Trinkgeld, das unbekannte Wesen

Am vergangenen Sonntag wurde ich zum Schützenfest gerufen, einen Bus voller Kameraden aus dem einem befreundeten Verein abholen.

Wie üblich , falls Zeit dafür war, fuhr ich etwas früher zum Abholort. Ab und an sind die Fahrgäste froh, sehr pünktlich loszukommen und ich bin schneller wieder frei für weitere Aufträge. Treffpunkt sollte die Kneipe gegenüber sein. Ich parkte mein Taxi in Abflugrichtung und schon riss einer die Beifahrertür auf:

„Bist du das bestellte Taxi?“, fragte der junge Mann in Schützenmontur.

„Nein, ich bin Major Cliff Allister McLane, Kommandant des Schnellen Raumkreuzers Orion. Hast du die Tamara gesehen, wir gehen heute Frogs jagen?!“

„Ja, ich warte auf…“.

Weg war er! Aus dem innern des Biertempels schleppte sich ein sechsbeiniges Monster an meinen Bus, teilte sich, jedoch nicht wie gewöhnliche Zellkerne in Zwei, sondern in drei Teile auf. Die beiden äußeren schubsten das Mittlere zu mir in den Wagen.

„Der will nach Hause! Er wohnt $daundda! Ist gleich um die Ecke!“

Das war jetzt nicht so meine Schützentruppe, aber es war ein sehr seltener Fall von korrekter Ansage der Entfernung zum Fahrziel. Nach Berliner Tarif entspricht die Entfernung einer viertel Kurzstrecke, so etwa 500m. Das passte noch vorzüglich in meinen Terminkalender.

Der Fahrgast entpuppte sich während der Tour als ganz ruhiger Zeitgenosse. Er schlief sofort ein und wachte nach genau 45 Sekunden, als ich vor seiner Türe stoppte, wieder auf. Offensichtlich sehr erfreut nicht gelaufen zu haben müssen und auf wundersame Weise hierher gelangt zu sein, legte er fröhlich zu den 5 € Fahrpreis noch 5 € Trinkgeld oben drauf. Selber erfreut von dem unerwarteten Geldsegen suchte ich erneut die Gaststätte auf.

Der Wirt erwarte mich schon und rief mir zu, das meine Leute wegen des eingesetzten Regenschauers im Zelt an der Schützenhalle warten würden. Flugs stellte ich die Weichen und bugsierte mein Taxi rückwärts auf den Festplatz.

6 Brüder und Schwestern der schiessenden Zunft stiegen zu und ich nahm Kurs auf, zum $dorfhinterdensiebenkanälen . Da solche Vereinsleute oft pingelig sind, hatte ich jeden Meter der Fahrtstrecke ausgemessen, um auch wirklich keinen Zentimeter Umweg zu produzieren. Denn, Trinkgeld bei Clubfahrten zu erarbeiten ist ein hartes Stück Arbeit und Lust kann schnell in Frust umschwenken, wenn die ganze Horde brüllend über dich herfällt, weil du eine einzelne Kurve nicht vernünftig geschnitten hast.

„Hausnummer 25 in $dorfhinterdensiebenkanälen, wir steigen alle dort aus!“

„Prima, dann können wir los!“ meldete ich mich startbereit. Noch bevor ich das Taxameter einschalten konnte, schaute mir mein Sozius tiiiiiieeeef in die Augen.

„Fährst aber $trampelpfad, is‘ doch klar, `ne!“

„Och nöö, eigentlich und so und so ist das nicht so toll, aber ich mache das für euch!, log ich schleimend zurück. Der Wirtschaftsweg ist eine legale Abkürzung zwischen zwei Dörfern auf unserer Route, aber das wissen die Wenigsten. „Trinkgeld ich komme!“, dachte ich mir.

Am Ziel zeigt die Uhr €44,90. Hätte ich die Normalstrecke gewählt, stünden da jetzt € 50 oder mehr. Wäre ich Fahrgast, hätte ich „50“ gesagt!

„Mach 45, du hast uns sicher nach Haus gebracht, vielen Dank!“

Und es mußte ihm sichtlich schwer gefallen sein, denn er kramte die Scheine abgezählt aus dem vereinseigenen Geldbeutel. Ich spürte förmlich, als er mir den letzten 5er übergab, das er überlegte, ob und wie er diese Sonderausgabe von 10 Cent bei der Jahreshauptversammlung rechtfertigen würde können!

