Topfpflanze

Die Saure-Gurken-Zeit nähert sich vorsichtig ihrem Ende. Wir fahren Samstags jetzt statt bis 22:00 wieder bis 03:00, damit u. a. die Menschen des Cuxlandes endlich wieder mobil sind, ohne ihren Führerschein zu gefährden.

Darum geht es in diesem Posting aber nicht, denn am Samstag um 00:30 wurde ich zu einem ganz speziellen Fall in einen kleinen Ort südlich Bremerhavens gerufen.

Er wolle seinen besten Kumpel in einem Kleingarten-Gebiet Bremerhavens besuchen und zu diesem Behufe hatte er eine „Tomatenpflanze“ dabei, welche er gerade erst per Internetbestellung geliefert bekommen habe.

Das sei eine ganz besondere Sorte, mit außergewöhnlichem Wachstum und sensationellen Früchten.

Die Tour verlief unspektakulär und es gab auch ein kleines Trinkgeld.

Jetzt brauche ich aber Tipps, wie ich den Hanf-Geruch aus dem Wagen bekomme!

🙁

 

 

„Hafen so, mit schwerem Metall und so, mach isch das!“

Neulich…..

Sein Arbeitgeber hatte ihn angerufen, er müsse einspringen, ein Kollege sei ausgefallen. Trotz seines Alkoholpegels, einem chilligen Badenachmittag mit Freunden und Bier am Baggersee geschuldet, sollte er antreten.

Fürsorglich zog ich über den bescheuerten Arbeitgeber her und gewann so sein Vertrauen.

„Was machst du denn beruflich überhaupt?“

„Hafen so, mit schwerem Metall und so, mach isch das heiß!“

„Das ist doch gefährlich, wegen der verminderten Reaktionsfähigkeit. Pass bloß auf dich auf!“

Weiterhin erkundigte ich mich nach Aufstiegschancen – Meisterbrief,Vorarbeiter – in seiner Firma. Das sei schwer, fast unmöglich, er würde bald bei dem Freund eines Freundes seines Bruders als Fahrer anfangen. Dazu bräuchte er nur noch den Führerschein. Er wußte genau, was er wollte!

Ich setzte ihn in Hafennähe ab, er wollte auf dem restlichen Weg noch eine rauchen.

„Toi,toi,toi, und pass auf dich auf!“, rief ich ihm nach.

3 Stunden später…….

$frau-vom-ersten-fenster-bei-der-goldenen-möve stieg ein. Feierabend habe sie Heute erst spät, weil echt viel los war.

„Hast du vorhin meinen neuen Kollegen gefahren, den $gleicher-Name-wie-der-Typ-von-vorhin ?“

„Nein, wieso?“

„Der mußte einspringen, weil eine Kollegin gestürzt war, obwohl er getrunken hatte!“

*grübel,grübel,denk,denk*

„Nee,ne, wohnt der bei dir in der Nähe? Dann war der das doch! Hat mir aber erzählt, er würde im Hafen mit schwerem Metall hantieren!“

„Der Spinner, der! Das schwerste Metall in seinen Händen ist zur Zeit der Pfannenwender für die Burger! Der erzählt immer nur so einen Scheiß!“

Da arbeitet der Typ in meinem Lieblingsrestaurant und schämt sich dafür!? Ist ihm vielleicht nicht männlich genug. Und ich mach mir auch noch Sorgen, das er unter einem Stahlträger begraben werden könnte.

Ich werde ihm bei nächster Gelegenheit auf den Zahn fühlen, wie das so ist, Hamburger aus flüssigem Eisen zu giessen! 🙂

Ich brauch unbedingt noch Zigaretten!

Zum x-ten Mal bat meinFahrgast mich, doch bitte noch eben an der Kneipe zu halten, er hätte keine Zigaretten mehr, nicht eine einzige, das würde er nicht überleben, so eine Nacht ohne Kippe. Die Automaten in der Nähe und im Nachbarort, wo er wohnt seien alle irgendwie unterschiedlich defekt, was die Angelegenheit noch dramatischer erscheinen ließ! *blickwiedackel*

Ich glaubte ihm, denn er hatte sich sogar schon hypnotisieren lassen deswegen. Hielt seinerzeit  keine 2 Tage, der eigene Wille ist eben nicht so einfach auszutricksen. Ich brach auf zum Griechen, damit die Glimmstängel eingeholt werden konnten.

Es dauerte eine Weile, bis er wiederkam, solange suchte ich einige Pokemon in meiner Nähe, mit Erfolg! Zwar nur ein Rattfratz und ein Krabby, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist!

