefahrener das Thema, desto besser ist es auszuschlachten und berichtenswerter! Oft manipuliere ich meine Kundschaft bewusst, um  ggf. Eine interressante Geschichte herauszukitzeln.

Dieses Mal aber hatte ich größte Schwierigkeiten, meinen Mund zu halten. Der Spagat zwischen belanglosem Smaltalk und beherzten Diskussionen ist oft groß und schmerzlich, denn schließlich ist mein gesetzmäßiger Auftrag in erster Linie, Leute auf deren Wunsch von A nach B zu transportieren! Die Welt zu retten oder zu verbessern ist allenfalls ein Nebenjob.

Was war los?

Seit der letzten Flüchtlingswelle gibt es bekanntlich viel Propaganda gegen eben diese Menschen, welche meistens aus großer Not und auf gefährlichen Routen den Weg zu uns gefunden haben, um wenigstens für eine gewisse Zeit ein sorgloses Leben verbringen zu können, ohne ständige Angst um das eigene oder der Angehörigen Leben. 

Das es diesen „Service“ nirgendwo gratis gibt, kann sich jeder selbst ausrechnen. 

Da Frage ich den Fahrgast, was ihn der Teufel geritten hat, aus der Hauptstadt hier aufs Land zu ziehen. Und da prasselte es aus ihm heraus!

Er sei geflüchtet, vor den vielen Islamisten, die nun sämtlich und allein die Sozialleistungen in unberechtigter Höhe kassieren würden, während er, als junger Arbeitsloser ständig mit irgendwelchen Schreiben vom Amt bombardiert würde, er solle sich endlich Arbeit suchen, das gäbe Konsequenzen, hätten sie ihm gedroht, sie würden ihm die Leistung kürzen! Den faulen  Isisleuten würde Alles in den Rachen geworfen! Hier, in diesem Ort würden die Deutschen noch zusammenhalten. Er hätte schon ein paar gute Leute kennen gelernt, über Facebook, die haben gesagt er soll herkommen. 

Da ich mit solchen Leuten nicht konform gehe, musste ich mir die Lippen blutig beißen, damit ich ihm nicht eine in die Schnauze haue! Leider kann ich nicht jeden gleich aus dem Wagen werfen oder verprügeln. Aber ich kann mir solche Aussagen verbitten und das dumme Gelabere beenden, bevor es zu spät ist!

Neulich konnte man noch in der Zeitung lesen, das die rechte Szene , welche sich in den 80ern in diesem Ort gebildet hatte, nicht mehr existent sei, dank der Aufklärung in Schule und Vereinen. 

Im Taxi wird das anders erzählt! Ich hoffe, diese Type bleibt erst einmal ein Einzelfall, sonst werde ich wirklich noch handgreiflich, wenn es mit Argumenten nicht mehr geht!

Mathematik im Taxi

Sie hatte sich mit dem Sammeltaxi über zwei Linien nach Hause bringen lassen. Als Auszubildende  ohne Zeitfahrkarte und älter als 15 Jahre hatte sie 2 x € 3,00 zu bezahlen.

Dazu überreichte sie mir einen Zehner. Ich legte ihr das Wechselgeld im Gegenzug in die linke hohle Hand. Mit dem Zeigefinger der Rechten mischte sie offensichtlich irritiert,  stirnrunzelnd, die Münzen mehrmals.

„HerrTaxifahrer, sie haben mir  Zuviel zurück gegeben“ 

Unsicher, welchen Wert der Betrag haben sollte, rührte sie die Münzen noch einmal gut durch und hielt einen 2er hoch, fragend in meine Augen schauend.

Behutsam hielt ich ihre Hand, stützte sie und nahm dann auch meinen rechten Index, schob die Münzen in eine nach Größe sortierte Reihe und rechnete laut vor:

„2+1+1=4!“

„Oh,…ich komme immer auf Sechs! Was das denn!?“

„Vielleicht sollten sie mir einfach vertrauen! In Mathe hatte ich immer mindestens ein Gut!“

Ich würfelte meine Kundin aus dem Taxi, während sie den Münzen Namen gab, sie in ein Tuch hüllte und beschwor. Ich verabschiedete mich und fuhr vom Hof, mich an ein Lied aus der Kindheit erinnernd:

*summ*

2 x 3 macht 4

Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!

Ich mach‘ mir die Welt

Widdewidde wie sie mir gefällt ….

Gewohnheitstier

Heute hatte ich das Vergnügen, ein neueres Mercedes-Kombi zu fahren. Unsere neuen Modelle sind ansonsten nur Tagsüber im Einsatz, um sie zu schonen.

Wie ich schon schrieb, ist zur Zeit der VW-Caddy mein Lieblingstaxi, weil er mir genügend Raum gibt, mich einzurichten. Immerhin verbringe ich wenigstens 8 Stunden pro Arbeitstag – exklusive   Pausen – in meinem Arbeitsgerät..

Eine Einweisung benötigte ich nicht, ist ja eh immer das Gleiche!