Lange Rede kurzer Sinn. Einmal mehr ein Beispiel, das Trinkgeld nicht kalkulierbar ist, sondern völlig willkürlich und ohne Relation zur Fahrleistung gegeben wird. Die 8-10% – Regel kennen die Leute hier auf dem Dorf nicht.  Ist eh schon sehr teuer hier mit dem Taxi zu fahren, da muss der Chauffeur eben auf Glücksmomente, Sternenkonstellationen oder erheblichen Alkoholkonsum bei seinen Fahrgästen setzen, um an seine sauer verdiente freiwillige Bonuszahlung zu kommen!

 

Gewohnheitstier

Heute hatte ich das Vergnügen, ein neueres Mercedes-Kombi zu fahren. Unsere neuen Modelle sind ansonsten nur Tagsüber im Einsatz, um sie zu schonen.

Wie ich schon schrieb, ist zur Zeit der VW-Caddy mein Lieblingstaxi, weil er mir genügend Raum gibt, mich einzurichten. Immerhin verbringe ich wenigstens 8 Stunden pro Arbeitstag – exklusive   Pausen – in meinem Arbeitsgerät..

Eine Einweisung benötigte ich nicht, ist ja eh immer das Gleiche!

So konnte ich den Wagen problemlos in Betrieb nehmen, alles Easy. Leider konnte ich nicht vom Hof fahren! Der Schaltknüppel war nicht zu finden!

Alter!“

Der Motor dieselte so vor sich hin, ich frage mich unterdessen, wie die Kollegen das gemacht haben. Sogar Kolleginnen sind mir schon fahrend entgegen gekommen. Ich entdecke einen Knauf, etwa dort, wo sich der Hebel bisher immer aufgehalten hatte. Ich drückte, in der Hoffnung, da fährt etwas aus. Keine Chance, das Teil saß fest.

Ich zog, die Mittelkonsole öffnete sich, ein Blick hinein, die Enttäuschung stand mir auf die Stirn geschrieben!

Immerhin fand ich den Bondrucker. Am Lenkrad fanden sich Hebel, mit denen manuell der Gang gewechselt werden kann, aber zuerst müsste ich Einen einlegen! Ich überlegte ernsthaft, Kollegen zu befragen, da erblickte ich einen zusätzlichen Blinkhebel!


Die Beschriftung ließ mich erraten, das es sich um eine Lenkradschaltung handelte. Das so etwas noch gebaut wird!?

Mit der Methode „Versuch und Irrtum“ brachte ich mir die Bedienung in kürzester Zeit selbst bei. Allerdings musste ich feststellen das man mit diesem Schalter nicht blinken kann! Dann geht der Gang raus. Doof! Mitten auf dem Kreisel stehenbleiben ist doof!

Die Zentrale ruft mich über Funk. Ich fingere nach dem Taster um zu antworten, finde ihn nicht. An der nächsten Bushaltestelle schaue ich mir die Knöpfe rund um das Multifunktionsrad für das Radio usw. an. Kein Mikrofonknopf mehr.

*heul*

Die Kollegin erreicht mich per Handy und gibt mir etwas durch. Ich fasele etwas von Funkloch, als ich einen separaten Funkkasten entdecke. Hatten wir noch nie in einem Mercedes, aber die wollen mich wohl testen.

„Test,Test!? Hörst du mich?“

„Jaahaaa!“

„Ok, war wohl ein Wackelkontakt!“

Meine Abschließende Bewertung für den Wagen:

  • +Neu
  • -Doofe Schaltung
  • -Kein Getränkehalter
  • -Keine Armlehne/Schaltknüppel zum anlehnen
  • +Leise
  • +starke Maschine
  • -zu viele Sensoren, es piept zu früh, gerade bei seitlichen „Hindernissen“
  • +IPhone lässt sich über Bluetooth oder USB- Stecker anschließen!Endlich! Danke!

Wegen der Multimedia-Ausstattung liegt der jetzt auf Platz 2 in meiner Fuhrparkliste und weil die Sitze noch neu und bequem sind!

School’s Out!

Heute Nacht steigt im Pam die Party zum Ferienbeginn. 