*kling,klang,kloing*

Am Ziel angekommen bedankte sich mein Fahrgast ganz herzlich, zahlte und stieg aus. *bing,klong,doing*

„Es hat gescheppert, es hat geklötert!“, rief ich aus. Er wollte gar keine Kippen holen, Er hat Schnaps gekauft! Es fiel mir wie Schuppen von den Augen, als ich nach nur gut 200 Metern fahrt durch ihren Ort vier Zigarettenautomaten entdeckte. Die sind auf keinen Fall alle gleichzeitig außer Betrieb!

Da hat mich diese Person doch seit 2 Jahren angeflunkert!  Immer wenn die „Zigaretten“ ausgegangen waren. Ich war eben leicht zu täuschen. Doch das kläre ich beim nächsten Treffen.

Rauchen ist eine Sucht!

Alkohol haben zu müssen; Sucht!

Meine Fahrgäste sind nicht meine Kinder, die können saufen und schmöken soviel sie möchten, ich verdiene nicht wenig daran, wenn ich etwas besorge oder sie von Bar zu Bar kutschiere. Aber mich täuschen und anlügen, das geht gar nicht. Ich werde den Fahrgast bitten, Da jetzt etwas offener zu sein, erspart uns auch die peinlichen Dialoge!

„Na dann Prost!“ 🙂

 

Fehlfahrt die 999zigste

Montag war nicht viel an Vorbestellungen reingekommen. Und so sporadische Bestellungen sind bei uns an Wochentagen die Ausnahme. Sammeltaxi heißt das Zauberwort, was mir an diesen Tagen den Umsatz beschert. Aber auch nur, wenn die Fahrt auch stattfindet.

Umso ärgerlicher war es, als ich eben an diesem Wochenanfang abends um 22:30 bereit stand und sich der Fahrgast nicht auftat. Nach 10 Minuten Wartezeit (Kulanz, kein Anspruch) trug ich die Fehlfahrt ein. Sie wird Morgens an die Zentrale des zuständigen ÖPVN weiter geleitet und ggf. wird dort entschieden, solche Kunden zeitweise für die Benutzung des Sammeltaxi-Betriebes zu sperren. Der Besteller war mir bekannt, ich würde das auch noch einmal kurz ansprechen und nachfragen, warum er nicht einfach abbestellt hat.

Um 23:49 wurde ich wieder gebraucht. Genauso doof wie eine Stunde zuvor guckte ich aus der Wäsche. Der junge Mann, ein Stammfahrgast, lies sich nicht blicken und nach eben ein paar Minuten zog ich ab.

Heute hatte ich wieder das Vergnügen, mit dem Herrn von 23:49. Er war pünktlich erschienen, erwiderte meinen Gruß mit freundlicher Miene, nicht ahnend, das in Kürze ein Inferno über ihm herein brechen würde.

Ich frägte (Absicht, das ä. fand ich an dieser Stelle passend) ihn, wo er sich denn am Montag versteckt hätte, denn hier an dieser Stelle ward er nicht angetroffen worden.

Seinä Mienä (alles Absicht mit den ä`s) verzog sich, es dauerte Stunden bis aus ihm hervorkam, er hätte gar nichts bestellt, am Montäg (DITO)?!

„Barbara Salesch“-mäßig krampfte mein Gesicht, ich hob meine Stimme an, und konfrontierte ihn mit der Aufzeichnung des Gespräches (hab gelogen) und das liesse sich alles beweisen und so.

Da sackte er förmlich in den Ritz zwischen Rücken- und Sitzfläche ein und bedauerte kleinlaut, das er verpennt hätte. Sein Kumpel und er hätten WII gezockt, bis sie keinen Bock mehr gehabt hätten und mangels Gesprächsstoff wären sie ins Koma gefallen und erst viel zu spät wieder erwacht.

Ich belehrte ihn daraufhin, welche Konsequenzen das haben kann und versprach, erst mal keinen Strick daraus zu drehen, wenn er schwor, die kommende Zeit pünktlich vor Ort zu sein.

Ich schräbte (pass auuuf!) erst vor kurzem, das ich nicht nachtragend bin und entließ den Delinquenten mit Bewährungsauflagen!

P.S. Ich habe einfach ab und an Lust, eigene Wäörter zu erfinden. Ich betrachte das als künstlerische Freiheit. Keinesfalls möchte ich die Deutsche Sprache verhunzen. Wenn ich es doch mache, so geschieht es, ohne das ich einen Plan davon besitze. Habe in der Realschule mal eine Test verhauen, weil ich alle ü,ä,ö durch ue,ae,oe ersetzt hatte. Damals habe ich eine schlechte Note bekommen. Und dafür müsst ihr jetzt mein Gekritzel ertragen.