So konnte ich den Wagen problemlos in Betrieb nehmen, alles Easy. Leider konnte ich nicht vom Hof fahren! Der Schaltknüppel war nicht zu finden!

Alter!“

Der Motor dieselte so vor sich hin, ich frage mich unterdessen, wie die Kollegen das gemacht haben. Sogar Kolleginnen sind mir schon fahrend entgegen gekommen. Ich entdecke einen Knauf, etwa dort, wo sich der Hebel bisher immer aufgehalten hatte. Ich drückte, in der Hoffnung, da fährt etwas aus. Keine Chance, das Teil saß fest.

Ich zog, die Mittelkonsole öffnete sich, ein Blick hinein, die Enttäuschung stand mir auf die Stirn geschrieben!

Immerhin fand ich den Bondrucker. Am Lenkrad fanden sich Hebel, mit denen manuell der Gang gewechselt werden kann, aber zuerst müsste ich Einen einlegen! Ich überlegte ernsthaft, Kollegen zu befragen, da erblickte ich einen zusätzlichen Blinkhebel!


Die Beschriftung ließ mich erraten, das es sich um eine Lenkradschaltung handelte. Das so etwas noch gebaut wird!?

Mit der Methode „Versuch und Irrtum“ brachte ich mir die Bedienung in kürzester Zeit selbst bei. Allerdings musste ich feststellen das man mit diesem Schalter nicht blinken kann! Dann geht der Gang raus. Doof! Mitten auf dem Kreisel stehenbleiben ist doof!

Die Zentrale ruft mich über Funk. Ich fingere nach dem Taster um zu antworten, finde ihn nicht. An der nächsten Bushaltestelle schaue ich mir die Knöpfe rund um das Multifunktionsrad für das Radio usw. an. Kein Mikrofonknopf mehr.

*heul*

Die Kollegin erreicht mich per Handy und gibt mir etwas durch. Ich fasele etwas von Funkloch, als ich einen separaten Funkkasten entdecke. Hatten wir noch nie in einem Mercedes, aber die wollen mich wohl testen.

„Test,Test!? Hörst du mich?“

„Jaahaaa!“

„Ok, war wohl ein Wackelkontakt!“

Meine Abschließende Bewertung für den Wagen:

  • +Neu
  • -Doofe Schaltung
  • -Kein Getränkehalter
  • -Keine Armlehne/Schaltknüppel zum anlehnen
  • +Leise
  • +starke Maschine
  • -zu viele Sensoren, es piept zu früh, gerade bei seitlichen „Hindernissen“
  • +IPhone lässt sich über Bluetooth oder USB- Stecker anschließen!Endlich! Danke!

Wegen der Multimedia-Ausstattung liegt der jetzt auf Platz 2 in meiner Fuhrparkliste und weil die Sitze noch neu und bequem sind!

Trinken, Trinken, Trinken!

Für Heute war schönes Wetter angesagt, was dann auch übererfüllt wurde. Ich mag solche extremen Wetterlagen gern, sie erinnern mich an meine Zeit in Texas, wenigstens ein ganz klein wenig, wenn auch nur klitzeklitzekleines Bisschen. Dort wurde aber nicht gleich wegen jedem Grad über Null der Notstand ausgerufen. Einmal hatten wir 47 °C und das einzige, was im Fernsehen lief war Werbung für Rasensprenger!

Hierzulande treten dann auf jedem Kanal Fachleute aller Couleur ins Rampenlicht, rechnen Flüssigkeitsmengen vor, geben Tipps zur Hautpflege und beschwören die Menschheit, sich an heißen Tagen zu schonen, bloß nicht zuviel tun.

Das haben 2 Typen gleich wieder falsch verstanden, sich den ganzen Tag mit hochprozentiger Flüssigkeit versorgt, die Hautpflege erledigte eine krustige Schicht aus Männerschweiss. Und geschont haben sie sich auch, weil sie den HerrnTaxifahrer für den 800 Meter – Nachhauseweg buchten! Mach ich doch gern. Und weil ich für die 800m noch eine Abkürzung kannte, gab es ein fürstliches Trinkgeld. Das habe ich erst einmal in eine Plastiktüte getan, um es, bevor ich es wieder in Umlauf bringe, zu reinigen. Das Scheinchen war so feucht und labbrig, das es drohte zu zerfallen. Mit ein wenig Pflege und dem Bügeleisen könnte daraus wieder richtiges Geld werden. 🙂

Zwischendurch, kurz nach Schichtbeginn, schaute ich auf meine Wetter Com – App und musste erstaunt feststellen, das über Hessen und NRW wohl Jemand Wolken in Form eines Fingerabdruckes gesprüht hat. Und mein Chemtrailabwehrhut* liegt natürlich wieder zu Hause!

So ein Teufelswerk! :-)

Fingerabdruck aus Wolken, das Radarbild beweist es! 🙂

*Hier mein Helm! Bauanleitung hinterm Mond gleich links!

aluhut

Eigene Erfindung. Rot lackierter Tarnhelm aus massivem Aluminium, mit als Blumen getarnten Magnetwellenableitern!