Gleich die erste Tour ließ erahnen, welch Geistes Kind die Fahrgäste sein werden. Nämlich die Kinder des Weingeistes, aller Art und Konzentrationen. 5 Minuten nach Start des Taxameters hatte sich endlich der Letzte angeschnallt, 500 m war die Strecke, als einer die seitliche Schiebetür während der Fahrt öffnete und last but not least dauerte es 15 Sekunden bis er von der Fahrt ausgeschlossen, wie ein Kleinkind strampelnd und stampfend, am Straßenrand zurückblieb!

Gut, das ich nur die normale Schicht bis 01:00 hab!

Noch einmal am Rande:

Die Eltern der meisten 16-17 jährigen Teens wissen nichts von dieser Party, weil nicht sie, sondern die Kids die „Muttizettel“ genannte Vollmacht selbst unterschreiben. Die Kinder müssen nur einen 18-Jährigen finden, der so blöd ist, die „Aufsicht“ zu übernehmen. Name eintragen und Zack, fertig ist die Disconacht bis morgens um 5!

Ticker, Samstag der 18.6.16 Teil 3 (ohne UFOS!)

3:00 Es geht vom Pam nach Düring. Eine von den simplen Touren, ohne Kopfkino, Ohrensausen oder Nasenquälerei.

3:30 Bexhövede nach Loxstedt. Meine angetrunkene Beifahrerin sucht Körperkontakt. Mit größter Mühe kann ich sie abhalten, zu mir herüber zu krabbeln, das  – mehrere – Zentnerweib! Sie greift sich immer wieder meinen rechten Arm, um ihn irgendwie zu begrapschen. Mir wird schlecht. Allein schon wegen so `ne Bakterien. Wer weiss, was die diese Nacht schon alles befummelt hat!? Nach 8 Minuten bin ich sie los, renne 3 Mal ums Taxi – um den Woodoo – Zauber zu vertreiben -.

4:08 Hier hatte ich dann etwas Luft, um mir meinen 2. Kaffee diese Nacht zu brühen. Ich brühe ich nicht wirklich, ich löse auf, mit heißem Wasser. Diesen von Jacobs 3 in 1. Neben Milch und Zucker ist da auch gleich Kaffee drin. Mir reicht ein Tütchen pro Becher nicht – Plörre – , ich haue da 3 Stück rein. Hält auch besser wach so!

Die Sonne kündigt sich im Osten an und passend dazu läuft auf meinem Rentnersender – NDR! Niedersachsen – „Here comes the sun!“

Übrigens höre ich gern Bremen 1 und NDR 1, weil die Musik nicht so aggressiv macht. Außer der Schlagerwunschstunde natürlich, da drehe ich durch. Aber dann schalte ich auf NDR INFO.

5:00 Meine letzten Fahrtgäste wollte ich am Pam aufnehmen, danach sollte FA sein. Es stiegen dort ein Mann und eine Frau nach Meyenburg zu. Wenn er nicht die ganzen 20 Minuten sehr laut über seine Kenntnisse als Fahrgast doziert hätte, wäre es ein schöner Stich gewesen. Aber er entlohnte mich mit € 5,00, weil ich so brav zu gehört hatte!

5:40 Auf dem Display steht „-mach Schluß und fahr in die Zentrale-„. Schön dachte ich und wollte gerade den Schlips ablegen, als mir in der Ortsmitte von Hagen eine 4er-Gruppe vors Auto sprang.

„Fahr uns zuhn Bäkka, un danna Hause!“

Das Ziel lag zwar nicht auf meiner Feierabendroute, aber mehr als ein paar Minuten dürfte es nicht dauern. Hatte ich mir gedacht! Der Stopp beim Bäcker dauerte schon an die 10 Minuten, weil jeder ein individuell geschmiertes Brötchen haben mußte. Ich wurde auch eingeladen, lehnte aber wie gewöhnlich höflich ab, mit dem Hinweis, das ich eher auf Bares stehe.

Nach einem angemessenen Trinkgeld und schönen Wünschen konnte ich diese Schicht endlich beenden und fuhr um 6:30 auf den Hof der zentrale.

Im Radio spielte „I`m a train!“

Nein ich war kein Zug, aber ich wäre gern so stark wie einer!

