50 Shades of Grey (Strassen im Cuxland)

Mir fielen einige Persiflagen bezüglich des Hardcore – Streifens ein, als ich mal wieder ganz einsam, wie ein „norddeutscher Problemwolf“ herum geisterte. Da durfte ich nicht umhin gehen, dem auch einen Post zu widmen!

Auf dem Weg von Stubben nach Bremerhaven kürzt der versierte Chauffeur gern ab, wenn er durch Lunestedt fährt.

Kurz hinter der „Eiche“ führt uns der Weg durch die Strasse „Vorm Dorf“, bis letztes Jahr noch „Königsberger Strasse“! Und weil da sowieso die Durchfahrt verboten ist, wird sie nicht mehr saniert, sondern die Geschwindigkeit wird beschränkt. Zur Zeit sind wir bei 30 km/h. Aber egal, darf ja eh keiner lang fahren!

50 Schattieren in Grau

50 Schattierungen in Grau

Dieses Foto kam zustande, weil ich „zufällig“ einen Anlieger an Bord hatte…….

 

Mein Sack Reis für Heute….

Nee,ne!? Gestern erzählte mir ein Stammfahrgast, er hätte bedenken, das die Bayern um ihren Einzug in die nächste Runde zu fürchten hätten. Viel Fachwissen und so folgte, da ich kein Fußballfan bin, verstand ich nur:

„Blablahblaaaah“

Da mir dieser Ort „Donezk“ überhaupt nichts sagte, entschied ich mich auf die Seite der Bazis zu schlagen.

„Dort war der Platz sicher wie ein gepflügter Acker, genau so grob gestrickt, wie die Technik des dortigen Teams. Hier, Zuhause, auf dem englischen Rasen, werden sie mit ihrer z.Zt. unbestrittenen hohen Schule der Fußballkunst den „Russen?“ zeigen, wo der Hammer hängt!“

Na und, da gucke ich so im Google herum, um zu sehen wie es ausgegangen ist:

„7:0, Respekt!“

Da werde ich Herrn Fahrgast mal Fragen, woher er seine Tipps bezieht, damit ich da nicht drauf höre, hehe!

Die Bullen schon wieder!

Gegen 2:00 Morgens wurde ich von einem jungen Herrn nach Hollen gerufen, eine Party löse sich auf und man wolle nach Haus.

„Meine Jungs und ich stehen an der Straße, kannst du nicht übersehen!“

Von Lunestedt her bretterte ich gen Hollen, als mich ein PKW hupend und blinkend erwartete.

„HerrTaxifahrer, fahren sie langsam, vorn im Dorf stehen die Bullen an der Strasse!“

Höflich bedankte ich mich, denn ich war schnell unterwegs, vielleicht zu schnell für die „Bullen“. Hätte teuer werden können. Nun Gut, ich schlich die Kreisstrasse entlang, hielt Ausschau nach Bullen und natürlich meinen Fahrgästen.

Potzblitz, da standen die Bullen ja noch. Anscheinend beschäftigten sie sich nicht wie üblich mit „Wegelagerei“, sondern mit der Nahrungssuche an sich! Offenbar waren sie aus ihrem Stall geflüchtet, frei nach den Bremer Stadtmusikanten.

„Etwas Besseres als Hier finden wir überall!“

kuh

Natürlich war ich sofort dabei, die Bullen wieder auf ihren Hof zu treiben. Zum Glück war die rote Farbe meines Renault-Busses im Dunkeln nicht auszumachen. So schaffte ich es mit blenden und hupen, die Kerle wieder in sichere Gefilde zu geleiten und blockierte mit meinem Bus den Ausgang. Dann machte ich mich auf den Weg, den Bauern von seiner Magd zu scheuchen, damit er sich um seine Viecher kümmere.

Mehr als ein „Scheisse, muss das sein, verfluchtes Viehzeug!“ war dem Herrn Dipl. Ing. Agrarökonom nicht zu entlocken.

So ging ich umgehend wieder auf die Pirsch, nach meinen Kunden, welche schon hinter der nächsten Kurve lauerten um so gleich stolz zu verkünden, wie ich eine Herde Kühe durch Land getrieben hätte!

„Und so ganz am Rande. Solche Paarhufer sollten sich vorsehen, vor meinen Wagen zu laufen. Die höchste Zeit der Grillsaison läuft bald an und ich geniesse diese tollen Tiere dann sehr gern in wohlportionierten Scheiben!“

steak

Guter Rat. Gratis!

Es gibt ein paar Stammkunden, die können sich die Nutzung der Taxi-Dienstleistung eigentlich garnicht leisten.

An der Kleidung, dem Gebaren, dem Inhalt der Geldbörse oder vom eigenen Ausplaudern erkenne ich leicht Menschen, die, wie ich selbst, über kein Managergehalt verfügen können.

Da fühle ich mich steht’s berufen, den Betroffenen verschiedene Sparmodelle vorzuschlagen, um


a.) Kunden zu binden

b.) Sparen zu helfen

c.) Zufriedene Kunden zu haben.


Da ist der Lehrling, dem ich wochenlang wegen nicht gezahlter € 17 hinterherlaufe.

Die Mutter eines Teenagers, die mehr fürs Taxi bezahlt, als für den Einkauf, obwohl die Familie hartzt.