Der Blitzer an der Rampe – Weserstrasse Wulsdorf –

Hier im Cuxland, wie Andernorts auch, werden Geschwindigkeitsmessungen benutzt, um unkontrolliert herum rasende unbescholtene Bürger um ihr sauer verdientes Geld zu bringen. Der Blitzer steht stadtauswärts, vor einer Stelle, an der sich die Strasse von zwei auf eine Spur verengt. Um den Verkehrsfluss nicht zu stören, fädeln Autofahrer hier gern zügig ein und nutzen jede passende Lücke, um an den den begehrten Fahrstreifen Richtung Süden zu gelangen. Manchmal ist es dann nötig, kurz aufs Gas zu treten, um irgendwelche Schleicher zu schneiden um vier ihnen einzuscheren. Alle sind zufrieden! Der Schleicher kann schleichen, der zügige Fahrer kommt zügig voran. Keiner tut sich etwas.

Wie kommt es denn nun, das ausgerechnet hier diese seit Jahren bestehende Symbiose zwischen Schnarchnasen und Autofahrern zu zerstört wird? Gibt es denn keinen Bestandsschutz? Wild lebende Hamster dürfen doch auch  nicht umgesiedelt oder deren Lebensraum beschnitten werden!

Der Ortsamtsleiter des entsprechenden Bezirkes klärt uns in einem Interview mit Nord24 auf:

Horst Keipke, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, sagt: „Das ist keine Abzocke, sondern dient einzig und allein der Verkehrserziehung. Wenn wir abzocken wollten, gäbe es dafür in der Stadt viel bessere Straßen.“ Ganzer Artikel hier….

Aha, die Verkehrserziehung. Weiter unten kommt dann für die Zweifler noch der Hinweis auf einen Kindergarten in der Nähe. Fehlen noch Rollstuhlfahrer, Senioren und Frösche!

In einem anderen Artikel von Nord24:

Die Stadtteilkonferenz in Wulsdorf hat die Politik darauf aufmerksam gemacht“, sagt Ordnungsamtsleiter Horst Keipke.

Der Blitzer hat € 90.00o gekostet und soll schon im ersten Jahr das 3-Fache der Investition einspielen, so Nord24. Die Behörde bestreitet das und rechnet mit „nur“ €100.000 pro Jahr. Solch eine Gelddruckmaschine hätte sicher jeder gern! Welches Geschäft amortisiert sich schon nach 11 Monaten!

NWZ-Online schreibt in ihrem Artikel, in dem sich die Wulsdorfer widersprechen:

In Wulsdorf ist man nicht gerade glücklich über den neuen Großverdiener am Straßenrand. Vor allem die Stadtteilkonferenz hat auf die Installation der Säule säuerlich reagiert und bedauert, dass es im Vorfeld keinerlei Absprachen gegeben habe. Maßgebliche Mitglieder der Stadtteilkonferenz hätten sich eine verkehrstechnisch andere Lösung vorstellen können.

Angeblich wird an einem Strang gezogen, aber hinterher will es keiner wirklich gewesen sein.

Und die Leidtragenden zahlen die Zeche, das sind vornehmlich die Verkehrsteilnehmer, welche ihre Brötchen mit Hin und Her gondeln verdienen.

Klar bin ich sauer, denn ich habe die Zappelkiste gestern, wie viele vor mir in den letzten 8 Wochen, endlich auch entjunfert. Von der Rampe kommend wollte ich nur sachte auf die vor mir Fahrenden aufschliessen, damit möglichst viele Fahrzeuge die Ampel bei Grün überqueren können.

Ampel Grün = Zügig anfahren und die Kreuzung überqueren

Leider hatte ich einen unserer PS-Boliden unter meiner Fuchtel und das nur leicht massierte Gaspedal beschleunigte meinen Benz auf satte 61 Km/h.

Auf einmal wurde es hell!

Bin gespannt, was auf dem Zettel steht, werde es binnen weniger Tage wissen. Aus Bremen ist Nichts gekommen, war wohl doch nur die Sonne!?

Nebenbei möchte ich noch erwähnen, das viele innerstädtische Geschwindigkeitsüberschreitungen – ich meine die + 10-12 Km/h – durch vollkommen irrationale Ampelschaltungen provoziert werden!

Z. B. an der Kreuzung im Süden Bremerhavens, in Boomsiel. Wenn man die Grünphase verpasst, dann steht mann da 4 Minuten dumm herum. Morgens um 4, und im Umkreis von 2 Kilometern keine andere mobile Lebensform! Da gibt man gern etwas Gas, wenn die Ampel mit einen sorgsam gewählten Überschreitung noch zu schaffen ist.

Gerade im Taxi mit Fahrgästen ist das Gemaule groß, von hinten, denn 4 Minuten an der Ampel kosten den Fahrgast genau € 2,33. Mehr als einen Kilometer Fahrtstrecke. Und wer muß es ausbaden? Natürlich der Taxichauffeur, der bekommt dann kein Trinkgeld und wird auch noch als Halsabschneider bezeichnet, weil er Geld für das Nichtstun kassiert!

Das Vorschaubild entstand an der A 7, siehe diesen Beitrag.

Einen schönen Abend noch!

Ticker, Samstag der 18.6.16 Teil 2 (mit UFOS!)

00:10 Bestellung vom Campingplatz ins Pam. Sie möchte bei der Volksbank Geld ziehen, aber die Karte gibt nichts her, technischer Defekt meint sie. Wir besuchen noch eine Volksbank und eine Sparkasse. Sie leit sich dann doch lieber Geld von einem Bekannten, nachdem € 15,00 für Automatensuche für Taxi drauf gingen.

Ich bekomme trotz Ebbe in der Kasse ein gutes Trinkgeld.

00:40 Sammeltaxi von Albstedt nach Hagen. Ich fahre nach Osten und biege in die L135 nach Süden ein. Hagen liegt auf einem Hügel (Höhe 4-6 Meter), der Blick in die Senke Richtung Dorfhagen läst ein Gefälle erkennen, was man in Norddeutschland eben so Alles Gefälle nennt, wo die Brücke über die Eisenbahn in Stubben der höchste Punkt im Landkreis ist! 🙂

Also, wo ich drauf hinaus will ist folgende Beobachtung, die mir echtes Kopfzerbrechen bereitete:

Etwa in höhe des ehemaligen Dorfkrug setze offensichtlich ein Fluggerät zur Landung an, zu erkennen an den Positionslichtern. Ich machte weiße und rote Lampen aus, der Flieger kam mir also entgegen. Vooooorsichtig! Ich bremste ab, nahm das Handy, suchte die Kamera -wegen Youtube und so – , schaute wieder hoch, da drehte der Flieger ab, gewann an Höhe und verschwand hinter den Bäumen der Dorfhagener Allee Richtung Albstedt City.

„Boooooooom! Ich hatte wieder beschleunigt, um zu sehen was weiter passierte. Ich traute meinen Augen und meinen Sinnen nicht mehr. Ich fiel auch sofort vom Glauben ab. Etwa in Richtung zweier Mega-Kuhställe sah ich die Umrisse von zwei dreieckigen Flugmaschinen, welche wie in einem SciFi-Film über einander und wieder untereinander durch kreuzten!

!!!!!!!!!U-F-O-S!!!!!!!!!einsdrölfzig!!!2!

„Es gibt keine Ufos, fertig ab!“, mein Bregen sagt das und das ist so war! Ich schaue hoch. Und wieder sind sie da, ziehen jetzt höher ihre Bahn, ändern die Form und entfernen sich in der Höhe.

Ich gebe Gas, um das einmalige Schauspiel nicht zu verpassen. Die Kamera läuft, auch wenn die Aufnahmen nur das hergeben würden, was tausende anderer Ufo-Sichtet bisher lieferten. Das muß das Schicksal eines jeden ehrenhaften UFO-Jägers sein. Unscharfe Aufnahmen….

Auf dem Vorschaubild von diesem Artikel sind die Ufos ganz deutlich zu erkennen!

Ufos

2 Punkte, linkes Bilddrittel, ganz klar Ufo-Teile!

Endlich erreiche ich das Dorf und befinde nich nun fast unter den fliegenden Scheiben. Am Eingang der Gaststätte Land und Stil verfolgen Gäste genau so, wie ich fasziniert das dargebotene Schauspiel, den Tanz der Lichter, die unglaubliche Dimension dieser Erscheinungen.

Ich springe aus dem Wagen und geselle mich zu der Gruppe, um diesen Moment gemeinsam mit den anderen zu geniessen.

„Sind sie nicht schön anzusehen, diese Wunschlaternen!?“, riss mich ein Mann in meinem Alter aus der Trance.

Ich schaute jetzt durch den scharfen Teil meiner Gleitsichtbrille und zoomte so lange, bis auch bei mir der € fiel. Hier gab es eine Hochzeit, die haben einige zig sogenannte Kongming-Laternen fliegen lassen!