Der Säufer, dem immer erst Abends um 10 Uhr einfällt, das der Korn alle ist und auch das Rasierwasser schon geleert ist.

Alle haben nach eigenem Bekunden zu wenig Geld für die teuren Taxifahrten.

So weit kann ich das auch nachvollziehen, aber ich selbst würde mir kein „normales“ Taxi rufen. Das hat nichts mit Geiz zu tun, sondern mit meinem Budget! Ich rufe mir ab und an ein Sammeltaxi. Kostet wenig und ist genauso gut, weil mit identischen Fahrzeugen gefahren wird.

Und dazu rate ich meinen klammen Fahrgästen auch und dankbar für diese Beratung trennen sich unsere Wege.

Bis ich sie bei der nächsten „Barfahrt“ an unser Gespräch erinnere. Dann kommen die Ausreden, wie aus der Pistole geschossen, weshalb es gerade Heute nicht geklappt hat, mit der günstigen Alternative.


  • Es war immer Besetzt
  • Ich wusste nicht, das ich einkaufen wollte.
  •  Jemand sollte was mitbringen und hat es vergessen.
  • Ich hatte keine Zeit zu telefonieren.
  • Ich hatte keine Lust. Ist mir zu umständlich.
  • Ich bin zu faul!

Damit ich meine Klappe halte, schmeißen die dann immer mit reichlich Trinkgeld um sich, damit ich glaubte, die hätten „Es“!

Mein Hals schwillt dann immer ziemlich an, jedoch verkneife ich mir irgendwelche schlauen Belehrungen, bin schließlich nicht die Mutti der Nation. 

Meinen Glauben verliere ich trotzdem nicht, denn da gibt es tatsächlich Leute, die ich überzeugen konnte und jetzt für kleines Geld den Landkreis bereisen!



Die wilden 50-Jährigen!

Vorgestern – am Freitag!? –  ludt das Pam zur Saturday-Night-Fever-Party ein.

Anwesend: Leute, welche die erste Mondlandung noch „Live“ am s/w Fernseher erlebt  hatten!

Gegen 24:00 brachte ich eine Gruppe Teenies – im Schnitt 17 Jahre alt  –  auch dort hin.

Nach einer halben Stunde kratzten sie wieder bei mir an der Scheibe. Sie müssten weg hier, nur Eltern und Großeltern auf der Tanzfläche, das Pam sei jetzt für einige Zeit

„kaputt“!


Über den Wolken

Als Kind träumte ich vom fliegen.

Ich meine, ich träumte, ich flöge.

Nur mit der Kraft meiner Gedanken konnte ich meinen Körper in die Lüfte schwingen, wurde leicht wie eine Feder. Ich konnte teilweise auch gut steuern! Je länger der Flug andauerte, desto schwieriger gestalteten sich die Bedingungen. 

Entweder eine undefinierbare Kraft drohte mich ins Weltall zu schleudern, ein Sturm trieb mich in unbekannte Gefilde ab, die Anzahl der Hochspannungsleitungen potenzierte sich, oder die Geschwindigkeit geriet außer Kontrolle!  

Die Landung war jedesmal ein kompliziertes, von gesteigerter Angst begleitetes Unterfangen!

Ich überlebte immer!

Und ihr so?

Die lachende Zentrale

Donnerstag, 16:00, ich war pünktlich zum Dienstantritt in der Kontrollzentrum. Es herrschte etwas Unruhe, die Computertechnik wollte keine Emails mehr senden!

Die Kollegin an der Konsole teilte mir einen Wagen zu, nannte mir die erste Tour und bot mir Kaffee an, ich hätte noch etwas Luft.

Am zweiten Terminal sass ein IT-Spezialist und murmelte vor sich hin, während er verschiedene Suchanfragen bei Google eingab. Anscheinend hatte er keinen Plan und dort noch nicht die gewünschte Antwort gefunden, denn er moserte immer lauter bei seinem Zwiegespräch mit sich selbst:

„Nein, so kannst du das nicht machen.“

„Warte mal, ahhhh, neeiiiiiin.“

„Das ist schwierig.“

„Outlook hat da einen Fehler, vorhin lief das noch, ich habe nichts geändert.“

„Nein, das hatte ich schon, das funzt nicht!“

„Ob ich das noch schaffe? Ich hab um 5 Feierabend!“

„Bla, blub, Blaaaaaaaaaaaaaaaah!“ usw.

Die Telefonistin  hatte reichlich zu tun, denn um diese Zeit ist immer reichlich Kundenvolk auf der suche nach einem Taxi. Von der Klinik oder dem Arzt, von der Arbeit, vom  Shoppen oder vom Sport. Es soll schnell gehen. Die Kollegin lief gerade zur Hochform auf, als sie ihren Drehstuhl herum riss, bei 180 Grad ein „Full Stopp“ machte und hinüber rief:

“ Können sie etwas leiser telefonieren, bitte, ich habe auch „Dinge“ zu erledigen!“

Binnen eines Bruchteils einer Sekunde verstummte der Fenster-Weichwaren-Spezialist, seine Birne lief rot an!

Für mich der Zeitpunkt das Weite zu suchen, bevor mir vor Schadenfreude der Schädel explodierte!59674277