Und zufällig erschienen die mir in einer solchen Formation, das ich ein Irrlicht ion form von unbekannten Flugobjekten sah.

01:00 Die Ufos gehen mir nicht aus dem Kopf. Wie leicht sich doch meine Wahrnehmung täuschen lässt. Ich wäre fast durchgedreht, ehrlich.

Ich habe meinen Fahrgast aus Albstedt abgesetzt. Der nächste Auftrag kommt rein.

01.45 Die nächsten beiden Touren kommen von der Hochzeitsgesellschaft, die mir den kalten Schauer besorgt hatten. Sie hatten gleich die Nummer von meinem Taxi abgeschrieben. Hat sich also gelohnt, das Kopfkino!

Zwei Pärchen nacheinander in die selbe Richtung, aber ich sollte sie getrennt chauffieren. Sie mochten sich nicht. Sie zogen während der Fahrt unabhängig von einander mächtig übereinander her. Ich hab natürlich Alles notiert, wer weiss, wozu diese Informationen einmal nützlich sein können.

2:40 Leute am Pam abholen. Sie kommen aber nicht zum Treffpunkt. Macht nichts, die nächste Tour von der Hochzeit wartet. Der Mann hat seine Börse nicht dabei und ich muß vor seinem Haus warten.

Im Radio gibt es gerade „Dreams are ten a penny!“

Mein Fahrgast soll € 10,10 berappen. Er kommt mit einem 50 er und er reicht ihn wortlos hin. Die nächsten Sekunden entscheiden über Sekt oder Selters. Ich warte immer drei Sekunden. Wenn der Fahrgast dann keine Trinkgeldanlage gemacht hat, gebe ich raus, ohne weiteren Kommentar oder Bettelei. Das fände ich herabwürdigend für mich als Fahrer und beleidigend für den Fahrgast. 3 Sekunden, so lange dauert das folgende Wort abgehackt gesprochen:

“ Ted-dy-bär!“

Ich reisse mich zusammen! “ Ted-dy-bär!““ Ted-dy-bär!““ Ted-dy-bär!““ Ted-dy-bär!““ Ted-dy-bär!““ Ted-dy-bär!““ Ted-dy-bär!“

Nichts, keine Reaktion. Ich gebe glatte € 40,00 zurück, er bedankt sich und kündigt mir ein reichhaltiges Trinkgeld für die Zukunft an. Das sind mir die Liebsten! Egal, weiter im Takt.

Und ich hab noch so viele Touren zu beschreiben, das ich das Heute nicht alles schaffe zu erzählen.

Teil 3 dann kurzfristig Morgen oder spätestens Übermorgen!

 

Ticker, Samstag der 18.6.16 Teil 1

20:00 Dienstbeginn.

Auf der Fahrt dort hin fiebere ich mit der Isländischen Fußballmannschaft, es ist schließlich EM. Ich biege in Lohe ein, es steht 1:0 für die Insel. In der 98. Minute, ich passierte das Feuerwehrhaus in der S-Kurve, fiel das 1:1. Schade, ich halte gern zu den Nobodys, ich hätte es ihnen gegönnt!

Im Radio läuft „Die Legende von Babylon“, gesungen von Bruce Low. Schon in den 70ern eine Tortur, dieses Cover von Boney M. Es hielt sich 28 Wochen in den Charts, die beste Platzierung war die 6. Wenn das ein Omen sein soll, dann sage ich jetzt schon „Gute Nacht!“

21:16 Sammeltaxi von Offenwarden nach Hagen. Die junge Frau möchte zur Party. Wir hören Neil Diamond, er singt „Forever in Blue Jeans“. Als ich das Lied 1979 hörte, wollte ich auch mein Leben lang diese „Nietenhosen“ tragen. Hab ich geschafft.

22:17 Das was jetzt kommt wäre schon einen eigenständigen Artikel wert! Aber Heute gibt es den Ticker. Es läuft „Sexy“ von Marius MW.

„Sexy,was hast du mit diesem Mann gemacht!?“

Gleich geht’s los, muss erst noch etwas fahren!

Sooooo. Mein Kopf raucht, die Touren sind schön aber alle laufen irgendwie aus dem Ruder.

Erst sollte ich 2 Frauen vom Bahnhof Lübberstedt nach Hagen, ins Pam Pam bringen. Die fand aber nicht vor. Sie hatten sich im Zug vertan und kämen nun eine Dtunde später an. Die Zentrale schickt mir eine Tour in der Nähe. Vom Schützenfest in Axstedt in ein Dorf in der Nähe.

Der Wirt bringt meinen Fahrgast persönlich. Offensichtlich ein Totalschaden, der schnell zu Mutti gebracht werden muss!

„Moin, wohin soll es gehen?“

„Inne Helenenschraaße! Kennste?“

„Klar, haben sie genügend Devisen? Es kommen ca. €110,00 dabei heraus!“

Er öffnet seine Börse mit reichlich 50 ern und ich starte sogleich Richtung Alte B6.

„Fahr mich nach Hause!, ändert er in Höhe Schwanewede seinen Kurs.

Ich erkundigte mich ein weiteres Mal nach seiner Adresse.

„Du bringst mich doch jetzt nach Ihlpohl innen Puff, sicher, machst du das!? Oder?“

Klar, ich teile ihm meine Bereitschaft für alle Schandtaten der Welt mit und lege wieder Kurs südsüdost an, Club 6, sehr gern.

Er änderte seine Meinung noch 5 Mal bis ich endlich am Liebestempel unter der Hochstraße ankam. Er wünschte mir noch einen schönen Abend, vergoldete ihn mit einen 10er Tip und taumelte gegen einen Jägerzaun, rappelte sich auf und fand endlich das Tor mit dem Rotlicht.

Auf dem Rückweg sammele ich meine Mädels auf, die verspäteten. Am Pam springen dann gleich drei junge Männer in meinen Wagen. Sammeltaxi zum Bahnhof zurück!

Der Türsteher würde sie hassen und sie hätten nun lebenslanges Hausverbot. Dabei waren sie sehr höflich, nüchtern, nicht aggressiv, nur traurig über den versauten Abend!

Jetzt warte ich bis 23:37 und nehme weitere 4 Teenies mit ins Pam. So kann es weitergehen!

Im Radio hört man folgendes:

00:08 Großen Pott Kaffee gemacht. Ich stelle mich jetzt am  Pam an, die Türsteher scheinen ja frühzeitig Rücktouren zu organisieren 🙂

3:48 Ich fahre ohne Pause, keine Zeit zum Schreiben,sorry!

Werde den 2. Teil nachliefern.

Brühe gerade schnell den 2. Pott Kaffee und dann geht’s gleich wieder los!

Roter Taxibus am Ohlenstedter See
Statusmitteilung

…..,….., ruft`s aus dem Wald!

Die geschätzte Kollegin $löckchen fuhr Gestern so mit ihrem Taxi durchs Cuxland, als ihr ein roter Renault-Bus am Straßenrand parkend ins Auge fiel.

„Ein Kollege, wie fein ist das denn!“, mochte sie sich gedacht haben,als sie genauer hinsehend einen bebrillten Bartträger am Steuer erkannte und dem Gesicht meinen Namen zuordnete.

Nur, möchte ich gern voraus schicken, das ich Gestern frei hatte und mich lang ausgestreckt auf einer Liege in meinem Garten sonnte einen Stapel Holz mit der Kettensäge massierte! Wer war da jetzt an meiner Statt am Ruder?

$löckchen kennt mich als besonders humorvollen Kollegen, der gern für einen kleinen „Prank“ während der Dienstzeit zu haben ist und bevor sie auch nur überlegen konnte, was zu tun sei, um mich vorzuführen, schlich sie sich leicht gebückt von hinten an das geöffnete Fenster des Busses und rief fortepiano ein

„Kuckuck, kuckuck!“

aus.

Sie schaute den Gegenüber kurz an und trat unversehens den Rückzug an, grübelnd, wen sie da wohl aufgeschreckt hatte. Sie kümmerte sich nicht weiter und setzte die Fahrt laut über sich selbst lachend fort, während da jetzt der Kollege $CaptainOrca völlig entgeistert zurückblieb.

Zur Entschuldigung der Kollegin sei gesagt, das sie dem Fahrer noch nie begegnet war, denn er fährt in der Regel die Lebenshilfe und ist fast nie woanders anzutreffen. Und er hat einen Bart, so wie ich. Aber er trägt eine Mütze. Und sieht ganz anders aus als ich.

War da der Wunsch die Mutter des Gedanken? 🙂

Als sie mir Heute die Geschichte erzählte, haben wir noch einmal herzlich über die peinliche Begegnung geschmunzelt.